Sonntag 12.11.2023
Hallo liebe Forumsfreunde
ganz aktuelle hat die SPD jetzt wieder das Thema Vermögensabgabe für "Reiche" in die Medien gebracht.
Da ich nun mal zu den sogenannten vermögenden Menschen hierzulande gehöre habe ich mir mal die Pläne genauer angesehen und dabei mehr Widersprüche als Klarheit entdeckt.
Daher meine Frage an Euch, wie Ihr das verstanden habt.
Zunächst soll es sich "nur" um eine einmalige Vermögensabgtabe handeln.
Abgesehen davon dass gerade solche temporären Steuern eine besonders lange Lebensdauer haben (siehe Sektsteuer oder Soli) kommt jetzt der Widerspruch und Grund meiner Frage hier.
Die SPD spricht von einer einmaligen Vermögens-Abgabe für Menschen mit einem Jahreseinkommen von über 270.000 Euro.
Eine Vermögens-Abgabe wäre jedoch wie der Name schon sagt KEINE zusätzliche Einkommensteuer sondern eine Steuer auf das VERMÖGEN, also auf die Substanz, d.h. auf Immobilien oder AKTIEN
Wenn es darum geht hohe Einkommen höher zu besteuern dann braucht man keine VERMÖGENS-Abgabe sondern eine höhere Einkommensteuer, also z.B. statt 45% dann 50%.
Eine VERMÖGENS-Abgabe wäre dann erstmals wieder eine Besteuerung des VERMÖGENS und hätte mit dem jährlichen EINKOMMEN nicht zu tun.
Es gibt Menschen die haben ein hohes EINKOMMEN z.B. durch eine hohe Position in einer Firma aber KEIN VERMÖGEN weil sie noch gar nicht dazu gekommen sind Vermögen aufzubauen. Z.B. Kinder, Mehrfacher Umzug auch ins Ausland, Scheidung, hoher Lebensstandard usw.
Es gibt aber auch Menschen die haben ein hohes VERMÖGEN aber nur ein geringes EINKOMMEN.
Zum Beispiel ist fast jeder meiner schwäbischen Landsleute der in den letzten Jahzehnten sich ein 1-Fam-Haus gebaut hat rechnerisch MILLIONÄR weil 1-Fam-Häuser zumindest im Bereich der Großstädte schon solchen Wert darstellen.
Ganz kompliziert wird es bei Menschen die selbständig sind auch noch einen Betrieb habe und das VERMÖGEN in der Firma steckt aber nicht als Geld sondern als Immobilie, Maschinen, Warenbestande usw.
Und zu guter Letzt habe ich noch einen Widersprucht gefunden
der vor allem UNS Aktionäre hier im Forum besonders gefallen würde
Da viele Forumsfreunde hier ihr Vermögen in AKTIEN (oder ETF) angelegt haben sind wir seit Einführung der Abgeltungssteuer nicht verpflichtet weder den Depotwert der AKTIEN noch die DIVIDENDE in der Steuererkläruing anzugeben.
Hier noch mein persönliches Beispiel - das tatsächlich zutreffend ist:
Ich bin bekanntlich Ü75 und habe vor Jahrzehnten meine Firma und meine damaligen Immobilien verkauft und den gesamten Erlös in AKTIEN angelegt.
Heute lebe ich vor allem von den Erträgen der Aktien (Dividenden oder auch mal von Teilverkäufen).
Diese Beträge brauche ich aber in der Steuererklärung NICHT anzugeben
weil diese autoamatisch von der Bank versteuert werden.
VOR dem Verkauf meiner Firma und meiner Immobilien war ich ein hoher Einkommensteuer-Zahler und wäre locker in die Einkommengrenze der SPD gefallen, also über 270.000 Jahreseinkommen.
Nachdem ich aber mein gesamten Vermögen in AKTIEN angelegt habe bin ich bei der Einkommensteuer ein KLEINER FISCH,
Dort erscheint jetzt nur noch meine Altersrente aus früheren Zeiten und noch irgendwelche Nebeneinkünfte wie z.B. Aufsichtsrats-Vergütungen oder ähnliches die ich selbst versteuern muss.
D.h. die Idee der SPD für die Auswahl des Personenkreises für eine Vermögensabgabe ist an meinem Beispiel völlig unsinnig.
Trotz sehr hohem VERMÖGEN würden Menschen wie ich wegen dem geringen Einkommen laut Steuererklärung von dieser neuen Zusatzsteuer oder wie das Ding aus heißen soll, ausgenommen.
Obwohl es für mich erfreulich wäre, würde ich diese Regelung als hochgradig ungerecht empfinden.
Ich bin gespannt ob von den Politikern diese Widersprüche erkannt werden.
Wie ist Eure Meinung zu dieser Steuer-Idee??
Viele Grüße aus Stuttgart McProfit