Währungsrisiko bei ETF in Dollar?

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge im Forum, die mir sehr geholfen haben zusätzlich zu den Artikeln in Finanztip. Inbesondere habe ich mir zu Herzen genommen, sich nicht zu verzetteln


    Ich habe jetzt 1 Jahr lang 2 ETFs bespart um mal Erfahrungen zu sammeln. 1x einen ETF auf den MSCI World (LU1681043599) mit 200,- und 1x einen ETF auf den den Stoxx Euro 600 (LU1681040223) mit 100,-. Die Idee war, das US-Gewicht zu verkleinern. Schon diese 2 sind aber sind zu viel für meine Nerven, zumal ich die im Onlinkebanking fast täglich sehe: Warum steigt er eine, warum fällt der andere? Noch ein Dritter mit Emerging Markets würde mich ganz nervös machen.


    Daher gibt es im neuen Jahr ein neues externes Depot (aus den Augen, aus dem Sinn) mit genau 1 ETF auf den MSCI All World oder den FTSE All World. In Frage kommen für den MSCI All World LU1829220216 in EUR oder für den FTSE All World IE00BK5BQT80 in USD. Der FTSE ist mir als Index irgendwie "sympathischer". Leider gibt es da ETFS nur in USD.


    Ist das Risiko, dass der Dollar im Vergleich zum Euro abstürzt auch nicht größer als die "normalen" Aktienrisiken und ich mache mir da zu viele Gedanken? Zumal ja Europa und USA doch eng verbunden sind und zwar die USA von den Ratingagenturen wegen der hohen Verschuldung ermahnt werden, aber die Verschuldung in Europa jetzt auch kein Kinderspiel ist? Eine Kristallkugel hat keiner - aber spielt das bei Euch erfahrenen Anlegern eine Rolle?

  • Schon diese 2 sind aber sind zu viel für meine Nerven, zumal ich die im Onlinkebanking fast täglich sehe: Warum steigt er eine, warum fällt der andere? Noch ein Dritter mit Emerging Markets würde mich ganz nervös machen.

    Finde ich gut, dass Du so ehrlich bist! :thumbup:


    Daher gibt es im neuen Jahr ein neues externes Depot (aus den Augen, aus dem Sinn) mit genau 1 ETF auf den MSCI All World oder den FTSE All World. In Frage kommen für den MSCI All World LU1829220216 in EUR oder für den FTSE All World IE00BK5BQT80 in USD. Der FTSE ist mir als Index irgendwie "sympathischer". Leider gibt es da ETFS nur in USD.

    Entscheidend ist ja nicht, in welcher Währung der ETF geführt wird, sondern wo die Unternehmen beheimatet sind, die im ETF enthalten sind!

    Bei einem weltweiten marktkapitalisierten ETF (MSCI World/FTSE All World) liegst Du aktuell bei einem Anteil von US-Firmen (USD) von 60-70%. Der Vorteil ist, dass viele US-Firmen weltweit Ihre Umsätze machen. Daher sichern sich die Firmen selbst bereits gegen Währungsschwankungen ab!

    Ich würde das Währungsrisiko daher nicht überbewerten zumal es sich langfristig ohnehin ausgleicht. Mal gewinnt man in einem Jahr ein paar Prozent Rendite, mal verliert man in einem Jahr mal ein paar Prozent Rendite.


    Ich hoffe auf jedem Fall, Dass Du mit dem 'Aus den Augen aus dem Sinn' klarkommst. Das größte Risiko für den langfristigen Vermögensaufbau per ETF-Sparplan ist der Typ im Spiegel. ;)


    PS: Es gibt auch noch die Möglichkeit die ETF in einen Versicherungsmantel zu legen (ETF-Nettopolice). Kostet zwar etwas mehr Geld, dafür noch etwas besser vor eigenen Kurschlussreaktion geschützt.

    Der User HDF80 postet hier über seinen Vermögensaufbau mit einer ETF-Nettopolice: ETF Nettoversicherung - Altersvorsorge


    Vier Erfolg!

  • In Frage kommen für den MSCI All World LU1829220216 in EUR oder für den FTSE All World IE00BK5BQT80 in USD. Der FTSE ist mir als Index irgendwie "sympathischer". Leider gibt es da ETFS nur in USD.

    Die Fondswährung ist nur eine „Berichtswährung“ und hat keine Relevanz. Ob du, der Broker oder die Fondsgesellschaft deine USD-Anteile in EUR umrechnest macht keinen Unterschied.


    Das sog. Währungsrisiko spielt sich innerhalb des Fonds ab.


    Zum nachlesen:

    https://gerd-kommer.de/wann-is…ungsabsicherung-sinnvoll/

    https://www.finanzfluss.de/etf-handbuch/waehrungsrisiko/

  • Entscheidend ist ja nicht, in welcher Währung der ETF geführt wird, sondern wo die Unternehmen beheimatet sind, die im ETF enthalten sind!

    Kleine Korrektur: entscheidend ist nicht, wo die Unternehmen ihr Hauptquartier haben, sondern wo sie ihre Geschäfte machen. Alles andere ergibt sich dann aus den Gewinnen (halbwegs rationale Börsen vorausgesetzt).

    Und das ist viel komplexer, im Zeitalter weltweiter Lieferketten. Würde z.B. der chinesische RMB stark steigen, wird die Produktion in China teurer und die Gewinne im Rest der Welt schrumpfen.

  • Ich habe jetzt 1 Jahr lang 2 ETFs bespart, um mal Erfahrungen zu sammeln. 1x einen ETF auf den MSCI World (LU1681043599) mit 200,- und 1x einen ETF auf den den Stoxx Euro 600 (LU1681040223) mit 100,-. Die Idee war, das US-Gewicht zu verkleinern. Schon diese 2 sind aber sind zu viel für meine Nerven, zumal ich die im Onlinkebanking fast täglich sehe: Warum steigt er eine, warum fällt der andere? Noch ein dritter mit Emerging Markets würde mich ganz nervös machen.

    Neulich mal gelesen: Die höchste Rendite haben die Depots von Toten. Die traden garantiert nicht.


    Wenn Du das Schwanken der Kurse nicht aushältst: Hast Du schon einmal gedacht, die Zugangs-Apps etc. von Deinem Rechner zu löschen? Der alte Kostolany hat immer gesagt, wer an der Börse investiert, möge Schlaftabletten nehmen. Dir würde das sicherlich helfen.

    Daher gibt es im neuen Jahr ein neues externes Depot (aus den Augen, aus dem Sinn) mit genau 1 ETF auf den MSCI All World oder den FTSE All World. In Frage kommen für den MSCI All World LU1829220216 in EUR oder für den FTSE All World IE00BK5BQT80 in USD. Der FTSE ist mir als Index irgendwie "sympathischer". Leider gibt es da ETFs nur in USD.

    Die Fondswährung ist unerheblich. Aus Diversifikationsgründen wäre es übrigens günstig, wenn Du mit Deinem Anlagegeld aus dem Euroraum herausgehst.

    Ist das Risiko, dass der Dollar im Vergleich zum Euro abstürzt, auch nicht größer als die "normalen" Aktienrisiken, und ich mache mir da zu viele Gedanken?

    Letzteres.


    Ich ahne nicht, was Du mit "externem Depot" meinst. Wenn damit ein Depot gemeint ist, das Du in Deiner üblichen Banking-App nicht siehst (die Du für Deine laufenden Zahlungen ja brauchst), dann mag das eine gute Idee sein. Wenn Du den Typen vor der Tastatur austricksen mußt, dann mach das so. Wichtig ist, daß Du erkennst, wo das Problem liegt.


    Im vergangenen Jahr gab es keine großen Kursschwankungen, vor allem ging es insgesamt nach oben. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie Du reagierst, wenn es nach unten geht. Sofern Du Deine Nervosität nicht überwindest, wirst Du an der Börse nicht glücklich werden.

  • Wenn Du das Schwanken der Kurse nicht aushältst: Hast Du schon einmal gedacht, die Zugangs-Apps etc. von Deinem Rechner zu löschen?


    Ich ahne nicht, was Du mit "externem Depot" meinst. Wenn damit ein Depot gemeint ist, das Du in Deiner üblichen Banking-App nicht siehst (die Du für Deine laufenden Zahlungen ja brauchst), dann mag das eine gute Idee sein. Wenn Du den Typen vor der Tastatur austricksen mußt, dann mach das so. Wichtig ist, daß Du erkennst, wo das Problem liegt

    Genau das habe ich vor. Momentan geht das eben nur nicht, weil beim bisherigen Depot da auch Gehaltskonto und Gemeinschaftskonto dran hängen und die brauche ich auf dem Handy. Daher hab ich es jetzt fast täglich vor Augen und dieser tägliche Anblick es, was mich Nerven kostet.


    Jetzt kommt der neue Sparplan auf ein Depot bei einem anderen Anbieter (auch die Anteile der bisherigen wandern dorthin und übrige Bruchstücke beim alten werden verkauft) und mit dem neuen Depot verfahre ich genauso, wie von Dir vorgeschlagen. Da mir intellektuell die Weisheit von Kostolany schon klar ist, denke/hoffe ich, dass das klappt. Dann wird eben nur 1x jährlich geschaut und der ETF ist einfach ein Abbuchung vom Girokonto wie eine Versicherung. (Und so lang ich 300,-/Monat in ETF und 600,-/Monat in Festgeld oder ähnlich langweiliges/sicheres stecke, fühle ich mich auch gewappnet für Durststrecken an der Börse).


    Jetzt wird mal 2024 das neue Verfahren getestet und 2025 ggf. neu entschieden.


    Danke an alle für die Hinweise mit dem Währungsrisiko und die Links - das war mir bisher so nicht klar. Sehr hilfreich!