Als Rentner im Ausland oder auf einem Schiff leben - was ist sinnvoll und finanzierbar?

  • Liebe Community,


    eine Freundin von mir ist leider zur Zeit sehr krank, weswegen ich ihr angeboten habe, dieses Forum für ihre Frage zu nutzen. Aber auch für mich ist dieses Thema interessant.


    Sie spielt als Single immer wieder mit dem Gedanken auszuwandern, wenn sie in im Ruhestand ist. In vielen Ländern ist es günstiger zu leben als in Deutschland in einem anderen Klima. Deutschland bietet im Moment für die meisten Rentner ein sorgenfreies Dasein, wenn man keine großen Ansprüche hat und nicht hoch verschuldet ist. Sie hat nur die Befürchtung irgendwann in einem automatisierten Alters-/Pflegeheim zu landen und das Geld nicht mehr reicht, wenn der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenversicherung an die derzeit zu erwartende Bevölkerungsentwicklung angepasst wird.


    Sie erwartet zur Zeit ab nächstem Jahr etwa 2800 Euro Rente (inkl. Versorgungszusage zzgl. ca. 100 Euro Riester und 100 Euro aus einer Direktversicherung), womit sie im Moment meines Erachtens sehr gut aufgestellt ist - ohne riesigen Luxus natürlich. Sie erhält als Rentnerin 70% Beihilfe. Nach Abzug von Steuer und PKV/PV bleiben ihr ungefähr 2400 Euro. Davon könnte sie noch was zurücklegen für Urlaub, Sonderanschaffungen. Ein Polster mit etwa 100.000 Euro Festgeld/Tagesgeld hat sie aufgebaut, sie hat kein Immobilieneigentum und geht nächstes Jahr mit 66 in Rente. Sie fährt kein Auto und möchte keine Immobilie anschaffen.


    Persönlich mag sie es gerne warm und windig am Meer. Es gibt viele Alternativen, die für sie in Frage kämen. Aber sie ist bei der Auswahl überfordert. Auch trägt sie sich mit der Idee, auf ein Kreuzfahrtschiff zu ziehen.


    Wo würdet ihr am liebsten leben und warum? Welche Länder bieten das unkomplizierteste Einwanderungssystem für Rentner und eine mit Deutschland vergleichbare Gesundheitsversorgung bei niedrigeren Lebenshaltungskosten? Hat jemand schon Erfahrung mit dauerhaftem Aufenthalt auf einem Schiff gesammelt und bei welcher Reederei wäre das überhaupt mit ihrem Budget möglich?

  • Hallo.


    Die Freundin scheint eher demnächst pensionierte Beamtin zu sein. Daher muss sie sich auch keine Gedanken um die Berechnungsmodalitäten der gesetzlichen Rentenversicherung machen, das wäre einfach vertane Zeit für die Freundin.

    Wenn der Versorgungsträger (Bund bzw. Land) seine Versorgungslasten nicht mehr stemmen kann, wird es eher zu Lasten der künftigen Versorgungsempfänger bzw. der Steuerzahler gehen.


    Zu den Schiff-Plänen kann ich nicht viel sagen, außer dass ich derartiges nicht für dauerhaft attraktiv halte, aber das ist meine persönliche Meinung dazu und niemand ist verpflichtet, das so zu sehen wie ich?


    Würde Madeira die klimatischen Bedingungen erfüllen?

  • Sie arbeitet in einem öffentlichen Unternehmen, das teilweise in Landeseigentum ist. Sie erhält daher keine Pension, sondern neben ihrer Rente eine Direktzusage des Unternehmens.


    An Madeira hatte sie auch schon gedacht, aber das wäre ihr zu rauh. Portugal steht aber zur Wahl. Ist denn Portugal (z.B. Algarve Hinterland) für Rentner hinsichtlich Steuer / Preisniveau attraktiver als zum Beispiel Griechenland (Peloponnes)? Sie würde auch nach Übersee ziehen, Cota Rica zum Beispiel oder Karibik. Gibt es weitere Länder, die infrage kämen? Wäre Bulgarien oder Albanien sinnvoll? Vietnam, Thailand... es gibt so viele Optionen.

  • Eine Freundin von mir [geht nächstes Jahr in Rente].

    Sie spielt als Single immer wieder mit dem Gedanken auszuwandern, wenn sie in im Ruhestand ist.

    Etliche Leute machen das, man bezeichnet beispielsweise von Mallorca gelegentlich scherzhaft als 17. Bundesland. Manche Leute gehen auch nach Thailand oder die Philippinen.


    Sie hat eine gute Barreserve und eine vergleichsweise sehr hohe Rente, wie sie nur wenige bekommen.

    Aber sie ist bei der Auswahl überfordert.

    Auswandern ist ein kompletter Bruch mit dem bisherigen Leben. Das will wohlüberlegt sein, und zwar von einem selber, nicht von einem Forum. Die gängigen Verdächtigen kennt man ja, und es gibt reichlich Internet-Blog-Seiten, auf denen Auswanderer von ihren Erfahrungen berichten.


    Wenn man sagt, man sei von der Auswahl überfordert, ist es vermutlich günstiger, daß man von einem solchen Plan Abstand nimmt.

  • Demnach wäre grundlegend wichtig, wie das Gesundheitssystem beim Alterswohnsitz aufgestellt ist. Zahlt die Krankenkasse die Gesundheitskosten im Ausland?

    Innerhalb der EU und Schweiz ist alles wie gehabt. Im EU-Ausland müsste sie sich ggf. neu versichern (muss sie je nach Land mit der Versicherung klären) und bekäme keine Beihilfe. Das spielt aber bei der Entscheidung keine Rolle.

    Auswandern ist ein kompletter Bruch mit dem bisherigen Leben. Das will wohlüberlegt sein, und zwar von einem selber, nicht von einem Forum. Die gängigen Verdächtigen kennt man ja, und es gibt reichlich Internet-Blog-Seiten, auf denen Auswanderer von ihren Erfahrungen berichten.


    Wenn man sagt, man sei von der Auswahl überfordert, ist es vermutlich günstiger, daß man von einem solchen Plan Abstand nimmt.

    Ich spreche euch gezielt an, da es in den bekannte Auswander-Foren zu viele Äußerungen über zig Themen und eher wenig finanzielle Kompetenz gibt, die ich hier erhoffte. Dass sie bei ihren anfänglichen Überlegungen ohne einen groben Überblick überfordert ist, finde ich normal. Sie braucht erstmal einige Meinungen. In einem halben Jahr wird es ihr hoffenlich besser gehen. Sie plant dann, einzelne Länder zu bereisen.


    Aber vielen Dank erstmal für eure Beiträge!

  • Bevor ich mir Gedanken über die Finanzierung oder das Gesundheitswesen vor Ort mache, würde ich mir erst einmal überlegen, welche Länder und Orte ich kenne, ob ich die Sprache spreche oder noch lernen kann/möchte und mir vorstellen kann, meinen Lebensmittelpunkt dorthin zu verlegen. Das Weitere ergibt sich dann.


    Eine Unterkunft und Ärzte wird man schon finden, wichtiger erscheint mir aber der (perspektivische) Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerkes aus Freunden und Bekannten, mit denen man sich wohl fühlt. Alleine, isoliert und ohne Sprache macht es mE wenig Sinn.

  • Mit Englisch kommt man heute doch überall zur Not erstmal zurecht. Sie wäre auch bereit, Sprachen zu lernen. Außerdem ist sie kommunikativ und war nie wirklich gebunden. Sie hat auch bereits viele Länder gesehen, viel alleine, aber mehr oder weniger als Tourist und sich nicht über einen dauerhaften Aufenthalt erkundigt.


    Ihr geht es erstmal darum, die Lieblingsländer der Schwarmintelligenz hinsichtlich der finanziellen Fallstricke zu filtern. Und sie würde sich bestimmt freuen zu hören, was Sinn macht und nicht, was keinen Sinn macht :)

  • Dauerhaft auf dem Kreuzfahrtschiff leben ist sicherlich eher was für die Millionärsfraktion. Und damit meine ich nicht die Leute, die vor 40 Jahren mal eine Wohnung in München gekauft haben, die jetzt an der Million kratzt.

    Auswandern ist ja auch mehr als nur eine finanzielle Frage. Was ist mit dem Umfeld? Möchte man die Enkel wirklich nur zweimal im Jahr sehen? Wie wohl fühlt man sich irgendwo anders, wo man keinen kennt und die Sprache nicht spricht? Mancher wird in einer Rentnersiedlung glücklich werden, manche nicht. Man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass man im Ausland nicht zwingend die niedrigen Lebenshaltungskosten hat. Wer in Thailand ein Haus bauen lässt, wird in der Regel nicht direkt eine Thai-Firma beauftragen, sondern das über einen deutschen Mittelsmann machen. Der hält dann natürlich auch kräftig die Hand auf

  • Das ist schlüssig. Sie hat keine Nachkommen, ganz viele Länder zur Auswahl und würde sehr gut alleine zurechtkommen. Vorerst interessiert sie allerdings nur, in welchem warmen Land durchschnittlich mit einer einigermaßen mit Deutschland vergleichbaren Versorgung und Infrastruktur ihre Rente am meisten wert ist. Costa Rica oder Portugal wäre für sie denkbar als Beispiel.


    Ich kann verstehen, dass die Ausgangsfrage nicht einfach zu beantworten ist und warte nur auf Erfahrungswerte.

  • Jevertom


    Da ich mich (schon vor einigen Jahren) mit diesem Thema auseinandergesetzt hatte, erlaube ich mir einige Anmerkungen (in dem Fall nur allgemeiner Natur). Hatte mir damals auch "Fälle" in meinem Umfeld näher angeschaut sowie Kontakt zu Menschen aufgenommen, die diesen Schritt gegangen sind bzw. gewagt hatten. Eine gründliche Recherche vorab (bezüglich rechtlichen Dingen, Steuer, Rente, Kranken- und Pflegeversicherung; ggf. einer private Zusatzversicherung für den Einzel-Fall (wie Krankenrücktransport) etc.) ist jedenfalls zwingend und daher immer dringend zu empfehlen.


    Vorab: Ohne die betreffende Person wirklich sehr gut bis ausgezeichnet zu kennen, scheinen mir konkrete (Länder)Vorschläge nicht angezeigt (s. o.). Zu unterschiedlich sind in aller Regel die persönlichen Einstellungen, Vorlieben, Wünsche, Prioritäten usw. aber insbesondere auch die individuellen Möglichkeiten wie Finanzen, Fitness (körperliche und geistige Gesundheit und Mobilität), Sprachkenntnisse usw.


    Die mögliche Bandbreite an dafür denkbaren Ländern umfasst nämlich locker einige Dutzend - das wird (sollte) also immer eine ganz individuell angepasste Entscheidung sein.


    In meinem Umfeld reicht das von einem Land wie der Schweiz (häufig Tessin) und den britischen Kanalinseln (Jersey, Guernsey) bis hin zum Goldstrand oder Sonnenstrand am Schwarzen Meer (Bulgarien; ein wenig ins Landesinnere hinein versetzt soll man recht gut, angenehm und zudem günstig leben können).

    ist leider zur Zeit sehr krank,

    Wie schon dieser kurze Hinweis zeigt, könnten für Deine Freundin eventuell, alters- aber auch krankheitsbedingt, bestimmte Kriterien (Gesundheitssystem, ärztliche Versorgung usw.) eine bedeutsamere Rolle spielen bei der Auswahl des Landes als für andere.

    etwa 2800 Euro Rente ... Nach Abzug von Steuer und PKV/PV bleiben ungefähr 2400 Euro ... Ein Polster mit etwa 100.000 Euro Festgeld/Tagesgeld hat sie aufgebaut,

    Für Deutschland - je nach Wohnort - eine (sehr) solide und/oder zumindest auskömmliche Ausgangsposition. Bei dem angedachten Vorhaben sollte man bedenken, daß man damit - je nach Destination - "vor Ort" sozusagen (fast) zu den Top-Verdienern zählt oder auch eine Art "Armutsrentner" darstellt bzw. davon in bestimmten Gegenden gar nicht (über)leben kann. Die Finanzen sehe ich daher in dem Fall als einen die Auswahl zumindest leicht einschränkenden Faktor.

    In vielen Ländern ist es günstiger zu leben als in Deutschland ...

    Sie hat nur die Befürchtung irgendwann in einem automatisierten Alters-/Pflegeheim zu landen und das Geld nicht mehr reicht, wenn der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenversicherung an die derzeit zu erwartende Bevölkerungsentwicklung angepasst wird.

    Aus meiner Sicht macht es einen (signifikanten) Unterschied, ob die Motivation dahinter eher ist in einem angenehmeren Klima (z. B. mediterran), an einem schöneren Platz (z. B. Meer, See, Berge), in einem sichereren Umfeld, mit steuerfreundlicheren Regelungen usw. zu leben und auch das Finanzielle eher eine untergeordnete bzw. Nebenrolle spielt - oder eher von einer (konkreten) Sorge bzw. Bedenken (auch finanziellen) getragen wird. Das klingt hier nach letzterem.


    Damals schon war übrigens auffallend, daß es so einige - genau aus diesem Grund - in andere Länder zog (in der EU z. B. nach Polen und Tschechien; außerhalb der EU z. B. in die Türkei oder nach Thailand - angeblich soll da die Pflegequalität mit der hierzulande vergleichbar oder sogar besser sein - bei gleichen oder (noch) günstigeren Kosten; das hatten auch zwei oder drei - präziser deren hier lebenden Angehörigen - so bestätigt).


    Aus meiner (persönlichen) Sicht scheinen mir folgende allgemeine aber substantielle Punkte wichtig:


    1. Eine solche (bedeutsame) Entscheidung sollte nicht nur erst nach gründlicher Recherche (s. o) sondern vor allen Dingen nur anhand eigener Erfahrung getroffen werden, nachdem man also selbst vorab möglichst 2-3 Mal eine gewisse Zeit (jeweils mindestens 2-3 Wochen) "vor Ort" war (ggf. auch zu verschiedenen Jahreszeiten) und sich ein eigenes Bild gemacht hat. Ausnahme: Man fährt da beispielsweise seit Jahrzehnten in Urlaub hin und/oder kennt das Land und die Gegebenheiten anderweitig schon bestens. Nach meiner Erfahrung ist "als Urlauber temporär in einem Land" und "als Auswanderer dauerhaft in einem Land" etwas völlig anderes.


    2. Die Sprache spielt eine sehr große Rolle. Das gilt schon aus praktischen Überlegungen im Alltag - aber auch für soziale Kontakte (um da nicht ewig sozusagen ein völlig Fremder zu bleiben). Eingedampft: Welcher Sprachen bin ich mächtig ? Kann ich noch eine neue (diese) Sprache lernen ? Reichen vielleicht auch meine Englisch-Kenntnisse ? Wird "vor Ort" auch die deutsche Sprache verstanden (wenigstens von einem Teil der Menschen).


    3. Die Bedeutung des/eines sozialen Umfeldes sollte man nicht unterschätzen also (Familie - soweit vorhanden) aber auch Verwandte, Bekannte, Freunde, Mitgliedschaften in Clubs, Vereinen usw. Man verläßt das gewohnte Umfeld (vermutlich vollumfänglich) - und muß sich (vermutlich - es sei denn man hat schon ein solches "vor Ort") ein solches erst wieder aufbauen. Was im Alter (den meisten jedenfalls) etwas schwerer fällt als in jungen Jahren. Siehe hierzu auch 2. Bedeutung der Sprache. Eine "vor Ort" bestehende "deutsche Community" kann hilfreich sein - muß es aber nicht immer (kann u. U. sogar das "Einleben" erschweren).


    4. Es sind immer Gründe denkbar für eine zeitnahe (wenn auch vielleicht nur temporäre) Rückkehr nach Deutschland (Notfälle, Erledigungen, familiäre Gründe, lebensbedrohliche Erkrankung etc.). Aus meiner Sicht ist eine Erreichbarkeit mit Auto oder Bahn etwas weniger aufwändig und auch weniger fragil - als wenn man auf den Flugverkehr (zwingend) angewiesen ist. Manche nette Destinationen sind nur wenige Auto- bzw. Zugstunden entfernt, manche exotische ausnahmslos mit dem Flieger erreichbar. Andere liegen da - mehr oder weniger - dazwischen (Stichwort: Portugal (etwa Algarve), Spanien (etwa Costa del Sol), Italien (etwa Sizilien) - um nur drei Beispiele zu nennen). Die Balearen z. B. wären (wenn auch etwas mühsam) noch in der Kombi Auto/Zug und mit Fähre zu machen - die Kanaren dagegen kaum noch ohne Flieger (bzw. wohl nur mit sehr lange Schiffsreise).


    5. Vor noch weitergehenden Entscheidungen dann "vor Ort" (Immobilienerwerb - falls in dem Land für Ausländer überhaupt möglich, Einkauf in eine Seniorenwohnanlage etc.) sollte man - im Idealfall - einige Zeit "vor Ort" gelebt haben (jedenfalls noch etwas länger als unter 1. skizziert). Haben so einige mit denen ich damals sprach (und die mit ihrer "Landeswahl" zufrieden waren) irgendwann gemacht (zumal, wenn die Immobilien-Preise da günstiger waren als hierzulande; gleiches gilt für den Einkauf in eine Seniorenwohnanlage). Nicht ganz wenige sind aber auch nach einiger Zeit (manche ernüchtert bis enttäuscht) nach Deutschland zurückgekehrt ... (was aber auch an einer fehlenden Vorbereitung des Ganzen gelegen haben könnte). Einen solchen "Plan B" sollte man wenigstens mitdenken.


    Zu dem Modell "auf dem Schiff leben" hatte ich damals keine Überlegungen angestellt. Dazu kann ich also nix sagen. So ein Fall ist mir auch nicht begegnet bzw. bekannt (außer einem ziemlich betagten Ehepaar, daß - zumindest fast - auf Schiffen lebt, die reisen ständig per Flusskreuzfahrten durch die Gegend). Aus meiner - diesbezüglichen - Laiensicht: Das dauerhafte Einquartieren auf einem richtigen Kreuzfahrtschiff (Weltmeere) könnte vielleicht mit dem monatlichen Budget kollidieren (und auch den sonstigen Vermögensverhältnissen).


    In der Hoffnung, daß vielleicht der ein oder andere hilfreiche Gedanken oder Hinweis dabei ist.


    Gute Gedanken wünsche ich und viel Erfolg bei einer eventuellen Umsetzung !

  • Mit Englisch kommt man heute doch überall zur Not erstmal zurecht.

    Das ist ein schwerer Trugschluss. Das gilt vielleicht als Touristin, aber nicht für einen Umzug an einen neuen Lebensmittelpunkt.

    Costa Rica oder Portugal wäre für sie denkbar als Beispiel.

    Weder in Costa Rica noch in Portugal kommt man alleine mit Englisch zurecht.


    Ohne gute Spanisch- bzw. Portugiesischkenntnisse würde sie weder sozialen Anschluss finden noch sich im Notfall im Krankenhaus, Pflegeheim oder mit Behörden angemessen verständigen bzw. zurechtfinden können. Oder im Alltag mit Handwerkern, Busfahrern, Telefongesellschaften, Banken, Formularen, Verträgen, Anwälten, Dienstleistern etc.

    Auswandern ist etwas anderes als ein Kurzurlaub. Man sollte möglichst in der Lage sein, auch im Ausland alles - wie zu Hause - im Zweifel selbständig erledigen und ein autonomes und sozial integriertes Leben führen zu können.

  • ... den Beitrag von Sovereign ausdrucken und in den kommenden Tagen meiner Freundin vorlegen. Danke!

    Gerne geschehen.


    Aber zu viel der Ehre. Spaß beiseite: Mein Beitrag mag einige notwendige Gedanken (insbesondere auch die nach meinem Dafürhalten fünf wichtigen allgemeinen Punkte) enthalten - hinreichend im Sinne einer vollständigen bzw. abschließenden "Liste" oder gar "Gebrauchsanweisung" kann ein solch kurzer (jedenfalls in Relation zu Bedeutung des Themas) Beitrag in einem Internet-Forum per se aber nicht sein.


    Eine eigenständige fundierte Recherche vermag er nicht ansatzweise zu ersetzen - man kann ihn aber als (zusätzliche) Motivation dazu verstehen. Und auch anhand oder zumindest vor dem Hintergrund der fünf allgemeinen Aspekte - sozusagen als "Leitplanken" - entlang recherchieren.


    Das ist nämlich - die vielen einzelnen Länder betreffend - ein sehr weites Feld. In dem Zusammenhang hatte ich viel Interessantes erfahren (über Länder in denen man tatsächlich noch mit relativ wenig Geld recht gut leben kann, daß - als Rentner - in manchen Länder schon eine überschaubare (aber nachweisebare) monatliche Summe (Geldeingang, Rente, Pension etc.) ausreicht, um sofort eine dauerhafte Aufenthalts-Genehmigung bzw. -Bewilligung zu erhalten (in Costa Rica reichen wohl ca. 1.000 $, in Belize ca. 2.000 $ usw.), es Länder gibt, in denen auch eine relativ überschaubare Investition (z. B. 200.000 $) reicht (z. B. auch in eine eigene Immobilie und/oder ein Miethaus), um eine solche Genehmigung dauerhaft zu erhalten bzw. dann "Sonder-Einwanderungsprogramme" greifen, es wohl auch eine Art der "karibischen EU" gibt: Guadeloupe und Martinique etwa gehören wohl zu Frankreich und damit gibt es da keine Meldepflicht, keine Aufenthaltsgenehmigung, zur Einreise reicht ein gültiger Personalausweis, wie es damals hieß kann man da sogar weiter "sozial versichert" sein usw.; jedenfalls als EU-Bürger). Die Liste ließe sich (fast) beliebig fortsetzen. Es dürfte sich daher lohnen - ernsthaftes Interesse vorausgesetzt - intensiver und länderspezifisch zu recherchieren.


    Viel Erfolg wünsche ich nochmals !

  • Das ist ein komplexes Thema. Ich habe einen Blog in diesem Kontext geschrieben. Meine Infos speziell zu Pensionen und PKV sind aber dünn, habe mehr zu GRV-Renten und GKV geschrieben. Weltweit im Ruhestand


    Weil speziell die Pflege angesprochen wurde, hier ein paar Aspekte dazu:

    • Prüfen, ob die Pflegeversicherung im Zielland zahlt.
    • Um seinen Anspruch in der Pflegeversicherung zu erhalten erwägen, die deutsche KV nicht zu kündigen oder Anwartschaft zu zahlen
    • Viele kommen in hohem Alter oder bei schwerer Krankheit, anders als geplant, doch wieder ins Heimatland zurück – Also auch eine Rückwanderung planen.

    Ich meine, bevor man seinen Lebensmittelpunkt völlig in ein anderes Land verlegt, sollte man dort etwas länger als ein Jahr gelebt haben. Damit erlebt man nach erster Euphorie vermutlich seine erste Frustphase und auch alle Jahreszeiten.


    Krankenversicherung ist ein wichtiges Thema:

    Lange Auslandsaufenthalte 4. Krankenversicherung

    Aufenthaltsrecht und Krankenversicherung in Europa und Abkommensstaaten


    Eine interessante Website zur Pflege in Deutschland:

    Pflegeberatung, Pflegegrad, Verhinderungspflege u.v.m ... (pflege-dschungel.de)


    Weitere passende Themen in meinem Blog:

    Grundlagen zu langen Auslandsaufenthalten

    Lange Auslandsaufenthalte 2. Staatsbürgerschaft, Melderecht, Adressen

    Lange Auslandsaufenthalte 3. Steuerliche Aspekte


    Viele Tools und Links zum Vergleichen von Zielländern:

    Länder-Vergleiche und Infos


    Bin bei meinen Recherchen auch auf ein paar Beispiele zum Leben auf Kreuzfahrtschiffen gestoßen: Dauerhaft auf Kreuzfahrtschiff leben

  • Als Grundlage finde ich es wichtig, Vorsorgeaspekte zu regeln: Vorsorge für Notfälle


    Bei der Länderauswahl würde ich beachten, dass das Wohnklima z.B. in Portugal und den Azoren wegen eher schlechter Dämmung und Heizung in kühlen / feuchten Zeiten unangenehm werden kann. Vielleicht wären da die Kanaren besser.


    Die feuchte Hitze in den Tropen muss man mögen und vertragen – vielleicht für einen Urlaub OK, aber auf Dauer sind dort Orte in ca. 1.500 m Höhe für viele angenehmer: Paradise


    Auch ist es wichtig, wie man seine Finanzen im Ruhestand organisiert

    Finanzierungs-Szenarien für den Ruhestand

    und ganz praktisch an sein Geld kommt

    Kontenmodell (für lange Auslandsaufenthalte)