Liebe Community,
Ich hoffe, dass das hier das richtige Unterforum ist.
Da es nun ja anscheinend feststeht, dass die Grenzen für die Arbeitnehmersparzulage 2024 endlich mal deutlich bzw. überhaupt seit langem steigen auf 40.000€ für Einzelveranlagte, haben sich bei mir die Überlegungen wie ich es am besten mache weiterentwickelt.
Ausgangssituation bei mir:
- Zu versteuerndes Einkommen wird 2024 und 2025 mit ziemlicher Sicherheit unter der Grenze liegen - danach wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass es darüber liegen könnte.
- Ich bin befristet angestellt und kann aktuell über die o.g. nächsten 1-2 Jahre hinaus noch nicht sagen, ob mein neuer Arbeitgeber, bei dem ich dann hoffentlich unbefristet bin, dann überhaupt VL zahlt.
- Ich habe seit Jahren einen Bausparvertrag
- Bausparsumme: 20.000
- Drin sind ca. 9.000€ (bei 10.000€ die für die Zuteilung notwendig wären)
- Treueprämie (Bonuszins) wurde im Sommer gezogen, sodass er noch bis August 2024 aktiv bleiben muss ("Treuejahr") - hab es durchgerechnet, es lohnt sich das abzuwarten. Zinsen 1% p.a., Bonusnachverzinsung: nachträglich alles nochmal 1% p.a., also Verdoppelung der ausgezahlten Zinsen.
- Sollte Mitte 2024 dann durch eine Einmalzahlung meinerseits zuteilungsreif gemacht werden.
- Hier gehen im Monat die bescheidenen paar Euro VL rein, die der Arbeitgeber gibt - 60€ im Jahr, kein Eigenanteil bisher.
- Ansonsten keine monatlichen Zahlungen mehr, da ich anderswo natürlich bessere Rendite bekomme.
- Anspruch auf Wohnungsbauprämien (und auch Arbeitnehmersparzulage?) besteht auch ohne wohnwirtschaftliche Nutzung, da ich bei Vertragsabschluss damals unter 25 war. Ist einige Jahre her. Der Vertrag ist schon längst über die 7 Jahre hinaus, ich glaub er ist von 2011.
- Hinweis/Erklärung: ich würde keinen Bausparvertrag mehr abschließen und hätte ihn vielleicht schon länger einstampfen sollen, aber ich hab mich erst Mitte des Jahres finanziell hinreichend gebildet.
- Ich sorge ansonsten natürlich inzwischen mit dem Üblichen (Tagesgeld und Depot mit einem Welt-ETF) selbst vor.
Ich würde zum einen gerne die VL weiterhin voll mitnehmen, zum anderen was möglich ist an staatlicher Förderung solange das sinnvoll ist hinsichtlich Opportunitätskosten. Also die Wohnungsbauprämie wie auch die Arbeitnehmersparzulage, ggf. sowohl die für Bausparer als auch die für Fondssparpläne.
Meine Idee wäre nun, dass ich parallel zum Bausparer direkt jetzt einen VL-Fondssparplan z.B. bei Finvesto abschließe und meinen Arbeitgeber hier mit Eigenanteil dann 34€ reinzahlen lasse, um über die 400€/Jahr zu kommen und so die 80€ Arbeitnehmersparzulage zumindest für 2024 und 2025 mitzunehmen.
1. Würde es irgendwie Sinn ergeben, in den Bausparer trotzdem noch bis er im August 2024 dann aufgelöst/ausgezahlt werden soll VL einzahlen zu lassen?
2. Eventuell mehr als 40€, damit ich die Arbeitnehmersparzulage auch für den Bausparer noch bekomme für 2024, auch wenn dieser unterjährig im August endet?
3. Kann ich überhaupt eine staatliche Förderung, also die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie, bekommen, auch wenn mein Bausparvertrag unterjährig (!) endet?
4. Lohnt es sich eventuell den Bausparer bis zumindest Ende des Jahres 2024, vielleicht auch 2025 zu behalten für die Förderungen, vor allem wenn ich die nicht "unterjährig" bekommen kann? Zusammen mit der staatlichen Förderung ist die Gesamtrendite dann gar nicht sooo schlecht (2% p.a. und 113€ Förderung, also knapp 300€ p.a.). Natürlich zumindest was 2025 angeht gesetzt den Fall, ich möchte eine "sichere" Anlage. Die Alternative ETF-Depot mit mittlerer Rendite von 5-7% p.a. besteht natürlich auch und ist ggf. besser. Da ich allerdings speziell die nächsten 1-2 Jahre noch nicht ganz sicher bin wohin die Reise für mich geht, wäre einen Teil in einer sicheren Anlage eventuell auch sinnvoll. Und ja, aktuell bekommt man am Geldmarkt 3-4% p.a., das ist mir bewusst. Kann sich nächstes Jahr aber auch wieder ändern.
5. Muss ich wenn ich in zwei verschiedene Verträge VL einzahlen lassen möchte etwas beachten? Beispielsweise, dass der Arbeitgeberanteil aufgeteilt werden muss auf beide Verträge o.ä.
6. Kann ich bei Finvesto einfach meinen Vertrag, sollte ich keine VL-Zuzahlung des neuen Arbeitgebers bekommen, ruhen lassen ohne weitere Einzahlungen? In dem Fall würden doch eigentlich "nur" die 10€ Gebühr für die weiteren Jahre fällig werden oder? Würde die Rendite und die Förderung für die zwei Jahre natürlich schmälern, aber unter dem Strich sich vermutlich doch noch lohnen.
Bin mir etwas unsicher was hier das beste wäre. Hat hier Jemand Tipps und/oder kann meine Fragen beantworten?
Vielen Dank schon einmal, einen schönen ersten Advent und viele Grüße!