MSCI World: HSBC oder iShares

Zitat von Ruud86

die ETF's performen grundsätzlich schlechter.

Ist ja auch kein Wunder, wenn man jedes Jahr ca. 2% auszahlt

Grundsätzlich ist es relativ egal, welcher ETF auf den gleichen Index gewählt wird. Ob jetzt 0,15% oder 0,2% TER macht den Bock nicht fett und bessere Performance von einem der beiden ist relativ zufällig. Eine Schließung wegen geringer Nachfrage ist bei 6 Milliarden auch nicht unbedingt zu erwarten.

Ich würde grundsätzlich zum Thesaurierer raten. Wenn du am Ende des Jahres noch Freibeträge übrig haben solltest (nicht unbedingt garantiert, da du ja auch auf Zinsprodukte mittlerweile wieder Zinsen bekommst), kannst du immer noch Anteile rollen

Die wichtigste Kennzahl ist die Tracking Difference. Und da liegt der SPDR MSCI World vorne. 1,9 Milliarden Fondsvolumen ist auch völlig ausreichend. Das wäre meine Wahl. iShares und HSBC folgen aber unmittelbar:

Quelle: https://www.trackingdifferences.com/ETF/ISIN/IE00BFY0GT14

Zitat von gfusdt5

Die wichtigste Kennzahl ist die Tracking Difference. Und da liegt der SPDR MSCI World vorne. 1,9 Milliarden Fondsvolumen ist auch völlig ausreichend. Das wäre meine Wahl. iShares und HSBC folgen aber unmittelbar:

Quelle: https://www.trackingdifferences.com/ETF/ISIN/IE00BFY0GT14

Tracking difference je größer negative desto besser - habe ich richtig verstanden?

Sprich -0,10 ist besser als -0,07

Sorry, wenn die Frage dumm ist.

Zitat von Elgob

Sprich -0,10 ist besser als -0,07

Sorry, wenn die Frage dumm ist.

Genau, je kleiner die TD, desto besser.

Zitat von Ruud86

Ich möchte zeitnah in einen MSCI World ETF investieren und habe mir jetzt einige Zeit die Performance des HSBC MSCI World UCITS ETF (IE000UQND7H4) und iShares Core MSCI World UCITS ETF (IE00B4L5Y983) angesehen.

Time in the market beats market timing.

Hättest Du einfach irgendeinen der empfohlenen ETF bereits gekauft (gern den schönsten!) statt Dir über minime Unterschiede der Trackingdifferenz Gedanken zu machen, hättest Du in der gerade laufenden Jahresendrally vermutlich mehr Gewinn eingefahren als der Unterschied der Trackingdifferenz in 20 Jahren ausmacht.

Angenommen, Du investierst 10 T€ und wählst den zweitbesten ETF, der um satte 0,5% schlechter läuft als der beste (wie man nachträglich feststellt), dann hast Du um 50 € weniger Ertrag als Du gehabt hättest, wenn Du den besten ETF gekauft hättest. Kaufst Du beim nächsten Mal halt einen anderen ETF oder nochmal den gleichen. Die letzten Prozentbruchteile sind für die Engel, die schafft der Durchschnittsanleger ohnehin nicht.

Der IE00B4L5Y983 ist seit Jahresanfang um etwa 13% gelaufen. Ob ein anderer ETF nun 14% oder 12% läuft: Alle drei Zahlen machen einen mächtigen Unterschied im Vergleich zu Geld, was auf dem Girokonto herumliegt, weil der potentielle Anleger monatelang nach dem absolut besten ETF sucht.

Es ist besser, man steigt ein und freut sich schließlich über 12% (das ist die kleinste Zahl der obigen drei), als daß man sich darüber ärgert, daß man die 14% nicht getroffen hat.

Frage zum Thema TD: Wie ist das zu sehen?

1. Das ist reiner Zufall und kann nächstes Jahr anders aussehen

2. Das gibt an, dass der Manager den ETF im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Parameter besser aufstellt und ein Vorteil kann somit auch für die Zukunft erhofft werden.

Im zweiten Fall: Wenn wir so auf die TD gucken, sollten wir dann nicht doch lieber zu einem aktiv gemanagten Fond wechseln?

Klingt wie eine Suggestivfrage, aber ich frage mich tatsächlich inwiefern die TD eine Rolle für meine ETF-Auswahl (für die Zukunft) spielen sollte.

Zitat von Ruud86

Die negative Tracking Differzenz gibt an, dass der ETF besser als sein Index war, korrekt?

Korrekt!

Zitat von Ruud86

Jetzt ist die TD beim SPDR besser, die sonstigen Kennzahlen aber wiederum bei HSBC, siehe Screenshot. Woher kommen diese Abweichungen? Die hat man ja schon alleine wenn ich mir den Chart eines ETF in der ING-App und im Vergleich in der TR-App ansehe.

Der thesaurierende HBSC wurde erst am 28.06.2022 aufgelegt. Dieses Jahr sind beide HBSC Anteilsklassen tatsächlich besser gelaufen als der SPDR. In der oben geposteten TD-Übersicht sind die Werte für 2023 noch nicht berücksichtigt. In der Vergangenheit war dann wohl der SPDR besser.

Aber wie auch schon von anderen angemerkt, sind die Unterschiede so minimal, dass es keinen großen Unterschied macht. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, zieh einfach ein Los

Zitat von itschytoo

Im zweiten Fall: Wenn wir so auf die TD gucken, sollten wir dann nicht doch lieber zu einem aktiv gemanagten Fond wechseln?

Nein, eine geringe TD sagt mir nur, dass mein ETF auch den Index abbildet, den ich mir ausgesucht habe. Das hat nichts mit einem aktiven Management zu tun. Die Referenz bleibt weiterhin ein passiver Index.

Zitat von gfusdt5

Nein, eine geringe TD sagt mir nur, dass mein ETF auch den Index abbildet, den ich mir ausgesucht habe. Das hat nichts mit einem aktiven Management zu tun. Die Referenz bleibt weiterhin ein passiver Index.

Ja, 0 ist perfekt abgebildet.

Aber -0.2 möchte man doch lieber, da effektiv der index outperformed wurde.

Mit "aktivem Management" meine ich nicht welche Aktien gekauft werden, aber halt Entscheidungen wie z.B. wie oft nachgekauft wird und so.

Also entweder ist das Zufall ob man damit besser läuft als der index oder nicht, dann ist die TD für die Anbieter-Entscheidung irrelevant, oder aber man kann es grundsätzlich besser oder schlechter machen, dann will man doch zu dem Anbieter der bessere Entscheidungen trifft (=> mein Vergleich mit aktivem management).

Zitat von itschytoo

1. Das ist reiner Zufall und kann nächstes Jahr anders aussehen

Im Wesentlichen das. Einen kleinen Index wie den DAX bekommt man noch halbwegs vernünftig abgebildet, beim MSCI World ist eine vollständige und exakte Abbildung schlicht und einfach unmöglich. Entsprechend wird versucht, dem über optimiertes Sampling so nahe wie möglich zu kommen. Und mal liegt man da halt richtig und sogar zwei Zehntel besser als der Index, mal liegt man falsch und zwei Zehntel schlechter.

Zitat von itschytoo

2. Das gibt an, dass der Manager den ETF im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Parameter besser aufstellt und ein Vorteil kann somit auch für die Zukunft erhofft werden.

Viele Stellschrauben gibt es nicht, vor allem keine kontrollierten und keine mit größerem Hebel. Es gibt Fonds, die auf Wertpapierleihe verzichten, die haben natürlich dann dieses zusätzliche Einkommen nicht. Soweit ich weiß, machen das aber alle großen Fonds.

Zitat von itschytoo

Ja, 0 ist perfekt abgebildet.

Aber -0.2 möchte man doch lieber, da effektiv der index outperformed wurde.

Mit "aktivem Management" meine ich nicht welche Aktien gekauft werden, aber halt Entscheidungen wie z.B. wie oft nachgekauft wird und so.

Also entweder ist das Zufall ob man damit besser läuft als der index oder nicht, dann ist die TD für die Anbieter-Entscheidung irrelevant, oder aber man kann es grundsätzlich besser oder schlechter machen, dann will man doch zu dem Anbieter der bessere Entscheidungen trifft (=> mein Vergleich mit aktivem management).

Ob es jetzt Zufall ist oder nicht. Wichtig wäre für mich, dass der ETF den Index über einen längeren Zeitraum abbildet. Und wenn er einen Mü besser ist als der Index, ist es auch schön