Hey Sidi, Hey Emil, was ist von Crypto zu halten

  • Die Schnelligkeit kann durch Lightning gegeben sein.

    Hatten wir das nicht schonmal? ^^

    Die Diskussion hatten wir schon drölfzig Mal. Lightning hatte ich ja schon angesprochen, wenn auch etwas durch die Blume. Die ganzen defi Systeme sind ja ursprünglich mit dem Versprechen angetreten, dass man niemandem mehr vertrauen muss und keiner einen Zugriff hat: keine Bank, kein Staat. Alles steht in der Blockchain und die kann kein anderer ändern, wenn sie einmal geschrieben ist. In der Praxis bleibt davon wenig übrig: Off-Chain ist ein nettes Wort für Bank. Kryptos werden auf irgendwelchen Börsen gehandelt, die unterstehen staatlichem Zugriff. Nicht nur theoretisch, auch praktisch. Natürlich geht das eigentlich auch ohne, eigene Wallets sind aber halt recht umständlich und Sicherheit über Cold Wallets erst recht.


    Diesen Nutzen (also "Horten" iVm der "Wertaufbewahrungsfunktion") gehört zu den typischen Hauptnutzen über die sich Geld doch überhaut erst definiert ... ?!

    Bisher ist BTC kein allgemein anerkanntes Zahlungsmittel. Insofern ist es am ehesten mit Gold vergleichbar. Zur Wertaufbewahrung vermutlich geeignet, allerdings nur unter der Annahme, dass sich zum Zeitpunkt X auch jemand findet, der nicht nur den damaligen Kaufpreis, sondern auch die zwischenzeitlich aufgelaufene Inflation und eventuelle Gewinne zahlt.

    Das kann man für sich so sehen und auch so investieren. Das ist aber eine vollkommen andere Sache, als der Schluss, dass durch einen BTC-ETF plötzlich alle Menschen anfangen werden, in BTC zu investieren. Und auch etwas vollkommen anderes, als Fiat-Geld grundsätzlich als Schneeballsystem darzustellen, aus dem man schnellstmöglich aussteigen müsste und nur Bitcoin wäre die Lösung.

  • Zur Vermeidung jedes Mißverständnisses vorab: Halte nicht auch nur den Gegenwert eines einzigen Cents in irgendeiner Kryptowährung.


    Wobei: Als mir damals ein jüngerer Mensch anbot (eher mich darum bat), da mit ihm gemeinsam mit einem überschaubaren Betrag einzusteigen - habe ich das abgelehnt (Kurs war um 1 Dollar um - nach meiner Erinnerung; hatte sich aber schon zweimal verzehnfacht ...). Fand zwar den Ansatz und die Konzeption begeisternd - habe aber die technische Seite nicht ansatzweise verstanden (und ich investiere nur in das, was ich halbwegs begreifen und erfassen kann). Von den damals angedachten 10.000 $ aus gesehen, wäre das ein ganz nettes Plus gewesen :huh: - jedenfalls wenn man zwischendurch und nach der x-ten Verdopplung nicht doch (teilweise oder ganz) verkauft hätte ... :/

    Bisher ist BTC kein allgemein anerkanntes Zahlungsmittel.

    Ob man das so generell sagen kann, entzieht sich meiner (absolut laienhaften) Kenntnis. Jedenfalls scheint es kein probates, einfaches und bequemes (jederzeitig und überall einsetzbares) Zahlungsmittel zu sein.

    Insofern ist es am ehesten mit Gold vergleichbar.

    Der Vergleich "digitales Gold" wird gerne bemüht. Scheint mir aber schon allein aufgrund der Historie (15 Jahre versus Jahrtausende) eher unangebracht (siehe auch schon Nr. 11 Abs.2).

    Zur Wertaufbewahrung vermutlich geeignet, allerdings nur unter der Annahme, dass sich zum Zeitpunkt X auch jemand findet, der nicht nur den damaligen Kaufpreis, sondern auch die zwischenzeitlich aufgelaufene Inflation und eventuelle Gewinne zahlt.

    Bisher war das (Wertaufbewahrung) jedenfalls - wenn auch unter Schwankungen - so. Noch sehr zurückhaltend formuliert. Über den Zeitraum seines extrem kurzen Lebens (für eine Währung jedenfalls) ist Bitcoin - wenn auch sozusagen nur spiralierend - sehr bis extrem stramm nach oben marschiert.


    Nur am Rande zu Deinem Beispiel: Verhält sich das mit einem 100 € Schein denn grundsätzlich anders ?

    Und auch etwas vollkommen anderes, als Fiat-Geld grundsätzlich als Schneeballsystem darzustellen, aus dem man schnellstmöglich aussteigen müsste und nur Bitcoin wäre die Lösung.

    Das wäre ich allerdings der Letzte, der auf so eine Idee käme oder das gar fordert. Parallel dazu aber Alternativen zu haben und Konkurrenz zu erlauben (u. a. auch von anderen bzw. privaten Geldanbietern) dagegen hätte ich wohl nichts. Wettbewerb generiert in aller Regel die besten Ergebnisse. Warum es den ausgerechnet bei dem wichtigsten Gut (Geld) nicht geben soll, erscheint mir nicht unbedingt logisch.


    Allerdings anzunehmen oder gar zu behaupten, daß ausgerechnet dieses staatliche Zettel- bzw. Papiergeld gut funktioniert - das ginge mir dann doch deutlich zu weit. Dazu reicht ein Blick in die Geld- und Währungsgeschichte insbesondere des gut letzten halben Jahrhunderts.


    Wenn mir damals als Schüler oder Student jemand gesagt hätte, was ich heute u. a. als "Wertaufbewahrungsmittel" verwende (z. B. alte Uhren, alte Autos etc.) und daß ich im Alltag ein Geld verwenden muß, daß sogar schon gerettet werden mußte oder daß Banken von mir Negativzinsen wollten (die Liste ließe sich leicht fortführen) - hätte ich denjenigen vermutlich für verrückt erklärt ...

  • Bitcoin gibt einfache Antworten auf sehr komplexe Fragen. Das ist sein Vor- und auch Nachteil.


    Ein Jedermann denkt er würde das Ganze verstehen und könne mitreden (ich ja auch 😅).


    Ein Denkfehler vieler Btc-Anhänger ist aus meiner Sicht das ein knappes Gut als Zahlungsmittel gut geeignet wäre. Mutmaßlich wird eher das Gegenteil eintreten. Warum sollte ich heute für ein paar Satoshis ein Brot kaufen wenn die Satoshis morgen das Doppelte wert sein können?! Der Handel könnte also auch zum Erliegen kommen. Mit entsprechenden Konsequenzen für die Wirtschaft.


    Ein Zahlungsmittel muss mittelfristig wertstabil sein, sonst tauscht es niemand ein …


    Habe ich Btc? Ja, aber nicht weil ich erwarte das es die Welt verändert, sondern weil ich die Hype-Rendite gern mitnehme.😊


    Zur langfristigen Entwicklung etwas zu sagen ist aber wie so oft - Glaskugel.🔮

  • Habe ich Btc? Ja, aber nicht weil ich erwarte das es die Welt verändert, sondern weil ich die Hype-Rendite gern mitnehme.😊

    Zumindest mal nachvollziehbar.


    Problem bleibt nur wie immer: Zum rechtzeitigen Ausstieg wird kein Klingelsignal erfolgen ... :)


    Vielleicht nicht das unwahrscheinlichste Szenario (zumal es keine Frage ist, ob sondern nur wann die nächste kräftige Krise kommt - bei den akkumulierten Schuldenständen über alle drei Sektoren hinweg könnte das recht putzig werden; insbesondere in der fragilen Eurozone): Es gibt dann (oder auch sogar nur) für Bitcoin nochmal einen richtigen und zusätzlichen Crack-up-Boom - dann könnte das Ding schlicht verboten oder einfach via Regulatorik stranguliert werden. Gründe werden sich finden lassen wie die pöhssen Spekulanten, die hohen Energiekosten, der Klimawandel, behindert die Geldpolitik, verhindert die "Rettung" etc. pp.


    Dir trotzdem viel Erfolg - vielleicht etwas präziser viel Glück dabei !

  • Doch, genau das! Und zwar nur Bitcoin und nicht irgendwelche Shitcoins die bspw. von zentralen Unternehmen/Personen gesteuert werden können.


    Die verminderte Kaufkraft in der Fiat Welt hängt immer von Institutionen ab, die Geld drucken und euer bisheriges Kapital abwerten.

    Seit Jahren immer die selbe Story mit der Fiat Welt. Dein Bitcoin liegt in der Hand der Miner. Wenn’s nix mehr zu minen gibt kommt der hardfork. Die Chain mit mehr Hashpower gewinnt, und das wird nicht die sein wo nach 21 Million tokens Feierabend ist.

  • Gestern hat die SEC ja die Bitcoin ETF genehmigt. Der Bitcoin Kurs hat darauf überraschend wenig reagiert, gab einen kurzen Ausschlag aber das war's bisher. Die Entscheidung war wohl schon eingepreist, was meint ihr?


  • Durch die Falschmeldung war der Preis ja schon in die Höhe gegangen und hat sich dann da einfach gehalten. Vermutlich hat der Markt halt doch einen Funken Wahrheit in der Falschmeldung gesehen

  • Durch die Falschmeldung war der Preis ja schon in die Höhe gegangen und hat sich dann da einfach gehalten. Vermutlich hat der Markt halt doch einen Funken Wahrheit in der Falschmeldung gesehen

    Moin moin zusammen!


    Man darf auch nicht vergessen, dass nun massenweise Bitcoin aus dem GBTC Trust abströmen und dann wahrscheinlich wieder in die neu freigegebenen Bitcoin ETFs. Damit hatte keiner so gerechnet, trotz kleinem Abfall hält sich der Preis aktuell ganz gut dafür.


    Es ist unvermeidlich das Bitcoin nun als Assetklasse in der breiten Welt ankommen wird. Empfehlungen als Portfolioallokation zw. 1-5% werden kommen. Und das wird langfristig einiges an Inflows bedeuten. Denke ich.

  • Es ist unvermeidlich das Bitcoin nun als Assetklasse in der breiten Welt ankommen wird. Empfehlungen als Portfolioallokation zw. 1-5% werden kommen. Und das wird langfristig einiges an Inflows bedeuten.

    Das könnte durchaus so sein. Einerseits.


    Andererseits. Bitcoin-Fans der ersten Stunde (mir sind einige bekannt) könnten auch ins Grübeln kommen. Zur Erinnerung: Es ging damals (nach der globalen Finanzkrise 2007/2008- und auch kurze Zeit später mit Beginn der Eurokrise ab 2010 ff) um eine digitale Währung, die von Banken, Finanzmärkten und auch Notenbanken (z. B. Verwässerung der Währung durch Geldschöpfung aus dem Nix mittels Anleihekäufen in Billionenhöhe versus Bitcoin mit von Anbeginn limitierter Stückzahl (!)) unabhängig ist. Eine sozusagen globale Währung ohne "Zwischenhändler" sprich nur zwischen den Menschen gehandelt. Und mit der keiner betrügen (bzw. diese auch im Wert keiner beliebig verwässern) kann.


    Übrig davon geblieben ist wenig bis nix. Mit dem Einstieg eines absoluten Giganten wie Blackrock (m. W. größter Vermögensverwalter der Welt) dürften sich die Machtverhältnisse Richtung Wall Street verschieben. Auch die Banken werden künftig mitmischen. Wie es ein Kollege formulierte: "Der ursprüngliche Traum, ein Finanzmittel ohne Banken zu haben, ist ausgeträumt". Übrig bleiben könnte ein Bitcoin als "Spekulationsmittel" - abhängig von Banken, Aktienmärkten, Vermögensverwaltern, Institutionellen, Inflationsdaten, Geldpolitik der Notenbanken usw. wie jedes andere "gewöhnliche" sprich "herkömmliche" Investment auch. Gepaart mit mangelnder Kontrolle der Aufsicht, was zu regelmäßigen bösen Überraschungen führen kann (manipulierte Kurse, gestohlene Guthaben etc.). "Der ursprüngliche Traum (von "Satoshi Nakamoto" - den persönlich wohl niemand kennt bzw. keiner weiß, wer dahinter steckt) ist aus" - wie der Kollege meinte und weiter - "vermutlich ist sogar ein Albtraum daraus geworden". Dafür gibt es ein großes Schmerzensgeld (Kursentwicklung !) - die Frage bleibt, ob es das wert ist ?


    Für meinen Teil bleibe ich bei meiner schon vor über 10 Jahren geäußerten Meinung, angedeutet hier:

    Bitcoin könnte (schon wieder Konjunktiv) durchaus (perspektivisch und flächendeckend) reüssieren - dann aber würden Staaten und Notenbanken reagieren (müssen - Stichwort: Staatliches Geldmonopol), weil eine echte Konkurrenz zum (beliebig und aus dem Nix heraus vermehrbaren) staatlichen Zettel- bzw. Papiergeld sprich "Fiat-Money-System" (aus Sicht der Staaten und Notenbanken jedenfalls) eine mehr als unangenehme Angelegenheit wäre ...

    Eingedampft: Sollte Bitcoin wirklich ernsthaft sprich flächendeckend reüssieren (alle drei Geldfunktionen betreffend, also als Zahlungsmittel, Wertmaßstab/Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel) werden die Staaten und Notenbanken dies "verbieten" (schon wegen dem "staatlichen Geldmonopol") und/oder via Regulatorik den Bitcoin "strangulieren".


    Oder staatliche Alternativen implementieren und auch (via Regulatorik) zur Durchsetzung verhelfen (Stichwort: CBDC also Central Bank Digital Currency - das Projekt "Digitaler Euro" der EZB läßt grüßen). Eine Antwort auf eine Frage, die jedenfalls von den Bürgern nicht gestellt wurde - das wäre aber wieder ein eigenes und ganz anderes Thema.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung (sowie die eines geschätzten Kollegen).

  • Eingedampft: Sollte Bitcoin wirklich ernsthaft sprich flächendeckend reüssieren (alle drei Geldfunktionen betreffend, also als Zahlungsmittel, Wertmaßstab/Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel) werden die Staaten und Notenbanken dies "verbieten" (schon wegen dem "staatlichen Geldmonopol") und/oder via Regulatorik den Bitcoin "strangulieren".


    Oder staatliche Alternativen implementieren und auch (via Regulatorik) zur Durchsetzung verhelfen (Stichwort: CBDC also Central Bank Digital Currency - das Projekt "Digitaler Euro" der EZB läßt grüßen). Eine Antwort auf eine Frage, die jedenfalls von den Bürgern nicht gestellt wurde - das wäre aber wieder ein eigenes und ganz anderes Thema

    Das ist aber eben der Punkt. Es kann gut sein das wir alle das nichgt mehr erleben werden, aber wenn man es eben nicht wegbekommt, kann man zwar versuchen es tot zu regulieren, aber andere Länder werden andere Wege wählen und prosperieren. Weil ein hartes Geld einfach absoluter Treiber von Wohlstand ist. Die Frage ist also eigentlich (wenn man davon ausgeht, dass Bitcoin nicht weggeht), wie lange man versucht es tot zu regulieren, bis man einknickt. :) Denn man kann nicht verhindern, dass menschen Bitcoin nutzen und Transaktionen tätigen.

  • Weil ein hartes Geld einfach absoluter Treiber von Wohlstand ist.

    Auch meine feste Überzeugung (schon seit ich mich mit solchen Themen beschäftige). Kann man ja seit Jahren auch in praxi sehen (Stichwort: Schweiz - um ein Beispiel zu nennen).


    Eine Währung (siehe Euro), die man retten muß, kann ich dagegen nicht so recht ernst nehmen.


    Conditio sine qua non: Bitcoin würde wirklich zu Geld. Davon ist diese Erfindung aber meilenweit entfernt (vermutlich weiter entfernt denn je). Geld wird über seine drei Funktionen definiert also 1. Zahlungsmittel, 2. Recheneinheit/Wertmaßstab und 3. Wertaufbewahrungsmittel (Schatzcharakter). Funktion 1. erfüllt m. E. Bitcoin nicht ansatzweise (wie und wo soll ich im Alltag damit flächendeckend bezahlen können ?). Das Gleiche mit Funktion 2. Mir ist niemand bekannt, der in Bitcoin rechnet, Preise vergleicht usw. und zwar auch hier nicht mal ansatzweise ?!


    Bliebe als einzige Funktion 3. Wertaufbewahrungsmittel. Hat funktioniert - aber unter gigantischen Schwankungen (dagegen ist ja die Volatilität von Gold noch minimal). Logisch, das staatliche Papiergeld (s. Euro) hat diese dritte Funktion nahezu vollumfänglich verloren (jedenfalls spätestens mit Ausbruch der Eurokrise) - und den dann folgenden EZB-Maßnahmen wie Null- und Negativzinsen und Geldflutung mit Anleihekäufen in Billionenhöhe. Es entwertet sich - halbwegs absehbar (von dem jüngsten massiven Inflationsschub mal abgesehen) - eben kontinuierlich. Zumal der Euro längst mehr einer früheren griechischen Drachme oder einer italienischen Lira ähnelt als dem aktuellen Schweizer Franken oder der früheren Deutschen Mark. Traurig, aber halbwegs kalkulierbar. Der Bitcoin-Kurs springt dagegen wie ein Ping-Pong-Ball - außer den Bitcoin-Jüngern: Wer sollte dies als solides langfristiges "Wertaufbewahrungsmittel" sehen ? Es bleibt ein reines Spekulationsobjekt. Daß Bitcoin jedenfalls zu stabilem Geld (Betonung liegt auf Geld) wird - kann ich daher nur schwer bis kaum eher gar nicht glauben.


    Falls wider Erwarten doch - wird der Sache "der Stecker gezogen" (seitens der Politik, der Staaten, der Notenbanken usw. Das Geldmonopol wird notfalls mit Gewalt verteidigt werden. Da bin ich mir sicher. Wobei: Einfache Regulatorik reicht schon (s. Bargeldbeschränkungen, Barzahlungsverbot usw. innerhalb der EU).


    Dir nichtsdestotrotz viel Glück !

  • Der Bitcoin-Kurs springt dagegen wie ein Ping-Pong-Ball - außer den Bitcoin-Jüngern: Wer sollte dies als solides langfristiges "Wertaufbewahrungsmittel" sehen ? Es bleibt ein reines Spekulationsobjekt. Daß Bitcoin jedenfalls zu stabilem Geld (Betonung liegt auf Geld) wird - kann ich daher nur schwer bis kaum eher gar nicht glauben.

    Carl Menger, einer der Gründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, lieferte eine bahnbrechende Erklärung für die Entstehung des Geldes, die auf dem Konzept des individuellen Nutzens und der spontanen Ordnung basiert. Seine Theorie erklärt, wie bestimmte Güter allmählich die Funktion von Geld in einer Gesellschaft übernehmen, indem sie bestimmte Anforderungen erfüllen, die für die Geldwerdung entscheidend sind. Die Wertaufbewahrungsfunktion spielt dabei eine zentrale Rolle und bildet oft den Ausgangspunkt für die Entwicklung der anderen Geldfunktionen.


    Nachdem ein Gut als Wertaufbewahrungsmittel etabliert wurde, entwickelten sich allmählich auch die anderen Funktionen:


    Zahlungsmittel: Das Gut wird allgemein in der Schuldentilgung und als Mittel für den Handel akzeptiert.


    Recheneinheit: Das Gut wird als gemeinsamer Maßstab für den Wert anderer Güter verwendet. Es erleichtert die Bewertung und den Vergleich von Produkten und Dienstleistungen.


    Bitcoin durchläuft einen ähnlichen Prozess wie traditionelle Geldformen, allerdings mit einigen Besonderheiten:


    Technologie und das Internet: Die Verbreitung und Akzeptanz von Bitcoin wird durch das Internet beschleunigt. Während sich physisches Gold langsam durch Handelsbeziehungen und -netzwerke verbreitete, ermöglicht das Internet eine nahezu sofortige globale Verbreitung von Informationen und Werten.


    Vorgegebene Knappheit: Bitcoin wurde mit einer maximalen Versorgung von 21 Millionen Münzen entworfen, was eine inhärente Knappheit und Widerstandsfähigkeit gegen Inflation bietet. Dies fördert die Wertaufbewahrungsfunktion, da die Nutzer darauf vertrauen können, dass ihr Besitz nicht durch eine Erhöhung der Gesamtmenge an Bitcoin entwertet wird.


    Wachsende Akzeptanz: Obwohl Bitcoin ursprünglich als digitales Tauschmittel konzipiert wurde, entwickelt sich seine Rolle als Wertaufbewahrungsmittel parallel zur zunehmenden Akzeptanz und Verwendung. Mit fortschreitender Entwicklung und Stabilisierung des Ökosystems wird erwartet, dass sich auch die Funktionen von Bitcoin als Recheneinheit und Zahlungsmittel weiterentwickeln werden.


    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geldwerdung von Bitcoin ein dynamischer Prozess ist, der Zeit braucht. Stelle dir vor aus dem Nichts kommt eine neue Geldform und monetisiert. Wie stellst du dir das vor? Absolut klar, dass es ein sehr volatiler Prozess ist.


    Ich kenne einige Leute die für sich nur noch in Satoshis als Einheit rechnen. Sie denominieren Ihr Hab und Gut in Bitcoin. Die sind sicherlich früh dran. Aber die Anzahl der Leute die das tun wird wachsen mit jedem Jahr in dem Bitcoin werthaltig bleibt, und nicht auf 0 geht.

  • Vorab: Zu dem Thema hatte ich übrigens einmal einen interessanten Austausch mit Prof. Dr. Thomas Mayer (früher einstmals u. a. beim IWF, später Chefvolkswirt der Deutschen Bank, schließlich Gründungsdirektor der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute, Buchautor usw.). Er hat sich recht intensiv insbesondere mit dem Geldsystem (auch vor dem Hintergrund der jüngsten großen Krisen wie der Finanzkrise und der Eurokrise) beschäftigt und steht der "Österreichischen Schule" nicht ganz fern (vermutlich sogar relativ nahe) und plädiert seinerseits durchaus u. a. für private Kryptowährungen.


    In einem seiner letzten Bücher ("Das Inflationsgespenst -Eine Weltgeschichte von Geld und Wert") widmet er - nach meiner Erinnerung - ein ganzes Kapitel dem Ausblick auf das künftige Geldsystem (von der "Modern Monetary Theory" über mögliche "Geldreformen" bis zu "privatem Vollgeld" als Alternative (wohl auch der Alternative "privater Kryptowährungen")).


    Aus der Website des o. g. Research Institutes veröffentlicht er m. W. - neben anderen Autoren - auch regelmäßig Artikel zu solchen Themen. Vielleicht für Dich ja von Interesse ?



    Kurz zu

    Carl Menger, einer der Gründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie ...

    Mit der sog. "Österreichischen Schule der Nationalökonomie" samt der "Österreichischen Kapitaltheorie" ("Wiener Schule") hatte ich mich als Jugendlicher mal etwas intensiver beschäftigt (u. a. neben Carl Menger auch mit den Werken Eugen von Böhm-Bawerk, Friedrich von Wieser und Ludwig von Mises). Das ist mir also - zumindest rudimentär - bekannt. Charme haben diese Ansätze unstrittig und auf jeden Fall.


    Wobei man aber auch ganz klar sagen muß, daß es sich hierbei vom Ansatz her um eine Art der "Rand- bzw. Mindermeinung" handelt, die sich gegen andere sog. herrschende Lehren (in diesem Bereich) nie durchgesetzt haben. Das mag und kann man natürlich beklagen - ist aber Fakt und gehört zum zwingend erforderlichen Realitätsbezug.


    In die kritische Würdigung samt Abwägung der wesentlichen Theorien einzusteigen (Stichwort: Friedrich August von Hayek versus John Maynard Keynes - um nur ein Beispiel zu nennen) würde hier den Rahmen sprengen (und sicherlich auch den Widerspruch typischer "ETF-Sparbüchsen" hervorrufen - denen längere Beiträge ohnehin suspekt sind bzw. generell unerwünscht erscheinen).


    Man muß aber kein Wissenschaftler und/oder Theoretiker der Wirtschaftswissenschaften sein - da reicht schon das Grundwissen eines am Thema interessierten Jugendlichen - um auf die ganz grundlegende Frage zu stoßen:


    Warum soll es ausgerechnet in einer Marktwirtschaft und ausgerechnet beim wichtigsten Thema "Geld" keinen Wettbewerb zwischen verschiedenen Geldsorten aber auch verschiedenen Anbietern (beispielsweise staatlichen versus privaten) geben, sondern nur ein staatliches Monopol (in dem Fall Geldmonopol), wo doch erwiesenermaßen gerade der Wettbewerb (von Anbietern) stets die besten und effizientesten Ergebnisse generiert, hier also das beste Geld hervorbringt während Monopole in aller Regel schädlich sind ?


    So sehr Einigkeit bezüglich der grundlegenden Problematik bestand - so sehr bestand Uneinigkeit bezüglich der weiteren Entwicklung (Mayer vs. Sovereign): Für meinen Teil bleibe ich bei der hier schon mehrfach dargestellten Haltung, daß die Staaten (und staatlichen Notenbanken) es nicht zulassen werden das "Geldmonopol" zu verlieren (oder es auch nur zu gefährden). Dies verkörpert nämlich eine gigantische Machtposition und eröffnet phantastische Möglichkeiten der Manipulation (via Geldmenge, via Geldwert, via Inflationierung von Staatsschulden, via Finanzieller Repression usw. usw.). Zudem ist das staatliche Papier-Geld - in weiten Teilen - so medioker geworden, daß ein Wettbewerb aus Sicht der Staaten und Notenbanken jedenfalls äußerst unerwünscht sein dürfte, um es noch möglichst zurückhaltend zu formulieren. Das gilt erst recht für ein Projekt wie die hoch fragile "Europäische Einheitswährung", die mit diversen schweren Konstruktionsfehlern behaftet ist.


    Im Zweifel, Ernst- bzw. Notfall wird es daher zu Verboten staatlicherseits kommen. Wie man aber beim Bargeld sieht: Es geht auch schlicht und einfach durch staatliche Regulatorik, die sukzessive via Ein- und Beschränkungen und Nachweis- und Identifikationspflichten (beides mit immer weiter abgesenkten Grenzen), Abschaffung großer Geldscheine (500er), Etablierung einer digitalen staatlichen Währung (Projekt: "Digitaler Euro") etc. pp. den staatlicherseits "gewünschten Weg vorgibt".


    Dir dennoch viel Glück solltest Du (teilweise) auf Kryptos setzen !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.



    PS: Wäre ich nicht schon so alt, würde ich Dir glatt eine Wette anbieten (Höhe des Wetteinsatzes würde ich Dir überlassen). Einfach, um zu sehen, wer bei dem Thema richtig liegt. Um das festzustellen, dürfte letztlich aber eine Zeitspanne erforderlich sein, die meine Restlebenserwartung vermutlich übersteigt.

  • Wobei man aber auch ganz klar sagen muß, daß es sich hierbei vom Ansatz her um eine Art der "Rand- bzw. Mindermeinung" handelt, die sich gegen andere sog. herrschende Lehren (in diesem Bereich) nie durchgesetzt haben. Das mag und kann man natürlich beklagen - ist aber Fakt und gehört zum zwingend erforderlichen Realitätsbezug.

    Nun, es ist relativ leicht nachzuvollziehen, warum eine Lehre, die entlarvt, dass die Ausweitung der Geldmenge letztlich nur ein Kaufkraftraub an den Bürgern ist, es nicht in die staatlichen Universitäten schafft.

    Dies verkörpert nämlich eine gigantische Machtposition und eröffnet phantastische Möglichkeiten der Manipulation (via Geldmenge, via Geldwert, via Inflationierung von Staatsschulden, via Finanzieller Repression usw. usw.).

    Auf jeden Fall! Das ist die mächtigste Position, die es gibt. Ich gebe dir auch Recht, dass es teilweise zu Verboten kommen wird. Aber das betrifft nur die dort ansässigen Bürger (zu deren Nachteil). An anderen Orten der Welt wird dies nicht passieren, d.h. Talent und Kapital fließen dorthin. Wenn dies in zu großem Ausmaß geschieht, werden auch Staaten zusammenbrechen, denn davon leben sie letztlich: vom Kapital und vom Talent ihrer Bürger.


    Auf so eine Wette gehe ich gerne ein. Kannst du mir hier im Forum eine DM schreiben? Wenn nicht, sag mir, wie ich dich erreichen kann. :)


    Ansonsten auch dir, eine gute Zeit!

  • Nun, es ist relativ leicht nachzuvollziehen, warum eine Lehre, die entlarvt, dass die Ausweitung der Geldmenge letztlich nur ein Kaufkraftraub an den Bürgern ist, es nicht in die staatlichen Universitäten schafft.

    Das wird fraglos einer der Gründe sein. Inflation wirkt letztlich wie eine weitere Steuer. Aber eben nur einer der Gründe, neben einigen weiteren anderen. Würde hier aber, wie schon gesagt, den Rahmen sprengen.


    Nur am Rande: Auch wenn die "Österreichische Schule" es nicht zur sog. "herrschenden Lehre" und/oder dem "Mainstream" geschafft hat, kann man aus diesen Ansätzen durchaus einige Schlüsse für seine eigene Vorgehensweise in Sachen "private Finanzen" ziehen. Das bleibt ja jedem unbenommen. Für meinen Teil habe ich das hin und wieder auch gemacht (gerade in grundlegenden Fragestellungen) - was dann nicht ganz ohne Erfolg geblieben ist.

    Auf jeden Fall! Das ist die mächtigste Position, die es gibt.

    "Gib mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, und es ist mir gleichgültig, wer die Gesetze macht" (Amschel Mayer Rothschild, 1773 - 1855; übrigens ein Frankfurter)


    Zu den diversen Manipulationsmöglichkeiten staatlicherseits (auch via staatlicher Notenbanken) in einem reinen "Fiat-Money-System" siehe schon Beitrag Nr. 37.


    Dazu kommen diverse weitere Aspekte. Stichwort: Seigniorage (Geldschöpfungsgewinn) - um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.

    Ich gebe dir auch Recht, dass es teilweise zu Verboten kommen wird.

    Das ist (leider) so und auch Fakt - siehe sämtliche Regelungen, Eingriffe, Beschränkungen usw. das Bargeld betreffend. Eine sukzessive sprich schleichend immer restriktivere Regulatorik dürfte schon ausreichen. Im Notfall (aus staatlicher Sicht) kommt es eben zu Verboten.

    An anderen Orten der Welt wird dies nicht passieren

    Da bin ich etwas anderer Meinung, da es a) praktisch auf dem Land kaum bzw. keine staatenlosen Gebiete gibt, b) Staaten immer primär auf ihren Machterhalt schauen und c) in praxi alle Staaten inzwischen Zettel- bzw. Papiergeld als "Geld" definiert haben.


    Diesbezüglich werden sich also die Staaten (ausnahmsweise) ziemlich einig sein.

    d.h. Talent und Kapital fließen dorthin.

    Kapital und Talent sind wie Wasser - das sucht und findet auch immer seine Wege.

    Wenn dies in zu großem Ausmaß geschieht, werden auch Staaten zusammenbrechen,

    Das kann aber (sehr) lange dauern (in der Zwischenzeit wird man alles versuchen dies zu verhindern sei es zunächst mit Regulatorik, sollte das nicht reichen dann eben mit Verboten. Notfalls auch mit Gewalt).


    Es gab diverse Staaten (DDR und UdSSR beispielsweise), da konstatierten fundierte Expertisen längst "Game over". Nichtsdestotrotz haben sich dann diese Systeme noch Jahre bzw. Jahrzehnte "durchgeschleppt" bis tatsächlich das "Game over" kam.

    denn davon leben sie letztlich: vom Kapital und vom Talent ihrer Bürger.

    Ob das allen Politikern immer und überall präsent und bewußt ist, wage ich zu bezweifeln. Ein Abfluß von Talent haben wir hierzulande schon länger, einen Abfluß von Kapital auch seit einiger Zeit. Wird aber von der Politik praktisch kaum bis gar nicht adressiert ... ?!


    Es gab auch schon Fälle, wo man dann einfach ein Mäuerchen errichtet hat und wenn die eigenen Bürger (samt ihrem Talent) das Land verlassen wollten, hat man auf diese geschossen wie auf Hasen ... In dem gar nicht so fernen Land hatte ich übrigens Verwandte.

    Auf so eine Wette gehe ich gerne ein.

    Dürfte wenig Sinn entfalten. Siehe schon hier

    PS: Wäre ich nicht schon so alt, würde ich Dir glatt eine Wette anbieten (Höhe des Wetteinsatzes würde ich Dir überlassen). Einfach, um zu sehen, wer bei dem Thema richtig liegt. Um das festzustellen, dürfte letztlich aber eine Zeitspanne erforderlich sein, die meine Restlebenserwartung vermutlich übersteigt.

    Aber

    Wenn nicht, sag mir, wie ich dich erreichen kann.

    Über die Funktion "Konversation" kann man hier andere bzw. wohl alle Mitschreiber erreichen.


    Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich Dir !