Vorab und mit meiner völligen Zustimmung (nach dem Überfliegen der betreffenden Beiträge)
Beim TE sehe ich die Grundvoraussetzungen für einen seriösen Vermögensberater nicht gegeben. Er hat eine sehr klare Vorstellung, was er will (das berühmte Nullrisiko).
Sehe ich ebenso. Ist aber - wie schon gesagt - in diesem speziellen Einzelfall ("TE") so.
Dazu kommt: Wer "Nullrisiko" so definiert - geht in aller Regel ein sehr hohes und auf jeden Fall immer vorhandenes Risiko ein; angefangen vom Thema "Inflation" über die fehlenden "Diversifikation" (nur Nominal- und keinerlei Substanz- bzw. Sachwerte) bis hin zum Thema "Einlagensicherung" (in Anlehnung an das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" (Hans Christian Andersen ?) - im Ernstfall könnte dieser "Kaiser" nämlich mehr oder weniger "nackt" dastehen ...).
Aber was man unter "Risiko" versteht - mag jeder für sich selbst festlegen und definieren ...
Ich lese gerade ein Buch über Venture Capital...eine sehr spannende Sache und sicherlich auch lohnend, wenn man die entsprechenden Fähigkeiten und Verbindungen hat. Aber eher nichts für kleine Fische, mit hunderttausend Euro zur Verfügung, und keinerlei Erfahrung mit Unternehmertum. Entsprechende Fonds gibt es zwar, die winken aber dankend wegen Armut ab.
Das war früher mal so - und in Teilbereichen ist es auch heute noch so. Manche "feine" und alte Privatbanken (wobei jedenfalls die meisten längst von großen Banken geschluckt wurden), legen noch heute (manchmal auch iVm Family-Offices) spezielle Fonds für einzelne Kunden/Kundengruppen auf mit relativ hohen Einstiegshürden.
Es gab (oder gibt noch immer) z. B. auch einen Fonds (zugänglich für jedermann !), der für Family-Office Kunden aufgelegt wurde (Schwerpunkt: Aktien - aber eher defensive zwecks Vermögenserhalt), mit damals sehr geringen Gebühren (um die 0,5% p. a.), der wirklich sehr günstig und überzeugend war (als Beimischung jedenfalls). Wurde von den Banken halt nur nicht offensiv vermarktet und war eher nur Insidern bekannt. Wer ernsthaft so was sucht, kann auch fündig werden.
Im heutigen "Anlage-Universum gibt es aber auch ganz "offizielle" Angebote (beispielsweise im Bereich der digitalen Geldanlage m. W.), wo man mit relativ überschaubaren Volumina (m. W. schon ab 200 Tsd. Gesamtvermögen) Zugriff auf Dinge bekommt (Beispiel: Private Equity), die ansonsten dem Normalanleger nicht zugänglich sind (Werbung lehne ich grundsätzlich ab, egal wie gut ich eine Sache auch finden mag - aber, ohne einen Namen zu nennen, nach meiner Erinnerung bietet das u. a. eine sog. Digitale Anlage an, die immerhin auf das Research einer Privatbank in Liechtenstein (die arbeiten m. E. ziemlich gut) sowie auf das eines der ältesten und besten Family-Offices in Deutschland zurückgreifen kann; die sind aus meiner Sicht wirklich top). Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Das generelle Problem bei solchen Anlagen ist aber oft, daß die Gelder längere Zeit "ruhen und verschlossenes Vermögen" darstellen (manchmal 10 Jahre oder länger). Was Menschen mit mehr Geld dann leichter handhaben können als Menschen mit weniger Geld.
Und letztendlich steht bei alternativen Anlagen noch der Beweis aus, dass sie tatsächlich nach Steuern und Gebühren eine Überrendite erbringen,
Kenne einige Leutchen, die es in spezielle geschlossene Fonds geschafft haben (u. a. auch in Hedgefonds etc.) - weder kann ich mich mit deren Vermögen noch mit den da generierten Ergebnissen messen. Das gilt auch für länderübergreifende Investments aufgrund von Kooperationen diverser Family-Offices. Mag jetzt anekdotisch sein - repräsentative Studien fallen mir dazu spontan nicht ein (aber mir ist etwa aus dem Bereich "Immobilien" bekannt, daß in anderen Ländern auch ganz andere Renditen möglich sind und auch erwartet werden, als in Deutschland (acht bis 12% p. a. versus eher nur vier bis sechs Prozent p. a. hierzulande - um auch hier nur ein Beispiel zu nennen).
Eingedampft: Hatte ich hier auch schon mal irgendwo an anderer Stelle geschrieben - wer heutzutage (auch als Normal- oder gar Kleinanleger) will, hat (fast) einen Zugriff auf das gesamte Anlageuniversum (und das relativ kostengünstig). Wer das nicht will oder sich auf vermeintlich "nur ganz sichere Anlagen" konzentriert, wird eher traurige Ergebnisse erzielen. Erst recht über längere Zeiträume.
Aber das ist jeder Jeck anders. Wenn man es sich leisten kann und will "why not" ? Kenne zwei Fälle, die ihr Geld einfach verbrauchen und sich in keiner Weise mit Anlagen beschäftigen. Es wurde schlicht ausgerechnet, daß das Geld auf jeden Fall bis zum 100. bzw. 120 Geburtstag reicht - und in dem einen Fall gibt es keinen Nachkommen zu versorgen und in dem anderen Fall soll ohnehin nur das vererbt werden, was halt übrig bleibt. Wie schon gesagt "warum nicht ?"