Vermögensverwalter/"Family Office", wenn ja, welcher?

  • Die sind ja inzwischen nicht nur für Clans vom Kaliber Quandt&co tätig, sondern bereits etliche "Hausnummern" darunter.


    Gehen wir mal davon aus, jemand ist durch ein einmaliges (und sich in dieser Form für ihn sicher nicht mehr wiederholendes) Ereignis, zu einem Vermögen im knapp (bzw. unteren) siebenstelligen Euro-Bereich gekommen. Hat aber einfach nicht den Nerv und schon gar nicht das "Händchen", sich selbst um eine Anlage desselben zu kümmern, und ist in der jüngsten Vergangenheit bereits mit den ach so "ertragreichen" (waren sie, aber ausschließlich für die Bank, für die der arbeitet) Anlageideen seines Hausbankberaters kräftig auf die Nase gefallen .

    Wäre sowas eine Alternative? Und wenn ja, welcher?

  • Was willst du jetzt hören? Hier im Forum sind die DIY-Anleger. Wir machen es selbst. Wie du in deinen anderen Threads ja auch mittlerweile mitbekommen hast. Ganz einfach. Siebenstellig ist in meinen Augen problemlos...

    Wenn du es nicht selbst machst, muss es jemand für dich machen. Und die machen nunmal auch das, was in deren Interesse ist und nicht nur in deinem. Die wollen schließlich auch Geld verdienen.

  • Ein Vermögensverwalter ist die sicherste Methode, deinen bisherigen Verlusten nochmal jede Menge hinzuzufügen. Hinterher ist das Geschrei wieder groß, weil die Blankovollmacht vor allem den Verwalter reich macht.

    Es gibt nur eine Methode: setz dich auf den Hintern, lerne die Grundlagen, schätze deine Risikotoleranz kritisch ein und schau, inwiefern man die verbessern könnte und dann investier selbst.

  • @Brennholzverleih

    Ich bin verblüfft über dieses Dein Posting vor allem im Licht Deines anderen Threads.

    Nach meinem Dafürhalten sollte ein Mensch Deiner Disposition sein Geld aufs Sparbuch legen oder gleich in bar unter seine Matratze (auch wenn es eine Million sein sollte).

  • Die sind ja inzwischen nicht nur für Clans vom Kaliber Quandt&co tätig, sondern bereits etliche "Hausnummern" darunter.

    Ein eigenes Familiy-Office dürfte erst ab dreistelligen Millionenbeträgen sinnvoll sein. Die meisten Multi-Family-Offices nehmen Mandate schon ab 30 Mio. an (einige auch darunter). Die Einstiegsgrenzen bei den vielen unabhängigen Vermögensverwaltern schwanken zwischen 10 Mio. bis runter zu 200.000 bis 100.000 € (unter 2-3 Mio. Volumen sind dann aber die Möglichkeiten der Anlage eher eingeschränkt, manches fällt ganz weg).


    Mit steigenden Volumen sinken die Kosten für diese Dienstleistung (da ist eine Null vor dem Komma) - bei geringeren bis eher kleinen Volumina sind die Kosten etwas höher (meist um die 1,5 % bis 2% rum).


    Zu einer ersten Sondierung können Sachen wie der "Elite-Report" oder der betreffende Verband ("VUV"; Verband unabhängiger Vermögensverwalter; Sitz in Frankfurt am Main) dienen.

    Gehen wir mal davon aus, jemand ist durch ein einmaliges (und sich in dieser Form für ihn sicher nicht mehr wiederholendes) Ereignis, zu einem Vermögen im knapp (bzw. unteren) siebenstelligen Euro-Bereich gekommen. Hat aber einfach nicht den Nerv und schon gar nicht das "Händchen", sich selbst um eine Anlage desselben zu kümmern,

    Für so jemand gibt es sicherlich bundesweit mindestens 10-12 - nach meinem Dafürhalten - durchaus empfehlenswerte Adressen.


    Darf es auch eine ausländische Adresse sein (Beispiel Schweiz, Österreich oder Liechtenstein) kommen noch einige hinzu.

    Ein Vermögensverwalter ist die sicherste Methode, deinen bisherigen Verlusten nochmal jede Menge hinzuzufügen.

    Diese Aussage halte ich - erst recht in dieser Pauschalität - bei allem gebotenen Respekt für unzutreffend (um möglichst höflich zu bleiben).


    Wie in jede Profession und Dienstleistung (Mediziner, Anwalt, Consultant, Handwerker, Friseur, Koch usw. usw.) gibt es natürlich auch hierbei Murkser, Schlimme, weniger Schlimme, Durchschnittliche, Gute, sehr Gute, Ausgezeichnete und auch Überragende. Wobei: Es ist aber unwahrscheinlich, daß jemand als Murkser oder Schlimmer Jahrzehnte erfolgreich am Markt bestehen kann (das besagte Kunden-Klientel ist nämlich a) generell preissensibel und achtet b) auch auf ein akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis). In dieser Community bleibt wenig bis nix über längere Zeit unbemerkt bzw. unentdeckt.


    Nur am Rande: Wollte letztens jemand mit einer Weiterempfehlung helfen. Die besagte Adresse nimmt aber seit fast 8 Jahren keine neuen Mandate mehr an ...

    Es gibt nur eine Methode: setz dich auf den Hintern, lerne die Grundlagen, schätze deine Risikotoleranz kritisch ein und schau, inwiefern man die verbessern könnte und dann investier selbst.

    Daß es "nur eine Methode gibt" habe ich bei dem Thema auch noch nie geglaubt. Es führen zwar "nicht alle Wege nach Rom - aber doch so einige".


    Um einen Bezug zur Realität herzustellen: Es gibt nicht wenige Leute, die dazu ("selber machen") weder Zeit, Lust, Interesse, die Fähigkeit usw. haben. Gerade bei den "Fähigkeiten" (sowohl die objektive als auch die subjektive Seite betreffend) finde ich es eher gut, wenn Menschen sich nicht überschätzen. Das kann nämlich sehr teuer werden (teurer als jedes Family-Office oder jeder VV - sogar noch teurer als ein Fonds von Union oder Deka ...).


    Hatte ich an andere Stelle schon mal geschrieben: Sonst gäbe es ja beispielsweise die vielen Volks- und Sparda-Banken, Union-Investment, die Sparkassen, Deka etc. hierzulande gar nicht. Wer sollte da noch hingehen unter dem Aspekt der Kosten-/Nutzen-Relation ... ? Es machen aber sehr viele Millionen Menschen !


    Zu etwas Vermögen zu kommen empfand ich schon immer als ziemlich schwierig bis richtig schwer. Nach Steuern und Abgaben (hierzulande extrem hoch; jedenfalls in meiner Steuerklasse 1), nach indirekten Steuern und Gebühren, nach den Kosten jeder Anlage, nach der Inflation und - last but not least - auch nach (leider) immer möglichen eigenen Fehlentscheidungen.


    Warum sollte sich da jemand wie oben beschrieben - oder auch jemand, der beispielsweise sehr viel arbeitet oder schlicht einfach schon ein gewisses Alter hat - nicht professioneller und kompetenter Hilfe bedienen ? Der Gedanke allein erschiene mir schon abwegig. Im Profisport beispielsweise gehört dies seit bestimmt zwei bis drei Jahrzehnten z. B. zu den Usancen. Teilweise bestehen da schon die Clubs und Verein drauf, um keine späteren Sozialfälle zu produzieren.


    Nur meine bescheidene Meinung, die in dem Fall auf jahrzehntelangen Erfahrungen beruht.

  • @Brennholzverleih ,


    Da du ja eh nur in Festgeld und Tagesgeld anlegen magst kannst du das auch mit Zinsportalen selber machen. Über WeltSparen oder Zinspilot kannst du ganz schnell einen siebenstelligen Betrag in Tranchen a 100K€ selber anlegen…..

  • Warum sollte sich da jemand wie oben beschrieben - oder auch jemand, der beispielsweise sehr viel arbeitet oder schlicht einfach schon ein gewisses Alter hat - nicht professioneller und kompetenter Hilfe bedienen ?

    Sag' ich doch.

    Denn eines ist bei mir seit mindestens 35 Jahren klar: vollkommen egal welche Entscheidung ich in Finanzdingen treffe, es ist sowieso IMMER die falsche!

  • Da du ja eh nur in Festgeld und Tagesgeld anlegen magst kannst du das auch mit Zinsportalen selber machen.

    Wenn das bei dem Fragenden (Protagonisten) wirklich so bestellt sein sollte - hätte ich mir meine Antwort (Nr. 6) vielleicht auch sparen können. Wie auch immer ...

    Über WeltSparen oder Zinspilot kannst du ganz schnell einen siebenstelligen Betrag in Tranchen a 100K€ selber anlegen…..

    Das mag so sein.


    Ob damit dauerhaft auch nur - nach Inflation und Steuern - das Vermögen erhalten werden kann, wäre eine andere Frage.


    Eine noch ganz andere Frage wäre aber, ob für solche Fälle dann - im Notfall - auch die sog. "Einlagensicherung" greift. Die Frage gewinnt noch mehr an Bedeutung und Brisanz, wenn das besagte Vermögen überwiegend, hauptsächlich oder nur aus derartigen Bank-Einlagen bestehen sollte (wie es bei dem besagten Protagonisten sein könnte).


    Zur Erinnerung: Im Fall Zypern (das liegt in der Eurozone und war erst 2013) stand sogar die kurz zuvor eingeführte 100.000 € Grenze zur Disposition ... =O Es war temporär eine Grenze von wieder nur 20.000 € im ernsthaften Gespräch. Über der 100.000 € Grenze gab es damals übrigens einen saftigen Haircut (nach meiner Erinnerung jedenfalls).


    In einer Diskussion jüngst kam das Thema in privater Runde auf. Interessanter Einwurf einer noch recht jungen aber nicht ganz mittellosen Dame (übrigens Bankerin): "Wer als Multimillionär glaubt, daß im Fall der Fälle jemand mit 30 Konten a 100.000 bei 30 verschiedenen Banken in der Eurozone vollumfänglich entschädigt wird und gleichzeitig ein alleinstehender Rentner mit 180.000 € bei seiner Volksbank dann aber 80.000 € verliert - der glaubt vermutlich auch, daß Zitronenfalter tatsächlich Zitronen falten" ...


    Jedes Risiko vermeiden zu wollen - kann manchmal das größte Risiko sein.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Denn eines ist bei mir seit mindestens 35 Jahren klar: vollkommen egal welche Entscheidung ich in Finanzdingen treffe, es ist sowieso IMMER die falsche!

    Dann wähle doch einfach ab sofort in "Finanzdingen" das folgende Procedere: Du triffst Deine Entscheidung wie immer und nach den gleichen Kriterien und den gleichen Kautelen - dann aber machst Du in der Umsetzung das genaue Gegenteil davon. Nach Deiner Aussage muß das dann ja sowieso immer IMMER die richtige Entscheidung sein ... !

  • Sag' ich doch.

    Denn eines ist bei mir seit mindestens 35 Jahren klar: vollkommen egal welche Entscheidung ich in Finanzdingen treffe, es ist sowieso IMMER die falsche!

    Damit wäre ja auch die Entscheidung für einen 'Vermögensverwalter' falsch und jegliche weitere Entscheidung auch.

    Denn wenn alles IMMER falsch ist, dann bringt auch die Meinung der anderen Forumsteilnehmer und die Hilfe eines Beraters nichts ...


    Du siehst, mit IMMER und ALLES drehst du dich im Kreis und ist deswegen einfach falsch.

  • Da du ja eh nur in Festgeld und Tagesgeld anlegen magst, kannst du das auch mit Zinsportalen selber machen.

    Wenn das bei dem Fragenden ... wirklich so bestellt sein sollte - hätte ich mir meine Antwort (Nr. 6) vielleicht auch sparen können.

    Jepp.


    Lies seinen anderen Thread, in dem er alle Ratschläge sämtlicher beteiligten Foristen brüsk zurückweist. Für ihn kommt außer Bargeld und Sparbuch allenfalls noch ein Festgeld in Frage. Soll er damit glücklich werden! Alles darüber hinaus ist vergebene Liebesmüh.

  • Diese Aussage halte ich - erst recht in dieser Pauschalität - bei allem gebotenen Respekt für unzutreffend (um möglichst höflich zu bleiben).


    Wie in jede Profession und Dienstleistung (Mediziner, Anwalt, Consultant, Handwerker, Friseur, Koch usw. usw.) gibt es natürlich auch hierbei Murkser, Schlimme, weniger Schlimme, Durchschnittliche, Gute, sehr Gute, Ausgezeichnete und auch Überragende. Wobei: Es ist aber unwahrscheinlich, daß jemand als Murkser oder Schlimmer Jahrzehnte erfolgreich am Markt bestehen kann (das besagte Kunden-Klientel ist nämlich a) generell preissensibel und achtet b) auch auf ein akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis). In dieser Community bleibt wenig bis nix über längere Zeit unbemerkt bzw. unentdeckt.

    Sicherlich gibt es auch ordentliche Vermögensverwalter. Grundsätzlich ist aber natürlich die Frage, was der Verwalter konkret bringt. An der Börse ist im Durchschnitt nicht mehr als die Marktrendite vor Kosten zu erwarten. Der Vermögensverwalter ist teurer als selbst einen ETF kaufen. Die Situation bei Anleihen hat sich mittlerweile deutlich verbessert. Und jemand, der so risikoavers ist, wie der TE, braucht sicherlich keine Hedgefonds, private Equity, geschlossene Immofonds, Container oder ähnliches (mal abgesehen von der Frage, ob man damit wirklich eine Überperformance erzielt). Der Vermögensverwalter wäre also nichts anderes als ein Steuerberater. Dazu ist beim TE beinahe garantiert, dass er bei den ersten Verlusten wieder kalte Füße bekommt, die Verluste realisiert und in die nächste Anlage umschichtet. Das Problem hier ist nicht durch einen Vermögensverwalter zu lösen, sondern nur durch den TE selbst

  • Vorab: Für meinen Teil nehme ich - wenn ich es denn schon mal mit einer Antwort versuche - erstmal jeden Fragenden ernst. Tendenziell würde ich Dir aber (nach dem nunmehr Überfliegen des anderen Strangs) mit dem Folgenden recht geben

    Das Problem hier ist nicht durch einen Vermögensverwalter zu lösen, sondern nur durch den TE selbst

    Siehe übrigens auch schon hier in Nr. 9

    Wenn das bei dem Fragenden (Protagonisten) wirklich so bestellt sein sollte - hätte ich mir meine Antwort (Nr. 6) vielleicht auch sparen können. Wie auch immer ...

    Mir war das (in Deinem Beitrag Nr. 3) nur etwas zu pauschal

    Ein Vermögensverwalter ist die sicherste Methode, deinen bisherigen Verlusten nochmal jede Menge hinzuzufügen.

    Mag für den ganz speziellen Einzelfall ja gelten. Gilt aber nicht immer und für alle Fälle.

    Und auch etwas zu apodiktisch vom Tenor her siehe

    Es gibt nur eine Methode: setz dich auf den Hintern, lerne die Grundlagen, schätze deine Risikotoleranz kritisch ein und schau, inwiefern man die verbessern könnte und dann investier selbst.

    Das eben können (oder wollen) so manche nicht - und so einige von diesen werden es auch künftig nicht hinbekommen.


    Es gilt daher auch aus meiner Sicht ...

    Sicherlich gibt es auch ordentliche Vermögensverwalter.

    Und sogar solche (wenn auch eher sehr wenige), die daneben noch zu akzeptablen Gebühren (in seltenen Fällen sogar auch via aktiver Fonds) tätig werden. Bin wahrlich kein Freund von aktiven Fonds - nichtsdestotrotz ist das so.

    Grundsätzlich ist aber natürlich die Frage, was der Verwalter konkret bringt.

    Die Frage stellt sich immer.


    In meinem Umfeld (wie schon gesagt, für meinen Teil bastele ich mir meine Anlagen selbst und das seit den 70er Jahren) gab es genug Leute, die sich für kompetente "Selbermacher" und "Selbstentscheider" hielten. Sei es nun beim Thema "Altersvorsorge" oder beim Thema "Ruhestandsplanung" - oder nach dem Firmenverkauf, nach dem Erhalt eines Erbe, nach eine hohen Abfindung, nach einer Scheidung, nach einem Immobilienverkauf etc.


    Für nicht ganz wenige wäre es (bei nüchterner Betrachtung der Ergebnisse) deutlich besser gewesen sich an einen guten VV (oder wenigstens Honorarberater) zu wenden - selbst eingedenk der dann unvermeidlichen Gebühren !


    Generell dürfte es auch einen Unterschied machen, ob man mit wenigen Tausend € als Rücklage und wenigen Hundert € als monatlichem Sparbetrag anfängt (und so mit dem Vermögen auch (hoffentlich) das Finanzwissen kontinuierlich mitwächst ebenso wie die Erfahrung und die emotional-subjektive Fähigkeit mit den unvermeidlichen Schwankungen umzugehen bzw. diese "auszuhalten") - oder ob man eher "plötzlich" vor der Frage steht, wie ein größerer oder großer Betrag anzulegen ist (Auszahlung KLV, Abfindung, Hausverkauf, Firmenverkauf, Erbe etc.). Nicht wenige haben zwar regelmäßig monatlich gespart, eingezahlt, getilgt, in ihre Firma investiert etc. - aber sie standen eben gerade nicht vor der Frage große Beträge einmalig anzulegen bzw. aufzuteilen oder altersbedingt neu zu strukturieren (und dann eben auch die (zumindest temporären) Folgen und Ergebnisse noch dazu nicht nur prozentual sondern in € gemessen auszuhalten ...).


    Gleiches gilt für den Umgang mit den unvermeidlichen Schwankungen. Für einen ETF-Sparer in den ersten ein bis zwei Jahrzehnten sind das eher "Peanuts" bzw. es ist sogar günstig, weil bei mehreren Crashs es dann eben auch mehr ETF-Anteile für das gleiche Geld gibt (natürlich Durchhaltevermögen vorausgesetzt). Das kann altersbedingt (ab 50+ beispielsweise) und auch abhängig vom dann schon aufgebauten Depotstand (ab sechsstellig aufwärts beispielsweise) sprich also im späteren Verlauf deutlich anders aussehen.


    Für meinen Teil brauchte ich das (zum Glück) nie - aber ich kenne genug Leute, da wäre ein "das Händchen haltender" und "gut zu redender Vermögensverwalter" für ihr Vermögen "Gold wert" gewesen - statt mit Hin und Her oder Panikaktionen mühsam aufgebautes Kapital zu vernichten (und das in mittleren Jahren oder sogar schon in fortgeschrittenem Alter). Es macht nämlich einen signifikanten Unterschied, ob ein (eher noch moderater) Rückgang von 30% am Markt einiger Tausend € entspricht (bei noch dazu altersbedingt vorhandenem oder gar sich weiter verbesserndem Humankapital) - oder dieser Rückgang einem sechststelligen (oder siebenstelligem) Betrag in € gleichkommt (bei noch dazu schwindendem oder gegen Null tendierenden Humankapital). Sollte man - auch von den emotionalen Folgen her - zumindest mal auf dem Schirm haben und/oder sich auch selbst bewußt machen (auch als ETF-Mensch bzw. Sparer).


    Eingedampft: Mir sind über die langen Jahre genug "Selbermacher" und "Selbstentscheider" begegnet - die bei nüchterner Betrachtung gar keine solchen (jedenfalls keine guten) waren.


    Ansonsten dürften wir uns ganz überwiegend einig sein.

    An der Börse ist im Durchschnitt nicht mehr als die Marktrendite vor Kosten zu erwarten.

    Logisch. Allerdings ist die Börse auch nur ein Ausschnitt (wenn auch ein bedeutsamer für manche der bedeutsamste) im Anlage-Universum.

    Der Vermögensverwalter ist teurer als selbst einen ETF kaufen.

    Ebenfalls logisch. Nur (siehe oben): Für so manchen kann es besser sein das zu delegieren - und zwar nicht an die "anonymen Märkte" sondern an jemand, dem er "vertraut" und der ihm das "Händchen hält, gut zuredet und zum Durchhalten motiviert" ... Kann man traurig finden, hat aber (in nicht ganz wenigen Fällen) durchaus Realitätsbezug. Dazu kommen dann noch die, die sich - bei diesen Themen - tendenziell und fachlich selbst überschätzen (leider muß ich da aus meiner Sicht und Erfahrung hinzufügen: Das betrifft ganz überwiegend eher uns Männer als das vermeintlich schwache Geschlecht ... :( - das aber nur am Rande).



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung basierend aber auf Erfahrungen.

  • Hallo zusammen,

    ein Family Office macht meistens hauptsächlich dann Sinn, wenn eigentlich eher eine Moderation einer ganzen Familie notwendig oder als hilfreich erachtet wird.


    Geld ist ganz einfach und ob es nun ein Millionenbetrag ist oder nicht, ist dabei in erster Linie nicht wichtig. Mit den Möglichkeiten von Finanztipp ist Geld wirklich ganz einfach. Mit wenigen Videos ist ein langfristiges passives, langweiliges und zielführender Vermögensaufbau leicht. Für die Vermögensverwaltung, also für die reine Vermögensverwaltung bedarf es in der Regel kein Family Office. Wir im Family Office helfen in der Regel einer Familie/Stiftung/Firma Konflikte und unterschiedliche Ansichten zu Vermögensanlage und so weiter zu überwinden.

    Eine gute Moderation oder Mediation kann da durchaus hilfreich sein. Bei einem Family Office geht es oft um mehr als um die reine Geldanlage.


    LG

  • @Brennholzverleih : Mein Eindruck ist, dass Du ein ungutes Verhältnis zu Geld hast. Du magst Geld nicht, und willst damit eigentlich nichts zu tun haben. Du denkst Du bist in Gelddingen vom Pech verfolgt. Du siehst Dich gar nicht als handelnder Akteur. Das Geld macht Sachen mit Dir statt Du mit dem Geld. Die Fonds hatte Dir der Bankmensch aufgeschwätzt. Das Haus ist Dir zugeflogen, und dann musste es verkauft werden, da hast Du nach Deiner Lesart nichts entschieden (was hättest Du denn damit gemacht, wenn der Verkauf finanziell nicht nötig gewesen wäre?).


    Jetzt hast Du finanziell möglicherweise ausgesorgt oder zumindest hat sich Deine Lage in der Hinsicht stark verbessert, je nachdem wie viel es denn ist, wie alt Du bist, und ob Du Interesse daran hast auch noch etwas zu vererben. Aber wieder stehst Du wie der Ochs vom Berg und willst Dir das Geld am liebsten vom Hals schaffen und nie mehr daran denken.


    Geh doch mal ganz ruhig in Dich, und mache erst mal eine gründliche finanzielle Inventur und werde Dir über Deine finanzielle Gesamtsituation klar. Dann, und das ist das allerwichtigste, werde Dir über Deine Ziele klar. Wie willst Du Dein Leben gestalten? Wie nutzt Du das Geld am besten dafür? Willst Du, einfach als Beispiel, vielleicht Deine private Wohnsituation verbessern und ein Teil des Geldes dafür nutzen? Oder soll eigentlich alles so bleiben wie es ist, und Du nur ein kleines Zusatzeinkommen für Dich generieren? Soll am Ende möglichst viel übrig bleiben, oder ist Dir das egal? etc. etc.

  • Logisch. Allerdings ist die Börse auch nur ein Ausschnitt (wenn auch ein bedeutsamer für manche der bedeutsamste) im Anlage-Universum.

    Natürlich. Ich lese gerade ein Buch über Venture Capital...eine sehr spannende Sache und sicherlich auch lohnend, wenn man die entsprechenden Fähigkeiten und Verbindungen hat. Aber eher nichts für kleine Fische, mit hunderttausend Euro zur Verfügung, und keinerlei Erfahrung mit Unternehmertum. Entsprechende Fonds gibt es zwar, die winken aber dankend wegen Armut ab. Und letztendlich steht bei alternativen Anlagen noch der Beweis aus, dass sie tatsächlich nach Steuern und Gebühren eine Überrendite erbringen, insbesondere wenn man das nach Risiko (wie auch immer das zu definieren ist) betrachtet. Ich verweise an der Stelle gerne auch auf Ben Felix, der übrigens auch als Vermögensberater arbeitet.


    Beim TE sehe ich die Grundvoraussetzungen für einen seriösen Vermögensberater nicht gegeben. Er hat eine sehr klare Vorstellung, was er will (das berühmte Nullrisiko). Es fehlt die Bereitschaft, zwischen Anlagekosten und Renditen zu unterscheiden. Eigentlich weiß er es ohnehin besser, denn Schuld an Verlusten waren immer andere. Es fehlt die Bereitschaft, eine Geldanlage als Marathon und nicht als Sprint zu betrachten. Ein Paradebeispiel für einen Anleger, der garantiert eine schlechtere Performance als der Markt erreichen wird, egal in welcher Anlageklasse.

  • 19.12.2023

    Hallo liebe Forumsfreunde

    speziell lieber @Brennholz

    Hier kommt ein Kommentar aus Stuttgart von einem relativ vermögenden Schwaben.

    Ich bin inzwischen Ü75 und habe in meinem langen Leben mangels solcher Foren wie hier bei der Kapitalanlage vermutlich keinen Fehler ausgelassen.

    Aus Fehlern lernt man.

    Da mein Vermögen auf Grund Verkauf von Immobilien, Firma, Erbe dennoch gestiegen ist war ich ein gefragter Kunden bei Banken, US-Brokerhäuser, Vermögensverwaltern, FamilyOffices.

    Bei zahlreichen Einladungen zu edlen Vorträgen glaubt man lange Zeit, diese vornehmen Herren hätten das Ei des Kolumbus.

    Meine Erfahrungen nach über 40 Jahren sind ernüchternd.

    Am Anfang in den 1980er Jahren waren die Verwalter fast "skrupellos"

    Damals wurden dem unbedarften Anleger (es gab noch kein Internet) hochspekulative Anlagen verkauft mit denen es geschafft wurde, dauerhaft mehr Verluste als Gewinne zu erzielen und das Vermögen zu reduzieren!!

    Als ich trotz Wechsel zu anderen Verwaltern merkte dass auch deren Ergebnisse letztlich geringer war als der Kursanstieg des DOW JONES habe ich selbst die Notbremse gezogen.

    Ich habe mir schlicht und einfach zunächst dieselben Aktien gekauft die im Index enthalten waren.

    Damals gab es noch keine ETF und nur wenige Fonds.

    Von Kostlolany habe ich in einem Seminar persönlich die Empfehlung bekommen,

    Kaufen, Halten Liegenlassen und die Dividende nicht unterschätzen.

    Das habe ich gemacht

    Die meisten meiner Aktien habe ich teilweise seit über 30 Jahren.

    Die Dividendenrendite ist durch die laufende Erhöhung der Dividenden längst bei 20% pro Jahr und mehr bezogen auf den Einkaufspreis.

    Ich könnte Dir hier lange Storys über die Erfahrung auch mit bekannten Schweizer Firmen erzählen.

    Genauso wie über Merry Lynch, Bache Securities und einige heimische Großbanken.

    Kauf Dir als Neuling einen langweiligen MSCI Index ETF Fonds

    auch dann wenn Dein Vermögen 1 Mio. oder 10 Mio. oder 100 Mio. hoch sein sollte.

    Wenn Du auf Erträge angewiesen bist, am besten mit jährlicher Ausschüttung

    Ich selbst bin schwerpunktmäßig immer noch in Einzelaktien weil bei einem Verkauf extrem hohe Steuern anfallen würden.

    Wenn Dich mein ganzer Text noch nicht überzeugt hat, dann schau Dir Dir nur als Beispiel die Fonds des größten deutschen Bankunhabhängigen Verwalters an.

    Firma Floßbach von Storch. Absolut seriöse Verwalter,

    Wenn Du die FONDS dieses Verwalters mit der Wertentwicklung des MSCI vergleichst, dann merkst Du schnell, dass es auch bei diesen Profis keinen echten Vorteil gibt.

    Der Verwalter verwaltet aktuell ein Vermögen von rund 80 Milliarden Euro und erhält eine Vergütung von rund 1 Milliarde jedes Jahr.

    Davon erhalten rund die Hälfte die Vermittler.

    Das ist alles in Ordnung.

    Aber dieses Geld fehlt beim Vermögen.

    Es sei denn der Verwalter erzielt dauerhaft ein besseres Ergebnis.

    Da er aber in seinem Fonds fast dieselben Aktien besitze wie im Index , kann das Ergebnis nach Abzug der Kosten nicht besser sein.

    Kompliment wenn Du meinen ganzen Text gelesen hast.

    Du merkst hier schreibt ein alter Profi.

    Gruss McProfit