Rentnerehepaar sucht Hilfe bei ihrem ersten Tagesgeldkonto

  • Hallo, wir möchten ab 1.1.24 Tagesgeld anlegen. Unsere beiden Freistellungsaufträge bei der Hausbank werden gekündigt, da nutzlos. Wenn wir bei einem anderen Institut für ein halbes Jahr z.B. 1000€ Zinsen bekommen, stellen wir dann pro Person FSA über 500€? Und was ist dann mit den restlichen 1000€ Freibetrag , welche wir noch nicht in Anspruch nehmen und wir Tagesgeld erst im Juli bei einer anderen Bank anlegen möchten, dann dasselbe wieder? Können wir überhaupt mitten im Jahr den FSA beantragen? Man weiß doch garnicht, welche Bank im Juli z.B. gute Zinsen gibt. Dasselbe wäre, wenn wir zwischendurch das Tagesgeldkonto wechseln würden. Danke 🙏

  • Wenn ihr insgesamt nur ein einziges Konto habt auf dem Kapitalerträge auflaufen einfach die 2000 Eur Freibetrag eintragen, Was nicht verbraucht wird verfällt ja eh.


    Ansonsten kann man das aufteilen wie erwartet.

    Der Freibetrag wird aber auch rückwirkend (in dem Jahr) abgerechnet.


    Also auch Steuern auf Zinsen, die z.B. im Januar eingezogen wurden, werden wieder gutgeschrieben, wenn im Dezember ein entsprechender Freistellungsauftrag eingereicht wird.


    Aber so wie Du es beschreibst: Gleich auf Dauer den Freistellungsauftrag bei der Bank einreichen wo Erträge anfallen.


    PS: Man kann das auch alles nachträglich noch korrigieren, dann aber über die Steuererklärung.

  • Danke für die schnelle Antwort, aber so ganz haben wir es noch nicht begriffen. Wir werden nur ein gemeinsames Tagesgeldkonto für 6 Monate mit ca. 1000€ Zinsen haben und werden dann zu einer anderen Bank wechseln, wahrscheinlich wieder für 6 Monate. Also FSA über 1000€ bei der ersten Bank einreichen und den nächsten FSA, auch über 1000€ im Juli bei der nächsten Bank?Ist das richtig oder gibt es eine einfachere Variante?Erlöschen die FSA eigentlich von selber, wenn man die Tagesgeldkonten kündigt?

  • Danke für die schnelle Antwort, aber so ganz haben wir es noch nicht begriffen. Wir werden nur ein gemeinsames Tagesgeldkonto für 6 Monate mit ca. 1000€ Zinsen haben und werden dann zu einer anderen Bank wechseln, wahrscheinlich wieder für 6 Monate. Also FSA über 1000€ bei der ersten Bank einreichen und den nächsten FSA, auch über 1000€ im Juli bei der nächsten Bank? Ist das richtig oder gibt es eine einfachere Variante?

    Das könnt Ihr machen.

    Erlöschen die FSA eigentlich von selber, wenn man die Tagesgeldkonten kündigt?

    Die meisten Banken werden das wohl machen, letztlich ist das aber egal.


    Das Finanzamt bekommt die freigestellten Kapitalerträge gemeldet, und die sollten bei einem zusammenveranlagten Ehepaar nicht über 2000 € sein. Selbst wenn, kannst Du das im Rahmen Deiner Steuererklärung noch geradeziehen. Es heißt zwar, die Summe der Freistellungsaufträge dürfe 2000 € (für ein Ehepaar) nicht übersteigen, letztlich kräht aber kein Hahn danach.

  • Gibt es Einen Grund dass ihr euch den Aufwand des umziehens machen wollt?


    Sicherlich erreicht man so aktuell den besten Zins knapp über 4% allerdings nur wenig darunter findet man auch Tages Geld Konten die zwar einen etwas niedrigeren Zins, dafür aber nicht nur für 3 oder 6 Monate.


    Für 12 Monate ( und dann eben den aktuellen Zins den diese aufrufen) habe ich bereits Angebote ab 3,8% gesehn.

  • Gibt es Einen Grund, dass ihr euch den Aufwand des Umziehens machen wollt?

    Sie wollen vermutlich, daß ihr Geld in Deutschland bleibt.

    Sicherlich erreicht man so aktuell den besten Zins knapp über 4%, allerdings nur wenig darunter findet man auch Tagesgeldkonten, die zwar einen etwas niedrigeren Zins [bieten], dafür aber nicht nur für 3 oder 6 Monate.

    An dieser Stelle fehlen Namen.

    Ja, die Seite "Kritische-Anleger.de" kenne ich.

    Für 12 Monate (und dann eben den aktuellen Zins, den diese aufrufen) habe ich bereits Angebote ab 3,8% gesehen.

    Hic Rhodus, hic salta.

  • An dieser Stelle fehlen Namen.

    Die deutsche consor bietet aktuell 3,75 für 12 Monate. (Sofern der Leitzins nicht darunter sinkt, als ich vor ein paar Tagen geschaut hatte lag diese Bank noch etwas höher)

    Die bmw Bank bietet aktuell recht solide 3% ohne konkreten Ablauf auf Tagesgeld (allerdings schreibt diese den Zins nur jährlich zu)


    Die Opel bzw. Stelantis bietet für 3 Monate 4,1 (danach 1,1)



    Allerdings habe ich gestern mich verlesen,

    Die Open Bank (Santander) hat ihren Sitz in Spanien (was mmn aber kein gigantisches Problem wäre) bietet 4,01 auf 6 Monate.


    Zitat

    Kritische-Anleger.de

    Kenne ich nicht und verwende ich auch nicht.

  • Die deutsche Consorsbank bietet aktuell 3,75 für 12 Monate.

    Wer dort sein Tagesgeld hält, muß also nicht schon nach 6 Monaten weiterziehen, sondern braucht das erst nach 12 Monaten tun. Das ist ein Vorteil, aber kein fundamentaler Unterschied.

    Die BMW-Bank bietet aktuell recht solide 3% ohne konkreten Ablauf auf Tagesgeld (allerdings schreibt diese den Zins nur jährlich zu)

    Auch das stimmt. Bei kleineren Beträgen läßt sich der Zinsunterschied verschmerzen. Der Threadersteller spricht von 1000 € Zinsertrag in 6 Monaten. Dafür braucht man bei 4% Zins 50.000 € Kapital. Ich würde vermutlich für 250 € Zinsunterschied im halben Jahr die Wanderei auf mich nehmen. Das muß aber jeder Anleger selber wissen.

    Die Opel bzw. Stellantis bietet für 3 Monate 4,1 (danach 1,1)

    Damit wandert man dann noch schneller. Wolltest Du nicht Banken nennen, die mehr als 3 oder 6 Monate Zinssicherheit bieten?

  • Wenn das mit dem FSA alles so egal ist, Hauptsache er existiert, und im Endeffekt alles über die Steuererklärung geregelt wird, warum können wir ihn dann nicht bei unserer Hausbank lassen, wo er zwar nichts bringt, aber gestellt wurde?

    Wenn wir eine Bank hätten, welche für 12 Monate gute Zinsen garantiert und nicht nur 6 oder weniger Monate, würden wir natürlich nicht wechseln wollen. Finden aber keine. Auch die Consorbank bietet die 3,75% für 12 Monate nur unter bestimmten Bedingungen ( Abschluss Wertpapiersparen) an.

  • Den FSA bei eurer Hausbank könnt ihr auch weiter laufen lassen. Entscheidend ist, dass ihr in einem Kalenderjahr nicht mehr als 2.000€ an Zinsen freistellt. Völlig gleich wie die Zinsen über verschiedene Banken verteilt sind, solang die Summe kleiner oder gleich dem Limit ist, ist alles gut. Andernfalls müsstet ihr das beim Finanzamt via Steuererklärung korrigieren. Im amtlichen Mustertext bei anlegen eines FSA steht, ihr verpflichtet euch in Summe keine FSA oberhalb des Limit zu erteilen, aber letztlich zählt die Summe der freigestellten Erträge und nicht die Höhe der verschiedene FSA.


    Fangt mit dem Tagesgeld schon mal an, den Rest könnt ihr dann auch im neuen Jahr noch erledigen

  • Wenn ich Tagesgeld für ein halbes Jahr anlege, kann ich mir die zu erwartenden Zinsen ausrechnen, diese Summe schreibe ich in den FSA, dann ziehe ich zur nächsten Bank und beginne damit von neuem. Sollten die 2000€ nicht ausreichen macht eine Steuererklärung Sinn, je nach Höhe der Rente kann man mit der Günstigerprüfung eventuell noch etwas rausholen. Überprüfen würde ich allerdings noch wann die Zinsen gezahlt werden, im 1. Jahr der Anlage werden sicherlich nicht alle Zinsen gezahlt werden, heißt bei der 2. Anlage werden nicht alle oder gar keine Zinsen gezahlt, je nachdem wie gezahlt wird, vierteljährlich oder zum Ende der Laufzeit. Damit wird die 2. Anlage steuerlich im nächsten Jahr relevant.

  • Wenn ich Tagesgeld für ein halbes Jahr anlege, kann ich mir die zu erwartenden Zinsen ausrechnen, diese Summe schreibe ich in den FSA, dann ziehe ich zur nächsten Bank und beginne damit von neuem. Sollten die 2000€ nicht ausreichen macht eine Steuererklärung Sinn, je nach Höhe der Rente kann man mit der Günstigerprüfung eventuell noch etwas rausholen.

    Ob eine Günstigerprüfung etwas bringen könnte, kann man auch vorab abschätzen, und zwar an der Höhe des "normalen" zu versteuernden Einkommens (Erwerbseinkommen, Rente).


    Wenn dieses pro Person höher ist als etwa 22.000 €, bringt eine Günstigerprüfung nichts.


    Ist es weniger, bringt eine Günstigerprüfung progressiv einen Vorteil. Die vielen Kapitaleinkünfte, die den Vorteil dann bringen, muß man allerdings erstmal haben.

  • Wenn das mit dem FSA alles so egal ist, Hauptsache er existiert, und im Endeffekt alles über die Steuererklärung geregelt wird, warum können wir ihn dann nicht bei unserer Hausbank lassen, wo er zwar nichts bringt, aber gestellt wurde?

    Könnt ihr auch machen. Wenn ihr bei der Hausbank A keine / weniger Erträge habt als den Freibetrag (Beispiel: 100 EUR), schadet das nichts. Bei der anderen Bank B ohne Freibetrag werden die Zinsen (Beispiel: 1.500 EUR) dann eben direkt versteuert, das heißt Bank B führt Kapitalertragsteuer ab und ihr bekommt nur die Zinsen abzüglich Steuer (Beispiel: ca. 1.100 EUR) gutgeschrieben. Wenn ihr dann bei der Steuererklärung die Anlage KAP abgebt, sieht das Finanzamt, dass ihr insgesamt nur 1.600 EUR Kapitalerträge hattet, also unter dem Freibetrag für Ehepaare von 2.000 EUR lagt, und erstattet die von Bank B abgeführte Steuer von 400 EUR zurück.

  • Wenn das mit dem FSA alles so egal ist, Hauptsache er existiert, und im Endeffekt alles über die Steuererklärung geregelt wird, warum können wir ihn dann nicht bei unserer Hausbank lassen, wo er zwar nichts bringt, aber gestellt wurde?

    Wenn wir eine Bank hätten, welche für 12 Monate gute Zinsen garantiert und nicht nur 6 oder weniger Monate, würden wir natürlich nicht wechseln wollen. Finden aber keine. Auch die Consorbank bietet die 3,75% für 12 Monate nur unter bestimmten Bedingungen ( Abschluss Wertpapiersparen) an.

    Ihr könnt ihn auch bei der Hausbank lassen (oder überall auf null setzen) und dann die Kapitalerträge in der Steuererklärung angeben, die ihr als Rentner vermutlich sowieso machen müsst. Da bekommt ihr eure 2000 € steuerfreie Kapitalerträge auf die Plusseite, die dann gegen die Steuer auf die Rente gerechnet werden.

    Der Vorteil ist, dass das (ständige) Ändern der FSA entfällt.
    Der Nachteil ist, dass ihr das Geld erst nach der Steuererklärung habt (also irgendwann Mitte des Folgejahrs grob) und nicht sofort.