Persönliche Anwesenheitspflicht: Aktienerkauf und Depot kündigen

  • Hallo an die Community!


    Meine Mutter möchte gerne ihre Aktienfonds liquidieren, die sie bei der Deutschen Bank hat. Daraufhin möchte sie ihr Depot kündigen. Hintergrund ist, dass die Anlagen viel zu teuer sind. Der Berater hat ihr da einiges aufgeschwatzt. Sie möchte sich neu aufstellen und weg von der Deutschen Bank.


    Der Berater sagt jetzt, dass sie für diese Vorgänge persönlich in der Bank erscheinen muss. Ist das korrekt? Wir vermuten hier die Strategie, meine Mutter zum bleiben überreden zu wollen. Sie möchte da auch ungerne extra erscheinen.


    Ist es der Bank überlassen, zu bestimmen, dafür persönlich erscheinen zu müssen oder kann meine Mutter per Brief um die Liquidierung ihrer Fondsanteile bitten und das Depot kündigen? In den Unterlagen, die sie mit dem Kauf der Wertpapiere bekommen hat, stehen keine Kündigungsbedingungen drin.


    Falls sich hier jemand auskennt, wäre ich sehr dankbar für eine Rückmeldung.

  • Meine Mutter möchte gerne ihre Aktienfonds liquidieren, die sie bei der Deutschen Bank hat. Daraufhin möchte sie ihr Depot kündigen. Hintergrund ist, dass die Anlagen viel zu teuer sind. Der Berater hat ihr da einiges aufgeschwatzt. Sie möchte sich neu aufstellen und weg von der Deutschen Bank.

    "Berater" gibt es bei den Banken in aller Regel nicht, wohl aber Verkäufer.


    Hat Deine Mutter schon eine Ahnung, wo sie hinwill?

    Der Berater sagt jetzt, dass sie für diese Vorgänge persönlich in der Bank erscheinen muss. Ist das korrekt? Wir vermuten hier die Strategie, meine Mutter zum bleiben überreden zu wollen. Sie möchte da auch ungerne extra erscheinen.

    Ich teile Deinen Eindruck.

    Ist es der Bank überlassen, zu bestimmen, dafür persönlich erscheinen zu müssen oder kann meine Mutter per Brief um die Liquidierung ihrer Fondsanteile bitten und das Depot kündigen? In den Unterlagen, die sie mit dem Kauf der Wertpapiere bekommen hat, stehen keine Kündigungsbedingungen drin.


    Falls sich hier jemand auskennt, wäre ich sehr dankbar für eine Rückmeldung.

    Na logisch kann man einen Auftrag schriftlich erteilen, auch das Depot schriftlich kündigen.


    Ich würde es an ihrer Stelle aber anders machen.


    Ich würde ein Depot bei einem der üblichen Discountbroker eröffnen und dann die Wertpapiere von der Deutschen Bank zur neuen Bank übertragen lassen. Den Auftrag dazu stellst Du bei der neuen Bank, die ihn dann an die alte Bank weiterleitet. Wenn das Ausgangsdepot durch die Depotübertragung leer wird (also: Komplettübertrag), kann man im Zuge der Depotübertragung das Depot gleich mit schließen lassen. Sollten noch Verlusttöpfe vorhanden sein, kann man die bei Komplettübertrag gleich mit übertragen.


    Natürlich ist dann keine persönliche Vorsprache bei der DeuBa mehr erforderlich.


    Wenn das gewünscht ist, verkauft man die zu teuren Papiere bei der neuen Bank, das dürfte von den Spesen her bedeutend billiger sein als bei der DeuBa.


    Gerade eben gibt es eine Aktion der comdirect, mit der sie die Depoteröffnung und den Depotübertrag bonifiziert. Aus diesem Grund würde ich im Januar 2024 das neue Depot bei der comdirect eröffnen. Du kannst den Fonds bei der comdirect auch verkaufen, mußt das Geld aber mindestens bis zum 12.08.2024 bei der comdirect lassen (Sonst ist die Prämie futsch). Für einen Langfristanleger ist diese Bedingung leicht zu erfüllen. Wenn ich Dich recht verstanden habe, möchte Deine Mutter die Anlage ohnehin umsetzen.


    Ich halte die comdirect für einen normalen Discount-Broker und möchte dies hier nicht als Werbeposting mißverstanden haben. Ich bin dort noch nicht einmal Kunde, werde es aber vermutlich werden, weil auch ich mir gern einen Depotübertrag versüßen lassen möchte. Ehefrauen sollte man zur gleichen Zeit besser nur eine haben (zumindest hierzulande), Wertpapierdepots aber kann man mehrere haben.


    Ich halte die comdirect ansonsten von den Möglichkeiten und Bedingungen so gut oder schlecht wie der Wettbewerb (ING, consorsbank, DKB, vielleicht noch andere). Die Depotwechselprämie macht aber halt den Unterschied.


    Einen Unterschied gibt es aber doch: Die anderen Depots (ING etc.) sind für den Kunden gänzlich kostenfrei. Die comdirect führt das Depot nur die ersten 3 Jahre lang kostenfrei (und mit besonders günstigen Handelsspesen), danach muß man Bedingungen erfüllen, die ein informierter Anleger aber locker hinbekommt. Schau Dir bitte im Detail die Bedingungen an!


    Übrigens: Die DeuBa hat auch eine Discounttochter namens Maxblue, die mit den obigen durchaus vergleichbar ist. Maxblue bietet auch eine interessante Depotwechselprämie. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß sie für einen Depotübertrag von der DeuBa her keine Prämie zahlen. Und an sich wollt Ihr ja von der Deuba weg.


    Vielleicht ist das ja etwas für Deine Mutter. Ich würde das jedenfalls so machen.

  • Ich würde es an ihrer Stelle aber anders machen.


    Ich würde ein Depot bei einem der üblichen Discountbroker eröffnen und dann die Wertpapiere von der Deutschen Bank zur neuen Bank übertragen lassen. Den Auftrag dazu stellst Du bei der neuen Bank, die ihn dann an die alte Bank weiterleitet. Wenn das Ausgangsdepot durch die Depotübertragung leer wird (also: Komplettübertrag), kann man im Zuge der Depotübertragung das Depot gleich mit schließen lassen. Sollten noch Verlusttöpfe vorhanden sein, kann man die bei Komplettübertrag gleich mit übertragen.

    Stimme dem zu, nur als Ergänzung: Man sollte vorher in Erfahrung bringen ob denn der neue Broker die zu übertragenden Papiere überhaupt nimmt (sind sie dort handelbar?). Das kann eventuell die Wahl des Brokers etwas einschränken.