Depot und kosten für Orders

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich habe mir viel angeschaut auch die Vergleiche von den Depots, welche auf Finanztip angeboten wird.


    Sind ja einige tolle Anbieter dabei ist mir jedoch eine Sache aufgefallen gerade im Vergleich zu Direktbanken und Onlinebrokern.


    Bei Consors oder auch ING Kostet eine order in der Regel eine Grundgebühr und ein prozentualer Anteil kommt noch hinzu. Bei anderen Onlinebrokern wie Trade Republic oder Scalable kostet eine Order evtl max 1Euro.


    Ich habe dann einige ETF Sparpläne verglichen und mir ist aufgefallen, dass das bei den Direktbanken schnell mal 40-50 Euro werden können wenn man einen guten fünfstelligen Betrag verkauft oder kauft. (Maximal 69 euro)


    Deswegen Frage an Euch, wie ist hier eure Erfahrung bzw. haltet ihr das für gerechtfertigt, weil bspw andere Parameter wie Service etc besser sein könnten?


    Weil das ist natürlich schon eine gute Summe für den finalen Verkauf oder wenn man bspw in einigen Jahren einen Switch des ETF machen will / muss?


    Freue mich über eure Antworten und entschuldigt die etwas unbeholfene Frage.

  • Ich habe die Vergleiche von den Depots [angeschaut], welche auf Finanztip angeboten wird.


    Bei Consors oder auch ING kostet eine Order in der Regel eine Grundgebühr und ein prozentualer Anteil kommt noch hinzu. Bei anderen Onlinebrokern wie Trade Republic oder Scalable kostet eine Order evtl max 1 Euro.


    Ich habe dann einige ETF Sparpläne verglichen und mir ist aufgefallen, dass das bei den Direktbanken schnell mal 40 oder 50 Euro werden können wenn man einen guten fünfstelligen Betrag verkauft oder kauft. (Maximal 69 Euro)

    Discountbroker verlangen meist pro Order um 5 € plus 0,25% vom Kurswert (teilweise mit Unter- und Obergrenzen), die Neobroker liegen regelmäßig darunter.


    Sparpläne können "kostenlos*" sein oder bis zu 2,50 € pro Ausführung kosten .


    *Die Anbieter bekommen von den Fondsgesellschaften eine kleine Rückvergütung und finanzieren sich daraus.


    Wenn Du fünfstellig kaufst, können 50 € Spesen fällig werden (was dann bei 50.000 € Kurswert 0,1% sind).

    Deswegen Frage an Euch, wie ist hier eure Erfahrung bzw. haltet ihr das für gerechtfertigt, weil bspw. andere Parameter wie Service etc besser sein könnten?


    Weil das ist natürlich schon eine gute Summe für den finalen Verkauf oder wenn man bspw. in einigen Jahren einen Switch des ETF machen will / muss?

    Ich weiß nicht, wie die Neo-Broker kalkulieren. Dick profitabel können die in meinen Augen nicht sein. Ich persönlich bin spesensensibel. Wenn der Markt das anbietet, nutze ich es.


    Andererseits: Für einen Buy-and-Hold-Anleger sollten 0,1% Spesen kein Problem sein. In vielen Fällen dürfte im Spread stecken als das.

    ... entschuldigt die etwas unbeholfene Frage.

    Ich halte Deine Frage keineswegs für unbeholfen, sondern für naheliegend.

  • Vielen Dank Herr Weiss.


    Ich habe ja bereits 3 Depots geöffnet und evaluiere wo ich mein Geld reinstecken soll. Deswegen auch die Frage wegen den Kosten . Bei der ING stand im Jahr des Verkaufs eines ETF Sparplans (MSCI World) 0,90% was mich total schockiert hat.


    Ich nehme an dass das nur ein grober prozentualer Schnitt ist? Weil ja laut Preis- und Leistungsverzeichnis maximal 69,90 pro Order an Kosten auftreten. Oder sind diese 0,90% nochmal on top?


    Das wären ja fast 1000 Euro im Jahr des Verkaufs bei 100000…


    Ich lade nachher nochmal ein Bild von den Kosten hoch.

  • Hier noch das Bild, also Annahme ich hab 100K Euro im Depot und Verkaufe alles, dann hab ich die Orderkosten 4,90 Euro + 0,25% + die 0,95%.


    Das wären ja 1000Euro +, nehme an dass dann "nur" die 69,90 Euro bezahlt werden müssen?


  • Ich habe dann einige ETF Sparpläne verglichen und mir ist aufgefallen, dass das bei den Direktbanken schnell mal 40-50 Euro werden können wenn man einen guten fünfstelligen Betrag verkauft oder kauft. (Maximal 69 euro)

    Kaufen und einige Jahrzehnte liegen lassen. Was für Transaktionskosten dann 2042 fällig werden weis ich doch auch nicht. Im Vergleich zu früher sind die Transaktionskosten deutlich günstiger geworden.

    Mach dich nicht verrückt und jage nicht dem günstigstem Angebot hinterher.


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    Dann hast du durch das warten über 900€ mehr Rendite liegen lassen.

    Die Zeit die du im Markt bist ist viel wichtiger als das letzte zehntel an Kosten.


    Und einen Broker kann man später immer noch mal wechseln....das 100% günstigste Angebot wirst du nie bekommen, da soviel Bewegung im Markt ist das immer irgendeine Sonderaktion bei irgendeinem Broker läuft.



    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Das wären ja 1000Euro +, nehme an dass dann "nur" die 69,90 Euro bezahlt werden müssen?

    Steht doch eindeutig im Preis-/Leistungsverzeichnis der ING:

    Grundgebühr 4,90€ + 0,25% vom Kurswert, max. 69,90€

    Bei 10.000€ wären es also 29,90€ Kosten für den Verkauf.

    Bei 20.000€ wären es demnach 54,90€ Kosten für den Verkauf.

    Spätestens ab 30.000€ Verkaufswert wäre es dann egal. Es bleibt bei max. 69,90€ Kosten für den Verkauf.

    Und selbst bei einem Verkauf über 10.000€ sprechen wir von einer Kostenquote von unter 0,3%.

    Muss man darüber überhaupt groß nachdenken? :/

    Ich habe ja bereits 3 Depots geöffnet und evaluiere wo ich mein Geld reinstecken soll.

    Eröffne doch noch ein paar Depots mehr und evaluiere weiter die Kosten. ;)

    In der Zeit haben andere schon die ersten Schritte zu den 100.000€ im Depot gemacht. :/


    Niemand weiß, wie sich die Kosten einzelner Broker im Laufe der nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte entwickeln. Tendenziell sinken die Gebühren seit Jahren.

    Zur Not muss man halt in 10, 20 oder 30 Jahren die Wertpapiere zu einem anderen Broker übertragen der dann ein kostengünstigeres Verkaufsmodell anbietet.

    Das Übertragen des Wertpapierdepots ist sogar kostenlos möglich.

    Ein Broker ist ein Dienstleister wie ein Telefon- oder Stromanbieter.

  • Ich habe dann einige ETF Sparpläne verglichen und mir ist aufgefallen, dass das bei den Direktbanken schnell mal 40-50 Euro werden können wenn man einen guten fünfstelligen Betrag verkauft oder kauft. (Maximal 69 euro)

    Ergänzend: Die DKB verlangt max. 30 € bei >20.000 €, Sparplan 1,50 € (siehe PLV dort).

  • Beim Neo Brokern kommt der Gewinn teilweise durch schlechtere Spreads, du "zahlst" dann also durch etwas schlechtere Kurse.

    Ist das so? :/

    Zahlst Du unter dem Strich durch den schlechteren Spread mehr als wenn Du woanders Kauf- oder gar Börsenkosten zahlst?

    Nehmen wir mal an, Du bekommst durch den Direktkauf bei Xetra einen um 0,05 Cent besseren Kurs pro Anteil als jemand der für 0€ bei einem Neobroker kauft.

    Der Xetra-Kauf kostet Dich aber halt 10€ Gebühr.


    Dann kann man sicherlich genau ausrechnen, ab wieviel gekauften Anteilen sich der Xetra-Kauf rechnet.

    Wenn Du aber nur 50/Monat sparen kannst, nutzt es Dir auch nichts, dass Du ab 3.296€ mit einem Direktkauf besser gefahren wärst. :/

  • Zahlst Du unter dem Strich durch den schlechteren Spread mehr als wenn Du woanders Kauf- oder gar Börsenkosten zahlst?

    Ich wollte nur diese Möglichkeit nennen. Es ist doch kein Geheimnis, dass sich Neo Broker teilweise durch schlechtere Spreads finanzieren?
    Und bei fünfstelligen Beträgen, von denen hier die Rede ist, könnte es ja vielleicht schon Unterschiede geben. In der Tat kann/muss man es ausrechnen.

  • Ich wollte nur diese Möglichkeit nennen. Es ist doch kein Geheimnis, dass sich Neo Broker teilweise durch schlechtere Spreads finanzieren?
    Und bei fünfstelligen Beträgen, von denen hier die Rede ist, könnte es ja vielleicht schon Unterschiede geben. In der Tat kann/muss man es ausrechnen.

    Das stimmt nicht, was du hier behauptest.

    Denn während 9.00 - 17.30 Uhr gibt es die gleichen Kurse wie bei XETRA, oder manchmal sogar bessere.

  • lieberjott

    Aber betrifft das nur Neobroker? :/

    Wenn ich über meinen Direktbankbroker (DKB) direkt ein Wertpapier kaufe (was ich auch 2 mal gemacht habe), kann ich unterschiedliche Handelsplätze auswählen (z.B. Tradegate, Xetra, usw.).

    Bei einigen Handelsplätzen, müssen dann noch neben den Kosten des Brokers zusätzlich noch Gebühren des Handelsplatzes gezahlt werden.

    Auch da müsste ich also vorab genau schauen, wo ich den besten Spread bekomme und ob sich ggf. die höheren Kosten des Handelsplatzes durch einen wohlmöglich günstigeren Spread rechnen.


    Ich hatte mir seinerzeit die Kurse für meinen ETF auf den unterschiedlichen Handelsplätzen einmal kurz angesehen und mich dann für einen kostenlosen Handelsplatz bei meinem Broker entschieden.

    Der Spread war selbst bei einen 5-stelligen Direktkauf die höheren Kosten nicht Wert. Ich habe allerdings zu den Öffnungszeiten der Börsen gehandelt, wenn die Liquidität im Markt besonders hoch ist.


    BTW: Die Sparpläne meines Brokers werden immer außerbörslich ausgeführt.

  • Danke für euren Input lhr habt recht.

    Und was in 30 Jahren ist weiß keiner, dann mach ich vermutlich etwas wo ich mich etwas wohler fühle auch was den Service angeht. Was dann bei mir ING wäre. :)

  • Neobroker bzw. deren Market Maker können nicht einfach beliebige Spreads aufrufen. Die müssen sich an der Referenzbörse orientieren. Sprich: während der XETRA Handelszeiten ist nicht zu befürchten, dass man durch Spreads abgezockt wird. Wer abends um 10 Uhr noch schnell den neuesten Meme-Stock traden will, zahlt aber unter Umständen kräftig drauf. Gilt aber nicht nur für Neobroker, mittlerweile handeln fast alle Broker bevorzugt außerbörslich.

  • Ich habe ja bereits 3 Depots geöffnet und evaluiere, wo ich mein Geld reinstecken soll. Deswegen auch die Frage wegen den Kosten . Bei der ING stand im Jahr des Verkaufs eines ETF Sparplans (MSCI World) 0,90%, was mich total schockiert hat.

    Es ist regulatorische Vorgabe, daß man einem prospektiven Käufer vor dem Kauf bereits mitteilt


    a) was ihn der Kauf kosten wird.

    b) was ihn das Halten des betreffenden Papiers kosten wird.

    c) was ihn der Verkauf des Papiers kosten wird.


    Auf diesen Mitteilungen (die ohnehin zu spät kommen) stehen gemeinhin phantastische Zahlen, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben.


    Kaufst Du einen ETF, dann wird für den Kauf erstmal das fällig, was in der Gebührenaufstellung der Bank steht.


    Für das Halten des ETFs wird fällig, was im Jahresbericht steht. Ein Teil dessen ist in der Tat ein Pflegegeld für die Depotbank, dieses Pflegegeld ist bei ETFs aber sehr niedrig. Ich mache mir keinen Kopf darum. Wenn sich der ETF gut entwickelt, darf die Bank, die mir den "kostenlosen" Kauf ermöglicht, einen Bruchteil eines Promilles schon abbekommen.


    Ich weiß nicht, welche Gebührensätze für den Verkauf in der MiFID-Info zugrundegelegt werden. Bei meinen (seltenen) Verkäufen hat man mir jedenfalls nicht mehr berechnet als im Preisverzeichnis stand.


    Ich mache mir keinen Kopf darum.


    Auch um die Spreads mache ich mir keinen Kopf. Ich handele meistens außerbörslich und lasse mir zu diesem Zweck Preise anbieten (die dann 5 Sekunden gelten). Wenn ich nicht schnell genug bin, verfällt schonmal ein Angebot, dann hole ich mir ein neues, das dann meist minimal danebenliegt, höher oder tiefer. Und wenn ich für einen ETF-Anteil 2 Cent mehr zahle, dann zahle ich halt 2 Cent mehr dafür. Abends steht der Wert ohnehin 30 Cent tiefer, denn ich bin ein treffsicherer Privatanleger und kaufe regelmäßig zum Tageshöchstkurs. :)


    Für einen Langfristanleger sind solche Unterschiede aber letztlich unbedeutend.