Anlage von 220k für Eltern (ü70) - bitte Tipps

  • Hallo zusammen!


    Meine Eltern haben aus einer Anlage 220k erhalten. Sie sind beide ü70 und haben sehr gut vorgesorgt. Ihr Vermögen lassen sie verwalten und die Rente meines Vaters reicht, um die monatlichen Kosten (v.a. 24h-Pflegedienst) zu finanzieren.

    Bis zu seiner Krankheit hat mein Vater sich um alle finanziellen Belange gekümmert, daher ist meine Mutter unsicher, was sie mit dem Geld nun tun soll. Sie weiß nur, dass sie gerne darauf zugreifen möchte, es also nicht in die Verwaltung geben will. Sie hat mich um Rat gebeten, allerdings kenne ich mich nur mit Anlagen im deutlich niederen Bereich aus ;)


    Daher leite ich ihre Frage an euch weiter: wie und wo soll sie das Geld aufteilen, so dass sie auf zumindest einen Teil jeden Tag zugreifen kann. Ich hätte das Geld jetzt auf Tagesgeld und Festgeld verteilt, bin aber nicht sicher zu welchem Anteil?! Und dann spukt mir die Einlagensicherung im Hinterkopf rum, die auf 100k gedeckelt ist, oder?


    Wie würdet ihr es machen?


    Vielen Dank schon mal, auch im Namen meiner Mutter :)

  • Wenn die finanzielle Lage für den täglichen Bedarf geklärt ist kann man das mit Tagesgeld und Festgeld so machen. Mit über 70 und gesundheitlichen Problemen ist das die einfachste Variante. Sicherlich ist ausschlaggebend was mit dem Geld passieren soll? Rücklage oder vererben? Wenn ein Teil vererbt werden soll kann man auch über ETFs nachdenken, da der Zeitraum bis zum Bedarf wahrscheinlich noch ausreichend Zeit lässt. Eine generelle Lösung gibt es nicht, wichtig ist das alle Beteiligten zufrieden sind. Viel Erfolg!

  • Hallo.


    Bei der Schilderung erscheint mir Tagesgeld (ggf. ergänzt durch Festgeld) als die passende Lösung. Wenn man das Geld auf drei Institute verteilt, kann man sich sehr sicher fühlen und muss sich keinem Stress aussetzen.

  • Es geht vor allem um Rücklage, das Erbe ist bereits geregelt bzw. verschenkt.


    Hast du auch noch einen Tipp bzgl. der Verteilung? 80k in Tagesgeld und den Rest in 1 bzw. 3 Jahre Festgeld? Wäre das was?

  • Hast du auch noch einen Tipp bzgl. der Verteilung? 80k in Tagesgeld und den Rest in 1 bzw. 3 Jahre Festgeld? Wäre das was?

    Wenn die Mutter damit einverstanden ist, dann klar. (Ich unterstelle, dass die Lebenshaltungskosten pro Jahr unter 80K liegen. Wären sie darüber, würde ich darüber nachdenken, den Tagesgeldanteil entsprechend zu erhöhen.)

  • Meine Eltern haben aus einer Anlage 220k erhalten. Sie sind beide ü70 und haben sehr gut vorgesorgt. Ihr Vermögen lassen sie verwalten und die Rente meines Vaters reicht, um die monatlichen Kosten (v.a. 24h-Pflegedienst) zu finanzieren.


    Bis zu seiner Krankheit hat mein Vater sich um alle finanziellen Belange gekümmert, daher ist meine Mutter unsicher, was sie mit dem Geld nun tun soll. Sie weiß nur, dass sie gerne darauf zugreifen möchte, es also nicht in die Verwaltung geben will. Sie hat mich um Rat gebeten, allerdings kenne ich mich nur mit Anlagen im deutlich niederen Bereich aus ;)

    Das paßt nicht so recht zusammen. Man läßt sein Vermögen "verwalten", vertraut also dem Vermögensverwalter, sonst täte man das nicht, vertraut dem Vermögensverwalter wiederum nicht so sehr, daß man ihn auch die zusätzlichen 220 T€ auch verwalten läßt.


    Dein Vater ist offensichtlich krank und wird sich in Zukunft vermutlich nie mehr "um alle finanziellen Belange" kümmern können. Deine Mutter braucht also auch für diese Funktion einen Ersatz, wenn sie sich die Verwaltung dieses Geldes sich selbst nicht zutraut. Das könnte durchaus der "Vermögensverwalter" sein, dem sie vertraut und doch wieder nicht vertraut. Das könntest auch Du als vermutliche Tochter sein.


    Wir hier sind Finanzselbermacher, jeder hier wird Dir vermutlich raten: Lies Dich ein, mach es selber.

    Allerdings kenne ich mich nur mit Anlagen im deutlich niederen Bereich aus ;)

    Das kann man ja ändern.

    Daher leite ich ihre Frage an euch weiter: Wie und wo soll sie das Geld aufteilen, so dass sie auf zumindest einen Teil jeden Tag zugreifen kann? Ich hätte das Geld jetzt auf Tagesgeld und Festgeld verteilt, bin aber nicht sicher zu welchem Anteil. Und dann spukt mir die Einlagensicherung im Hinterkopf rum, die auf 100k gedeckelt ist, oder?

    Gegenfrage: Wie war dieses Geld denn bisher angelegt? Eine erste Idee wäre ja, daß man eine Anlage in der gleichen Art und Weise prolongiert.


    Generell braucht ein guter Rat gute Vorinformation, und die möchte nicht jeder hier posten. Dennoch: In jedem Fall solltest Du Dir selbst einen Überblick verschaffen, sprich: Eine Aufstellung der Vermögenswerte Deiner Eltern machen, damit Du abschätzen kannst, wie eine neue Anlage in dieses Raster paßt.


    Man angenommen, das jetzt freigewordene Geld steckte bisher in einer Rentenanlage, dann ändert man an der Vermögensaufteilung nichts, wenn man dieses Geld wieder in eine Rentenanlage steckt. An sich ist aber jede Antwort auf Deine Frage: "Was mache ich mit 220 T€, die gerade vom Himmel gefallen sind?" schlichtweg unseriös.


    Wenn Du das alles bei einer Bank hast (deren Namen man zur Beurteilung der Lage kennen sollte), überschreitet man in der Tat den Grenzwert der Einlagensicherung. Ist das wirklich ein Thema? Ich vermag es nicht zu beurteilen. Ich traue einer lokalen Sparkasse keine Pleite zu, wenngleich alles sein kann. Dazu kommt: Wo steckt das andere Vermögen? Möglicherweise steckt das bereits in Festgeldern der lokalen Sparkasse, so daß schon jetzt die Grenze der Einlagensicherung überschritten ist.


    Ich persönlich finde, daß das Thema Einlagensicherung oft zu heiß gekocht wird, aber ich bin ja bekanntlich auch kein besonders sicherheitsverliebter Mensch.

  • Achim Weiss

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

    Es ist alles sehr gut geregelt und es besteht kein Anlass, die Vertrauensfrage zu stellen 😉

    Nichts für ungut, ich habe ein bisschen das Gefühl, einiges richtig stellen, mich verteidigen oder erklären zu müssen, da hier Einiges vorausgesetzt und unterstellt wird, was nicht den Tatsachen entspricht.

    Aber ich verzichte darauf, weil es nichts zur Sache tut: es ist der Wunsch meiner Mutter, auf das Geld zugreifen zu können - das Warum und Wieso ist geklärt und es ist in Ordnung.


    Vielen Dank trotzdem an alle Rückmeldungen, sie fühlt sich mit Tages- und Festgeld gut und so machen wir's erstmal.

  • Hallo.


    Bei der Schilderung erscheint mir Tagesgeld (ggf. ergänzt durch Festgeld) als die passende Lösung. Wenn man das Geld auf drei Institute verteilt, kann man sich sehr sicher fühlen und muss sich keinem Stress aussetzen.

    Sehe ich auch so. Da würde ich einfach in Tagesgeld gehen. Dabei auch nicht auf Teufel komm raus dem höchsten Zins hinterher jagen, sondern eine etablierte Direkt-Bank in Deutschland nehmen. In der Situation gibt es nur ganz wenig Upside und ganz viel Potenzial für Familienstreit, wenn irgendwas nicht so läuft wie erwartet.

  • Es ist alles sehr gut geregelt und es besteht kein Anlass, die Vertrauensfrage zu stellen 😉

    Du selbst hast doch davon berichtet, daß das Vermögen Deiner Eltern "verwaltet wird", die aktuellen Sterntaler in Höhe von 220 T€ aber nicht "in die Verwaltung" gegeben werden sollen.

    Nichts für ungut, ich habe ein bisschen das Gefühl, einiges richtig stellen, mich verteidigen oder erklären zu müssen, da hier einiges vorausgesetzt und unterstellt wird, was nicht den Tatsachen entspricht.

    Ein guter Rat braucht zwingend Vorinformation.


    "Herr Doktor, was habe ich denn?"

    "Wo tut es Ihnen denn weh?"

    "Das müssen Sie doch wissen, schließlich sind Sie hier der Arzt!"


    Es ist die Regel hier, daß diese notwendigen Vorinformationen spärlich bis nicht kommen, die Anfrager aber darauf insistieren, daß man ihre Fragen beantwortet. Da bleibt einem als Antworter dann nichts anderes übrig, als in die Kristallkugel zu schauen.

    Aber ich verzichte darauf [nämlich diese Vorinformationen zu geben], weil es nichts zur Sache tut: es ist der Wunsch meiner Mutter, auf das Geld zugreifen zu können - das Warum und Wieso ist geklärt und es ist in Ordnung.

    Wenn Du Deine Lösung gefunden hast, ist es ja gut.


    Ob Vorinformationen notwendig sind, sollte allerdings immer der beurteilen, der sich zu einem Sachverhalt stellen soll.

  • Hier kocht was hoch, was von meiner Seite aus nie so gemeint war. Ich bin lange genug in diesem Forum, um zu wissen, was ich erwarten kann. Insistiert habe ich hier auf keine Antwort und m.E. auch keine Kristallkugel ins Forum gestellt. Aber offensichtlich haben wir beide aneinander vorbei geschrieben.


    Mein Anliegen sollte gar nicht so schwer werden wie es jetzt ist, ich wollte doch einfach nur kurz abchecken, ob es OK ist und ob ich mir wegen Einlagensicherung mehr Gedanken machen sollte. Meine Antworten habe ich bekommen.


    Also, von meiner Seite aus alles gut - ich bin hier jedem einzelnen sehr dankbar für die differenzierten Rückmeldungen jedweder Art!