GRV: Rentenpunkte kaufen - Analyse/Diskussion über Rendite?

  • Gibt es irgendwo eine gute Analyse/Diskussion über die Rendite für den zuzsätzlichen Erwerb von Rentenpunkten?
    Da sind wahrscheinlich viele Unbekannte mit dabei, weil sich einiges bis zum langen Zeitraum hin zum Eintritt in das Rentenalter ändern kann. Aber es wäre schon alleine hilfreich, Hinweise auf Kriterien zu erhalten, die einen Einfluss haben könnten und die man ansonsten vielleicht übersehen würde.

    Also ein Vergleich der Rendite von gesetzlicher und privater Rentenversicherung?
    Gibt es z.B. eine Kalkulation darüber, ob es sich rechnen könnte, eine private Rentenversicherung "auf Eis zu legen" und beitragsfrei zu stellen und stattdessen zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen? Vielleicht abhängig vom Garantiezins der privaten Rentenversicherung.
    Für letzteres wäre es auch sehr interessant zu wissen, ob und in welchen Ausmaß private Rentenversicherung (Kapitallebensversicherungen 2.0) über den Garantiezins hinaus Erträge für die Vertragsnehmer gebracht haben.

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass gilt "GRV ungleich Investment", vielleicht fällt mir noch ein, wo das war. ;)


    Abgesehen davon müssten wir klären, von wir genau reden.

    Wenn wir uns das ansehen, was als "Rentenpunkte kaufen" öffentlich diskutiert wird, dann müssen wir zunächst festhalten, dass im § 187a SGB VI genau das nicht geregelt ist. Dort ist kein Konkurrenzprodukt zu einer privaten Rentenversicherung beschrieben, sondern die Möglichkeit, unter gewissen eng gefassten Voraussetzungen, die Abschläge einer vorgezogenen Altersrente mit Abschlägen auszugleichen.


    Wenn man aber ignoriert, was der Gesetzgeber dort geregelt haben wollte und es dennoch als Investmentmöglichkeit ansieht, dann gilt folgende Überlegung:


    Für die Zahlung gemäß § 187a SGB VI muss man eine gesonderte Auskunft anfordern und diese Berechnung müsste man unter Berücksichtigung der eigenen Steuermerkmale und des Krankenversicherungsstatus mit alternativen Investments vergleichen.

    Also könnte man parallel eine Berechnung für eine Sofortrente gegen Einmalbeitrag anfordern, damit man schauen kann, welche Variante einem einträglicher erscheint.

  • Ohne die individuellen Ergebnisse vorwegnehmen zu können: In den mir bisher bekannt gewordenen Betrachtungen läuft es hinaus auf "Rentenpunkte kaufen wird wohl eine schlechtere Rendite haben als ein ETF-Sparplan, ist aber in jeder Hinsicht auch eine ganz andere Assetklasse und dadurch überlegenswert" und "Rentenpunkte kaufen bringt eine bessere Rendite ab als die private Rente gegen Einmalbetrag" .

  • Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nahe:

    Rentenpunkte kaufen: Früher in Rente gehen oder Rente erhöhen
    Wenn Du früher in Rente willst, kannst Du die Abzüge mit dem Kauf von Rentenpunkten ausgleichen. Wir erklären für wen sich das 2022 besonders lohnt.
    www.finanztip.de


    Ich will mich erst mal auf Gesetzliche Rentenversicherung vs. Private Rentenversicherung beschränken und lasse mal ETF vorerst draussen vor.

    Vielleicht z.B. wegen folgenden Zitats aus o.g. link:

    Zitat

    Zum Vergleich: Bei einer langfristigen Investition über zehn oder mehr Jahre in den ETF MSCI World kannst Du laut unserer Analyse historischer Daten zur Kursentwicklung mit einer Rendite von durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr rechnen. Je länger Dein Geld Zeit hat, sich zu vermehren – also Deine Ansparphase dauert – desto größer ist der Vorteil eines solchen Indexfonds gegenüber den Rentenpunkten. Andersherum werden Rentenpunkte attraktiver, je kürzer Du vor dem Eintritt in den Ruhestand stehst.

    Wenn ich jetzt rechne:

    Jahresteuerbescheid

    Zeile 22 Arbeitgeberanteilgesetzl. Rentenversicherung A/2

    Zeile 23 Arbeitgeberanteilgesetzl. Rentenversicherung A/2


    => Summe: Einzahlung gesetzl. Rentenversicherung = A


    Aus o.g. link:


    Zitat

    Es gibt eine Höchstgrenze, bis zu der Du das Geld für Deine Rentenpunkte geltend machen kannst. Die liegt 2024 für Alleinstehende bei 27.566 Euro.

    => zusätzlich einzahlbar (ab 50 Jahre) : X = 27.566 Euro - A Euro


    Zitat

    Wie viel kostet ein Rentenpunkt?
    ...
    Daraus ergibt sich ein Preis für die Rentenpunkte von rund 8.437 Euro in den alten und zirka 8.320 Euro in den neuen Bundesländern.



    ==> X Euro / 8.437 Euro = Y Rentenpunkte

    Zitat

    Die Anzahl Deiner Rentenpunkte bestimmt wiederum maßgeblich, wie hoch Deine Rente ausfällt. Denn der Rentenpunkt hat einen Wert. Das ist der Rentenwert und der liegt seit 1. Juli 2023 bundeseinheitlich bei 37,60 Euro.


    ===> Y Rentenpunkte * 37,60 Euro * 12 * 20 Jahre = Z Euro zurück durch Rentenzahlung über eine angenommene Rentenbezugsdauer von 20 Jahren

    Was kostet mich das weil:


    Zitat

    Wie sehr lohnen sich Rentenpunkte für Deine Steuer?
    ...
    Seit 2023 ist das zu 100 Prozent möglich. Du kannst also nicht nur Deine vorgezogene Rente aufbessern, sondern damit auch noch Tausende Euro Steuern sparen.


    Persönlicher Steuersatz : y % => Y = y/100

    Kosten daher: X * (1 - Y)

    D.h., wenn ich X * (1 - Y) Euro investiere, dann bekomme ich dafür 20 Jahre eine Summe von insbesamt Z Euro zurück.




    Der Dreh und Angelpunkt scheint mir hier zu sei:


    Zitat

    Wie sehr lohnen sich Rentenpunkte für Deine Steuer?

    ...

    Seit 2023 ist das zu 100 Prozent möglich. Du kannst also nicht nur Deine vorgezogene Rente aufbessern, sondern damit auch noch Tausende Euro Steuern sparen.


    Das scheint mir eine Änderung zu sein, die den Steuervorteil, mit dem man früher z.B. die Direktversicherung angepriesen hat, wieder umzudrehen - zugunsten der Gesetzlichen Rentenversicherung.

  • Ich ergänze noch:


    Irgendwann einmal freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, sei es laufend oder als Nachzahlung (in den paar Fällen, in denen das geht), macht man eher nicht wegen irgendwelcher Renditeerwartungen (die von einem 08/15-ETF-Investment regelmäßig rasiert werden würden, wie Pantoffelheld schon richtig ausgeführt hat), sondern um Anwartschaften zu erhalten oder bestimmte Wartezeiten zu erfüllen, die Auswirkung auf die Rentenhöhe wird deutlich weiter hinten im Abwägungsprozess berücksichtigt.


    Der besondere Charme am Abschlagsausgleich ist, dass der auch kurz vor (oder sogar kurz nach) knapp erfolgen kann, wenn der ETF-Sparplan aufgrund der Kürze des Anlagehorizontes eher in den Bereich spekulativer Anlagen tendiert.

  • Gibt es irgendwo eine gute Analyse/Diskussion über die Rendite für den zuzsätzlichen Erwerb von Rentenpunkten?

    Stürz Dich mal auf den Megathread "GRV ungleich Investment". Da findest Du garantiert irgendwas zum Thema. :)

    Da sind wahrscheinlich viele Unbekannte mit dabei, weil sich einiges bis zum langen Zeitraum hin zum Eintritt in das Rentenalter ändern kann.

    Ja. :)

    Aber es wäre schon alleine hilfreich, Hinweise auf Kriterien zu erhalten, die einen Einfluss haben könnten und die man ansonsten vielleicht übersehen würde.

    Also ein Vergleich der Rendite von gesetzlicher und privater Rentenversicherung?
    Gibt es z.B. eine Kalkulation darüber, ob es sich rechnen könnte, eine private Rentenversicherung "auf Eis zu legen" und beitragsfrei zu stellen und stattdessen zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen? Vielleicht abhängig vom Garantiezins der privaten Rentenversicherung.

    Die gesetzliche Rente und eine private Rentenversicherung sind aus Sicht des Kunden einander ähnlicher, als es immer heißt: Sie decken das Langlebigkeitsrisiko ab (zahlen also bis zum Tod des Versicherten, bzw. sogar bis zum Tod des zunächst überlebenden Ehepartners) und sie zahlen eine monatliche Rente. Dieses Moment: Abdeckung des Langlebigkeitsrisikos hast Du bei keinem anderen Finanzierungsinstrument.


    Private Rentenversicherungen investieren in erster Linie in festverzinsliche Wertpapiere, ihr Ertrag hängt somit entscheidend am Zinsniveau. Was damit in den letzten 20 Jahren passiert ist, hast Du noch in der Erinnerung; gerade berappelt es sich wieder ein bißchen, da redet schon wieder alle Welt von Zinssenkung. Für einen Besitzer einer privaten Rentenversicherung (aber auch etwa einer berufsständischen Versorgung) heißt das: Geringe(re) Rendite, also Rentenzahlung. Die gesetzliche Rente hängt hingegen an der Politik, auch diesbezüglich hörst Du die Stimmen, die ständig sagen: Renten rauf, Renten rauf. Die gesetzliche Rente ist streng genommen schon lange pleite, etwa ein Drittel der Renten kommt direkt aus dem Staatshaushalt (was andersherum bedeutet, daß bereits jeder vierte Steuereuro in die Rente fließt). Der weiteren Rentensteigerung wird das keinen Abbruch tun. Die gesetzliche Rente hat sich in den vergangenen Jahren deutlich mehr gesteigert als private Rentenversicherungen (die im allgemeinen keine oder nur eine sehr geringe Dynamik in ihren Auszahlungen haben). Der Staat wird die gesetzliche Rente nicht pleite gehen lassen, egal wie pleite sie in Wirklichkeit schon ist.


    Was ich allerdings für möglich halte, ist die Aufgabe des Äquivalenzprinzips, also des Zusammenhangs zwischen Beiträgen und Renten. Ich kann es mir durchaus vorstellen, daß dieser Zusammenhang degressiv gestaltet wird, schließlich gilt es in diesem Land bekanntlich als sozial, wenn "starke Schultern" mehr tragen als "schwache". Wir haben dieses Prinzip nicht nur bei der Steuer, sondern bei allen möglichen staatlichen Gebühren, etwa Kindergartenbeiträgen. Wer zusätzlich sparen kann - beispielsweise Du - der hat per definitionem starke Schultern, dem kann man bei Bedarf also staatlicherseits etwas wegnehmen.


    Prognosen sind immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.


    Aktuell wäre es dennoch keine schlechte Idee, Rentenpunkte zu kaufen. Jedenfalls hielte ich das für günstiger, als Geld in eine private Rentenversicherung zu stecken. Natürlich gilt immer das Prinzip der Diversifizierung, auch hier.


    Gegen das Kaufen von Rentenpunkten sprechen allerdings mehrere Sachverhalte: a) Nur wenige Leute dürfen das überhaupt und b) das Volumen ist ziemlich begrenzt. Maximal kann man 2 Entgeltpunkte pro Jahr erwerben, dabei zählen aber die Punkte mit, die man aus seiner Erwerbstätigkeit bereits erwirbt. c) Die Rente ist später voll zu versteuern (ist noch nicht, bis der Durchschnittsleser eine Rente bekommt, wird das aber der Fall sein), also rechnet sich die Sache nur, wenn man auf die Beiträge keine Steuern zahlt. Das ist aktuell bis etwa 27 T€ im Jahr der Fall, Eheleute wie üblich das Doppelte.


    Aktuell steht auf Spiegel Online ein Artikel über die finanziellen Verhältnisse eines Hausarztes. Der zahlt 1400 pro Monat in sein berufsständische Ärzteversorgung ein (das ist der übliche Beitrag, entspricht dem Maximalbetrag zur gesetzlichen Rente) und zusätzlich 1400 in die Rentenkasse (auch das Maximalbeitrag, 2 Entgeltpunkte pro Jahr). Kann sein, daß das pfiffiger ist, als das Geld zusätzlich in die Ärzteversorgung zu stecken, was vermutlich möglich wäre, pfiffiger auch, als das Geld aktuell in eine private Rentenversicherung zu stecken (mit aktuell deutlich niedrigerem Rentenfaktor).


    Ein Pluspunkt der gesetzlichen Rente ist, daß sie eine Art Inflationsausgleich bietet (den man bei der Parallelkonstruktion private Rentenversicherung nicht hat. Aktuell steigt die gesetzliche Rente von Jahr zu Jahr um mehrere Prozentpunkte an. Bei der privaten Konkurrenz hat man das nicht.


    Wenn Du es darfst, wäre es eine ernste Überlegung, Rentenpunkte zu kaufen. Sehr wahrscheinlich darfst Du das nicht. Der Durchschnittsangestellte darf es jedenfalls nicht.

    Für letzteres wäre es auch sehr interessant zu wissen, ob und in welchen Ausmaß private Rentenversicherungen (Kapitallebensversicherungen 2.0) über den Garantiezins hinaus Erträge für die Vertragsnehmer gebracht haben.

    Wie heißt es so schön? "Ergebnisse der Vergangenheit lassen keinen Schluß auf Ergebnisse in der Zukunft zu." Oder so ähnlich. Frag einen, der in seiner Rentenversicherung noch die hohen Zinsen der 1990er Jahre hat. Der wird das Hohelied der privaten Rentenversicherung singen und von enormen Schlußüberschüssen künden. Aktuell gibts diesbezüglich nichts, allenfalls Brosamen.


    Was hilft Dir das, wenn Du aktuell erwägst, eine private Rentenversicherung abzuschließen?

  • Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah:

    https://www.finanztip.de/geset…rung/rentenpunkte-kaufen/


    Persönlicher Steuersatz : y % => Y = y/100

    Kosten daher: X * (1 - Y)

    D.h., wenn ich X * (1 - Y) Euro investiere, dann bekomme ich dafür 20 Jahre eine Summe von insgesamt Z Euro zurück.

    1 Rentenpunkt kostet um die 8000 €.


    Wenn Du derartige Beträge steuerwirksam leisten kannst, läuft die Progression rückwärts. Dein Steuersatz sinkt, die Steuerersparnis sinkt mit steigenden Absetzbeträgen. Wenn einer mehrere Punkte kaufen will (etwa zum Ausgleich einer geplanten Frührente mit 63), dann teilt er seine freiwilligen Beiträge sinnvollerweise auf mehrere Jahre auf.

  • Ich kann bei meiner Rechnung oben (-> #5) sogar die Dauer des Bezugs der Rente heraus nehmen und stattdessen rein die Kosten X für den zusätzlichen Erwerb von Rentenpunkten und den dafür erhaltenen zusätzlichen Rentenbetrag A pro Monat heranziehen.


    Dann nehme ich die letzte Standmitteilung meiner privaten Rentenversicherung und vergleiche hier ebenfalls die insgesamt eingezahlte Summe Y (einschliesslich des garantierten erwirtschaften Betrags) mit der dafür monatlich zugesicherten Rente B.


    Da die private Rentenversicherung bei mir schon eine ganze Weile läuft, habe ich auf der Seite einen relativ hohen eingezahlten (plus garantiert verzinsten) Betrag Y - gegenüber dem für diese Jahr erstmal angedachten möglichen Betrag X für die zusätzlich Einzahlung in die GRV.


    Dann kann ich mit C = (Y/X) * A ausrechnen, wieviel mir die Einzahlung in die GRV gebracht hätte, wenn ich das Geld dort eingezahlt hätte - anstatt in die private Rentenversicherung.


    Wenn C > B, dann sollte ich die private Rentenversicherung beitragsfrei stellen und stattdessen den Betrag in die GRV einzahlen.


    Oder habe ich hier einen Fehler in meiner Rechnung?


    Hinzu kommt wohl noch, dass bei der GRV über den Rentenwert eine gewisse Inflationssicherheit besteht, die mir die private Rentenversicherung nicht bietet (richtig?).

  • Hinzu kommt wohl noch, dass bei der GRV über den Rentenwert eine gewisse Inflationssicherheit besteht, die mir die private Rentenversicherung nicht bietet (richtig?).

    M.E. sollte unbedingt die Inflation berücksichtigt werden!

    Bei der GRV kann man bisher davon ausgehen, dass über die Jahre ein Inflationsausgleich erfolgt.

    Bei dem überwiegenden Teil aller privaten RV oder bAV ist ein Inflationsausgleich m.W. nach nicht gegeben. Was nutzt mir eine 'bessere' Rendite der privaten RV in der Ansparphase, wenn die monatliche Zahlung stetig durch die Inflation entwertet wird? Ich hoffe auf eine Rentenbezugszeit von mind. 20 Jahren. ;)

    Da ist z.B. auch ein Grund dafür, dass ich mir meine bAV später per Einmalzahlung auszahlen lasse. So habe ich zumindest die Chance über den Kapitalmarkt langfristig die Inflation ausgleichen zu können.

  • Also ein Vergleich der Rendite von gesetzlicher und privater Rentenversicherung?

    Kannst du zumindest Näherungsweise über den "theoretischen" Rentenfaktor abschätzen.


    Der Rentenfaktor beträgt bei der gesetzlichen Rente dieses Jahr für Einzahlungen ca. 44,5.

    Also bekommst du pro 10000€ Einzahlung 44,5€ Rente pro Monat.

    Dann rechne dir mal den Rentenfaktor deiner privaten Rente aus bzw. schau mal in den Unterlagen nach was da angegeben ist. Dann hast du einen einfachen Vergleich.


    Da sind jetzt aber noch keine Steuern berücksichtigt.

    Heutige Rentenversicherungen bieten kaum noch Rentenfaktoren über 30 an, bei Altverträgen kann es besser aussehen.

  • Ich bin mit meiner Rechnung für

    Zitat

    monatliche Rentenzahlung / eingezahltes Kapital


    auf folgende Werte gekommen:


    Gesetzliche RV: 0,64%

    Private RV: 0,43%


    Was dabei auch noch nicht berücksichtigt ist, dass ist die Inflation der letzten Jahre - seitdem die private RV läuft. D.h. ich habe für die eingezahlte Summe den Augenblickswert genommen. D.h. der Vorteil müsste sich eigentlich weiter in Richtung GRV verschieben.

    Ein wesentlicher Einflussfaktor ist allerdings der private Steuersatz.

    Und deutlich bemerkbar machen dürfte sich das oben bereits genannte

    Zitat

    Wie sehr lohnen sich Rentenpunkte für Deine Steuer?

    ...

    Seit 2023 ist das zu 100 Prozent möglich. Du kannst also nicht nur Deine vorgezogene Rente aufbessern, sondern damit auch noch Tausende Euro Steuern sparen.

    Das ist allerdings eine Änderung. Das war in der Vergangenheit so nicht gegeben. Allerdings konnte ich auch vor dem Alter von 50 Jahren auch keine weiteren Rentenpunkte kaufen (bis auf das Schliessen von Lücken für die Anwartschaft von 45 Jahren für Schule und Studium)

  • Ich kann bei meiner Rechnung oben (-> #5) sogar die Dauer des Bezugs der Rente heraus nehmen und stattdessen rein die Kosten X für den zusätzlichen Erwerb von Rentenpunkten und den dafür erhaltenen zusätzlichen Rentenbetrag A pro Monat heranziehen.

    Ich halte eine Kalkulation mit vielen selbstgefundenen Abk. und Querverweisen für keine geeignete Methode, die gesetzliche Rente mit einer privaten Rentenversicherung zu vergleichen, zumal die Kalkulation wesentliche Punkte nicht abbildet (etwa die Frage, ob jemand überhaupt Rentenpunkte kaufen darf, in welchem Umfang und auch die Ausstiegsmöglichkeit, die bei einer privaten Rentenversicherung zu Beginn der Leistungsphase besteht, bei der gesetzlichen Rente aber nicht, die unterschiedliche Steuersituation und die Tatsache, daß die gesetzliche Rente einigermaßen mit der Inflation steigt, die private Rente aber in der Regel nicht).

    Oder habe ich hier einen Fehler in meiner Rechnung?

    Vermutlich. Ich gehe dem jetzt nicht nach. Darfst Du überhaupt Rentenpunkte kaufen?

    Hinzu kommt wohl noch, dass bei der GRV über den Rentenwert eine gewisse Inflationssicherheit besteht, die mir die private Rentenversicherung nicht bietet (richtig?).

    Pluspunkt für die gesetzliche Rente.

  • Spaßeshalber gerechnet:


    Person *31.12.1961 geht zum 01.01.2025 in Rente (mit 12,6% Abschlägen) und zahlt jetzt 10.000 Euro zum Ausgleich ein.


    Für 10.000 Euro bekommt man in 2024 1,1853 Entgeltpunkte, zum Rentenbeginn 01.01.2025 werden das 1,0360 persönliche Entgeltpunkte. Brutto wären das 38,95 Euro, netto (nach Kranken-, Pflegekasse und Finanzamt) veranschlagen wir einmal mit 30,85 Euro.

    Rentenanpassungen und sonstiges Gedöns lassen wir außen vor. Die 10.000 Euro bringen uns glatte 3.000 Euro an Steuererstattung im nächsten Jahr, somit setzen wir 7.000 Euro und 30,85 Euro ins Verhältnis.

    Nach nur 227 Monaten Rentenbezug hat man das Geld wieder drin.


    Jetzt der Vergleich mit der Versicherungswirtschaft:

    Die Versicherungskammer Bayern (der einzige Onlinerechner, den ich greifen konnte) rechnet bei den obigen biografischen Daten eine Sofortrente von monatlich 27,78 Euro aus, allerdings beginnt die schon ab 1.2.2024, die erforderliche Einzahlung liegt dann aber auch bei 12.216 Euro.

    Nach 238 Monaten (die 227 Monate von oben plus 11 Monate für Februar bis Dezember 2024) hätte man dann 6.611,64 Euro an Auszahlungen bezogen.


    Wenn man 10.000 Euro mit eine monatlichen Entnahme von 30,85 Euro anlegt, dann kann das auch jahrelang klappen. ;)

  • Wenn man 10.000 Euro mit eine monatlichen Entnahme von 30,85 Euro anlegt, dann kann das auch jahrelang klappen. ;)

    Wobei das bei 10.000€ einer Entnahmerate von 3,7% p.a. entsprechen würde. Mit Steuern, liegt man dann schon oberhalb der 4% Regel, die wir hoffentlich alle wissen, alles andere als 100%ig sicher ist!

    Das deckt sich ja grundsätzlich auch mit dem, was Georg Wieninger auf seinem Blog berechnet hat. Wer kurz vor der Rente Geld für eine regelmäßige 'Auszahlung' anlegen will, fährt mit der GRV unter dem Aspekt Rendite/Risiko nicht schlecht:

    Aktien-ETF mit Entnahmestrategie oder gesetzliche Rente – was ist vorteilhafter?
    Nach 7 Wochen Pause setzen wir jetzt die Serie zum Thema freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung fort. In diesem Artikel vergleichen wir die
    www.finanzen-erklaert.de