Was sind die wichtigsten Kriterien, die man bei der Auswahl einer langfristigen Geldanlage berücksichtigen sollte?

  • Hallo :)


    Wenn es um die langfristige Geldanlage geht, stehe ich vor einem Dschungel aus Optionen. Welche Kriterien sollte ich denn besonders im Blick haben, um nicht im finanziellen Nirgendwo zu landen? Sicher will ich Rendite sehen, aber irgendwie auch nicht meine Nerven in Wallung bringen. Also, was sind die entscheidenden Punkte, die ich bei der Auswahl berücksichtigen sollte, um diesen Balanceakt hinzukriegen? Tipps und Tricks sind hoch willkommen! :thumbup:

  • Wieviel Verlust bringt deine Nerven in Wallung?


    Ohne Risiko keine Rendite.


    Du musst deinen persönlichen Nervenwallungsfaktor mit der möglichen Schwankung deiner Kapitalanlage in Einklang bringen um langfristig Erfolgreich anzulegen.


    Leider gibt es keinen persönlichen Nervenwallungsfaktorrechner, das kannst du nur mit dir selber ausmachen.


    Fange erstmal mit einem groben Plan und kleinen Beträgen an und schau dann mal was die Nerven und die Wallung dazu sagt.


    Klappt schon und langfrist Anlage ist ein Marathon über mehrere Jahrzehnte und kein Sprint über Wochen. Durchhalten ist die Parole und nicht hektisch und planlos losrennen.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Nehmen wir an du hast 100.000 Euro. Um wie viel darf dieser Betrag sinken, ohne dass du Panik bekommst?

    Kommt immer auf die persönliche Situation an. :/

    Bin ich 30, habe einen guten und sicheren Arbeitsplatz und kann einen 50% Kursverlust innerhalb weniger Jahre wieder ausgleichen, gehe ich möglicherweise viel entspannter damit um, als wenn ich 65 bin und der Depotwert genau zu meinem Rentenbeginn um 50% einbricht.

    Die Summe des Verlustes ist gleich, der Mensch ist der Gleiche, und doch ist die Situation eine ganz andere.


    Mich würden 50% Verlust im Depot aktuell überhaupt nicht interessieren. Ich habe eine sicheren Job und kann regelmäßig ein nettes Sümmchen investieren. In 10 Jahren, kurz vor meinem Renteneintritt mag ich es etwas anders beurteilen. Aber darum mache ich mir jetzt erstmal keine Gedanken.

    In einigen Jahren schaue ich dann mal, wie sich meine Risikoeinschätzung entwickelt. Wenn z.B. mein Depot in 10 Jahren 200% im Plus steht, würden mich auch 50% Kursverlust nicht mehr wirklich stressen (denke ich jetzt! ;) ).

  • Mache die Volatilität zu deinem Freund und halte es mit der Weisheit von Carl Mayer Freiherr von Rothschild: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern und Verkaufen, wenn die Violinen spielen“!

  • Mache die Volatilität zu deinem Freund und halte es mit der Weisheit von Carl Mayer Freiherr von Rothschild: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern und Verkaufen, wenn die Violinen spielen“!

    Ich höre immer so schlecht, sagt meine Frau!

    Daher kaufe ich ganz stumpf per Sparplan. Egal, welche Musik gerade gespielt wird.

  • persival17


    Vorab bzw. Definition: Die Frage ist, was man unter "langfristig" versteht. Ein Leben kann heute 90 oder auch 100 Jahre dauern. Ein Sparer- und Anleger-Leben damit auch 70 oder 80 Jahre. Ein typischer Ruhestand wohl um die 20 Jahre rum. Der Ruhestand eines Frührentners eher 30 Jahre. Der Ruhestand eines Privatiers auch locker 40 Jahre oder mehr. Manche legen auch für die "Ewigkeit" an (für die Nachkommen, für das Erbe, für eine Stiftung etc.). Es gibt sicherlich aber auch (viele) Leute, die (bei einer Umfrage in der Fußgängerzone beispielsweise) auf die Frage nach einer langfristigen Geldanlage mit (aus meiner Sicht nur) fünf oder 10 Jahren antworten würden ... Am Anfang stünde also die Klärung der Frage, was Du (!) unter "langfristig" verstehst.

    Wenn es um die langfristige Geldanlage geht, stehe ich vor einem Dschungel aus Optionen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das ("Dschungel aus Optionen") trifft - nach meinem Dafürhalten - nicht zu.


    Um (m)eine grobe Antwort bezüglich der "Auswahl" direkt an den Anfang zu stellen: Über wirklich lange Zeiträume (für uns Menschlein gesehen jedenfalls) also 20 Jahre + (Betonung liegt auf dem +) fallen mir nämlich außer Aktien- und Immobilien keine anderen Assetklassen ein, die nach den typischen und unvermeidlichen "Feinden" - jedes Sparers, Geldanlegers, für seine Alter Vorsorgenden, Investors etc. - wie Inflation und Steuern eine realistische Chance auf realen Werterhalt (im besten Fall sogar auf einen Vermögenszuwachs) bieten. Bei Aktien halte ich bei der Anlage einen Zeithorizont von mindestens 15 Jahren (+) für angezeigt, bei Immobilien von mindestens 10 Jahren (+), in dem Fall allein schon aus steuerlichen Gründen (sog. "Spekulationsfrist" von 10 Jahren bei vermieteten Immobilien). Über Zeiträume von 30 Jahre (+) kann auch Gold (nur als Beimischung in Form einer "Versicherung" gegen das staatliche Papiergeld (Fiat-Money-System)) eine Überlegung wert sein (nicht im Sinne von Vermögenszuwachs sondern nur als Vermögenssicherung bzw. Vermögenserhalt)).


    Man muß aus dem Ganzen auch keine Geheimwissenschaft machen. Nur mal als Beispiel: Einige Leute aus meinem Umfeld legen nach der uralten sog. "Drei-Speichen-Regel" (m. W. Babylonischer Talmud) an. Tenor: "Stets teile der Mensch sein Gut in drei Teile, ein Drittel in Land, ein Drittel in Waren und ein Drittel in seiner Hand". Übersetzt in die heutige Zeit also in Immobilien, Aktien und Liquidität (damals war Geld gleich Gold; heutzutage kann man - mit Abstrichen - auch Giralgeld zu Letzterem rechnen, ebenso Bargeld und fremde Sorten (Bargeld in anderen Währungen). Diese Leute sind mit diesem simplen Ansatz über die letzten Jahrzehnte sehr gut gefahren - bei zudem geringem (Anlage)Stress. Und auch kaum bis minimalen erforderlichen Anpassungen: Lediglich im letzten Drittel ("Gut in Deiner Hand") wurde ab 1999 (Euroeinführung) - neben Gold - auch andere Währungen (insbesondere US-Dollar und Schweizer Franken) beigemischt.


    Spezielle Asset-Klassen wie Tangible Assets (Kunst, Oldtimer, Uhren etc.) hier mal außen vor. Solche speziellen Sachanlagen basieren auf Sachkenntnis, die nicht jeder hat und/oder sich aneignen will. Kann aber viel Spaß und Freude (auch als Sammler beispielsweise) bereiten und zudem hoch lukrativ sein. Erst recht über längere Zeiträume. Das hier aber nur am Rande


    Um nur einige - nach meinem Dafürhalten aber wichtige und generelle - Aspekte in dem Kontext ("langfristige Geldanlagen) kurz zu erwähnen.


    Jeder Mensch hat als Individuum einen individuellen Lebenslauf und damit auch einen individuellen "Anleger-Lebenslauf". Um dabei einen wesentlichen Punkt zu nennen: Der (meist - also für den Normal- bzw. Durchschnittsanlege jedenfalls) typische Regimewechsel vom Vermögensaufbau (Motto: So offensiv wie nur möglich und vertretbar) zum Vermögensschutz sprich Sicherung des Erreichten (Motto: So defensiv wie gerade noch sinnvoll). Nach meiner Erfahrung braucht es (in der Regel) andere Fähigkeiten und eine andere Vorgehensweise zum Vermögensaufbau (wohlhabend werden) als beim Thema wohlhabend bleiben. Neudeutsch: Es empfiehlt sich in der Regel dann auch ein anderes Mindset (Ausnahme: Vermögen wird als "ewiges" Depot angesehen; siehe schon oben Abs. 1).


    (Gilt, wie schon gesagt, für den Durchschnittsanleger. Wer ein "ewiges Depot" konstruiert hat, das Vermögen betreffend für ein Erbe, für Schenkungen usw. agiert, für (s)eine Stiftung weiter investiert usw. kann und wird auch dies meist anders sehen. Das gilt auch für jemand, der ohnehin nicht mehr ganz "arm" werden kann und/oder seine Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung auf jeden Fall in "trockenen Tüchern" hat und nur aus Interesse, Spaß, Begeisterung, "sportiven" Gründen usw. weiter "am Spiel teilnimmt" - statt dem möglichen (und im Normalfall auch oft sinnvollen) Motto zu folgen "If you have won the game, stop playing").


    Auch nur am Rande: Solche Regimewechsel haben auch die Kapitalmärkte. Kann mich an Zeiten erinnern, da haben (über durchaus längere Perioden) risikoarme Anlagen (wie bonitätsstarke Anleihen) die Aktien deutlich geschlagen. Man konnte damals mit sog. sicheren Anlagen (präziser risikoarmen Anlagen) deutliche sogar Realrenditen (also nach Inflation) einfahren.


    Ein weiteres sehr wichtiges Themenfeld: Objektive und subjektive Risikotragfähigkeit. Kann im Einzelfall identisch sein, kann aber im Einzelfall auch (sehr) unterschiedlich sein. Will sagen: Ein "objektiv" optimales Depot (lege artis) hilft wenig bis nix, wenn es nicht zur "subjektiven" (sprich emotionalen) Risikotragfähigkeit paßt (risikoavers, risikoneutral, risikoaffin). Schlicht und einfach, weil es dann immer zu Kurzschlußreaktionen (Beispiel: Angst- und Panikverkäufe in einem Crash) kommen kann. Die Fehleinschätzung (sprich das Auseinanderfallen von objektiver und subjektiver Risikotragfähigkeit) dürfte zu den schwerwiegenden Anleger-Fehlern gehören.


    In Deinem Fall würde ich so vorgehen (wobei das Thema "Versichern" - Motto: Nur das Nötigste, das aber ausreichend - immer vor dem Thema "Anlegen" bzw. "Investieren" kommen sollte; Stichwort: Humankapital - um nur ein Beispiel zu nennen):


    Klären bzw. definieren, was Du (!) unter "langfristig" verstehst (Zeithorizont)

    Klären bzw. definieren, was Deine (finanziellen) Ziele sind

    Grundkenntnisse zum Thema Geldanlage bzw. Investieren aneignen

    Ein eigenes Bild zum Geld-, Währungs- und Finanzsystem entwickeln

    Klären, wie es um Deine objektive und subjektive Risikotragfähigkeit bestellt ist

    Die Gewichtung (Asset-Allocation) dementsprechend d. h. adäquat einstellen

    Bei der Umsetzung (Produktebene) auf die Kosten achten

    Unter besonderer Berücksichtigung der zielführenden Anlageklassen Aktien und Immobilien


    Eine gewisse Flexibilität (gedanklich, finanziell und damit in den Handlungsmöglichkeiten) würde ich dennoch versuchen immer zu erhalten. Das "Leben" kann vielen (den meisten ?) Menschen nämlich auch und gerade bei "langfristigen Geldanlagen" immer "dazwischen" kommen.


    Beispiel: Eines meiner Patenkinder liest gerne bei einer Finanzseite im Internet mit (Finanzfluss - oder so ähnlich; die Seite war hier im Forum auch schon mal Thema). Der Gründer (ein gewisser Thomas mit Vornamen) verfolgt selbst den typischen "ETF-Sparbüchsen-Ansatz" via "Buy and Hold". Daran glaubt auch (noch jedenfalls) mein besagtes Patenkind. Sie folgt und verfolgt den Thomas samt seiner Aussagen im Internet. Die junge Dame war vor einiger Zeit fast entsetzt, als sie mitbekam, daß ausgerechnet nun dieser Thomas (sozusagen ihr Vorbild in Sachen "Finanzen") seine ETFs in erheblichem Umfang aufgelöst hat (verkauft hat bzw. verkaufen mußte) - um sich (noch dazu auf Kredit) ein Reihenmittelhäuschen (meine bezaubernde "Lebensabschnittspartnerin" würde despektierlich sagen "Was gibt es Schlimmeres und Spießigeres als eine Scheibchenvilla ?") zu kaufen. Irgendwo in Berlin und wohl aus privaten sprich familiären Gründen. Für mein Patenkind ist fast eine Welt zusammengebrochen (die junge Dame wird es überleben). So was meinte ich mit "wenn den Leuten das Leben dazwischen kommt" bei ihrer langfristigen Geldanlage.


    Wenn in dem langen Beitrag auch nur ein oder zwei Aspekte dabei sind, die Dir helfen und/oder Dich motivieren eigene Gedanken zu dem Thema zu entwickeln (meines Erachtens übrigens der wichtigste Aspekt) - hat sich die Mühe aus meiner Sicht schon gelohnt.


    In dem Sinne: Gute Gedanken wünsche ich und viel Erfolg bei der Umsetzung.



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Man muß aus dem Ganzen auch keine Geheimwissenschaft machen. Nur mal als Beispiel: Einige Leute aus meinem Umfeld legen nach der uralten sog. "Drei-Speichen-Regel" (m. W. Babylonischer Talmud) an. Tenor: "Stets teile der Mensch sein Gut in drei Teile, ein Drittel in Land, ein Drittel in Waren und ein Drittel in seiner Hand". Übersetzt in die heutige Zeit also in Immobilien, Aktien und Liquidität (damals war Geld gleich Gold; heutzutage kann man - mit Abstrichen - auch Giralgeld zu Letzterem rechnen, ebenso Bargeld und fremde Sorten (Bargeld in anderen Währungen). Diese Leute sind mit diesem simplen Ansatz über die letzten Jahrzehnte sehr gut gefahren - bei zudem geringem (Anlage)Stress. Und auch kaum bis minimalen erforderlichen Anpassungen: Lediglich im letzten Drittel ("Gut in Deiner Hand") wurde ab 1999 (Euroeinführung) - neben Gold - auch andere Währungen (insbesondere US-Dollar und Schweizer Franken) beigemischt.

    Hallo Sovereign, danke für diesen Teilabschnitt deines längeren Textes.


    Die "Drei-Speichen-Regel" aus dem babylonischen Talmud war mir noch nicht geläufig.


    In meiner bisher noch recht überschaubaren "Investorenkarriere" hat mir zu Beginn sehr "Der reichste Mann von Babylon" von George S. Clason geholfen. Ich habe es als Buch und höre mir das von Carsten Wilhelm gelesene Hörbuch auf längeren Fahrten immer mal wieder gerne an.


    Auch wenn man viele der in diesem Buch erwähnten Dinge schon von sich aus mit GMV ((Gesunder Menschenverstand) in meinem Fall auch ein großer Dank an meine Eltern für ihre in diesem Fall sehr passende Erziehung (Niederrheinisches Platt: Hebbe kütt van haale (Haben kommt von halten) und noch weitere passende "Floskeln") aus richtig macht, finde ich es gut, dass sie hier gesammelt sind.


    Mir scheint, als wäre "Der reichste Mann von Babylon" eine nicht so umfangreiche Form der "Drei-Speichen-Regel".


    Just my 2+4 Cents.



    Grüße vom linken Niederrhein



    Danger92



    PS. Sorry, wenn es nicht ganz zu 100% ins Thema passt. :)

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.

  • Hallo Sovereign, danke für diesen Teilabschnitt deines längeren Textes.

    Freut mich immer, wenn jemand etwas aus meinen Beiträgen mitnehmen kann. Abseits des sonst üblichen "ETF-Sparbüchsen-Ansatzes" samt Buy and Hold.


    Der Ansatz kann natürlich in so manchen bis vielen Fällen durchaus gut passen. Es führen aber nichtsdestotrotz viele Wege nach Rom ... So auch bei dem Thema "Finanzen".

    Die "Drei-Speichen-Regel" aus dem babylonischen Talmud war mir noch nicht geläufig.

    Die ältesten und einfachsten Regeln müssen nicht unbedingt schlecht sein.


    In meiner Region hier gehören ziemlich viele jüdische Familien zu meinem Umfeld und auch zu meinen langjährigen Freunden - und speziell da hat diese Regel noch heute durchaus ihre Bedeutung. Und bildet sich auch in so manchen Vermögen(strukturen) ganz real ab.


    Dabei steht oft bis meist nicht die größtmögliche Rendite im Vordergrund - sondern Sicherheit, Unabhängigkeit, Flexibilität (auch räumlich), eine Mischung aus reinen (nominalen) Geld- und Sachwerten (mit dem Schwerpunkt auf Sachwerten) sowie eine gesunde Skepsis gegenüber allen Protagonisten in dem Bereich (von Banken und Versicherungen über Vermögensverwalter bis hin zu staatlichen Systemen und auch dem Staat selbst). Hat schon immer sehr gut mit meiner Grundhaltung und meinem Erfahrungen harmoniert.

    In meiner bisher noch recht überschaubaren "Investorenkarriere" hat mir zu Beginn sehr "Der reichste Mann von Babylon" von George S. Clason geholfen. Ich habe es als Buch und höre mir das von Carsten Wilhelm gelesene Hörbuch auf längeren Fahrten immer mal wieder gerne an.

    Das Buch kenne ich natürlich. Vermittelt einen guten (und teilweise auch recht tiefsinnigen) Überblick auch Zusammenhänge in dem Bereich betreffend.

    Auch wenn man viele der in diesem Buch erwähnten Dinge schon von sich aus mit GMV ((Gesunder Menschenverstand)

    Das mag sicherlich so sein. Nur scheint heutzutage und hierzulande GMV (um Deine Abkürzung zu verwenden) nicht mehr unbedingt und überall verbreitet.

    in meinem Fall auch ein großer Dank an meine Eltern für ihre in diesem Fall sehr passende Erziehung (Niederrheinisches Platt: Hebbe kütt van haale (Haben kommt von halten) und noch weitere passende "Floskeln") aus richtig macht, finde ich es gut, dass sie hier gesammelt sind.

    Die Eltern habe - gerade auch bei dem Thema - ohnehin eine große Bedeutung und einen erheblichen Einfluß. Mit dem Heranführen an das Thema, dem Umgang mit Geld (auch Taschengeld), dem Vorleben, ihrer eigenen Geld-Historie usw.


    Für meinen Teil bin ich 13 Jahre in die Schule gegangen - ohne ein einziges vernünftiges Wort zu dem Thema (Geld, Währungen, Finanzen, Versicherungen usw.) zu erfahren. Selbst auf meine diversen Nachfragen hin nicht. Trauriges Kapitel. Zumal an dem Thema ja so gut wie kein Mensch im späteren Leben vorbei kommt. Habe nie verstanden, warum es da nicht eine Art Grundkurs ("Basiswissen" sozusagen) gab bzw. gibt. Nicht zuletzt deshalb dürfte es um die Finanzbildung und das Finanzwissen hierzulande bestellt sein - wie es eben bestellt ist.

    Grüße vom linken Niederrhein

    Grüße zurück aus dem Rhein-Main Gebiet



    PS. Sorry, wenn es nicht ganz zu 100% ins Thema passt. :)

    Sehe ich gar nicht unbedingt so. Andere werden sich womöglich wieder über ellenlange Diskussionen beklagen, die nichts mehr mit der ursprünglichen Frage zu tun haben ... Alles was nicht dem Mainstream und der "Einheitsmeinung" entspricht scheint hierzulande immer unerwünschter. Wobei: Wirkliche Fachleute und Profis denken ohnehin nicht gemäß einer "Einheitsmeinung". Das aber nur am Rande.


    Wobei: Vielleicht kann die uralte Drei-Speichen-Regel ja sogar persival17 zum Nachdenken und dem Entwickeln eigener dahingehender Gedanken motivieren ? Wer kann das wissen ...

  • Die 3-Speichen-Regel begegnet einem auf Youtube auch schon einmal. Nur neigt der eine Content-Anbieter, der mir da auf Anhieb einfällt, dazu, seine Videos mit derartig vielen antisemitischen Dog Whistles anzureichern, dass man sich die Erzeugnisse nicht einmal mehr ironisch anschauen kann. Auch ansonsten fällt er mit eher speziellen Ansichten auf. Falls man auf eines seiner Videos klickt, bekommt man auch gerne Videos von Kettner vorgeschlagen, soviel zur Einordnung.

    Das heißt aber nicht, dass es die 3-Speichen-Regel nicht auch im seriösen Umfeld geben kann.

  • Die 3-Speichen-Regel begegnet einem auf Youtube auch schon einmal.

    Für meinen Teil bin ich leider (aus meiner Sicht spielt das nämlich nicht selten auf eher überschaubarem fachlichem und/oder zumindest teilweise fragwürdigem Niveau) manchmal sozusagen gezwungen, mir solche bunten Videos anzuschauen (ich versuche dann aber nur drüber zu fliegen): Eines meiner Patenkinder ist nämlich Anhänger bzw. sogar Fan von einem gewissen Thomas (dessen Ding/Firma heißt "Finanzfluss" oder so ähnlich und hat angeblich - für mich unvorstellbar - 1,25 Millionen (?!) Abonnenten).


    Siehe hier schon Beitrag Nr. 10

    Beispiel: Eines meiner Patenkinder liest gerne bei einer Finanzseite im Internet mit (Finanzfluss - oder so ähnlich; die Seite war hier im Forum auch schon mal Thema). Der Gründer (ein gewisser Thomas mit Vornamen) verfolgt selbst den typischen "ETF-Sparbüchsen-Ansatz" via "Buy and Hold". Daran glaubt auch (noch jedenfalls) mein besagtes Patenkind. Sie folgt und verfolgt den Thomas samt seiner Aussagen im Internet. Die junge Dame war vor einiger Zeit fast entsetzt, als sie mitbekam, daß ausgerechnet nun dieser Thomas (sozusagen ihr Vorbild in Sachen "Finanzen") seine ETFs in erheblichem Umfang aufgelöst hat (verkauft hat bzw. verkaufen mußte) - um sich (noch dazu auf Kredit) ein Reihenmittelhäuschen (meine bezaubernde "Lebensabschnittspartnerin" würde despektierlich sagen "Was gibt es Schlimmeres und Spießigeres als eine Scheibchenvilla ?") zu kaufen. Irgendwo in Berlin und wohl aus privaten sprich familiären Gründen. Für mein Patenkind ist fast eine Welt zusammengebrochen (die junge Dame wird es überleben). So was meinte ich mit "wenn den Leuten das Leben dazwischen kommt" bei ihrer langfristigen Geldanlage.

    Jener Thomas hatte genau dazu (Stichwort: Talmud) auch mal ein Video gemacht (eher "produziert"), welches ich mir ansehen "mußte". Titel: "3 Speichen Regel" bzw. Anlegen nach der "Rothschild-Zauberformel" (für meinen Geschmack etwas reißerische Formulierung - auf "Zauberformeln" bin ich in dem Bereich "Finanzen" nämlich noch nie gestoßen).

    Nur neigt der eine Content-Anbieter, der mir da auf Anhieb einfällt, dazu, seine Videos mit derartig vielen antisemitischen Dog Whistles anzureichern,

    Hoffentlich (gerade auch aus Sicht meines Patenkindes) ist damit nicht der besagte Thomas (ihr bisheriges Vorbild in Sachen Finanzen s. o.) und sein Video gemeint ? Das wäre nach dem oben geschilderten Vorfall ein weiterer ziemlich schwerer Schlag für die junge Dame.


    Kurz zu zwei inhaltlichen Punkten des besagten Videos, die mir noch erinnerlich sind: Eine Analogie zum "Renditedreieck" (Rendite, Sicherheit, Verfügbarkeit) kann man, so macht es dieser Thomas im Video, durchaus ziehen (Drei Speichen). Aber: Soll Geldanlage - insbesondere die langfristige (siehe hier die Eröffnungsfrage in Nr. 1) - keine Fiktion bzw. Geldwertillusion bleiben, ist daraus - jedenfalls meines Erachtens - zwingend ein Fünfeck zu machen (+ Inflation und + Steuern). Seit 1999 sogar ein Sechseck - nach meinem Dafürhalten - wegen dem Experiment "Einheitswährung" (+ finanzielle Selbstverteidigung dagegen). Siehe schon hier ("Arm mit 69", Beitrag Nr. 184)

    ... hat mich doch das "Dreieck", schon bald danach das "Fünfeck" und seit Ende der 90er Jahr das "Sechseck" über viele Jahrzehnte - zudem nicht ganz ohne finanziellen Erfolg - getragen.

    Auch den Hinweis auf die englische Übersetzung (Talmud), so wie besagter Thomas das macht, kann man natürlich geben. Die Formulierung "he should bury one-third in the ground" kann man als Ableitung hin zu einer "möglichst sicheren Geldanlage" deuten (also statt Land, Grund, Boden (Immobilien) könnte damit auch gemeint sein "Geld vergraben" - in jenen Zeiten durchaus nicht unüblich; vor 1600 Jahren gab es kein Bankwesen wie heutzutage). So weit, noch so gut. Der Thomas übersetzt bzw. transformiert dies dann aber in die heutige Zeit ausgerechnet mit (bonitätsstarken) Staatsanleihen ... - bei den von mir recherchierten 200 Staatspleiten allein seit dem Jahr 1800 (ein Nobelpreisträger, vermutlich ein glaubwürdigerer Protagonist als meine Wenigkeit, wie Kenneth Rogoff kommt übrigens in dem Zeitraum auf exakt 227 Staatspleiten) ein meines Erachtens eher mediokerer Ansatz.


    Zumal gerade dieses Thema "Vermögen bewahren über Generationen" in meinem besagten Freundeskreis (siehe schon hier):

    In meiner Region hier gehören ziemlich viele jüdische Familien zu meinem Umfeld und auch zu meinen langjährigen Freunden - und speziell da hat diese Regel noch heute durchaus ihre Bedeutung. Und bildet sich auch in so manchen Vermögen(strukturen) ganz real ab.

    eine überragende Rolle spielt und entsprechende Bedeutung hat. Staatsanleihen (außer vielleicht US-Treasury Bonds und solche mit der Schweiz als Emittent) werden da eher mit einer gesunden Skepsis gesehen - was sich mit meiner Haltung vollumfänglich deckt.

    Nur neigt der eine Content-Anbieter, der mir da auf Anhieb einfällt, dazu, seine Videos mit derartig vielen antisemitischen Dog Whistles anzureichern,

    Deine typische kryptische Linie verlassend - kannst Du mal sagen, wer das konkret ist ?

    Auch ansonsten fällt er mit eher speziellen Ansichten auf. Falls man auf eines seiner Videos klickt, bekommt man auch gerne Videos von Kettner vorgeschlagen, soviel zur Einordnung.

    Sollte damit vielleicht "Kettner-Edelmetalle" gemeint sein ?


    Apropos "soviel zur Einordnung": Ist denn die Firma Kettner-Edelmetalle unseriös ? Habe da noch nie was gekauft und kenne die nur vom Namen her; m. W. gelten die aber doch als solide, zudem die sehr ordentliche Bewertungen haben: Bei Trustpilot beispielsweise ein "Hervorragend", bei Gold-Preisvergleich.de beispielsweise ein "Sehr gut" (hatte ich gerade mal nachgeschaut) ... ?!


    Vermutlich trommeln die da mittels Videos für ihr Geschäftsmodell ? Aber das macht beispielsweise ein Herr Kommer (als "ETF-Pabst") doch nicht anders ? Für seine Videos, seine Bücher, seine Vorträge, seine eigene Vermögensverwaltung etc. ? Im - bei beiden Fällen - dahinter stehenden kommerziellen Interesse kann ich keinen wirklichen Unterschied erkennen ?


    Ganz generell: Als alter Mensch bin ich nicht mit dem Internet aufgewachsen oder gar verwachsen. Auch wenn das mein besagtes Patenkind nie gerne hört: Als damaliges noch "Milchgesicht" hätte ich mir niemals von einem anderen "Milchgesicht" die Finanzwelt erklären lassen - und schon gar nicht auf Basis einer nur einzigen Quelle und ohne selbst eigenständige Recherchen durchzuführen. Schon den Ansatz halte ich für abwegig. So wie ich das - zugegebenermaßen laienhaft - verstehe, betreiben das solche Leute zudem "hauptberuflich". Der besagte Thomas beispielweise ist ("nur") eine Art "Influencer" (in dem Fall nennt man das wohl "Finfluencer"), der mit seiner Firma Geld verdienen will ?! Via YouTube-Kanal und Twitchkanal (laut meinem Patenkind "Live-Streaming zwecks Interaktion mit Zuschauern im Chat" ...). So wie ich das sehe läuft das über Werbung, Affiliate Marketing, Podcasts, kostenpflichtiges Webinar etc. Und: Umso mehr Abonnenten, daher finanziell desto lukrativer (sprich wertvoller die Firma) ... ?! Dieser kommerzielle Ansatz scheint mir da das verbindende Element zu sein - ob nun eine Firma wie Kettner ihre "Produkte" (in dem Fall Edelmetalle) verkauft oder "Finanzfluss" da kommerziell tätig wird (die immerhin 18 Mitarbeiter - laut Wikipedia - müssen ja wohl bezahlt werden). Auch wenn man sich als "Bildungs- und Informationskanal" (redaktionelle Anmutung im Sinne von neutral) in Sachen Finanzen positioniert (präziser wohl geriert ?), bleibt es doch ein rein kommerzielles Projekt ...?! Was generell und per se nix Schlimmes ist und bedeuten muß - man sollte es allerdings stets mit bedenken und berücksichtigen.


    Kundigere in Sachen "Internet, Influencer, Finfluencer" etc. mögen mich - als diesbezüglichen Laien - gerne korrigieren.

  • Kundigere in Sachen "Internet, Influencer, Finfluencer" etc. mögen mich - als diesbezüglichen Laien - gerne korrigieren.

    Grundsätzlich hast Du finde ich vor allem hiermit recht bzw. einen wichtigen Punkt getroffen:


    Was generell und per se nix Schlimmes ist und bedeuten muß - man sollte es allerdings stets mit bedenken und berücksichtigen.

    Anders ausgedrückt würde ich sagen, dass man als Jemand, der sich informiert nicht (nie?) auf eine einzige Quelle sich verlassen sollte. Meine beiden Hauptquellen sind Finanztip und Finanzfluss, ergänzend dann noch Verbraucherzentralen und sowas wie Finanztest ab und zu. Inzwischen auch häufiger Waltz und Kommer, die ich glaub ich aber über die beiden Hauptquellen kennengelernt hab.


    Die Kritik mit dem Milchgesicht teile ich nicht. Erstens ist Thomas von Finanzfluss studierter Banker und hat definitiv einen einschlägigen Hintergrund, zweitens ist er (inzwischen) Mitte 30 und nicht Anfang 20 und drittens fällt es Menschen generell nun mal leichter sich mit Menschen der gleichen oder zumindest näher gelegeneren Generation zu identifizieren - und das wiederum ist notwendig um Menschen überhaupt zu motivieren anzufangen. Vom Format, das nun mal jüngeren Menschen besser gefällt, mal abgesehen.


    Ich finde, dass Finanzfluss wie auch Finanztip und sicher auch ein paar andere „Finfluencer“ (nicht alle leider!) einen wichtigen Beitrag für die Finanzbildung in unserem Land leisten. Ich halte die Beiträge meist auch für gut recherchiert. (Kleinere) Fehler passieren auch bei Finanztip und auch in Büchern wie von Kommer und Co. Oder Nuancen bei denen man nicht einer Meinung sein muss. Aber die Grundlagen sind doch das wichtigste!

  • Grundsätzlich hast Du finde ich vor allem hiermit recht bzw. einen wichtigen Punkt getroffen:

    Immerhin stehe ich mit meiner Einschätzung dann nicht ganz allein ...

    Anders ausgedrückt würde ich sagen, dass man als Jemand, der sich informiert nicht (nie?) auf eine einzige Quelle sich verlassen sollte.

    Bin - insbesondere in dem Bereich - gegen die allermeisten Pauschalaussagen und Pauschalregeln. Aber das vertrete ich sozusagen fast als Mantra (auch hier schon diverse Male). Tenor: Immer mehrere Quellen nutzen, nix ungeprüft übernehmen, selbst und eigenständig recherchieren, sich ein eigenes Bild machen etc. - dann kann man auch viel besser und beständiger zu seiner eigenen "individuellen" Strategie stehen und diese auch durchziehen bzw. durchhalten. Einer der wahrscheinlich wichtigsten Punkte (Kontinuität) überhaupt.


    Den Punkt mit den "zwingend immer mehrere Quellen" konnte ich meinem Patenkind nicht so recht verklickern - der jüngst Vorgang (s. das Beispiel in Nr. 10 "wenn das Leben dazwischen kommt") hat die Gute nun an ihrem "Guru" zumindest etwas zweifeln lassen ...

    Inzwischen auch häufiger Waltz und Kommer, die ich glaub ich aber über die beiden Hauptquellen kennengelernt hab.

    Prof. Walz würde ich uneingeschränkt empfehlen. Den Herrn Kommer ebenso (wenn auch mit leichten bis gewissen Abstrichen - zu einigen Themenfeldern hat er m. E. keine fundierten Kenntnisse bzw. er wählt und interpretiert Daten zudem so, daß diese seine Haltung stützen. Ist mir - jedenfalls teilweise - zu tendenziös). Eigene Anlageerfahrungen hat er m. W. auch nur in ganz wenigen Feldern.


    Ergänzen würde ich vielleicht noch Prof. Dr. Martin Weber ("Genial einfach investieren" beispielsweise). Sowie Dr. Andreas Beck (Mathematiker m. W.; "Erfolgreich wissenschaftlich investieren" beispielsweise). Obwohl "nur" Stiftung Warentest: Nach meiner Erinnerung war da "Geld anlegen mit ETFs" (oder so ähnlich) auch recht ordentlich.


    Mit allein nur 4-5 Büchern ist ein Einsteiger dann schon mal ziemlich gut gerüstet. Vermutlich besser als 80-90% der gesamten Bevölkerung.

    Die Kritik mit dem Milchgesicht teile ich nicht.

    Stand ja auch ganz bewußt und mit gutem Grund in Anführungszeichen ... Keine Kritik nur meine ganz persönliche Haltung (siehe schon in Nr. 15 letzter Abs.). Ich persönlich hätte als damaliges "selbst Milchgesicht" (!) mir nicht von einem anderen "Milchgesicht" die Finanzwelt erklären lassen. Noch dazu als einzige Quelle. Zudem: Das ist natürlich schon rein altersbedingt sehr relativ. In meinem Alter geht alles < 40 Jahre noch als Youngster durch. Zudem kommt der Thomas fast so jugendlich wie ein Abiturient rüber.


    Und so brav wie ein Internatsschüler (fast der ideale Schwiegersohn). Vielleicht gefällt Finanzfluss auch deshalb dem besagten (weiblichen) Patenkind so gut ...  ;)

    ... ist Thomas von Finanzfluss studierter Banker und hat definitiv einen einschlägigen Hintergrund,

    Ist zugegebenermaßen eine sehr individuelle Sicht von mir. Will mich jemand beraten, hatte ich - neben dessen Ausbildung, Kompetenz und Erfahrung - auch immer einen Blick auf dessen eigene Finanz-Vita samt eigenem Finanz-Status. Vielleicht ein Spleen - aber mir sind einfach zu viele "Finanz-Berater" (in Banken aber auch außerhalb der Banken) begegnet, die mir sagen wollten, wie es finanziell zu laufen hat - die aber selbst finanziell nix bis kaum was auf die Reihe gebracht hatten. Mir hat sich dann immer die Frage aufgedrängt: Warum, wenn sie sich doch (vermeintlich) bestens auskennen ?


    Nicht überheblich gemeint aber eben meine Sicht: Wenn man als studierter und gestandener Banker samt danach fast 10 Jahren als Unternehmer (Gründung Finanzfluss 2015 ?) einen relevanten Anteil seiner Langfrist-Anlagen auflösen sprich verkaufen muß - nur um ein Reihenmittelhäuschen (noch dazu wohl mit hohem Kredit) zu kaufen, dann wirkt das auf mich (nochmal: Nur meine ganz persönliche Sicht) seine eigenen Finanzen betreffend jedenfalls nicht besonders überzeugend.


    Um eine Analogie aus dem Sport zu bemühen: Man muß vielleicht selbst nicht unbedingt Bundesliga-Spieler (gewesen) sein, um eine Bundesligamannschaft erfolgreich zu coachen. Sehr hilfreich ist es aus meiner Sicht aber dennoch. Ausnahmen wie ein Herr Jürgen Klopp (als Fußballer zweite oder dritte Reihe - als Coach absolute Weltklasse) sind für mich die (eher absolute) Ausnahme, die nur die Regel bestätigen.

    drittens fällt es Menschen generell nun mal leichter sich mit Menschen der gleichen oder zumindest näher gelegeneren Generation zu identifizieren

    Da mag was Wahres dran sein. Im Consulting habe ich aber auch schon das Gegenteil erlebt: Es gab ab irgendeinem ("graue Schläfen") Alter sozusagen eine automatisch höhere (letztlich unverdiente) Kompetenzzuschreibung samt daraus resultierendem Vertrauensbonus.


    Vielleicht auch nicht völlig "unverdient": Wer in dem Haifischbecken einige Jahrzehnte lang reüssiert - kann jedenfalls fachlich nicht ganz blind sein.

    Ich finde, dass Finanzfluss wie auch Finanztip und sicher auch ein paar andere „Finfluencer“ (nicht alle leider!)

    Zu dem "nicht alle leider": Hatte z. B. mal bei "Madame Moneypenny" reingeschnuppert (für ein anderes weibliches Patenkind). Meine Conclusio ... :thumbdown:Fast noch schlimmer die damals aufgerufenen Preise sowie die (In)Transparenz derselben auch die Relation "Preis/Leistung" betreffend. Das nur am Rande.

    einen wichtigen Beitrag für die Finanzbildung in unserem Land leisten.

    Kann bzw. muß man so sehen (wobei natürlich die Finanzbildung hierzulande auf sehr niedrigem bis niedrigstem Niveau notiert).


    Das kleine "Aber" aus meiner Sicht: Immer nur im Zusammenspiel mit mehreren Quellen und i. V. m. eigenständigen weiteren Recherchen (siehe schon oben).



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Will ich jetzt gar nicht im Einzelnen drauf eingehen, ich glaub ich kann das alles nachvollziehen was du schreibst! Natürlich kann es unterschiedliche Sichtweisen geben, die sich im Laufe des Lebens auch verändern. Ich sehe es sicherlich aus der Sichtweise von Jemandem der in Thomas von Finanzfluss Generation ist.


    Kann bzw. muß man so sehen (wobei natürlich die Finanzbildung hierzulande auf sehr niedrigem bis niedrigstem Niveau notiert).


    Das kleine "Aber" aus meiner Sicht: Immer nur im Zusammenspiel mit mehreren Quellen und i. V. m. eigenständigen weiteren Recherchen (siehe schon oben).

    Hierzu noch als Ergänzung: da sind wir im Großen und Ganzen denke ich einer Meinung - allerdings mit der Einschränkung, dass es mir lieber ist, wenn Menschen sich bei einer seriösen und zumindest in den Grundlagen guten Quelle informiert als eben gar nicht. Und da wir wie du auch sagst auf so niedrigem Niveau sind, muss man sich realistischerweise eben auch darüber freuen wenn es eben viele gibt, die erstmal mit einer Quelle anfangen - und vielleicht auch nie wirklich drüber hinaus kommen.


    Beck und Weber sind mir übrigens natürlich auch bekannt, wobei ich noch nicht viel von ihnen gelesen hab, wohl aber Interviews mit ihnen gesehen hab. Unter anderem bei Finanzfluss, meine ich.

  • Prof. Walz würde ich uneingeschränkt empfehlen. Den Herrn Kommer ebenso (wenn auch mit leichten bis gewissen Abstrichen - zu einigen Themenfeldern hat er m. E. keine fundierten Kenntnisse bzw. er wählt und interpretiert Daten zudem so, daß diese seine Haltung stützen. Ist mir - jedenfalls teilweise - zu tendenziös). Eigene Anlageerfahrungen hat er m. W. auch nur in ganz wenigen Feldern.

    Gerd Kommer war jahrzehntelang hochkarätiger Banker und hat jetzt seine eigene Finanzfirma in München. Ich glaube, er muß kein trockenes Brot essen.

    Ergänzen würde ich vielleicht noch Prof. Dr. Martin Weber ("Genial einfach investieren" beispielsweise). Sowie Dr. Andreas Beck (Mathematiker m. W.; "Erfolgreich wissenschaftlich investieren" beispielsweise). Obwohl "nur" Stiftung Warentest: Nach meiner Erinnerung war da "Geld anlegen mit ETFs" (oder so ähnlich) auch recht ordentlich.


    Mit allein nur 4-5 Büchern ist ein Einsteiger dann schon mal ziemlich gut gerüstet. Vermutlich besser als 80-90% der gesamten Bevölkerung.

    Ich sehe Finanztip und auch Finanzfluß mit der Stiftung Warentest auf einer Augenhöhe. Alle die genannten versuchen die Finanzbildung der Öffentlichkeit zu verbessern, und das mit nur mäßigem eigenen finanziellen Interesse. Ich finde das in Ordnung.


    Es ist besser, Deine Patentochter hört auf Thomas Kehl (so heißt der oben genannte Gründer von Finanzfluß übrigens), als daß sie auf Dich nicht hört. Als älterer Mensch tut man sich gelegentlich schwer, junge Leute von dort abzuholen, wo sie sind. Junge Leute haben diesbezüglich einen Vertrauensvorschuß. Du kennst Cat Stevens - Father and Son? Siehste.

    Nicht überheblich gemeint, aber eben meine Sicht: Wenn man als studierter und gestandener Banker samt danach fast 10 Jahren als Unternehmer (Gründung Finanzfluss 2015?) einen relevanten Anteil seiner Langfrist-Anlagen verkaufen muß - nur um ein Reihenmittelhäuschen (noch dazu wohl mit hohem Kredit) zu kaufen, dann wirkt das auf mich (nochmal: Nur meine ganz persönliche Sicht) seine eigenen Finanzen betreffend jedenfalls nicht besonders überzeugend.

    Finanzfluß existiert seit 2015, seit 2019 betreibt er die Seite hauptamtlich. Das halte ich für einen seriösen Ansatz: Erstmal nebenher die Seite aufbauen, bevor man den Hauptberuf an den Nagel hängt.


    Wieviel Geld hattest Du denn mit 34?


    Hier im Viertel gibt es auch etliche Reihenhäuschen (mit Wohnflächen zwischen 200 und 270 m²). So eines würde ich mir durchaus gefallen lassen. Wenn Du einigermaßen zentrumsnah in der Stadt wohnen möchtest, ist es mit freistehenden Einfamilienhäusern nicht ganz so einfach.

    Habe z. B. mal bei "Madame Moneypenny" reingeschnuppert (für ein anderes weibliches Patenkind). Meine Conclusio ... :thumbdown:Fast noch schlimmer die damals aufgerufenen Preise sowie die (In)Transparenz derselben auch die Relation "Preis/Leistung" betreffend. Das nur am Rande.


    Kann bzw. muß man so sehen (wobei natürlich die Finanzbildung hierzulande auf sehr niedrigem bis niedrigstem Niveau notiert).

    Hartmut Walz ist wirtschaftlich gesichert, der will bewußt kein Geld und auch keine Werbung, einige wenige andere auch. Wer aber vollzeitig finanzbloggt, wird seine Tätigkeit irgendwie finanzieren müssen. Und da halte ich Finanzfluß für eher seriöser als "Madame Moneypenny", die für ihre Seminare nach meinem Dafürhalten ein enormes Geld verlangt.

  • Gerd Kommer war jahrzehntelang hochkarätiger Banker und hat jetzt seine eigene Finanzfirma in München.

    Das ist mir alles bekannt. Kenne beispielsweise einige Leute, denen Herr Kommer aus seiner Zeit in London bekannt ist. Ebenso immerhin drei, die Kunde seiner kommerziellen VV (Kommer Invest) in München sind usw.

    Ich glaube, er muß kein trockenes Brot essen.

    Davon habe ich keine einzige Silbe geschrieben. Ich habe (u. a.) lediglich geschrieben, daß er nur zu (eher) wenigen Anlageklassen über eigene Erfahrungen verfügt (siehe schon Nr. 17). Das war alles. Jedenfalls diesbezüglich.

    Als älterer Mensch tut man sich gelegentlich schwer, junge Leute von dort abzuholen, wo sie sind.

    Es liegt mir fern meine Patenkinder irgendwo "abzuholen".


    Man kann (Variante 1), und zwar vorab, durch das Zuhören, das aufmerksame Zusehen, die eigenen Recherchen, das eigene Nachdenken usw. lernen - oder (Variante 2), und zwar im Nachhinein, durch die eigenen selbst gemachte Fehler und die schlechten eigenen Erfahrungen. Das bleibt jedem/jeder unbenommen. Nach meinem Dafürhalten muß aber nicht unbedingt jeder Fehler selbst gemacht und erfahren werden.


    Es gibt - nach meiner Erfahrung und Beobachtung - (leider) auch noch Variante 3, es werden also die gleichen oder ganz ähnlichen Fehler immer wieder selbst gemacht sowie Variante 4, bei der merkt man Jahre bzw. Jahrzehnte nix von den Fehlern und Defiziten - bis der "Schadensfall" eintritt. Kann (neben plötzlichen Schadensfällen wie Scheidung, Unfall, Krankheit, Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit etc.) auch schlicht das Erreichen des Rentenalters sein ... weil schon Punkt A wie Altersvorsorge gar nicht oder nur medioker angegangen wurde.


    Für meinen Teil (das kann das besagte Patenkind gerne anders halten - meine anderen Patenkinder bevorzugen übrigen auch Variante 1) finde ich - ganz persönlich - Variante 1 besser als die Varianten 2-4.


    Aber auch das kann und soll jede(r) halten, wie sie/er mag.

    Finanzfluß existiert seit 2015 ... Das halte ich für einen seriösen Ansatz: Erstmal nebenher die Seite aufbauen, bevor man den Hauptberuf an den Nagel hängt.

    Auch das ist mir bekannt. Sowohl Finanzfluss als auch Finanztip halte ich a) für sinnvolle und lobenswerte Ansätze als auch b) für solide und seriös. Was ich hier (m. W. auch schon an anderen Stellen) mehrfach betont hatte. Wenn auch mit (nur leichten und das auch nur teilweise bzw. punktuellen) Abstrichen.

    Wieviel Geld hattest Du denn mit 34?

    Im Gegensatz zu so machen anderen hier beantworte ich Fragen also auch persönliche Fragen (wenn auch in dem Fall nicht auf die DM genau - als ich 34 war gab es noch die Deutsche Mark). Bankauszüge, Grundbuchauszüge, Depotstände usw. aus der Vergangenheit oder Gegenwart werde ich hier nicht einstellen. Dafür bitte ich um Verständnis.


    Die Frage kann ich aber so beantworten: Um ein Reihenmittelhäuschen zu erwerben hätte ich mit 34 weder vor der Alternative gestanden einen hohen Kredit beantragen zu müssen noch vor dem Problem andere (als Langfrist-Investment geplante) Anlagen dafür auflösen sprich verkaufen zu müssen. Geschweige denn wäre a) und b) auch noch kumulativ aufgetreten (so wie bei dem besagten Thomas Kehl).


    Den "Fall" hatte ich vor allen Dingen deshalb kurz thematisiert, weil er meine These bestätigt, daß nicht wenigen (eher recht vielen) bei ihren langfristigen Finanzplänen schlicht und einfach "das Leben dazwischen kommt". Selbst einer überzeugten und dies propagierenden "ETF-Sparbüchse" samt "Buy and Hold Ansatz" wie Herrn Thomas Kehl (der diesen Ansatz ja praktisch zu seinem "Geschäftsmodell" gemacht hat - und nun aber aus privaten Gründen das Ganze für sich selbst umkrempeln muß) ...

    Wenn Du einigermaßen zentrumsnah in der Stadt wohnen möchtest, ist es mit freistehenden Einfamilienhäusern nicht ganz so einfach.

    Wenn es stimmt, was mein Patenkind sagt, handelt es sich um ein Reihenmittelhaus mit kleinem Grundstück irgendwo in Berlin (wobei ja Berlin wirklich sehr groß ist, jedenfalls was die räumliche Ausdehnung der Stadt betrifft).

    Hartmut Walz ist wirtschaftlich gesichert,

    Als (meines Wissens) verbeamteter Professor kann man davon wohl ausgehen ...

    Und da halte ich Finanzfluß für eher seriöser ...

    Siehe schon oben. Keine Frage, gilt auch für Finanztip. Beide sind kein Vergleich und um Welten besser - aus meiner persönlichen Sicht - als beispielsweise eine Madame Moneypenny.

    als "Madame Moneypenny", die für ihre Seminare nach meinem Dafürhalten ein enormes Geld verlangt.

    Hatte ich mir, wie schon gesagt, vor längerer Zeit mal angeschaut. Wenn die Leistung stimmt, kann es (aus meiner Sicht) auch gerne adäquat honoriert werden. Wenn die Leistung aber eher mau und zudem als Black-Box und dann noch zu einem exorbitanten Preis (selbst der wurde nur nebulös als sozusagen Preiskorridor erwähnt) angeboten wird ... bleibt mir (meine ganz persönliche Sicht) nur noch Kopfschütteln.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.