Braucht man noch eine Filialbank?

  • Nein, keine Notwendigkeit. Ich war wohl das letzte Mal 2007 oder 2008 in einer Bankfiliale.
    Geld-auszahlen geht über Bankautomaten und eine ganze Zeit schon im Supermarkt, Überweisungen/Daueraufträge/Verwaltung wird im Onlinebanking gemacht, Schecks (sofern so etwas mal anfällt) können der Bank per Post zugesendet werden. Geld-Einzahlungen nutze ich nicht. Damit habe ich keine Notwendigkeit, eine Filiale aufzusuchen.

  • Sehe ich auch so. Keine Notwendigkeit für die aller meisten Menschen.


    Es ist aber sicherlich von der Situation abhängig. Wenn ein älterer Mensch nicht mehr mit Onlinebanking anfangen will, dann ist das etwas anderes.


    Bei einer Immobilienfinanzierung via Kredit braucht man ansonsten wohl am ehesten noch eine Filiale. Aber selbst wenn dem so wäre, bekommst du sicherlich keinen Rabatt nur weil du irgendwie deinen „Berater“ (sprich: Verkäufer) ein paar Jahre schon kennst und die deine Historie kennen. Vielleicht wird dir das dann erzählt, um dich noch enger an die Bank zu binden. Aber an der Sache ändert das wenig: die verkauft jemand etwas und da ist auch jeder neue Kunde sehr willkommen.


    Was ich als Argument schon mal gehört hab ist außerdem das Thema Service/Support. „Da kann ich noch jemanden persönlich anschnauzen“ oder so ähnlich. Ich persönlich brauche das nicht und setze hier eher darauf eine zweite Bank als Backup zu haben, falls es mal Probleme geben sollte mit der ersten. Wobei ich mit Telefon- und Chatsupport bisher gute Erfahrungen gemacht habe.


    Insgesamt wiegen für mich die vermeintlichen Vorteile die Nachteile von Filialbanken nicht auf.


    Eine kleine Erfahrungsgeschichte von mir dazu: Hatte bei meinem Übergang von meinen Filial- zu Direktbanken wirklich einige üble Dinge dabei, die man im Normalfall vermutlich teils gar nicht mitbekommen. In einem Fall wurde durch einen Mitarbeiter der Bank (Sparkasse) meine E-Mail Adresse einfach durch die Adresse einer vollkommen anderen Person/Kundin ersetzt „weil das Fenster noch offen war. Tut uns leid“. Und in einem anderen Fall (eine Bank in Volksbanken/Raiffeisen Verbund) hatte eine Person in meiner Familie eine Vollmacht, die ich ihr nie erteilt hatte und über die man mich nie informiert hatte. Das ist wohl gemerkt nur die Spitze der Eisberge, die ich hier erleben musste und vielleicht hatte ich Pech. Es zeigt aber deutlich Nachteile von Filialbanken, in denen noch irgendwelche „Berater“/Verkäufer mit deinen Daten rum jonglieren.

  • Eine wirkliche Notwendigkeit sehe ich bei Filialbank nicht, aber die Möglichkeit Münzgeld einzuzahlen finde ich ganz praktisch, die Kinder freuen sich über den Weltspartag und den Dorfklatsch erfährt man dort auch, alles ganz nette Features.

  • Okay, es scheint statistisch auch ein schwindendes Bedürfnis nach Filialbanken zu geben, denn so werden vor allem die vielen Schließungen von Filialen seitens der Banken begründet.

  • Ich musste aus beruflichen Gründen vor einiger Zeit ein Treuhandkonto einrichten lassen und habe dazu eine Sparkasse aufgesucht. Dazu musste ich erstmal einen Termin vereinbaren. Die Kontoeröffnung in der Filiale hat eine Stunde gedauert, weil der Bankmitarbeiter offenbar nichts zu tun hatte und alles in Zeitlupe getan hat. Am Ende hat er sogar noch einen Fehler gemacht, weil er sich vertippt hatte. Und ein Dokument hatte er auch noch vergessen, sodass ich nochmal kommen musste. Kurz gefasst: Nie wieder Filialbanken, wenn es nur irgendwie geht.

  • Um mein Online-limit hochzusetzen, musste ich hingegen bei der Unicredit persönlich vorsprechen. Ausserdem brauchte ich die Filialbank zur Einzahlung von Bargeld, da man die Nachweise dort persönlich vorlegen muss.

  • Habe mich vor ein paar Jahren von meiner Filialbank verabschiedet, weil gerade für das Thema, wo es wirklich um etwas geht - nämlich der Baufinanzierung - absolute Trantütigkeit herrschte. Es gab anscheinend nur einen Berater vor Ort, die Vorlaufzeit für einen ersten Beratungstermin betrugt mindestens zwei Wochen und online ging das auch nicht, sondern nur per Telefon.


    Und das war wohlgemerkt zu Zeiten, wo es sehr oft vom Verkäuferseite hieß, "wer zu erst die Finanzierungszusage bringt, der bekommt den Zuschlag".

  • Meine Erfahrungen sind die folgenden:

    Ich brauchte vor ca. 3 Jahren eine Finanzierungsbestätigung für den Kauf einer ETW, diese Bestätigung hatte ich innerhalb von 5 min. und habe dadurch einen großen Vorteil vor einigen anderen Interessenten gehabt und auch die Wohnung bekommen. Dies ging nur da ich einen sehr engen Kontakt zu meinem Bankberater hatte. Bei dieser Bank habe ich auch die Mietkautionen geparkt. Falls man, wie viele Freunde von mir, ausschließlich in ETF's, Aktien etc. investiert, benötigt man meiner Meinung nach keine Filialbank, ich bin der einzige in meinem Freundeskreis der aus o.g. Gründen noch bei einer ist, der Rest ist zu 100% bei der Diba. Alle Geldgeschäfte (Mieteinnahmen, Zahlung der Hausgelder, Gehaltseingang, usw.) laufen über die Diba. Festgeld habe ich bei der PBB und Bank11 angelegt. Bei der Filialbank findet quasi keine Kontobewegung statt, nur leider die monatlichen Kontogebühren und 1x im Jahr überweise ich 50€ auf das Konto bei der Filialbank damit dieser Betrag für ein Jahr gedeckt wird. Einen anderen Kredit für eine andere ETW habe ich bei der Spk, dort habe ich aber kein Girokonto, sondern nur das Kreditkonto.

    Ich bin bei der Diba sehr zufrieden, schade, dass die kein Mietkautionskonto anbieten, sonst wäre ich kein Kunde mehr bei einer Filialbank.

  • Meine Erfahrungen sind die folgenden:

    Ich brauchte vor ca. 3 Jahren eine Finanzierungsbestätigung für den Kauf einer ETW, diese Bestätigung hatte ich innerhalb von 5 min. und habe dadurch einen großen Vorteil vor einigen anderen Interessenten gehabt und auch die Wohnung bekommen. Dies ging nur da ich einen sehr engen Kontakt zu meinem Bankberater hatte. Bei dieser Bank habe ich auch die Mietkautionen geparkt. Falls man, wie viele Freunde von mir, ausschließlich in ETF's, Aktien etc. investiert, benötigt man meiner Meinung nach keine Filialbank, ich bin der einzige in meinem Freundeskreis der aus o.g. Gründen noch bei einer ist, der Rest ist zu 100% bei der Diba. Alle Geldgeschäfte (Mieteinnahmen, Zahlung der Hausgelder, Gehaltseingang, usw.) laufen über die Diba. Festgeld habe ich bei der PBB und Bank11 angelegt. Bei der Filialbank findet quasi keine Kontobewegung statt, nur leider die monatlichen Kontogebühren und 1x im Jahr überweise ich 50€ auf das Konto bei der Filialbank damit dieser Betrag für ein Jahr gedeckt wird. Einen anderen Kredit für eine andere ETW habe ich bei der Spk, dort habe ich aber kein Girokonto, sondern nur das Kreditkonto.

    Ich bin bei der Diba sehr zufrieden, schade, dass die kein Mietkautionskonto anbieten, sonst wäre ich kein Kunde mehr bei einer Filialbank.

    Danke für deine Schilderung.


    Bietet die DKB nicht ein Mietkautionskonto an?

  • Danke für deine Schilderung.


    Bietet die DKB nicht ein Mietkautionskonto an?

    das weiss ich nicht, jetzt bleibe ich aber bei meiner aktuellen Filialbank mit der Kaution. Hätte ich die Kaution einen Monat später angelegt, hätte ich eine Bearbeitungsgebühr zahlen müssen, finde ich unverschämt. Jede Überweisung etc. kostet Geld, dazu noch Kontoführungsgebühren usw. bei der Diba alles kostenlos. Diba ist meine Bank.

    Ich frage mich auch immer, was manche Leute in der Filiale machen.

    Bargeld nutze ich seit Jahren nicht mehr, Kontoauszüge brauche ich nicht, falls ich doch mal einen warum auch immer brauche, drucke ich ihn mir aus, Überweisungen online, Daueraufträge online usw. Ich war seit ich vor 3 Jahren den Kredit unterschrieben habe nicht mehr in der Bank, weil was soll man da machen? Bei Fragen, weiß derjenige hinter dem Schalter auch nicht weiter (meistens), man muss für alles einen Termin machen usw. keine Lust mehr dazu. Freistellungsauftrag ändern dauert Wochen, muss per Papier ausgedruckt und Post versendet werden, bei der Diba alles online, Aktualisierung dauert 24h. Fertig.

  • Es scheint statistisch auch ein schwindendes Bedürfnis nach Filialbanken zu geben, denn so werden vor allem die vielen Schließungen von Filialen seitens der Banken begründet.

    Die Institute werden schon registrieren, wie viele Kunden kommen und was die machen.


    Das Bargeldhandling ist praktisch völlig automatisiert, sehr wenige Kunden bringen noch beleghafte Überweisungen oder Schecks, und die zu verbuchen erfordert keine persönliche Anwesenheit.


    Etliche Filialen der lokalen Sparkasse sind als Bauwerke noch da, aber lediglich die SB-Zone ist noch zugänglich. Man kann angeblich einen "Beratungstermin" an diesem Standort vereinbaren. Das dürfte wohl individuell gehandhabt werden, vermutlich wird man die Leute dazu drängen, in die Innenstadt zu kommen. Da hat man sicher mehr Möglichkeiten, auch ist es für die Sparkasse sicher ökonomischer. Zug der Zeit.

  • Bei einer Immobilienfinanzierung via Kredit braucht man ansonsten wohl am ehesten noch eine Filiale.

    Wüsste nicht, wozu man da eine Filiale braucht. Eine Filiale ist bequemer, wenn man den unterschriebenen Vertrag nicht per Post verschicken will, aber sonst geht das mittlerweile auch alles online und per Video-Telefonat.

  • Hallo,


    bis auf ein paar ältere Mitbürger oder Sonderfälle braucht „man“ sicher keine Filialbank. Ich glaube, das letzte mal war ich so ca. vor 20 Jahren in einer.


    Aber ich möchte die Frage einmal erweitern: Braucht die Gesellschaft ein rudimentäres Bankensystem (Geld ein und auszahlen), wenn durch einen großflächigen und länger andauernden Strom- und/oder Internetausfall alle Onlinebanken nicht mehr nutzbar sind? Ich tendiere zu ja. So eine Infrastruktur muss man vorhalten und da bekommen die Filialen von Sparkasse, VoBa und Co. plötzlich eine andere Bedeutung.


    Gruß Pumphut

  • Bei einer Immobilienfinanzierung via Kredit braucht man ansonsten wohl am ehesten noch eine Filiale.

    Ich wüsste nicht wofür. Wir haben das über einen der gängigen Vermittler gemacht und sind mit der Finanzierung bei der ING gelandet, die die besten Konditionen hatten.


    Ich bin inzwischen seit Jahrzehnten bei einer Direktbank, und habe noch nie eine Filiale vermisst.

  • Aber ich möchte die Frage einmal erweitern: Braucht die Gesellschaft ein rudimentäres Bankensystem (Geld ein und auszahlen), wenn durch einen großflächigen und länger andauernden Strom- und/oder Internetausfall alle Onlinebanken nicht mehr nutzbar sind? Ich tendiere zu ja. So eine Infrastruktur muss man vorhalten und da bekommen die Filialen von Sparkasse, VoBa und Co. plötzlich eine andere Bedeutung.

    Aber die arbeiten doch in den Filialen genauso mit IT-Systemen.

  • Ich wüsste nicht wofür. Wir haben das über einen der gängigen Vermittler gemacht und sind mit der Finanzierung bei der ING gelandet, die die besten Konditionen hatten.


    Ich bin inzwischen seit Jahrzehnten bei einer Direktbank, und habe noch nie eine Filiale vermisst.

    Alles klar danke für den Hinweis. An dem Thema (Immofinanzierung) hab ich im wahrsten Sinne des Wortes noch keine Aktien 😅 kann es mir nur grundsätzlich vorstellen, dass man dafür irgendeinen Berater/Vermittler benötigt und das dann vielleicht einfacher in einer Filiale ist. Aber wenn es diese Vermittlung auch bzw. wie das meiste besser online gibt, dann gibts natürlich wenig Grund für eine Filiale. Kann ich nur noch nicht selbst beurteilen bis ich in das Thema mal voll eingestiegen bin.