ING Bank - Massiver Unterschied zwischen Kurswert und Kaufwert

  • Servus und Hallo!

    Ich war in der Vergangenheit immer gerne stiller Mitleser und habe schon viele Informationen für mich mitnehmen können, dafür danke schon mal! Jetzt habe ich selber aber auch einmal eine Frage. Und zwar habe ich bei der ING einen MSCI World ETF, für den ich gerne Anteile in Höhe von 10.000 Euro nachkaufen möchte.


    In der App habe ich nun 104 Anteile zu je 90,976 Euro (siehe Bild 1) ausgewählt, was einem Kurswert von ca. 9.461,50 Euro (siehe Bild 1) entspricht. Wenn ich diese Order jetzt bewilligen möchte, kostet mich diese allerdings 9.965,20 Euro (siehe Bild 2). Also rund 500 Euro mehr als der Kurswert. Kann mir jemand erklären, wie diese Diskrepanz zustande kommt?


    Über eine Erklärung wäre ich sehr dankbar und wünsche schon mal ein schönes Wochenende!


    Mazen

  • Hallo Mazen,


    im zweiten Bild steht in der Klammer die Erklärung: „(einschließlich Sicherheitszuschlag)“.


    Es könnte sich ja von Ihrer Auftragsvergabe bis zur Ausführung der Kurs noch ändern. Ihre Abrechnung weist dann den tatsächlichen Kaufkurs aus, der sich nach meiner Erfahrung bei Direktkauf nur minimal vom angezeigten Kurs (bei Ihnen 90,976 Euro) unterscheidet.


    Gruß Pumphut

  • Ergänzend: Wenn der Sicherheitszuschlag zu hoch ist, weil eventuell das Konto nicht ausreichend Guthaben aufweist, einfach ein Limit angeben, dann ist der maximale Kaufpreis beschränkt.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten! Wenn ich also ein Limit eingebe (z.B. 10.000 Euro), kauft er automatisch so viele Anteile, wie ihr bei der Ausführung für 10.000 Euro bekommt?

    "Wenn du es nicht glaubst oder nicht verstehst, habe ich nicht die Zeit, dich zu überzeugen, sorry."

    - Satoshi Nakamoto

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten! Wenn ich also ein Limit eingebe (z.B. 10.000 Euro), kauft er automatisch so viele Anteile, wie ihr bei der Ausführung für 10.000 Euro bekommt?

    Nein, er kauft 104 Anteile maximal zu dem im Limit angegebenen Kurs.


    Das Limit ist der Höchstkurs, zu dem Du kaufen würdest, bzw. der Mindestkurs, zu dem Du zu verkaufen bereit bist (je nach Auftrag). Ich würde immer ein Limit angeben, schon um nicht überrascht zu werden, was ich hinterher bezahlen muss oder bekomme ("billigst" bedeutet in diesem Fall "gerne auch sehr viel teurer, nach oben offen").

  • Du kannst bei der ING auch 10 Sparpläne zu je 1.000 EUR einrichten, dann sparst du dir die Kosten für die Einmalanlage. Kannst aber den genauen Anlagezeitpunkt (wobei die ING inzwischen 4 Termine im Monat zur Auswahl anbietet) und das Limit nicht bestimmen.

  • Danke für den Tipp! Hat das schon mal jemand ausgerechnet, ob sich die 10 Sparpläne unterm Strich rechnen im Vergleich zu den Ordergebühren bei einer Einmaleinlage (~10.000 Euro), wenn man davon ausgeht, dass die Anteile über den Monat gesehen im Schnitt um ~1 % steigen?

    "Wenn du es nicht glaubst oder nicht verstehst, habe ich nicht die Zeit, dich zu überzeugen, sorry."

    - Satoshi Nakamoto

  • Danke für den Tipp! Hat das schon mal jemand ausgerechnet, ob sich die 10 Sparpläne unterm Strich rechnen im Vergleich zu den Ordergebühren bei einer Einmaleinlage (~10.000 Euro), wenn man davon ausgeht, dass die Anteile über den Monat gesehen im Schnitt um ~1 % steigen?

    Ich glaube, man kann die 10 Sparpläne alle zum gleichen Datum machen. Mit zwei Sparplänen auf den gleichen ETF geht das definitiv, mache ich ständig. Angeblich geht es, wie gesagt, mit 10 gleichzeitig, aber das habe ich noch nie ausprobiert.


    Die ING bietet inzwischen wahlweise den 1., 7., 15. oder 23. des Monats an. Der nächstmögliche Termin wäre also der 1. April (bzw. wohl faktisch der 2., weil der 1. Ostermontag ist).


  • Okay, danke. Ich probiere es beim nächsten Mal einfach aus :thumbup:

    "Wenn du es nicht glaubst oder nicht verstehst, habe ich nicht die Zeit, dich zu überzeugen, sorry."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ich würde bei solchen Konstruktionen vor allem auch prüfen, was für Kurse Du da gestellt bekommst. Denn irgendwo muss das Geld für die Orderprovision der ING ja herkommen. Sie schreibt dazu auf ihrer Webseite zu den Kosten der Sparplanausführung: "

    • 0 Euro
      Die Orderprovision in Höhe von 1,75 % vom Kurswert wird dem Kunden nicht belastet, sondern vom Vertriebspartner und/oder der Bank übernommen."

    Vor allem, wenn Du kein Limit eingeben kannst, kannst Du nicht sicher sein, dass das der Kurs ist, den Du selbst an der Börse bezahlt hättest. Ich bin ein großer Fan von Limits und Gebührentransparenz.

  • Ich würde bei solchen Konstruktionen vor allem auch prüfen, was für Kurse Du da gestellt bekommst. Denn irgendwo muss das Geld für die Orderprovision der ING ja herkommen. Sie schreibt dazu auf ihrer Webseite zu den Kosten der Sparplanausführung: "

    • 0 Euro
      Die Orderprovision in Höhe von 1,75 % vom Kurswert wird dem Kunden nicht belastet, sondern vom Vertriebspartner und/oder der Bank übernommen."

    Vor allem, wenn Du kein Limit eingeben kannst, kannst Du nicht sicher sein, dass das der Kurs ist, den Du selbst an der Börse bezahlt hättest. Ich bin ein großer Fan von Limits und Gebührentransparenz.

    Sparpläne bei der ING werden bei Xetra zur Eröffnungsauktion ausgeführt. Ich glaube nicht, dass man sich dort wegen der Kursstellung Sorgen machen muss.

  • Sparpläne bei der ING werden bei Xetra zur Eröffnungsauktion ausgeführt. Ich glaube nicht, dass man sich dort wegen der Kursstellung Sorgen machen muss.

    Das konnte ich auf der Webseite nicht verifizieren, wäre für einen Hinweis dankbar, woraus genau sich dies ergibt.


    Wenn ich selbst bei Xetra handele, würde ich übrigens immer ein Limit setzen, denn schon kurz nach der Eröffnungsaktion kann der Kurs schon viel günstiger sein. Im Zweifel ist die reine Ordergebühr für 1x 10.000 EUR niedriger als der Nachteil, 10x für 1.000 EUR "billigst", d.h. ohne Limit, zu kaufen.

  • Das konnte ich auf der Webseite nicht verifizieren, wäre für einen Hinweis dankbar, woraus genau sich dies ergibt.

    Das steht auf der Homepage. Ich kann das auch aus eigener Erfahrung bestätigen.


    Wenn ich selbst bei Xetra handele, würde ich übrigens immer ein Limit setzen, denn schon kurz nach der Eröffnungsaktion kann der Kurs schon viel günstiger sein.

    Der Kurs kann auch kurz nach der Eröffnungsauktion viel höher liegen. Wie nach jedem Kauf, egal zu welcher Uhrzeit und ob Sparplan oder nicht, kann der Kurs kurz danach höher oder niedriger liegen. Ich verstehe den Einwand nicht.

  • Das steht auf der Homepage. Ich kann das auch aus eigener Erfahrung bestätigen.


    Der Kurs kann auch kurz nach der Eröffnungsaktion viel höher liegen. Wie nach jedem Kauf, egal zu welcher Uhrzeit und ob Sparplan oder nicht, kann der Kurs kurz danach höher oder niedriger liegen. Ich verstehe den Einwand nicht.

    Danke!


    Nun ja, der Einwand bezieht sich darauf, dass ich mich mit einer einseitigen Preissetzung zu meinen Lasten weniger wohl fühle, als wenn ich selbst den Preis mit setze.


    Ich kaufe die Katze ja auch sonst nicht im Sack, egal was sie kostet. Mit dem Limit sage ich, was ich maximal zu zahlen bereit bin.

  • Ich kaufe die Katze ja auch sonst nicht im Sack, egal was sie kostet. Mit dem Limit sage ich, was ich maximal zu zahlen bereit bin.

    Ja, mag sein. Trotzdem hast du dadurch keine Garantie, dass du mit der Einmalanlage günstiger wegkommst als mit einem Sparplan. Es kann genauso gut teurer werden. Nobody knows! Sicher ist nur, dass du bei einer Einmalanlage höhere Gebühren zahlen musst.

  • Ja, mag sein. Trotzdem hast du dadurch keine Garantie, dass du mit der Einmalanlage günstiger wegkommst als mit einem Sparplan. Es kann genauso gut teurer werden. Nobody knows! Sicher ist nur, dass du bei einer Einmalanlage höhere Gebühren zahlen musst.

    Sicher ist nichts, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die besseren Kurse die paar Gebühren mehr als ausgleichen, insbesondere wenn das Limit zB eine Woche oder einen Monat läuft. Ich muss ja nicht am Tag X kaufen, wie beim Sparplan, sondern kaufe, sobald der Kurs unter X fällt.


    Sparpläne lohnen sich mE eher für kleinere regelmäßige Anlagen, aber nicht um eine Einmalanlage von 10.000 EUR zu stückeln. Aber das ist evtl. Geschmackssache.


    Der "Sicherheitszuschlag" im Eingangspost macht deutlich, um welche Beträge es geht, wenn man keine Limits setzt (viel mehr als die läppischen Odergebühren).

  • Der "Sicherheitszuschlag" im Eingangspost macht deutlich, um welche Beträge es geht, wenn man keine Limits setzt (viel mehr als die läppischen Odergebühren).

    Ja, bei einer Einmalanlage sollte immer ein Limit gesetzt werden. Du investierst dann ja nicht 10k, sondern kaufst eine bestimmte Anzahl von Anteilen, die etwa 10k kosten werden. Damit du dann nicht für die Anzahl von Anteilen plötzlich 11k zahlen musst, setzt du ein Limit.


    Bei einem Sparplan ist das aber etwas anderes. Du gibst dann ja einem fixen Betrag an, sodass dich die Ausführung nie mehr als 10k kosten wird. Ein Sparplan hat halt eine andere Funktion.


    Du kannst natürlich auch versuchen über die Setzung eines Limits Market Timing zu betreiben. Ich würde das nicht tun. Wenn ich investieren will, dann will ich auch investieren und nicht erst wochenlang auf die Ausführung eines Limits warten. Manche warten vielleicht schon seit Jahren 🤔

  • Du kannst natürlich auch versuchen über die Setzung eines Limits Market Timing zu betreiben. Ich würde das nicht tun. Wenn ich investieren will, dann will ich auch investieren und nicht erst wochenlang auf die Ausführung eines Limits warten. Manche warten vielleicht schon seit Jahren 🤔

    Da hast Du einen Punkt. Man muss das Limit so setzen, dass ein Geschäft zustande kommt und kann es ja auch anpassen, wenn es nicht klappt. Man sieht ja, was andere zuletzt geboten haben (Geld/Brief) oder ob es überhaupt Gebote auf beiden Seiten gibt.


    Bei weniger liquiden Wertpapieren kann es sich dennoch sehr lohnen, auch mal länger zu warten, bis man zum Zug kommt. Denn es gibt immer wieder Leute, die keine Limits setzen und dann kann man echte "Schnäppchen" machen.