Depotcheck, brauche Rat

  • flip

    Fühle mich da (leider) auch angesprochen

    dann versteht er die Grundzüge unseres Wirtschaftssystems und die beidseitigen Abhängigkeiten (noch) nicht. Weil das funktioniert so nicht. Unabhängig wie lange er schon hier ist. Das gilt aber für sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger.

    So wie für mich leider auch. Mit dem Verständnis der Grundzüge unseres Wirtschaftssystems habe ich auch meine Schwierigkeiten.

    Dir fehlen noch ein wenig die fundamentalen Finanzmarktkentnisse. Bitte ein wenig weiter bilden.

    Das - also fehlende fundamentale Finanzmarktkenntnisse - dürfte auch bei mir als weiterer Grund zu dem obigen Problem noch dazu kommen. Dein Tipp "weiter bilden" ist schon mal ein guter Hinweis.


    Dazu kommt bei mir noch die fehlende Erfahrung solche Geldangelegenheiten betreffend (Interesse ist bei mir aber grundsätzlich vorhanden) sowie der fehlende Durchblick: Die hohen Inflationsraten der 70er und Anfang der 80er habe ich - irrtümlich - als eher ungünstig für Aktien wahrgenommen.


    In der Zwischenzeit bzw. bis ich das "Verständnis" bezüglich der "Grundzüge unseres Wirtschaftssystems" und "fundamentale Finanzmarktkenntnisse" erlangt habe: Könnte ich mich dann mit diesbezüglichen Fragen vertrauensvoll an Dich wenden ?

  • Ich habe nicht von einer hohen Inflation gesprochen, sondern von einer völlig normalen, diese wurde bei deiner Berechnung außer acht gelassen, nicht mehr und nicht weniger. Also Füße ruhig halten.

  • Ich habe nicht von einer hohen Inflation gesprochen, sondern von einer völlig normalen, diese wurde bei deiner Berechnung außer acht gelassen, nicht mehr und nicht weniger. Also Füße ruhig halten.

    Ich habe auch von einer normalen Inflation gesprochen, sie wird sogar im Text erwähnt, also Augen auf. Das normale Inflationsniveau liegt bei 2-3 Prozent. Das Dividendenwachstum bei 5%. Wo ist jetzt genau das Problem?

  • Dazu kommt bei mir noch die fehlende Erfahrung solche Geldangelegenheiten betreffend (Interesse ist bei mir aber grundsätzlich vorhanden) sowie der fehlende Durchblick: Die hohen Inflationsraten der 70er und Anfang der 80er habe ich - irrtümlich - als eher ungünstig für Aktien wahrgenommen.


    In der Zwischenzeit bzw. bis ich das "Verständnis" bezüglich der "Grundzüge unseres Wirtschaftssystems" und "fundamentale Finanzmarktkenntnisse" erlangt habe: Könnte ich mich dann mit diesbezüglichen Fragen vertrauensvoll an Dich wenden ?


    Klaro, was möchtest du denn wissen? In den 70er und 80er Jahren war das Zinsniveau weitaus höher. Das Anheben der Zinsen durch bspw. die Fed hat folglich dazu geführt, dass Aktien gegenüber dem Anleihemarkt wesentlich weniger attraktiv wurden und daher die Kurse zurückgingen.

    Das gilt aber nicht für Dividenden. Schaut man sich den S&P 500 an (dafür gibt es die historisch höchste Datenqualität), dann gab es nur ein einziges Jahr (1971), wo (ein bischen) weniger als im Vorjahr ausgeschüttet wurde. Ansonsten sind die Dividendenausschüttungen in den zwei Dekaden jedes Jahr gestiegen.


    Inflation beeinträchtigt Aktien nicht direkt, Inflation ist halt "da". Die Frage ist, was passiert, wenn man sie in welchem Umfeld bekämpft. Bei einem Nachfrageüberschuss ist das Inflationsniveau sogar faktisch irrelevant, wenn das Unternehmen die Preise der gestiegenen Vorleistungen weitergeben kann. Dann erhöht sich der Unternehmenswert um das Preisniveau und damit wird auch der Aktienkurs angeglichen (ceteris paribus, wie man so schön sagt). Ein Aktionär ist daher immer fein raus. Schwieriger wird es beim Depothopper und Festgeldtreppenjunkie, der seine Zinsen auf nominale Werte bekommt. Der verliert halt schleichend sein Vermögen.

    Bestes Beispiel sind die letzten drei Jahre. Die Sparfüchse geraten völlig aus dem Häuschen, wenn sie ihre 3,X für drei Monate bei Bank XYZ bekommen können. Währenddessen liegt der Verbraucherpreisanstieg fast doppelt so hoch und der Aktienmarkt inflationiert mit 13% p.A. (MSCI World)...

  • Ich gehe mal davon aus, dass deine Anlagen saldiert im Plus liegen.

    Daher ist bei einem Verkauf der bisherige Kursgewinn steuerpflichtig und du hast für eine Umschichtung anschließend weniger Geld als vorher.

    Die Frage ist, ob Aktien oder ETFs dabei sind, die vor vor dem 01.01.2009 gekauft wurden.

    Diese sind eigentlich 'unverkaufbar', da (weitere) Kurssteigerungen auf Dauer nicht versteuert werden müssen.
    Zitat aus dem Internet:
    "Seit der Einführung der Abgeltungssteuer zum 01.01.2009 gibt es keine generelle Steuerbefreiung für Aktien mehr.

    Für Aktien, die nach 2008 gekauft wurden, müssen Steuern auf Kapitalerträge wie Kursgewinne oder Dividenden gezahlt werden. Dies gilt zumindest, sobald der Sparerpauschbetrag von 1.000 € ausgeschöpft ist.

    Gewinne aus Aktien, die vor dem 01.01.2009 gekauft wurden, bleiben jedoch steuerfrei. Diese werden als “Altbestände” bezeichnet."

    Sind vor dem 01.01.2009 gekaufte Aktien im Minus, ist auch jede Erholung steuerfrei.

    berghaus 30.03.24

  • Ich habe auch von einer normalen Inflation gesprochen, sie wird sogar im Text erwähnt, also Augen auf. Das normale Inflationsniveau liegt bei 2-3 Prozent. Das Dividendenwachstum bei 5%. Wo ist jetzt genau das Problem?

    Ich habe damit überhaupt kein Problem, du empfiehlst aber einen Fragesteller eine Anlage und beschreibst darin den Idealfall, ich habe auf Risiken hingewiesen, die auch schnell mal eintreten können. Da dieser Idealfall selten eintritt, könnte der TE Probleme bekommen.

  • Ich habe damit überhaupt kein Problem, du empfiehlst aber einen Fragesteller eine Anlage und beschreibst darin den Idealfall, ich habe auf Risiken hingewiesen, die auch schnell mal eintreten können. Da dieser Idealfall selten eintritt, könnte der TE Probleme bekommen.


    Nein, habe ich nicht. Der Idealfall ist der "Best Case" von 10%. Ich habe dir sogar einen Worsed Case beschrieben, wo Dividenden nur um die Inflation steigen. Bitte noch einmal den Text lesen. Die Annahme, der Dividendensteigerung von 5% ist geringer, als die durchschnittliche Dividendensteigerung der letzten 50 Jahre (also nah Bretton Woods -> Goldbindung). Diese liegt bei 6.1% für den amerikanischen Markt. In Europa müsste sie etwas höher liegen.

  • Klaro, was möchtest du denn wissen?

    Beispielsweise, wie man mit großer Überzeugung eine Empfehlung (wie die Deinige in Nr. 14) aussprechen kann - so als gäbe es dafür ein "festes und garantiertes Drehbuch" sozusagen ganz ohne jedes Risiko ...


    Der/die Fragenden haben a) schon ein gewisses Alter (60), sind zwar b) halbwegs solide aufgestellt ("nur eine Rente + kleine Firmenrente", ETW ("die aber vererbt werden soll")) sind aber c) bei nüchterner Betrachtung nicht richtig wohlhabend oder gar reich, es besteht zudem d) eine (wenn auch überschaubare) "Rentenlücke" (600 € monatlich), die aus dem (kleinen) freien Vermögen gefüllt werden soll bzw. muß. Dazu kommt: Zum persönlichen Risikoprofil (subjektive Risikotragfähigkeit bzw. Risikotoleranz) ist eher wenig bekannt. Das könnte man höchstens versuchen aus dem Depot abzuleiten. Nach meiner Erfahrung werden beispielsweise nicht ganz selten Kursschwankungen mit 20, 30, 40 oder auch noch 50 Jahren anders wahrgenommen - als im Rentenalter, wenn das Humankapital gen Null tendiert oder Null ist ... Eventuell wäre (nach einer Gesamtaufstellung aller Zahlen) auch eine andere sprich alternative (risikoärmere) Lösung denkbar als

    Ihr verkauft jetzt alles und investiert 250k in den Vanguard-ETF, der Rest ist Tagesgeld, Gold oder sonst was.

    Zudem

    Das ist einer der beliebtesten (wenn nicht sogar der größte) Dividenden-ETF,

    mithin also auch noch ein ETF mit dem Fokus (bwz. zumindest einer gewissen Ausrichtung) auf Dividenden.


    Nur am Rande:

    In den 70er und 80er Jahren war das Zinsniveau weitaus höher. Das Anheben der Zinsen durch bspw. die Fed hat folglich dazu geführt, dass Aktien gegenüber dem Anleihemarkt wesentlich weniger attraktiv wurden und daher die Kurse zurückgingen.

    Allerdings. Daran kann ich mich bestens erinnern.

    Das gilt aber nicht für Dividenden.

    Aktien halte ich seit Mitte der 70er und einige in meinem Umfeld noch deutlich länger. Passiert ist da schon alles Mögliche; zum Beispiel, daß Dividenden (stark) gekürzt wurden oder auch ganz ausfielen oder ein Unternehmen auch ganz untergegangen ist. Passiert ist auch schon, daß der ein oder andere schließlich die Nerven verloren hat und seine Aktien (zu ungünstigen Zeitpunkten) verkauft hat. Manche davon sind nie wieder in den Aktienmarkt eingestiegen sprich zurückgekehrt.


    Auch habe ich (mehrfach) erlebt, daß die Aktienmärkte stagnierten (auch über längere Zeiträume) und/oder gecrasht sind und es auch mal länger dauerte, bis wieder das Niveau vor dem Crash erreicht war. Das Alles wird man dann mit a) genügend Mitteln und/oder b) in der noch aktiven Zeit meist anders sehen - als mit c) eher überschaubaren Mittel und d) schon als sich im Rentnerdasein Befindender.


    By the way

    Inflation beeinträchtigt Aktien nicht direkt, Inflation ist halt "da".

    Ohne da jetzt zu sehr ins Detail zu gehen und nur zu einem Aspekt: Inflation (erst recht eine sich de facto verfestigende und/oder auch sich verfestigende Inflationserwartungen der Verbraucher/Konsumenten) kann sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Es kann kurzfristig zu einem höheren Konsum führen (weil erwartet wird, daß es günstiger ist bei steigenden Preisen jetzt schon zu kaufen; sprich geplante Anschaffungen werden vorgezogen). Dies führt aber mit Zeitverzug zu einer dann deutlich schwächeren Nachfrage über längere bis lange Zeit im weiteren Verlauf. Es kann aber auch generell zu einer gewissen Konsumzurückhaltung führen, weil dies auch ein durchaus typisches Phänomen bei Inflation ist ("Geld zusammenhalten" bis hin zum sog. "Angstsparen"). Solche "breiten Phänomene" bzw. "Trends" bei Inflation bleiben nicht ohne Auswirkungen auf Unternehmen (und damit auch auf Aktien sowie Gewinne bzw. Dividenden).


    Dazu kommt wie immer noch: Entwicklungen der Vergangenheit liefern mögliche Anhaltspunkte aber keine validen oder gar garantierten Aussagen zur zukünftigen Entwicklung (man denke nur an die jüngste Geschehnisse mit einer weltweiten Pandemie, mit einem Angriffskrieg mitten in Europa und zweistelligen Inflationsraten in der Eurozone.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung als an solchen Themen interessierter Bürger.

  • Hallo Forums, Freund flip und ichbins

    Ihr streitet euch gerade über die Auslegung der Dividendenrendite bei Aktien.

    Ich bin ja seit vielen Jahren bekanntlich ein Verfechter von Dividenden-Aktien.

    Obwohl die rechnerische Rendite vermutlich nicht besser ist, als bei Aktien von Unternehmen, die keine oder nur geringe Dividende zahlen und den Gewinn in der Firma re-investieren.

    Wer jedoch von Kapitalerträgen lebt oder diese als Zusatzeinkommen schätzt, für den sind Dividenden Aktien, eine sehr bequeme Methode, weil die Erträge automatisch alle drei Monate kommen und dazu noch versteuert sind.

    In eurem Disput geht es aber offensichtlich nicht um die Dividendenrendite als solche.

    Die liegt ja bekanntlich bei den großen Mulis zwischen 2-3 % p.a.

    Das interessante ist nicht nur die regelmäßige Zahlung, sondern die jährliche Dividendensteigerung.

    Viele große Weltkonzerne zahlen bekanntlich nicht nur seit Jahrzehnten jedes Jahr Dividende, sondern jedes Jahr eine höhere. Diese Steigerungsrate - vergleichbar mit der Mieterhöhung bei Immobilien - führt im Laufe der Jahre zu hoher , persönlichen Rendite

    die natürlich in keiner Zeitung steht, weil parallel dazu der Aktienkurs oft mit gestiegen ist und sich daher die aktuelle Rendite unverändert befindet.

    Ich selbst habe Aktien, wie zum Beispiel McDonald’s, mit einer persönlichen Dividendenrendite von 20-30 %, weil McDonald’s seit Jahrzehnten jedes Jahr um 8 % durchschnittlich die Dividende erhöht.

    Vielen Dank für euren interessanten Ansatz, der leider viel zu wenig von den Anlegern beachtet wird.

    Viele Grüße, McProfit

  • Nur meine bescheidene persönliche Meinung als an solchen Themen interessierter Bürger.


    Ja, was du schreibst ist auch alles richtig. Aber es ändert nichts daran, dass sie Dividenden langfristig gestiegen sind und das geänderte Konsumverhalten durch Inflation keinen negativen Einfluss darauf hat.

    Ja, es sind einzelne Dividenden gekürzt worden, daher der Vorschlag mit dem ETF. Und ob der Aktienmarkt crasht ist doch egal. Es geht um die Dividendenzahlungen. Was ist denn passiert mit einer Dividenden-Aktie wie Coca Cola in der Finanzkrise?



    Genauso wie du mit negativen Einzelbeispielen konterst kann ich das auch. Nur, dass es mehr positive gibt. Sonst würde wir den Anstieg ja nicht im Gesamtmarkt sehen. -> ETF.

    Und auch hier wieder, der fehlende Zusammenhang. Wenn du eine wirkliche dystopische Entwicklung in der Wirtschaft hast, dann wird der Leitzins wieder gen Null driften (keine Zinsen) und Immobilienmärkte brechen ein. Also was ist deine Alternativlösung? Ein Dividendenportfolio zieht sofort wieder an, sobald Unternehmensgewinne steigen.

  • Ich streite mich hier nicht, alles was du schreibst ist richtig und für einen erfahrenen alten Börsenhasen Realität. Mein Problem war nur die Rechnung an den TE, dieser hat vor anfangs monatlich 600€ netto für seinen Bedarf zu bekommen. Dafür müsste der Aktienmarkt durchschnittlich laufen, dass das aber nicht der Fall ist, sondern erhebliche Schwankungen auftreten werden, finde ich die Rechnung gewagt. Wenn ich das Geld dringend brauche und nicht im Sicherheitsbaustein darauf vorbereitet bin, habe ich bei einer Abwärtsbewegung über einige Zeit ein Problem. Wie und was jeder mit seinem Geld macht geht mich nichts an, allerdings anderen sollte man auch die Risiken aufzeigen, sonst ist man schnell bei den Verkäufern.

  • Hallo und Danke für eure Bewertung.

    Ich überlege Pos 1, Pos 3, Pos 4, Pos 6 und Pos 8 zu verkaufen.

    Pos 10 und 11auf 10% zu reduzieren.

    Aufbauen würde ich Pos 2 , Pos 5 und Pos 7.

    Dazunehmen würde ich ETF A1T8FV.

    Dieser Risikobaustein sollte bei 65% des Depos liegen.

    Pos 9 und Pos 13 als Sicherheitsbaustein sollten bei 25% liegen.

    Edelmetallbaustein Pos 10 und 11 würden 10% ergeben.

    Die Qualitätsausschüttung aus ETF A1T8FV und Überschüsse vom laufenden Konto würden neu angelegt, so daß die Struktur 65% Risikobaustein und 25% Sicherheitsbaustein in etwa gegeben bleibt.

    Der Risikobaustein wird durch Pos 2 Arero noch etwas entschärft, da da noch Renten und Rohstoffe enthalten sind.


    Macht die Überlegung Sinn?

  • flip


    Befürchte, daß dieser kleine Austausch zu nix führen könnte.


    Bleibe dabei, daß mir Dein Vorschlag bzw. Ansatz (Nr. 14) etwas zu "forsch" und "apodiktisch" ist, zudem die persönliche Seite (subjektive Risikotragfähigkeit, Risikotoleranz) zu wenig (ggf. gar nicht) berücksichtigt wird und auch eine Alternative (zu praktisch "alles verkaufen" und "All-in" Aktien; immerhin 250 Tsd. in einen All Word High Dividend Yield - oder so ähnlich) gar nicht erwähnt bzw. geprüft wird bezüglich der genannten Rentenlücke (600 €).


    Siehe schon hier

    Eventuell wäre (nach einer Gesamtaufstellung aller Zahlen) auch eine andere sprich alternative (risikoärmere) Lösung denkbar

    Natürlich "kann" man das ("All in" Aktien; bis auf eine Rücklage) so machen (im Bewußtsein der Tatsache natürlich, daß Ergebnisse der Vergangenheit keine Garantien für die Zukunft sind) - die Frage wäre nur, ob der Fragesteller das auch zwingend so machen "muß" - sprich, ob es nach Gesamtaufstellung aller Zahlen (s. o.) nicht auch noch andere Lösungen geben könnte.


    Nicht mehr (aber auch nicht weniger) wollte ich damit zum Ausdruck bringen.



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Mein Problem war nur die Rechnung an den TE, dieser hat vor anfangs monatlich 600€ netto für seinen Bedarf zu bekommen.

    Naja, aber das hat flip doch auf eine zudem sehr sympathische und gewinnende Art herausgearbeitet, dass dieses Problem nur besteht, weil Du relativ wenig Ahnung hast.

  • Ich streite mich hier nicht, alles was du schreibst ist richtig und für einen erfahrenen alten Börsenhasen Realität. Mein Problem war nur die Rechnung an den TE, dieser hat vor anfangs monatlich 600€ netto für seinen Bedarf zu bekommen. Dafür müsste der Aktienmarkt durchschnittlich laufen, dass das aber nicht der Fall ist, sondern erhebliche Schwankungen auftreten werden, finde ich die Rechnung gewagt. Wenn ich das Geld dringend brauche und nicht im Sicherheitsbaustein darauf vorbereitet bin, habe ich bei einer Abwärtsbewegung über einige Zeit ein Problem. Wie und was jeder mit seinem Geld macht geht mich nichts an, allerdings anderen sollte man auch die Risiken aufzeigen, sonst ist man schnell bei den Verkäufern.


    Na, die Auszahlungen starten ja schon jetzt, nicht erst in fünf Jahren zur Rente. Ja, ein Dividendenportfolio aufzubauen benötigt einige Jahre, da man die Schwankungen ausgleichen muss. Diese sind hier vorhanden.

    Du musst immer dynamisch denken. Alleine die ersten fünf Jahre sorgen dafür, dass du die Schwankungen mehr als ausgleichen kannst. Zudem erhöhen sich die Zahlungen jedes Jahr. Das Risiko wird also immer geringer. Geht es ganz weg? Nein, natürlich nicht. Der TO hat neben dem angelegten Geld weiterhin so viel Kapital zur Verfügung um fünf Jahre lang die Rentenlücke zu schließen, wenn es mal hart auf hart kommt. In dieser Zeit kommen noch einmal Dividendenzahlungen hinzu, die fallen ja nicht weg.


    Emil16

    Der Aero hat ebenfalls einen hohen Anleihen-Anteil als Sicherungsbaustein. Wenn du Geldmarkt und Tagesgeld weiterhin hoch gewichten willst, dann braucht es den meiner Einschätzung nach nicht. Der Fonds ist als eine Komplettlösung zum Vermögensaufbau konzipiert. Weiterhin braucht man nicht unbedingt beide MSCI ETFs. Ich würde eine Marktkapitalisierungsgewichtung der Ländergewichtung vorziehen. Aber das soll jeder so halten, wie er will. Es gehen auch beide.


    Grundsätzlich gilt: und da stimmen mir meine Vorredner sicherlich zu: Die Prozentuale Aufteilung mit Plan ist wichtig. Ihr müsst aber auch von der Anderen Seite her überlegen, was ich euch alles passieren muss, damit ihr wirklich fast 100k on-top von Eurem Vermögen von jetzt auf gleich aufbrauchen müsst. Oder aber was mit dem angewachsenen Vermögen im MSCI-World später passieren soll. Das kann natürlich hier keine beantworten, weil das Eure Lebensumstände sind.


    Also einen Plan haben und dann auch danach handeln ist das Wichtigste! :)



  • Aaa, entschuldige. Das ist oben glaube ich nicht deutlich geworden. Die 250k sind nicht "all in"! Das Vermögen des TOs ist höher! Es existiert weiterhin der risikofreie Anteil, der im Zweifel durch die Dividenen aufgefüllt wird.

  • Naja, aber das hat flip doch auf eine zudem sehr sympathische und gewinnende Art herausgearbeitet, dass dieses Problem nur besteht, weil Du relativ wenig Ahnung hast.


    Ich würde es nicht ganz so negative ausdrücken, aber im Grunde genommen ja. Der Hintergrund weshalb ich ein wenig emotionaler reagiere ist, weil wir für ein Familienmitglied gerade das Pflegeheim durch Dividenden und Aktienrenditen finanzieren und ich gerade die (bereits zweite) Erhöhung der Basisbeiträge um 20% erhalten haben. Das entspricht einer monatlichen "Mieterhöhung" von über 500€. Und wir reden von einem normalen Pflegeheim auf dem Land wo das halbe Dorf untergebracht ist. Die Leute verlieren reihenweise ihre Immobilien und "sicheren" Anlagen schmelzen dank Festgeldtreppe oder einfach nur "Herumliegenlassen" und sicheren Investments dahin. Sie haben das Ganze Leben gespart und müssen sich einschränken oder werden gar zum Sozialfall eben weil sie auf Sicherheit gesetzt haben.

    Auf der anderen Seite inflationiert der Aktienmarkt einfach mit und es gibt praktisch keine Auswirkung auf unserer Seite. Was ich damit sagen will ist: wenn man die Zeit hat Vermögen durch reale und nicht nominale Investments aufzubauen - auch im Alter - sollte man es nutzen. Und sei es auch nur, um es dann später weiterzugeben. Und einfach nur blind für "unsichere Zeiten" sparen, kann sinnvoll sein - aber man muss alles ins Verhältnis setzen.



    McProfit ist ein suboptimales Beispiel, weil er ein sehr hohes Vermögen hat, aber er wird mir sicherlich zustimmen, dass man im hohen Alter noch sehr viel Einschränkungen hinnehmen könnte, bevor es wirklich ernst wird.

  • Hallo flip. @Sovereig. @TamInvest

    Ich habe den Eindruck, viele Anleger haben sich inzwischen an steigende Aktienkurse so gewöhnt, dass man bei seiner Anlage immer sorgloser wird:

    Der Risikopuffer, also die Liquidität wird reduziert.

    Kommt es dann zu einem starken Kurs-Rückgang verbunden mit entsprechend heftigen Schlagzeilen , verlieren viele Anleger entgegen allen guten Vorsätzen die Nerven und verkaufen ihre Aktien.

    Ich weiß aus eigener Erfahrung mit vielen sogenannten Crashs.

    Es ist schwer sich gegen die negative Nachrichtenflut zu stellen.

    Natürlich ist es frustrierend wenn man Im Moment auf einem Geldnarktfonds 3 % p.a. bekommt im Vergleich zu den Kursgewinnen im gleichen Zeitraum.

    Dennoch sollte man nicht daran rütteln. Schöne Ostern noch wünscht McProfit

  • Der Hintergrund weshalb ich ein wenig emotionaler reagiere ist, weil wir für ein Familienmitglied gerade das Pflegeheim durch Dividenden und Aktienrenditen finanzieren und ich gerade die (bereits zweite) Erhöhung der Basisbeiträge um 20% erhalten haben. Das entspricht einer monatlichen "Mieterhöhung" von über 500€.

    Für meinen Teil darf (präziser muß) ich mich als alleiniger Bevollmächtigter (und ernannter Betreuer) seit > 25 Jahren um die Pflegefälle in meiner Familie kümmern. Es waren schon einige und es sind auch aktuell noch zwei (im Bereich weit 90+). Die Preisexplosion in dem Bereich in den letzten Jahren ist mir also bestens bekannt. Und in meinen Fällen geht es nicht um ein "normales Pflegeheim auf dem Land in dem das halbe Dorf untergebracht ist" (um Dich zu zitieren) sondern um ein eher gehobenes Pflegeheim in einem tendenziell ohnehin schon teuren Ballungsgebiet und da auch noch in der Landeshauptstadt gelegen.


    Zu der Versicherungsseite des Fragestellers (Stichwort in dem Fall: Eventuelle "Private Pflegezusatzversicherung(en)" vorhanden) hatte ich zum einen auch nix gelesen ... (?) und zum anderen ist wohl auch unbekannt, wie der Fragesteller dieses Risiko einschätzt und/oder damit im Ernst- bzw. Notfall umgehen will (ggf. wäre dann statt dem "Vererben" auch ein "Verkauf" der lastenfreien Immobilie (ETW) eine Option ... (?)

    Es existiert weiterhin der risikofreie Anteil, der im Zweifel durch die Dividenen aufgefüllt wird.

    Was mir bekannt und bewußt war; siehe

    Natürlich "kann" man das ("All in" Aktien; bis auf eine Rücklage)

    (nachträglich gefettet von mir)

    Aaa, entschuldige. Das ist oben glaube ich nicht deutlich geworden. Die 250k sind nicht "all in"! Das Vermögen des TOs ist höher! Es existiert weiterhin der risikofreie Anteil, der im Zweifel durch die Dividenen aufgefüllt wird.

    Bin nur über das Depot drüber geflogen (eine Gesamtsumme war m. W. nicht aufgeführt ?). Kam da ganz grob auf irgendwas knapp über 270 Tsd. (inkl. Edelmetalle) - man möge mich gerne korrigieren. Wenn man da 250 Tsd. in den ETF schiebt, würde nur ein sehr kleiner Anteil im risikoarmen (gefällt mir persönlich besser als "risikofreien") Anteil verbleiben ? Auch hier bitte, wie schon gesagt, ggf. korrigieren, Zahlen hab ich nur überflogen.



    Unabhängig davon ist das natürlich zutreffend

    Die Leute verlieren reihenweise ihre Immobilien und "sicheren" Anlagen schmelzen dank Festgeldtreppe oder einfach nur "Herumliegenlassen" und sicheren Investments dahin. Sie haben das Ganze Leben gespart und müssen sich einschränken

    Wobei

    ... oder werden gar zum Sozialfall eben weil sie auf Sicherheit gesetzt haben.

    auch das stimmt natürlich. Der Anteil davon Betroffener (Sozialamt ist involviert) hat sich beispielsweise in dem mir bekannten Heim allein in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Das dürfte aber nur die halbe Wahrheit sein. Nach meinen Beobachtungen haben auch viele das Thema (Pflegebedürftigkeit) verdrängt und/oder schlicht auf die sog." gesetzliche Pflegeversicherung" vertraut (eingeführt 1995 (?)), ohne zu berücksichtigen, daß es sich dabei in Ernstfall max. um eine Art "Teilkaskoversicherung" handelt. Zusätzliche Kosten (Eigenanteil) für einen Platz im (normalen) Pflegeheim von 2.500 bis 3.000 € sind heute eher die Regel denn die Ausnahme (jedenfalls in den ersten Jahren - danach sinken die Kosten sprich die prozentualen Zuzahlungen wieder sukzessive). Bei nicht wenigen reicht dafür die Rente bzw. das Alterseinkommen nicht aus. Es muß dann aus dem (hoffentlich) vorhandenen Vermögen ergänzt werden. Wobei (s. o.) zu berücksichtigen ist, daß (bei längerem Heimaufenthalt) die Kosten sukzessive und nicht unerheblich dann auch wieder sinken.


    Das wäre aber ein eigenes Thema.

  • Hallo,

    zum besseren Verständnis, die 250Tsd sind das Gesamte, was auf 3 Bausteinen verteilt werden kann. Im Risikobaustein ist der All World High Divident Yield (A1T8FV) bereits dabei.

    Ein "All in" in Aktien kommt für uns nicht in Frage.

    Welchen Weg könnte man noch gehen?