Arbeitsrechtsschutz ohne Wartezeit und rückwirkend?

  • Hallo,


    gibt es Arbeitsrechtsschutzversicherungen ohne Wartezeit und die auch die Kosten für einen Rechtsschutzfall übernehmen, der kurz vor Vertragsabschluss stattfand?


    Falls ja, welche sind da bitte zu empfehlen?


    Danke.


    Grüße

  • Ach so, eins noch: diese "Doofen", von denen ich eben geschrieben habe, wären übrigens dann diejenigen, die einem Schlauberger, der erst nach Eintritt eines Schadensfalls einen Versicherungsvertag abschließt, die Kosten für den Rechtsschutzfall bezahlen würden...klingt nicht ganz nachhaltig, oder?

  • Du könntest höchstens eine anwaltliche Beratung aus eigener Tasche zahlen (rund 200 EUR), um prüfen zu lassen, wie die Erfolgsaussichten stehen. Wenn es um Abfindung o.ä. geht, würdest du - selbst nach Zahlung der Anwaltskosten - ja etwas davon haben. Dafür sollten aber gute Erfolgsaussichten gegeben sein.

  • Hallo kleineskarlchen,


    die Gewerkschaften vertreten ihre Mitglieder in Arbeitsrechtssachen. Reden Sie einmal mit der für Ihren Job/Firma zuständigen Gewerkschaft, wie die eine Vertretung bei sofortigem Eintritt sehen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo.


    Ich kenne solch einen Fall (hören-sagen) aus glaubwürdiger Quelle, ist aber schon Jahre her.


    Der Betroffene ist in die IGM eingetreten, die haben das dann übernommen.

    Das war aber ein Einzelfall und wurde durch mehrere Umstände begünstigt.


    Aber vielleicht klappts ja.

  • Ist aber unter dem Strich auch nicht günstiger als ein Anwalt, selbst wenn direkt nach dem Ende des Verfahrens die Mitgliedschaft wieder beendet wird. Und die Qualität der Rechtssekretäre ist auch eher durchwachsen. Das sind zu einem erheblichen Teil nicht einmal Juristen und das Mitglied hat keinen Einfluss darauf, von wem es vertreten wird.

  • Das kenne ich anders, die Fälle die ich kenne wurden ausnahmslos von Fachanwälten bekleidet. Allerdings kann ich mir Hilfe im Nachhinein nicht vorstellen. Einzige Hilfe die ich sehe, könnte der Betriebsrat sein, insofern es ein Problem von allgemeinen Interesse ist. Bei einem individuellen Problem wird das auch schwierig.

  • gibt es Arbeitsrechtsschutzversicherungen ohne Wartezeit und die auch die Kosten für einen Rechtsschutzfall übernehmen, der kurz vor Vertragsabschluss stattfand?

    So etwas wäre per Definition keine Versicherung mehr (da es kein Risiko mehr gibt), sondern ein Geldautomat, der für eine geringe Gebühr viel Geld herausgibt.


    Spaß beiseite, wenn es ein Problem von allgemeinem gewerkschaftlichen oder betriebliche Interesse ist, könnte evtl. die Gewerkschaft oder der Betriebsrat unterstützen.


    Wenn es eher nur Dich interessiert, musst Du abwägen, wie die Erfolgsaussichten sind und ob sich die Kosten eines Rechtsstreits "lohnen".

  • Hallo,

    Und die Qualität der Rechtssekretäre ist auch eher durchwachsen. Das sind zu einem erheblichen Teil nicht einmal Juristen und das Mitglied hat keinen Einfluss darauf, von wem es vertreten wird.

    Es gibt immer Sone und Solche. Zu den Rechtssekretären siehe z.B. https://www.juraforum.de/lexikon/rechtssekretaer

    Ob ein Wald- und Wiesenanwalt (Schwerpunkt Scheidungen) mich engagiert im Arbeitsrechtsprozess vertritt, weiß ich auch erst hinterher.


    Gruß Pumphut

  • Probezeitkündigung eines Schwerbehinderten ohne Durchführung Präventionsverfahren. Keine SBV vorhanden. Unbekannt, ob es eine GSBV, BSBV oder HSBV gibt und die eingeschaltet wurde. Unbekannt auch, ob der PR angehört wurde. Falls nicht, würde es die Kündigung aber nicht automatisch unwirksam machen.

  • Sollte es einen Betriebsrat geben, ist dieser erster Ansprechpartner, gerade bei Schwerbehinderten hat der Gesetzgeber deutliche Hürden eingebaut wenn du nicht die berühmten goldenen Löffel geklaut hast.

  • Hallo,

    Es gibt immer Sone und Solche. Zu den Rechtssekretären siehe z.B. https://www.juraforum.de/lexikon/rechtssekretaer

    Ob ein Wald- und Wiesenanwalt (Schwerpunkt Scheidungen) mich engagiert im Arbeitsrechtsprozess vertritt, weiß ich auch erst hinterher.

    ...

    Das ist völlig richtig, aber den Anwalt kann man sich aussuchen und es ist nicht schwer, einen ausgewiesenen Arbeitsrechtsspezialisten zu finden. Was die Rechtssekretäre angeht, es gibt ganz unabhängig von der formalen Qualifikation natürlich auch gute, prominentes Beispiel ist der heutige Ministerpräsident von Thüringen, der viele Jahre als HBV-Sekretär ein guter und unangenehmer Prozessvertreter war und das ohne jede juristische Ausbildung. Da war manches Unternehmen froh, als der nach der Wende nach Thüringen ging. Aber halbwegs gute "richtige" Juristen mit zwei Staatsexamina finden sich da schon deshalb nur sehr wenige, weil die Gewerkschaften lausig schlecht bezahlen.