Rente mit 63 (mit Abschlägen ) und gut bezahlt weiterarbeiten bis 70

  • Hallo und hoffentlich habt ihr schöne Ostertage,


    seit kurzem bin ich Mitglied und komme direkt mit ein paar Fragen:


    Dieses Thema treibt mich um nach meinem letzten Rentenbescheid, Hat jemand Erfahrung, wie sich meine Abschläge verringern würden (12,6 % zum 01.01.25), bis zu meiner Regelaltersgrenze zum 01.07.28. (unter der Prämisse, dass ich die Folgejahre über der Beitragsbemessungsgrenze bleibe).


    Zum 01.07.26 könnte ich als besonders langjährig Versicherte auch in Rente gehen. Abschläge werden nicht angezeigt, kann das sein?

    Generell die Frage, ob jemand diesen Weg schon bestritten hat. Nach meiner Überschlagsrechnung würde es für mich erst mit 80+ zu einem Nachteil, dass ich schon 3,5 Jahre früher Rente beziehen würde.


    Bin gespannt auf eure Kommentare

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Hallo.


    Vorgezogen (mit Abschlägen):

    87,4% × 18 = 1573,2 ÷ 12,6% = 122


    Nachdem man die vorgezogene Rente ohne Abschläge (Altersrente für besonders langjährig Versicherte) für mindestens 122 Monate bezogen hat, ist man gegenüber der vorgezogenen Rente mit Abschlägen (Altersrente für langjährig Versicherte) nicht mehr im Nachteil.

    • Hilfreichste Antwort

    Oben ist übrigens eine etwas verkürzte Rechnung.


    Die Beiträge für den Zeitraum 01/2025 bis 06/2026 würden sich ja schon ab Beginn der Altersrente für besonders langjährig Versicherte in der Rentenhöhe niederschlagen.

    Alles was nach Rentenbeginn dazukommt, merkt man aber erst ab Erreichen der Regelaltersgrenze (07/2028).


    Im Ergebnis ist die Altersrente für besonders langjährig Versicherte das beste Angebot, wenn man allein auf die Summe der Rentenzahlbeträge schaut und eine durchschnittliche Rentenbezugszeit annimmt.

  • Generell die Frage, ob jemand diesen Weg schon bestritten hat. Nach meiner Überschlagsrechnung würde es für mich erst mit 80+ zu einem Nachteil, dass ich schon 3,5 Jahre früher Rente beziehen würde.


    Bin gespannt auf eure Kommentare

    Ich plane auch diesen Weg zu gehen und die frühestmögliche Altersrente mit Abschlägen zu beziehen.

    Grundsätzlich erscheint ist Deine Rechnung stimmig. Lt. meiner Rechnung wäre bei mir so bei 80 der BreakEven erreicht.


    Allerdings schätzen wir den Wert der 'gewonnen' 4 Jahre Unruhestand für uns höher ein, als den möglichen Gewinn aus einer höheren Altersrente mit 80+. Zugegeben, man muss sich diesen 'Luxus' leisten können und wollen.

  • Dieses Thema

    [nämlich rente-mit-63-mit-abschlägen-und-gut-bezahlt-weiterarbeiten-bis-70]

    treibt mich um nach meinem letzten Rentenbescheid. Hat jemand Erfahrung, wie sich meine Abschläge verringern würden (12,6 % zum 01.01.25), bis zu meiner Regelaltersgrenze zum 01.07.28?


    Zum 01.07.26 könnte ich als besonders langjährig Versicherte auch in Rente gehen. Abschläge werden nicht angezeigt, kann das sein?

    Das kann sein.


    Eine Rente für langjährig Versicherte kannst Du ab 63 in Anspruch nehmen (wenn Du 35 Versicherungsjahre hast). Das kostest Dich 0,3% Abschlag pro Monat. Die Rente wird berechnet aus den Entgeltpunkten, die Du bis zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftet hast.


    Die Rente für besonders langjährig Versicherte kannst Du ab 2 Jahre vor Deinem offiziellen Rentenalter in Anspruch nehmen (wenn Du zu diesem Zeitpunkt bereits 45 Versicherungsjahre hast). Diese Rente wird aus den bis dahin erwirtschafteten Entgeltpunkten ohne Abschlag berechnet.


    Seit wenigen Jahren kannst Du neben dem Rentenbezug problemlos beliebig hinzuverdienen. Das war bis vor wenigen Jahren noch anders, da war nur ein relativ kleiner Betrag frei, Einkommen darüber hinaus wurde von der Rente abgezogen.


    Klar ist, daß letztlich derjenige mehr Geld hat, der länger arbeitet. Der vielerorts gefundene Vergleich eines Rentners, der mit 63 in den Ruhestand geht, mit einem Rentner, der 4 Jahre länger arbeitet, 4 Jahre länger Entgelt bezieht und dann erst seine Rente beantragt, ist schlichtweg daneben. Es ist ja logisch, daß der zweite mehr Geld hat.


    Für einen fairen Vergleich müssen beide gleich lang arbeiten.


    Und da ist es halt so, daß einer, der mit 63 eine Rente mit Abschlägen bezieht und weiterarbeitet, weiter von seinem Gehalt lebt wie bisher und die Rente anlegt, mit 67 ein erhebliches Vermögen angehäuft hat. Beide gehen nun mit 67 in den Ruhestand. Sein Kollege bekommt nun seine erste Rente, die höher ist als die Rente des ersten. Der erste hat aber die gesparte Rente auf seiner Seite und könnte nun Monat für Monat aus diesem Vermögen Geld nehmen, um sich quasi selbst seine Rente auf "Normalmaß" aufzupolstern. Rein rechnerisch reicht das angesammelte Vermögen bis in seine 80er hinein, also etwa 15 Jahre. Dann ist das Geld aufgebraucht, ab dann stellt er sich "schlechter" als sein Kollege, wenn Du so willst.


    Rechnungen über eine so lange Zeit sind allerdings unsicher, deswegen ist das obere mehr Peilung als echte Rechnung. Da spielen ja viele Dinge hinein, die man für die Zukunft nicht beurteilen kann, etwa Kapitalertrag, Anlageverhalten, Rentensteigerungen und Inflation.


    Für die angebliche Rente ab 63 (also die Rente für besonders langjährig Versicherte), die aktuell erst mit 64 Jahren und 4 Monaten beantragt werden kann und nicht mit 63/0, geht die obige Rechnung sinngemäß genauso, nur daß in diesem Fall die Rente ohne Abschlag gezahlt wird und nur 2 Jahre vor der Zeit.


    Wer das für sich selber plant und beide Optionen hat (also Rente für langjährig Versicherte und Rente für besonders langjährig Versicherte), der rechnet sich das am besten für sich selber mit den eigenen Zahlen durch.


    Wer neben dem Rentenbezug noch länger arbeitet, zahlt auch weiter Rentenbeiträge und erwirtschaftet Entgeltpunkte. Dafür gibt es letztlich ab dem offiziellen Rentenbeginn mehr Rente.


    Du erwägst allerdings, auch nach dem offiziellen Rentenbeginn noch weiterzuarbeiten, nämlich bis 70. Da kannst Du weiter Rentenbeiträge zahlen, mußt es aber nicht, soweit ich weiß. Wie das im Detail verrechnet wird, weiß ich nicht, ich könnte mir auch vorstellen, daß diesbezüglich die Dinge noch im Fluß sind. Eine offizielle Auskunft bekommst Du von der Deutschen Rentenversicherung. Schon deren Hotline ist ungewöhnlich freundlich und kompetent. Fachlich noch besser ist die offizielle Rentenberatung. Frag dort doch mal nach!


    monstermania will das nicht so machen. Der will mit 63 echt in Rente gehen: Rente kassieren und nach Hause gehen. Es ist klar, daß er weniger Geld hat, als wenn er dann noch 4 Jahre weiterarbeitet. Dafür aber hat er halt 4 Jahre mehr Freizeit, und das ist es ihm wohl wert. Er hat dafür ja bisher schon fleißig gespart.

  • Allerdings schätzen wir den Wert der 'gewonnen' 4 Jahre Unruhestand für uns höher ein, als den möglichen Gewinn aus einer höheren Altersrente mit 80+. Zugegeben, man muss sich diesen 'Luxus' leisten können und wollen.

    Absolut meine Meinung:

    Das eine ist das Geld - das andere die Lebensqualität.

    Ich hatte (für mich) das große Glück aufgrund eines Freiwilligen-Programms mit knapp 56 in den Vorruhestand gehen zu können.

    Ich bekomme weiterhin Gehalt bis ich 63,5 Jahre alt werde und gehe dann in Rente mit Abschlägen. Natürlich habe ich dadurch zunächst mal "eine Menge an Geld verloren". Aber obwohl mir mein Job bis zum letzten Spaß gemacht hat, möchte ich aber keinen Tag meiner "Freistellung" missen - denn was viele vergessen/verdrängen (obwohl sie es sich finanziell leisten könnten!) ist der Fakt, dass die erzielbare, erlebbare Lebensqualität eines Menschen mit 60 sehr wahrscheinlich größer ist als mit 70 oder danach.

    Mein Motto:

    Jetzt bin ich noch fit (körperlich + geistig) und kann daher fast "alles" machen, auf das ich Lust habe. Wie es in 1, 2 oder 5 Jahren aussieht weiss ich nicht ...

    Für Menschen, die allerdings nur in ihrem ausgeübten Beruf eine Erfüllung sehen (und wenig soziale Kontakte außerhalb oder auch keine Hobbies haben), ist mein Motto wahrscheinlich schwer nachvollziehbar ...

    Von dahermein Rat: Nicht nur "die Kohle" sehen, sondern auch die Lebensqualität! :)

  • darf ich fragen, wie hoch deine Rentenabschläge sein werden?

  • darf ich fragen, wie hoch deine Rentenabschläge sein werden?

    0,3% pro Monat den Du früher in Altersrente gehst.

    Jetzt kommt es nur noch darauf an zu wissen, ab wann man regulär in Altersrente gehen darf. Das ist abhängig vom jeweiligen Geburtsjahrgang.

    Ab Jahrgang 1964 gilt 67 als reguläres Renteneintrittsalter.


    Ich will mit 63 in Rente gehen, was dann bei mir 48 x 0,3% = 14,4% Rentenabschlag bedeutet. 63 ist der frühestmögliche Termin für die Rente, wenn man mindestens 35 Versichertenjahre in der GRV hat.

    Dazu kommt dann nochmal der Verlust der Rentenpunkte für die Jahre 63-67 in denen man ja keine Rentenbeiträge mehr zahlt.

    Macht bei mir insgesamt rund 22% Rentenabschlag auf die Bruttorente.

    Netto mach das etwa 20% weniger Rente aus. Ist natürlich schon eine ganz nette Summe, auf die man da jeden Monat verzichtet. Dafür hat man dann aber auch 4 Jahre mehr frei verfügbare Lebenszeit.

  • Ich hatte (für mich) das große Glück aufgrund eines Freiwilligen-Programms mit knapp 56 in den Vorruhestand gehen zu können.

    Ich bekomme weiterhin Gehalt bis ich 63,5 Jahre alt werde und gehe dann in Rente mit Abschlägen.

    Rechnerisch war das ein sechsstelliger Lottogewinn. Gratuliere!

    Natürlich habe ich dadurch zunächst mal "eine Menge an Geld verloren". Aber obwohl mir mein Job bis zum letzten[Tag] Spaß gemacht hat, möchte ich aber keinen Tag meiner "Freistellung" missen - denn was viele vergessen/verdrängen (obwohl sie es sich finanziell leisten könnten!) ist der Fakt, dass die erzielbare, erlebbare Lebensqualität eines Menschen mit 60 sehr wahrscheinlich größer ist als mit 70 oder danach.

    Manche Leute sparen in der aktiven Zeit vehement, um sich ein solches Leben leisten zu können (FIRE - financially independent, retire early) und kalkulieren und kalkulieren, wie sich das ausgeht - und Dir ist das einfach in den Schoß gefallen. Wunderbar! Das gönn ich Dir!

    Absolut meine Meinung:

    Von daher mein Rat: Nicht nur "die Kohle" sehen, sondern auch die Lebensqualität! :)

    Ohne Kohle ist die Lebensqualität durchaus begrenzt, Freistellung ohne Kohle bringt es nicht. Sollte schon beides gleichzeitig vorhanden sein: Zeit und Kohle.

  • darf ich fragen, wie hoch deine Rentenabschläge sein werden?

    12,6 % = 42 Monate x 0,3%/Monat + die entgangenen Punkte von 63,5 bis 67, denn ich bekomme von meinem ArbG noch bis 63,5 Gehalt + Sozialversicherung voll bezahlt.


    Achim Weiss:

    Ja - mein Ziel war es IMMER mit 60 aus dem aktiven Berufsleben auszusteigen.

    Ich hatte das Glück durch das ArbG-Programm, eine Erbschaft und eigenen Ersparnissen dies sogar über 4 Jahre früher umzusetzen.

    Ansonsten hätte ich bis 57 aktiv gearbeitet und hätte dann ATZ gemacht. Dies wäre dann aktiv weiterarbeiten bis 60 gewesen und danach 3 Jahre passive ATZ, sodass mit 60 der Ausstieg gewesen wäre.

    Und es ist absolut richtig - wenn ich "jeden Cent rumdrehen müsste", wäre die Lebensqualität nicht gegeben und ich "müsste" bis 67 weiterarbeiten.

    Trotzdem erlebe ich es in meinem Umfeld sehr, sehr häufig, dass Menschen (die finanziell sehr gut gestellt sind) sagen: Ich verschenke nix - ich arbeite bis 67, damit ich die volle Rente bekomme ...

    Jeder nach seinem Gusto. ;)

  • Ich würde sogar noch etwas weiter gehen: Mehr Freizeit braucht häufig auch mehr Kohle. :/

    In der Arbeitsphase fehlt ja häufig einfach die Zeit, um die verdiente Kohle überhaupt ausgeben zu können.

    ... und so ein Camper ist ja nicht billig. Gut, wenn man dafür dann Reserven hat!

  • Ein Camper ist zwar genau das krasse Gegenteil von dem, wie ich meine freie Zeit verbringen möchte, aber ich weiss, was du meinst - Hobbies kosten Geld! :)

    Was ist denn dann das krasse Gegenteil vom Camper?
    Im übrigen gibt es durchaus die Kombination von Arbeiten und Hobby. Ganz mal abgesehen davon, dass es eine Reihe von Kreativen, Künstlern u. a. gibt, die nicht planmäßig ihre Arbeitsfähigkeiten mit 60 an den Nagel hängen. Ja, ich weiß, dass es vielen in dem Metier als Selbstständige nicht gut geht, doch ich meinte hier eher die Leuchttürme.

  • Mein Ziel war es IMMER, mit 60 aus dem aktiven Berufsleben auszusteigen.

    Ich hatte das Glück durch das ArbG-Programm, eine Erbschaft und eigenen Ersparnissen dies sogar über 4 Jahre früher umzusetzen.

    Dann war das also ohnehin ein langfristiger Plan, auf den Du Dich vorbereitet hattest - und dann kam halt der Lotteriegewinn dazu. :)


    Früher in Altersrente gehen, kostet Geld, eine Altersteilzeitregelung davorzuschalten, kostet auch Geld. Das kann man aber langfristig ausrechnen und sich darauf einstellen.

    Wenn ich "jeden Cent rumdrehen müsste", wäre die Lebensqualität nicht gegeben und ich "müsste" bis 67 weiterarbeiten.

    Reich ist eigentlich nicht der, der viel Geld hat, sondern der, der mehr hat, als er braucht.


    Mich verblüfft immer wieder, wenn mir Leute erklären, was sie alles haben müssen (und dafür halt Geld brauchen) - denen deswegen aber ihr (auf den ersten Blick erheblicher) Verdienst nicht reicht.


    Der Ruhestand kommt nicht über Nacht, man hat ziemlich lang Zeit, sich auch finanziell darauf vorzubereiten.

    Trotzdem erlebe ich es in meinem Umfeld sehr, sehr häufig, dass Menschen (die finanziell sehr gut gestellt sind) sagen: Ich verschenke nix - ich arbeite bis 67, damit ich die volle Rente bekomme ...


    Jeder nach seinem Gusto. ;)

    Mag sein, daß diese Leute aus finanziellen Gründen bis zum gesetzlichen Rentenalter arbeiten, mag aber auch sein, daß sie an ihrem Beruf hängen (oder an den Kollegen).


    Jeder kann das so halten, wie er es will.


    Bedauern sollte man nur die, die keine andere Option haben, die nicht wählen können, sondern müssen.

  • Ein Camper ist zwar genau das krasse Gegenteil von dem, wie ich meine freie Zeit verbringen möchte, aber ich weiß, was du meinst - Hobbies kosten Geld! :)

    Das ist kein Hobby, das ist Ruhestandsgestaltung (Wohlgemerkt: nicht meine). :)

  • Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Bei dem örtlichen Büro der Versicherung habe ich einen Termin Mitte Juni und die Hotline habe ich bis dato noch nicht kontaktiert.