Hallo zusammen,
müssen Gewinne aus dem Verkauf von Cryptogewährungen wie Bitcoin auch dann in der Steuererklärung angegeben werden, wenn die Haltefrist >1Jahr war und diese daher steuerfrei sind?
Hallo zusammen,
müssen Gewinne aus dem Verkauf von Cryptogewährungen wie Bitcoin auch dann in der Steuererklärung angegeben werden, wenn die Haltefrist >1Jahr war und diese daher steuerfrei sind?
müssen Gewinne aus dem Verkauf von Cryptogewährungen wie Bitcoin auch dann in der Steuererklärung angegeben werden, wenn die Haltefrist >1Jahr war und diese daher steuerfrei sind?
Warum sollte man das tun müssen?
Da Planschkuh hier diese Frage stellt, liegt offensichtlich ein Missverständnis vor.
Nein, du musst nichts angeben, was steuerlich nicht zum Tragen kommt. Wenn du z.B. deinen Freistellungsauftrag nutzt und nicht die 1000 € überschreitest, dann kannst du diese eigentlich ja zu versteuernden Kapitalerträge in der Steuererklärung auch komplett rauslassen. Erst wenn du diesen Freibetrag von 1000 € überschreitest, muss du es angeben, aber auch nur den Teil, der über die 1000 € hinausgeht.
Bei mir ist es so, dass ich im März 2020 Bitcoin von einem Bekannten gekauft habe (ich war damals totaler Neuling was Bitcoin betraf).
Er hat mir die Bitcoin auf mein Hot Wallet (Mycelium) übertragen und ich habe ihm die entsprechende EUR Summe in bar gegeben.
In 2021 habe ich die Bitcoin dann auf ein Cold Wallet (Ledger Nano S) übertragen.
Dieses Jahr habe ich einen Teil der BTC an eine Börse (Kraken) übertragen und verkauft.
Alle Transaktionen (Kauf, Übertragung, Verkauf) habe ich in einer detaillierten Excel Liste erfasst sowie Screenshots aus den drei Apps (Mycelium, Ledger Nano S, Kraken) von den Transaktionen gemacht.
Meint Ihr, dass diese Informationen bei eventuellen Rückfragen des Finanzamts ausreichend sind?
Nein, du musst nichts angeben, was steuerlich nicht zum Tragen kommt. Wenn du z.B. deinen Freistellungsauftrag nutzt und nicht die 1000 € überschreitest, dann kannst du diese eigentlich ja zu versteuernden Kapitalerträge in der Steuererklärung auch komplett rauslassen.
Ganz anderes Thema.
Man kann Kapitalerträge generell aus der Steuererklärung herauslassen, völlig unabhängig von einem Freistellungsauftrag und auch unabhängig von ihrer Höhe, sofern sie korrekt abgeltungsversteuert sind (was bei Lagerung der entsprechenden Papiere bei deutschen Instituten regelmäßig der Fall ist).
Erst wenn du diesen Freibetrag von 1000 € überschreitest, muss du es angeben, aber auch nur den Teil, der über die 1000 € hinausgeht.
Nein. Das ist so nicht richtig.
Nein. Das ist so nicht richtig.
Ich hatte selbst den Fall noch nicht, aber so habe ich es bisher verstanden.
Erleuchte mich! (gerne auch per Link)
Ich denke, dass das kein Hijacken des Themas ist, solche Infos tun Planschkuh bestimmt auch gut.
Erleuchte mich! (gerne auch per Link)
Ich bin ja normalerweise schnell bereit, Leuten Dinge zu erklären. Ganz beim ersten Babybrei möchte ich dabei aber nicht anfangen. Was Du oben schreibst, zeigt, daß Du das (nicht besonders schwierige!) Prinzip noch nicht einmal im Ansatz verstanden hast. Es ist vermutlich zweckmäßig, daß Du Dir die Grundlagen der Kapitalertragsversteuerung in Deutschland an Erklärtexten reinziehst. Die beiden hier sollten ein Anfang sein, es gibt natürlich noch tausend ähnliche:
Vielen Dank, da hab ich tatsächlich eine Lücke! Wird erst bei der Steuererklärung für 2024 nötig, aber es schadet nicht, früh Bescheid zu wissen.
Erst wenn du diesen Freibetrag von 1000 € überschreitest, muss du es angeben, aber auch nur den Teil, der über die 1000 € hinausgeht.
Neenee. Ich kann da Achim Weiss bestätigen.
Meint Ihr, dass diese Informationen bei eventuellen Rückfragen des Finanzamts ausreichend sind?
Ja! Es werden aber keine Rückfragen kommen
Es werden aber keine Rückfragen kommen
Was macht Dich da so sicher?
Meldet Kraken an das Finanzamt? Kraken ist, wie Coinbase, ein in den USA ansässiges Unternehmen. Anders als Coinbase ist Kraken jedoch nicht an der Börse handelbar und unterliegt daher nicht ganz so strengen Voraussetzungen in der Compliance wie Coinbase. Es haben schon etliche Behörden bei Kraken zu verschiedenen Fallkonstellationen Daten angefragt. Kraken ist, soweit wir dies wissen, sehr abwehrend gegen diese Art von behördlichen Anfragen – aus dem Ausland. US-Behörden jedoch dürften bei Kraken eine „öffene Tür“ vorfinden. Kraken wird vermutlich nicht von sich aus „einfach so“ Daten an deutsche Finanzämter melden. Davon hätte Kraken keinen wirtschaftlichen Vorteil, sondern einen schlechten Ruf bei der Kundschaft. Wie Kraken jedoch auf eine explizite Datenanfrage von einem deutschen Finanzamt reagiert, können wir nicht einschätzen. Im Zweifel ist davon auszugehen, dass Kraken sehr wohl Nutzerdaten meldet, wenn dies gut begründet von einer offiziellen Behörde aus einem ernstzunehmenden Staat angefordert wird.
Das Finanzamt weiß mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nix von deinen Gewinnen.
Wie aber auch schon von mir gesagt: Die Historie deiner Kryptos hast du sehr gut nachvollziehbar zur Hand! Da wird es keine Probleme geben.
Ich antworte mal mit einer Gegenfrage.
Warum sollte dich das Finanzamt etwas wegen deinem Verkauf von Bitcoins fragen, wenn du nichts angibst. Müsstest du irgendwo bei Verkauf deine Steuer-ID angeben? Weil nur da kann das FA überhaupt von dem Verkauf etwas wissen.
Deine Hausbank, bei der das Geld eingegangen ist, wird hier nichts melden. Die wissen schließlich nicht, wie das Geld zu Stande gekommen ist. Ansonsten müssten die Banken ja quasi jede Transaktion ans Finanzamt melden und die Steuerberater freuen sich, weil die Steuererklärungen so dermaßen komplex werden, dass die keiner mehr selber machen kann.
Ergo: Nichts angeben (da nicht steuerpflichtig), Unterlagen zur Sicherheit auf Seite legen und auf eine Rückfrage warten, die zu 99,9% nicht kommen wird.
Edit: BS.C war schneller und hat gleich noch eine entsprechende Quelle mit angeführt.
Edit: BS.C war schneller
Sagt meine Frau auch immer
Warum sollte dich das Finanzamt etwas wegen deinem Verkauf von Bitcoins fragen, wenn du nichts angibst. Müsstest du irgendwo bei Verkauf deine Steuer-ID angeben? Weil nur da kann das FA überhaupt von dem Verkauf etwas wissen.
Die Steuer-ID musste ich nicht bei Kraken angeben.
Also ich habe vor einigen Wochen bei Kraken Bitcoin verkauft. Gleich danach habe ich die Euro auf mein deutsches Girokonto überwiesen (waren nach 10 Minuten da).
Die Einzahlung kam von "Payward Ltd", im Verwendungszweck steht u.a. "Kraken". Sollte das FA meine Kontobewegungen auslesen, könnten entsprechende Rückschlüsse gezogen werden...
Info am Rande - habe im Freundeskreis viele Kryptozocker, die Jahr für Jahr ihre Gewinne versteuern, teils 6-stellig. Bislang kam nicht einmal eine Rückfrage vom Finanzamt, bei keinem. Eine Person hat ein Business im Start und betreibt aktives Mining, da geht's oft heiß her, aber das erledigt der Steuerberater. Diese ganze Panikmache mit Fahndung und Kontosperrung etc. kann ich jedenfalls nicht bestätigen.
Und zur eigentlichen Frage, die ja schon beantwortet wurde, alles außerhalb der 1-jährigen Haltefrist hat nichts in der Steuererklärung zu suchen. So wie ich das mitbekomme trägt der Steuerberater bei den sonstigen Einkünften einfach "Kryptowährungen" ein + den jeweiligen Betrag und gut ist. Sofern dann Rückfragen kommen, sollte man die Transaktionen belegen können. Wobei ich gerne wüsste wie sich das aktiv gestaltet.
Sollte das FA meine Kontobewegungen auslesen, könnten entsprechende Rückschlüsse gezogen werden...
Aber wieso sollte das Finanzamt das tun? Einfach so zum Spaß bzw. zufällig per Stichprobe passiert das nicht. Wenn dann müsste es wahrscheinlich schon einen konkreten Verdacht geben. Und wie gesagt, wo sollte der herkommen?
Sofern dann Rückfragen kommen, sollte man die Transaktionen belegen können. Wobei ich gerne wüsste wie sich das aktiv gestaltet.
Man ist gegenüber dem Finanzamt in der Beweispflicht. Wenn man die Transaktionen nicht belegen kann, dann wird das Finanzamt davon ausgehen, dass die Coins weniger als 1 Jahr gehalten wurden, und wird diese besteuern.
Sollte das FA meine Kontobewegungen auslesen, könnten entsprechende Rückschlüsse gezogen werden...
Zum Glück leben wir noch nicht in so einem Überwachungsstaat.
Nochmal zusammengefasst: Du hast absolut nix strafbares oder verbotenes gemacht, hast aber trotzdem eine Heidenangst vorm FA.... Warum?
Ich weiß weder genau welche Möglichkeiten das Finanzamt tatsächlich hat noch welche es davon wirklich in die Tat umsetzt. Ich habe aber mal gehört, dass es die Berechtigung hat die Kontobewegungen auszulesen.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass beim FA ein gewisses Interesse besteht, möglicher Steuerhinterziehung entgegen zu wirken. Außerdem ist der Staat ja chronisch knapp bei Kasse und braucht Geld.
Jetzt ist ja allgemein bekannt, dass bei Cryptos hohe Gewinne möglich sind und diese (wenn steuerpflichtig) aktiv vom Steuerpflichtigen gemeldet werden müssen. Die Vermutung, dass dies nicht immer erfolgt, halte ich nicht für abwegig.
Wenn ich mich in die Rolle eines FA hineinversetze und so eine Steuerhinterziehung aufdecken möchte würde wahrscheinlich wie folgt vorgehen:
IT-gestützte Auswertung aller Kontobewegungen (z.B. mit IDEA). Dabei würde ich filtern nach
Der Aufwand für so eine Analyse liegt im einstelligen Minutenbereich.
Warum beschäftige ich mich so intensiv mit dieser Fragestellung? Ich bin von Haus aus Pessimist und versuche möglichst genau den worst Case zu identifizieren.
Sind nicht Banken verpflichtet, Geldeingänge > 10.000 Euro and das Finanzamt zu melden? Oder geht es da nur um Bargeldeinzahlungen?