BU nur 500€ - kündigen?

  • Hallo Leute,


    kurz und knapp:

    • Ich habe eine BU bei der Provinzial seit 2011.
    • 500€ monatliche Rente bei 29€ monatlichem Beitrag (viel zu gering bei derzeit 2,7k€ netto Verdienst)
    • Ich habe die Möglichkeit die Rente auf maximal 1000€ aufzustocken für 40€ zusätzlich pro Monat.

    Meine Frage ist, ob mir die Erhöhung irgendwas bringt?

    • Ich bin 38 Jahre alt und habe einen GdB von 50 aufgrund einer chronischen Darmerkrankung.
    • Die Wahrscheinlichkeit BU zu werden schätze ich daher als etwas erhöht ein.
    • Eine neue BU werde ich aus diesem Grund nicht bekommen (die Krankheit kam erst nach 2011).

    Sollte ich BU werden, muss ich meines Wissens zunächst meine Ersparnisse aufbrauchen, bis ich Anspruch auf das Bürgergeld habe. Während dieser Zeit bekäme ich also zusätzliches Geld durch die BU-Rente.


    Sobald die Ersparnisse aufgebraucht sind, wird der Staat sehen, dass ich eine BU-Rente von 500 oder 1000€ beziehe und den Anspruch auf Bürgergeld davon abziehen. Ab diesem Zeitpunkt macht es also keinen Unterschied mehr, ob ich das Geld von der BU-Rente erhalte, oder durch den Staat vom Bürgergeld.


    Sehe ich das richtig? Sollte ich die BU kündigen, oder was meint ihr?


    Viele Grüße,

    Daniel

  • Hallo.


    Das klingt nicht nach einer idealen Ausgangslage. Die aktuelle Absicherung (und auch die mögliche Aufstockung) sind nicht ausreichend.


    Wahrscheinlich wäre die Absicherung selbst zusätzlich zu einer Rente wegen Erwerbsminderung nicht auskömmlich.


    Ob eine Kündigung sinnvoll wäre, möchte ich nicht beurteilen. Vielleicht kann Dr. Schlemann hier noch Lösungsansätze aufzeigen.

  • Die BU Rente ist arg niedrig, die Bedingungsqualiät der LVM mau. Dennoch würde ich sie mit angeschlagener Gesundheit nicht einfach über Bord werfen. Es sind ja auch Situationen vorstellbar, in denen man "krank genug" für die BU ist (50%), aber noch etwas dazu verdienen kann. Dann hilft auch eine eigentlich zu geringe BU dabei, sich ohne Bürgergeld auf eigenen Füßen über Wasser zu halten.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ist es denn ratsam, für 40€ mehr im Monat die BU von 500 € auf 1000 € aufzustocken? Der Threadstarter hat die Option oben ja erwähnt. Immer noch nicht die Welt, aber besser als nur 500 €.

  • Je nachdem, wie stark die individuelle BU Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht ist, würde ich davon Gebrauch machen. Lieber jetzt auf 40 EUR verzichten als später auf 500 EUR.


    Auch hier sieht man wie wichtig eine frühzeitige Absicherung gegen BU ist. Bei Berufen mit geringem BU Risiko würden 500 EUR BU Rente bis 67 mit 3% Leistungsdynamik und AU Klausel (vermutlich ist die LVM BU auch bei der Konfiguration "sparsamer" gestrickt) normalerweise nur knapp 25 EUR kosten.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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    • Ich habe die Möglichkeit die Rente auf maximal 1000€ aufzustocken für 40€ zusätzlich pro Monat.

    Meine Frage ist, ob mir die Erhöhung irgendwas bringt?

    Hallo Daniel,


    wenn Du die Möglichkeit hast, die BU-Rente ohne neue Gesundheitsprüfung auf 1.000 EUR aufzustocken, würde ich von dieser Chance unbedingt Gebrauch machen.


    Gemeinsam mit einer evtl. Erwerbsminderungsrente aus der Gesetzlichen Rentenversicherung wäre die Absicherung dann ja evtl. - je nachdem, wie früh der Versicherungsfall eintritt - ausreichend, um den Verbrauch Deiner Ersparnisse und Bezug von Bürgergeld zu vermeiden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen (wenn auch mit eingeschränktem Lebensstandard).


    Wenn Du evtl. noch etwas dazuverdienen könntest (stundenweise Teilzeit, Minikob etc.) erst recht (ebenso bei Bezug von Arbeitslosengeld oder Krankengeld).


    Ebenso, wenn Dein/e Partner/in evtl. ein Einkommen hat, würde das Euren Lebensstandard deutlich erhöhen und Du würdest etwas zu Eurem gemeinsamen Einkommen beitragen können statt ihr/ihm auf der Tasche zu liegen.


    Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung!

  • mit einer Vorerkrankung wird es so oder so schwierig, eine "günstige" BU zu finden. Ich persönlich würde die 29+40 Euro/Monat tatsächlich machen, es sei denn du würdest ein noch irgendwo besseres Angebot bekommen. 1000 Euro ist zwar nicht die Welt, aber wenn dir die 69 Euro im Monat nicht wirklich weh tun, würde ich es mir überlegen. Trotzdem, nochmal die Fühler ausstrecken, ob es vielleicht für deinen Fall ein besseres Angebot gibt.


    Ich konnte über meinen Arbeitgeber eine BU über 2500€ ohne Gesundheitsprüfung (Alter 44) bekommen, die mir gefördert vom AG vom Brutto abgezogen wird und dann am Ende effektiv ca 100 Euro/Monat kostet. 2/3 der Einzahlsumme bekomme ich im Alter zurück.


    Hat dein Arbeitgeber vielleicht auch so ein Angebot? Informier dich mal.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!


    Wenn man nur zu 50% BU wäre, dann erhält man die BU-Rente auch nur anteilig, oder? In dem Fall würde ich zB. nur 250€ bekommen.


    Was mich bei meiner BU auch schon immer stutzig gemacht hat ist, dass der monatliche Beitrag von 29€ nur durch eine nicht garantierte Überschußbeteiligung zustande kommt. Der Ursprungsbeitrag sind rund 50€ monatlich. Bislang habe ich konstant 29€ gezahlt, aber ich weiß nicht wovon der Rabatt abhängt. Das würde auch für die zusätzlichen 500€ gelten.


    Blöd ist auch, dass ich die Vertragsbedingungen von damals nicht mehr wiederfinde. Alles was ich von der BU habe ist der Versicherungsschein. Ich habe schon mal bei der Provinzial nach einer Kopie der Unterlagen gefragt, jedoch stand dort nur allgemeines drin und nichts zu den Bedingungen wann ich wieviel BU-Rente erhöhen könnte. Im Moment habe ich dazu nur die Aussage der Beraterin, dass nicht mehr wie 500€ Steigerung möglich sind.


    Bei meinem Arbeitgeber werde ich auch mal nachfragen, danke für den Tipp!


    Viele Grüße,

    Daniel

  • Wenn Du die Bedingungen der BU erfüllst (also zu 50% BU bist) bekommst Du die komplette Summe. Oder anders: Du bekommst alles oder nichts, nicht irgendwie anteilig.


    Das es bei den Prämien Brutto/Netto gibt ist auch normal. Wenn es halt ganz schief läuft bei der Versicherung musst Du maximal die 50 Eur statt der 29 Eur zahlen. Wobei das glaub ich eigentlich eher so bei 20% Rabatt durch Überschussbeteiligung, bei dir sind es ja 42%.


    Also das ist im Prinzip ganz normal.


    Ich vermute bei Deiner Versicherung steht alles wichtige auf dem Versicherungsschein (vor allem die Höhe und die Auskonfiguration), dazu brauchst Du die Versicherungsbedinmgungen aus dem passenden Jahr, ich vermute das sind die, Die Du erhalten hast.

  • Wenn man nur zu 50% BU wäre, dann erhält man die BU-Rente auch nur anteilig, oder? In dem Fall würde ich zB. nur 250€ bekommen.

    Wenn man die Bedingungen der Versicherung erfüllt, bekommt man die vereinbarte Leistung.

    Was mich bei meiner BU auch schon immer stutzig gemacht hat ist, dass der monatliche Beitrag von 29€ nur durch eine nicht garantierte Überschußbeteiligung zustande kommt. Der Ursprungsbeitrag sind rund 50€ monatlich. Bislang habe ich konstant 29€ gezahlt, aber ich weiß nicht wovon der Rabatt abhängt. Das würde auch für die zusätzlichen 500€ gelten.


    Blöd ist auch, dass ich die Vertragsbedingungen von damals nicht mehr wiederfinde. Alles was ich von der BU habe, ist der Versicherungsschein.

    Den Versicherungsschein abzuheften und die Vertragsbedingungen nicht dazuzuheften, halte ich für eine recht erhebliche Ungeschicklichkeit.


    Du zahlst Monat für Monat 29 € (und das vermutlich schon viele Jahre und voraussichtlich noch viele Jahre) und kannst somit noch nicht einmal nachlesen, wofür Du das tust. Woher weißt Du von der Aufstockmöglichkeit, von der Du oben berichtest?

    Im Moment habe ich dazu nur die Aussage der Beraterin, dass nicht mehr wie 500€ Steigerung möglich sind.

    Von einem seriösen Geschäftspartner sollte man eine Kopie der Versicherungsbedingungen bekommen können. Auch Deine Finanzprodukteverkäuferin könnte diesbezüglich helfen können, schließlich hat sie für den Versicherungsabschluß Geld bekommen. Dafür sollte schon etwas Service möglich sein.