Mischfonds

  • Hallo!


    Habe mal ne Frage zu traditionell gemanagten Fonds? So wie Sie die Hausbanken anbieten. UniRak und Co?


    Sind solche Fonds derzeit, wegen dem Rentenanteil eher nachteilig? Wie ist das, wenn man einen Sparplan laufen hat, sollte man den
    aussetzen und die Fonds behalten oder verkaufen bzw. weiterbesparen?


    Wie ist das mit reinen Aktienfonds. Außer, dass diese Fonds hohe Ausgabeaufschläge haben, müsste das ja passen?


    Wo kann man solche Fonds Ausgabeaufschlagfrei kaufen? Wie kann man hier die richtigen Fonds finden? ( Aktienfonds für Sparpläne )


    Oder sollte man einfach nur einen ETF auf den MSCI etc. kaufen bzw. besparen!


    Kann mir jemand Literatur zu solchen Themen empfehlen? ( Geldanlage mit Anleihen, Aktienfonds, Mischfonds......Börse.....)


    Danke für Eure Hilfe.

  • Hi Joe,


    ich versuche mal ein paar Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:


    - wie du sicher weißt, gibt es hier die wohl vorherrschende Meinung, dass man mit ETF für den langfristigen Vermögensaufbau grundsätzlich nicht viel falsch machen kann.


    - die klassischen Mischfonds wie zB Kapital Plus (DE0008476250) oder Meag Euroertrag (DE0009782730) sind in der Vergangenheit sehr gut gelaufen, weil sie nicht nur von den steigenden Aktienkursen, sondern auch von den steigenden Anleihekursen (=sinkende Renditen) profitiert haben. Zumindest bei den Anleihen ist die Luft bei einer Umlaufrendite von 0,04 Prozent wohl ziemlich raus.


    - daher geht der Trend jetzt in Richtung Multi-Asset-Fonds. Ein großer Befürworter ist hier Echard Sauren. Auch wenn ich nicht alles teile, was er so erzählt, sein Buch ist zumindest zur Fortbildung ganz hilfreich:


    http://www.amazon.de/Die-Zinsf…TF8&qid=1460367221&sr=1-1


    - du kannst auch den Newsletter von Der Fonds abonnieren, dann kriegst du jede Woche ganz interessante Informationen


    http://www.dasinvestment.com/der-fonds/startseite/


    Im letzten Newsletter wurden 12 vermögensverwaltende Fonds vorgestellt, die sich in den letzten 12 Monaten ganz ordentlich geschlagen haben:


    http://www.dasinvestment.com/n…vouroes-gemeistert-haben/

  • Viele Mischfonds sind nicht völlig frei in ihrer Gestaltung.
    Der oben erwähnte Kapital Plus hat bspw. seinen Schwerpunkt auf Europa: Er darf maximal 10% nicht-europäische Wertpapiere haben. Außerdem ist er eher auf Renten ausgerichtet, da der Aktienanteil auf 40% begrenzt ist.
    Wenn du glaubst, ein Mischfonds sollte (z.B. aktuell) mehr als 40% Aktien haben, und auch außer-europäische, dann wäre z.B. der Kapital Plus nicht der richtige.
    Ich will das nicht werten, sondern nur sagen, dass Mischfonds nicht gleich Mischfonds ist, sondern man sich die jeweiligen Beschränkungen anschauen sollte, und überlegen ob man damit einverstanden ist.


    Ausgabeaufschlagfrei kannst du Fonds an der Börse kaufen. Das kostet dann halt Ordergebühr und Börsenplatzgebühr, ist aber trotzdem meist günstiger, außer vllt bei Minibeträgen.
    Wenn es einen Fonds als Sparplan gibt, dann kostet das glaub ich niemals Ausgabeaufschlag, sondern nur eine Gebühr für die Sparplanausführung, und manchmal sogar kostenfrei.

  • Wo kann man solche Fonds Ausgabeaufschlagfrei kaufen? Wie kann man hier die richtigen Fonds finden? ( Aktienfonds für Sparpläne )

    Hier bietet sich der Kauf über Fondsvermittler auf speziellen Fondsplattformen an. Wenn man das richtig macht gibt es sowohl Depot umsonst und den Kauf ausgabeaufschlagsfrei. Ein Beispiel wäre http://www.avl-investmentfonds.de/ .
    Sparpläne sind nicht immer kostenfrei, auch hier lohnt der Vergleich.




    Wie ist das mit reinen Aktienfonds. Außer, dass diese Fonds hohe Ausgabeaufschläge haben, müsste das ja passen?

    Die vorherrschende Meinung hier auf FInanztip ist ETF. Wenn es ein gemanagter sein darf sollte es ein flexibler sein, d.h. der die Aktienquote verändern kann. Ggf. auch ein flexibler Mischfonds. Bei Morningstar kann man sich da was aussuchen


    http://tools.morningstar.de/de/fundscreener/results.aspx?LanguageId=de-DE&Universe=FODEU%24%24ALL&Category=EUCA000739&Rating=0|0|0|1|1&CurrencyId=EUR&InvestorType=0|0|1&URLKey=3hve95cpyh


    Das wären jetzt flexible Mischfonds in EUR, mindestens vier Sterne bei Morningstar, kann man sich dann so sortieren wie man will.


    Sind solche Fonds derzeit, wegen dem Rentenanteil eher nachteilig? Wie
    ist das, wenn man einen Sparplan laufen hat, sollte man den
    aussetzen und die Fonds behalten oder verkaufen bzw. weiterbesparen?


    Wir hatten vor einigen Tagen hier eine Diskussion zu Rentenfonds. Ich würde Fonds mit einem hohen Rentenanteil nicht weiter besparen. Solange die Niedrigzinspolitik weiter geht sollte man damit noch Rendite erreichen können. Meine Sparpläne gehen auf Aktien- und stark aktienlastige Multi Asset-Fonds.

  • Hallo!



    Welches Rating würdet Ihr höher gewichten? Z.B bei der Auswahl des richtigen Aktienfonds ( Mischfond ). Oft ist ja das Morningstar Rating schlechter, als z.B. das von Feri Fond oder der €uro FondsNote bzw. Lipper Leaders? Danke für Eure Meinung.



    Morningstar Style-Box™


    Aktien
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    Anleihen
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    31.01.2016


    Morningstar Rating™


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    29.02.2016


    Feri Fonds Rating


    (A)



    31.03.2016


    Lipper Leaders


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    15.04.2016
    €uro FondsNote


    2



    31.03.2016

  • Hallo Joe,


    also vorab muss ich sagen, dass ich mich noch nicht wirklich intensiv mit dem Zustandekommen der Ratings von den hier genannten Unternehmen beschäftigt habe. Meine Erfahrungen mit Ratings aus anderen Bereichen sind aber grundsätzlich einmal die Folgenden:


    - viele Ratings laufen sehr ergebnisorientiert ab. Oft werden sie ja in Auftrag gegeben, wenn du verstehst, was ich meine.
    - ich habe oft das Gefühl die Rating-Agenturen sind eher Rater-Agenturen. Und das Wort „Rater“ verstehe ich hier im deutschen Sinne: Raten = rätseln


    Konkret hier:
    - wenn ich die Ratings von Morningstar & Co. so beobachte, dann stelle ich fest, dass die meisten sehr performancelastig sind. Wenn also ein Fonds im Marktvergleich eine „schlechte“ Performance hat, dann wird er schlecht(er) bewertet. Ich konnte bisher nicht erkennen, dass die konkreten Gründe für die Underperformance hier nachhaltig berücksichtigt werden.
    - es gibt Ratings, die teilen den Markt einfach in fünf Kategorien auf. Die besten 20 Prozent kriegen fünf Sterne, die letzten 20 Prozent einen Stern. Die Kriterien sind oft nicht so ganz nachvollziehbar, meist ist es eben wie oben beschrieben, schlicht die Performance, oder diese ist extrem stark gewichtet.


    In meiner ganz subjektiven Einschätzung kannst du die Rating von Feri und insbesondere EuroFondsnote mehr oder weniger vergessen, Morningstar ist ok, wenn du ein Rating für die Auswahl brauchst, Lipper kenne ich nicht so wirklich.
    Ich persönlich schaue mir natürlich auch in erster Linie die Performance an, aber eben auch die dazugehörige Volatilität. Mir ist nämlich ein Fonds lieber, die langfristig zum Beispiel acht Prozent macht, bei einem maximalen Verlust von 25 Prozent, als ein Fonds der auf zehn Prozent kommt, aber in der Spitze auch mal 50 Prozent verloren hat.


    P.S. Bevor du dir das Buch von E. Sauren kaufst, lies dir erst mal diese Veröffentlichung durch, so eine Art "Executive Summary" vom Buch: http://www.sauren.de/downloads…tenwendeBeiMischfonds.pdf

  • Ergänzung zum Thema Rating:


    So bewerten die Rating-Agenturen


    Feri Euro Rating Services


    bewertet Aktien- und Rentenfonds bezogen auf die Fondshistorie quantitativ und qualitativ. Basis ist ein Bewertungsmodell, in das zu 70 Prozent Performance und zu 30 Prozent Risiko-Indikatoren einfließen. Die Bewertung neuer Fonds erfolgt qualitativ (Note dann nicht in Klammern). Mit zunehmender Fondshistorie werden qualitative Kriterien durch quantitative Kennzahlen ergänzt. Nach fünf Jahren bewertet Feri die Managementqualität nur quantitativ. Feri vergibt fünf Noten, die von A (sehr gut) bis E (schwach) reichen. Zusatz ur bedeutet: Der Fonds ist unter Beobachtung, da sich im Management etwas geändert hat.


    Lipper


    bewertet Fonds nach vier Kriterien. Kapitalerhalt (K): Verlustrisiko gegenüber der Vergleichsgruppe. Konsistente Erträge (E): Hoch bewertete Fonds haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, jahrelang gleichbleibende Erträge zu erzielen. Absolute Erträge (A): Hoch bewertete Fonds haben die Wettbewerber durch starke, absolute Erträge übertroffen. Gebühren (G): Kosten gegenüber der Vergleichsgruppe. In allen Disziplinen bewertet Lipper mit Zahlen von 5 bis 1. Die jeweils 20 besten Prozent der Fonds bekommen eine 5, die nächsten 20 Prozent eine 4 und so weiter.


    Morningstar


    Prüft jeden Monat, wie gut einzelne Fonds europaweit in ihrem entsprechenden Segment abgeschnitten haben. Die Anzahl der Sterne gibt an, wo der Fonds in Bezug auf die Performance in seiner Kategorie steht. Fünf Sterne: Fonds zählt zu den besten 10 Prozent. Vier Sterne: zwischen den besten 10 Prozent und 32,5 Prozent. Drei Sterne: zu den mittleren 35 Prozent. Zwei Sterne: untere 32,5 Prozent bis untere 10 Prozent. Ein Stern: zu den schlechtesten 10 Prozent.


    Quelle: dasinvestment.com

  • @Kater.Ka


    Wie ist das bei diesen Fondvermittlern wie AVL oder Fonddiscount.
    Kann man da nur ein Depot erwerben, oder ist das wieder mit der Eröffnung eines Girokontos bzw. Cash-Kontos verbunden.
    Da man ja bei z.B. Flatex zusätzlich ein Cash - Konto eröffnet, bedeutet dass ein weiteres Kontokorrentkonto bzw. Schufa Klausel ( Abfrage ) bei Konto bzw. Depotanlage. Das wirkt sich dann negativ auf den Score aus.
    Danke für Deine Hilfe.

  • Hallo zusammen,


    Mischfonds kommen für mich gar nicht in Frage.


    1. Bei Entnahmen kann ich nicht steuern aus welchem Topf (in der Regel Anleihen oder Aktien) die Gelder fließen. Da schneide ich bei einem Mischfonds immer von allen Anlagen etwas ab. Steht der Aktienmarkt ungünstig und ich benötige Geld widerstrebt mir das :)


    2. Anleihen werden in den nächsten Jahren kaum bis zu einer negativen Rendite abwerfen, glaub ich. Da sind Mischfonds auch eher ungünstig für den Anleger.


    Ich kann verstehen warum Mischfonds gerade in den letzten Jahren beliebter wurden. Man sollte sich aber nicht durch die historische Rendite blenden lassen. Diese Zahlen sind nicht mehr zu erreichen, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Rendite aus Kursgewinnen bei Anleihen kam!


    VG Wolfgang

  • @Finanzheini


    Zu Punkt 1) hast du meine volle Zustimmung. Bei Punkt zwei muss man differenzieren:


    Es gibt Fonds wie den Flossbach Stiftung, der hat für mich eine ganz vernünftige Diversifikation:


    a) 5% Gold
    b) ca. 30% Aktien
    c) ca. 65 Renten. Das Rentenportfolio wird im Durchschnitt mit BBB geratet und bietet aktuell eine Verzinsung zwischen drei und vier Prozent.


    Für eine konservative Anlage ist das ganz vernünftig - in meinen Augen. Wer´s dynamischer mag, findet das wahrscheinlich langweilig.

  • Mein Fazit zu Mischfonds ist, dass ich derzeit darauf verzichte.
    Bei mehreren Mischfonds im Depot kann es vorkommen, dass die Etscheidungen der unterschiedlichen Fondsmanager sich gegenseitig beeinflussen. Leider auch nicht nur zum Vortel des Anlegers.
    Ich bleibe bei Aktienfonds als Risikobaustein.
    Als Sicherheitsbaustein halte ich Festgeld.
    Gruß


    Altsachse

  • Es gibt wieder ein interessantes Update, wie sich die Mischfonds - nun in der Corona-Krise, aber auch in früheren Krisenzeiten - geschlagen haben:


    https://www.fondsprofessionell…krisencheck-196316/ref/2/


    Sehr interessant und obwohl ich ein Anhänger der Mischfonds-Idee bin (oder sollte ich sagen war), bin ich ziemlich desillusioniert, wie schlecht sich manche Fonds geschlagen haben. Es gibt einfach zu viele, die in den letzten Jahren wenig Performance gemacht haben, aber jetzt in der Krise voll abstürzen. Ich werde doch noch ein Anhänger des Pantoffel-Portfolios.


    Trauriges Beispiel ist für mich der TBF Special Income: Erst Chancen verpasst (+27% kumuliert in den letzten 6 Jahren), dann Risiken mitgenommen (-15% in zwei Monaten).