Hallo,
ich bin zwar ganz neu im Forum aber Finanztip verfolge ich schon etwa 2 Jahre und bin ihm Rahmen dessen selbst etwas aktiver am investieren.
Mir geht es aktuell um eine Frage der Verlustrealisierung aus Aktien meiner Schwiegermutter. Hintergrund ist relativ simpel. Mein Schwiegervater hat zu Lebzeiten u.a. in Solarworld-Aktien investiert. Damals war eine Aktie davon rund 3,5k€ wert und er hat sich damals 2 davon gekauft. Wir reden also von einem Invest von 7k€ in Solwarworld. Wie wir alle wissen ist Solarworld mehr oder weniger Geschichte. Die 2 Aktien sind aktuell zusammen rund 30ct wert. Wir haben also einen Totalverlust, der aber bisher nicht realisiert wurde. Der Schwiegervater ist vor knapp 10 Jahren gestorben und die wertlosen Aktien liegen dumm im Depot rum. Es gibt zu den Solarworld-Aktien noch VW-Aktien im Wert von rund 8k€. Die werfen aber jährlich Dividende ab. Aktuell bin ich dran, mit meiner Schwiegermutter die Wertpapiere auf ein kostenneutraleres Depot umzuziehen. Aber die Frau ist bei solchen "Geldthemen" immer wahnsinnig vorsichtig und daher muss man sie sehr an die Hand nehmen.
Meine Schwiegermutter ist prinzipiell ganz gut situiert und hat die Aktien und das Depot immer links liegen lassen. Mit dem Verlust kann man eh nichts anfangen und die VW-Aktien waren aus ihrer Sicht immer ein nettes Einkommen von Geld, welches sie nicht akut braucht und daher unangetastet liegen lässt.
Das die Aktien von Solarworld jemals nochmal auf halbwegs akzeptables Niveau steigt, ist aus meiner Sicht ausgeschlossen.
Ich stell mir grad die Frage, wann man den Verlust am besten realisiert. Man kann die 2 Solardworldaktien sicher bis zum Nimmerleinstag liegen lassen. Aber spätestens wenn die Schwiegermutter verstirbt, müssten sich die Kinder damit beschäftigen und das wird möglicherweise komplexer da man sich einigen muss. Ich würde das Thema daher nicht so auf die lange Bank schieben. Wie veräußert man die Aktien am sinnvollsten und gibt es eine Möglichkeit den Verlust steuerlich sinnvoll anzusetzen? Grundsätzlich macht meine Schwiegermutter durch Zins- und Dividendeneinnahmen mehr Gewinn als der Freibetrag von 1000€ abdeckt. So war mein Gedanke, dass man die Aktien Stück für Stück verkauft und dadurch den Verlust mit den Gewinnen verrechnet und so die Steuerzahlung etwas minimiert. Das wird sicher am Ende dennoch ein deutliches Minus werden, da der Verlust so hoch war.
Habt ihr andere Ideen? Was müsste man noch beachten?
Vllt noch kurz zu den Hintergründen meine Schwiegermutter:
- Alleinstehend, Rentnerin, 67Jahre
- 3 Kinder alle Erwachsen und aus dem Haus
- wohnt im Eigenheim
- keinerlei Erfahrung am Aktienmarkt, immer auf maximale Sicherheit bedacht in allen Lebenslagen
- Ihr Geldvermögen verteilt sich auf 3 verschiedene Banken mit sehr hohem Tagesgeldanteil und etwas Festgeld.
- Das Depot läuft über die Commerzbank (kein Freistellungsauftrag hinterlegt)
- nebenbei eben noch Deutsche Bank und ING (Freistellungsauftrag aktuell nur bei Deutsche Bank)
- Onlinebanking ist nach viel Überzeugungsarbeit bei allen Banken seit längerem möglich
Wenn noch Informationen fehlen, dann schreibts einfach...
Mein Ziel wären einfache Lösungen, die Sie entweder alleine oder mit mir mit wenig Aufwand umsetzen kann.
Vielen Dank für die Zeit und eure Anworten!