Geldanlage

  • Ich habe bisher "Null Erfahrung" mit Fonds-Aktien-ETFs. Bin ü.65 und habe bisher mein Geld immer als TG oder FG angelegt.

    Ich möchte nun, als ersten Einstieg, 5000€ sicher anlegen. Eine Rendite von jährlich 5% würde mir reichen. (Mehr als TG/FG)

    Mir wurde geraten einen ETF zu kaufen (sollte sicherer sein als Fonds oder Aktien)

    Falls ETF welchen? (Habe das etwas von MSCI World gehört)

    Was meint ihr dazu? :sleeping: :?: :?: :?:

  • Ich möchte nun, als ersten Einstieg, 5000€ sicher anlegen. Eine Rendite von jährlich 5% würde mir reichen. (Mehr als TG/FG)

    Genau das wird schwierig: Rendite und Risiko hängen zusammen, wenn du 5% Rendite möchtest, musst du aktuell ein Risiko eingehen, bei dem die Anlage (für 10-15 Jahre) eben nicht mehr "sicher" im Sinne von Kursschwankungen ist. Wenn du jetzt noch über Anlagehorizonte von 10, besser 15 oder 20 Jahren planst, dann kannst du zeitweilige Wertverluste aussitzen und warten, bis sich die Kurse erholt haben. Wenn du das Geld allerdings in den nächsten Jahren benötigst, musst du dich mit geringeren Renditen zufriedengeben, wenn du nicht beträchtlich spekulieren ("zocken") möchtest...


    Zum Einstieg sind die folgenden Artikel nicht schlecht:

    Sichere Geldanlage
    So legst Du Dein Geld einfach sicher an
    www.finanztip.de

    Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich
    ETFs bilden Aktienindizes wie den Dax nach, sind günstig und brauchen wenig Pflege. Unser Vergleich weist auf die besten ETFs und potentielle Risiken hin.
    www.finanztip.de


    Lieben Gruß

    FTUser

  • Sicher ist an einem Aktienportfolio nichts. Egal ob aktiv gemanagter Aktienfonds, wo Fondsmanager Aktien eigenhändig auswählen oder ein ETF, der einen Index abbildet.

    Dir muss bewusst sein, dass von deinen 5000Euro investiertem Kapital in 3 Monaten vielleicht nur noch 4500Euro da sind. Dafür in 6 Monaten vielleicht 5300... Man kann es nicht vorhersehen. Daher ist das wichtigste bei einer Anlage in Aktien: Zeit und eine breite Streuung über Länder und Unternehmensgrößen.


    Kommt natürlich auf deine Ziele an - möchtest du noch auf etwas hinsparen oder möchtest du dein Geld für eventuelle Erben sinnvoll anlegen etc...

  • Wichtig bei allen Anlagen ist anfangen und noch wichtiger wann das Geld gebraucht wird. Danach richtet sich in was man investiert. Welcher Prozentsatz am Ende dabei rauskommt ist ungewiss. Nehmen wir mal an, du investierst in einen ETF auf den MSCI World, der sollte auf lange Zeit (etwa 15 Jahre) für dich arbeiten. Jetzt kann man nur in die Vergangenheit schauen und da sind halt die 15 Jahre immer im positiven Bereich. Je nach Ein- und Ausstieg kann da ein Gewinn zwischen 1 und reichlich 10% pro Jahr erzielt werden. Durchschnittlich waren es in der Vergangenheit 7%. Davon sollte man noch den Verlust durch die Inflation, Durchschnittlich 2%, abzuziehen. Weiterhin darf man nicht unruhig werden, es kann auch mal 20, 30 oder gar 50% runter gehen. Am besten man macht sich mit den Möglichkeiten erst einmal vertraut, da helfen unter anderem die passenden Videos von Saidi auf YouTube.

  • Ich habe bisher "Null Erfahrung" mit Fonds-Aktien-ETFs. Bin ü.65 und habe bisher mein Geld immer als TG oder FG angelegt.

    Ich möchte nun, als ersten Einstieg, 5000€ sicher anlegen. Eine Rendite von jährlich 5% würde mir reichen. (Mehr als TG/FG)

    Mir wurde geraten einen ETF zu kaufen (sollte sicherer sein als Fonds oder Aktien)

    Falls ETF welchen? (Habe das etwas von MSCI World gehört)

    Was meint ihr dazu? :sleeping: :?: :?: :?:

    Hallo.


    Nichts gegen Dein Interesse am Investment in ETFs, aber woher kommt der Sinneswandel, wenn Du doch bisher anders angelegt hast?


    Kommt die ETF-Idee von Dir oder von außerhalb?


    Bist Du auf die 5% Rendite überhaupt angewiesen oder würdest Du mit den bisherigen Investments und den daraus erwartbaren Renditen zurechtkommen?

  • Ich möchte nun, als ersten Einstieg, 5000€ sicher anlegen. Eine Rendite von jährlich 5% würde mir reichen. (Mehr als TG/FG)...

    Lieber Marsianer, willkommen auf der Erde und im FT-Forum!

    In deinem Alter erstmals in Richtung ETF (MSCI world o.ä.) zu tendieren, ist bei dem genannten Betrag entscheidend, ob du im Monat eine Portin Eis mehr bem lokalen Italiener naschen kannst...

    Wer dir jetzt, losgelöst von deiner Gesamtsituation, Empfehlungen zur Geldanlage erteilt, gehört geteert und gefedert.

    Will sagen, stelle mal eine Übersicht über dein Gesamtvermögen inklusive der Aufteilung der Vermögenswerte auf, und erstelle eine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Dann können wir weiterreden...

  • Danke für eure Infos. Denke es ist besser, wenn ich weiterhin bei TF/FG, bleibe. Da kann ich ruhig schlafen und habe Rendite bei 3-4%. Die Idee mit ETF kam vom Bekanntenkreis. Da wird geredet von jährl. Renditen bis 10%. Scheinbar lügen sich Manche selbst an, reden nur von Gewinnen nicht von Verlusten. Bei Aktien sind die Sprüche noch größer. Da wird gleich von 10-20% Rendite gesprochen. Wenn man das hört glaubt man: Heile Welt, bisschen Geld investieren und es vermehrt sich von selbst. Euch allen viel Erfolg i.S. Geldanlage. :sleeping:

  • Die Idee mit ETF kam vom Bekanntenkreis. Da wird geredet von jährl. Renditen bis 10%. Scheinbar lügen sich Manche selbst an, reden nur von Gewinnen nicht von Verlusten. Bei Aktien sind die Sprüche noch größer.

    Ich würde jetzt nicht gleich sagen, dass die Leute sich selbst belügen ;) Man muss einfach nur deutlich genug darauf hinweisen, dass solche Renditen (eher spürbar unter 10%) über sehr lange Zeiträume hinweg realisisert wurden und vermutlich auch realisiert werden können. Schwankungen um Kurs sind total normal... und damit muss man umgehen können.

  • Danke für eure Infos. Denke es ist besser, wenn ich weiterhin bei TF/FG, bleibe. Da kann ich ruhig schlafen und habe Rendite bei 3-4%. Die Idee mit ETF kam vom Bekanntenkreis. Da wird geredet von jährl. Renditen bis 10%. Scheinbar lügen sich Manche selbst an, reden nur von Gewinnen nicht von Verlusten. Bei Aktien sind die Sprüche noch größer. Da wird gleich von 10-20% Rendite gesprochen. Wenn man das hört glaubt man Heile Welt, bisschen Geld investieren und es vermehrt sich von selbst. Euch allen viel Erfolg i.S. Geldanlage. :sleeping:

    Wie schon oben geschrieben. Dir fehlt noch die entsprechende Finanzmarktbildung, um sicher schlafen zu können. DU bist heir richtig, aber es bedarf Eigenständigkeit. Wenn wu weiterhin nur auf Hörensagen agieren willst, hält dich keiner davon ob. Aber nicht darüber meckern, dass alles immer teurer wird. Du hast keine "Rendite" von 3-4% sondern hältst maximal das Kaufkraftniveau, während Realgüter immer weiter inflationieren.

  • Danke für eure Infos. Denke es ist besser, wenn ich weiterhin bei TF/FG, bleibe. Da kann ich ruhig schlafen und habe Rendite bei 3-4%.

    Das wird wohl so sein.

    Die Zufriedenheit ist ein Boden, auf dem der Wunsch nach Veränderung selten gedeiht.

    Da wird geredet von jährlichen Renditen bis 10%. Scheinbar lügen sich manche selbst an, reden nur von Gewinnen nicht von Verlusten. Bei Aktien sind die Sprüche noch größer. Da wird gleich von 10-20% Rendite gesprochen. Wenn man das hört, glaubt man heile Welt, bisschen Geld investieren und es vermehrt sich von selbst. Euch allen viel Erfolg i.S. Geldanlage. :sleeping:

    Rechnen wir halt einfach nach: Mein Depot steht in diesem Jahr bei +8%, im Jahr 2023 waren es +14%, im Jahr 2022 -7%, im Jahr 2021 erstaunliche +33% (Gesamtdepot, der MSCI-World-ETF ist im Detail ein bißchen anders gelaufen).


    Wärest Du Silvester 2023 mit 5000 € eingestiegen, wären das jetzt 5400 €. Bei einer Tagesgeldanlage mit 3%/a sind es 5060 € (alles ohne Steuer).


    Man muß eine Börsenanlage wollen und psychisch dazu bereit sein. Das scheint mir mit allem Verlaub bei Dir nicht gegeben zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, daß Du mit Deinen Festzinsanlagen weiterhin glücklich bist.


    Jeder legt sein Geld selber an. :)

  • Danke für eure Infos. Denke es ist besser, wenn ich weiterhin bei TF/FG, bleibe. Da kann ich ruhig schlafen und habe Rendite bei 3-4%. Die Idee mit ETF kam vom Bekanntenkreis. Da wird geredet von jährl. Renditen bis 10%. Scheinbar lügen sich Manche selbst an, reden nur von Gewinnen nicht von Verlusten. Bei Aktien sind die Sprüche noch größer. Da wird gleich von 10-20% Rendite gesprochen. Wenn man das hört glaubt man: Heile Welt, bisschen Geld investieren und es vermehrt sich von selbst. Euch allen viel Erfolg i.S. Geldanlage. :sleeping:

    Mach' wie Du meinst. Dein Geld - Deine Verantwortung. Falls Du den Drang verspürst, etwas zu änden, dann ändere etwas, wenn nicht, dann nicht.

  • Weiterhin darf man nicht unruhig werden, es kann auch mal 20, 30 oder gar 50% runter gehen.


    Gab es sowas schon einmal?

    Mal ganz im Ernst: Wer investiert denn sein Hab und Gut, seine Vorsorge und akzeptiert ein Verlust von 20-50%? Kein Wunder, dass die Leute sagen "ich pack es für 4% risikolos aufs Tagesgeldkonto"

    Angenommen das Depot und der ETF machen wirklich einen Verlust von 50% - in welcher Zeit will man das denn wieder reinholen (+Gewinn) wenn es nur ca. 5-7% gibt?


    Ich habe auch schon gelesen (mag auch Fake sein), dass Leute ihr Geld in Sachen ETFs verzockt haben. Ich leg doch nichts über lange Zeit an und weiß nicht was da in etwa rauskommt. Dann kann ich auch sorgenfrei aufs Sparbuch legen und habe eine FESTE, geringere Summe! Mein Geld ist mir zu Schade , um es aus den Fenster zu werfen.

  • Zitat vom .thor :


    Ich leg doch nichts über lange Zeit an und weiß nicht was da in etwa rauskommt. Dann kann ich auch sorgenfrei aufs Sparbuch legen und habe eine FESTE, geringere Summe! Mein Geld ist mir zu Schade , um es aus den Fenster zu werfen.



    Da unterliegst du der Geldillusion:


    Sach bleibt Sach – die Geldillusion - Prof. Dr. Hartmut Walz
    „Sach bleibt Sach. Geld geht immer kaputt“. Meine Großmutter war eine weise Frau. Über Inflation, Geldillusion und Sachwerte.
    hartmutwalz.de


    Leider machen viele Anleger diese Fehler und lassen auch die Inflation völlig außer acht.

    Ohne Risiko wirst du keine Rendite erzielen die dauerhaft oberhalb der Inflation liegt und deswegen an Kaufkraft verlieren.


    Hedonische Inflationsberechnung - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Inflation heißt Kaufkraftverlust, dass Sie mit dem gleichen Geldbetrag mit der Zeit immer weniger kaufen können. Was meint hedonische Inflationsberechnung?
    hartmutwalz.de



    Lies dich noch mal ein bisschen schlau und dann viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Zitat

    Gab es sowas schon einmal?

    Mal ganz im Ernst: Wer investiert denn sein Hab und Gut, seine Vorsorge und akzeptiert ein Verlust von 20-50%? Kein Wunder, dass die Leute sagen "ich pack es für 4% risikolos aufs Tagesgeldkonto"

    Angenommen das Depot und der ETF machen wirklich einen Verlust von 50% - in welcher Zeit will man das denn wieder reinholen (+Gewinn) wenn es nur ca. 5-7% gibt?


    Ich habe auch schon gelesen (mag auch Fake sein), dass Leute ihr Geld in Sachen ETFs verzockt haben. Ich leg doch nichts über lange Zeit an und weiß nicht was da in etwa rauskommt. Dann kann ich auch sorgenfrei aufs Sparbuch legen und habe eine FESTE, geringere Summe! Mein Geld ist mir zu Schade , um es aus den Fenster zu werfen.

    Jein!

    Die letzten Male als es solche Verluste gab, waren ETF kaum verbreitet oder der Verlust war nur sehr kurzfristig.

    2000-2003 ging es 3 Jahre nur abwärts an den Börsen. Nur gab es da halt kaum ETF. Und schon mal gar keine Kleinanleger die Ihr Geld in ETF angelegt hatten.

    2007-2008 kamen ETF so langsam auf, aber auch hier dürften Kleinanleger noch nicht dabei gewesen sein.

    2020 ging es dann quasi genau so schnell rauf, wie es zuvor runter gegangen ist.


    Grundsätzlich ist es aber so, dass 5-7% p.a. der Durschnitt über lange Anlagezeiträume ist (> 20 Jahre). Eben weil es bei -50% eben dann wieder +100% braucht um wieder auf Null zu kommen. Es gibt da dann auch Jahre in denen die Börse +30% macht. Häufig nachdem die Kurse zuvor stark eingebrochen sind.


    Hier mal die Entwicklung einer Einmalanlage von 10.000€ von 01/1995 - 12/2023 in einem weltweiten Aktienindex MSCI ACWI IMI:


    Macht auf diesen Zeitraum eine Rendite von > 8% p.a. (vor Inflation!). Und das trotz der großen Krisen 2000-2003, 2007-2008 und Corona-Crash. ;)


    Bei einem Sparplan sieht es dann aber schon nicht mehr ganz so positiv aus. Sparplan über 100€/Monat von 01/1995 - 12/2023:


    Da sind es halt 'nur noch' > 4,6% p.a. (vor Inflation!).

    Aber damit immer noch mehr als bei 4% p.a. auf einem Tagesgeldkonto. ;)


    .thor

    Du kannst Dir ja mal die Mühe machen und die Rendite eines 100€ Sparplans mit den realen Tagesgeldzinsen seit 1995 auszurechnen. Das wäre dann auch mal ein interessantes Ergebnis. :/


    Und um Deine Frage zu beantworten: Ich lege z.B. einen Gutteil meines Geldes in ETF an (aktuell 2/3 meines Gesamtvermögens). Und ja, ich weiß nicht was dabei am Ende rauskommt.

    Aber zu Deiner Beruhigung sei gesagt. Ich weiß auch noch nicht, ob ich überhaupt mal etwas von meinem investierten Geld habe. Das betrifft sowohl meine 'gefährlichen' ETF als auch meine 'sicheren' Anlagen. Wenn ich mich nächsten Sonntag mit meinem Motorrad um einen Baum wickle, spielt es eh keine Rolle mehr.

    Und die Chance darauf, dass ich mit meinem ETF Depot langfristig eine Rendite oberhalb der Inflation erziele schätze ich einfach höher ein als die Chance mit einem Tagesgeldkonto.

  • monstermaniaGrundsätzlich ist es aber so, dass 5-7% p.a. der Durschnitt über lange Anlagezeiträume ist (> 20 Jahre). Eben weil es bei -50% eben dann wieder +100% braucht um wieder auf Null zu kommen


    Und was man nicht vergessen sollte: Die allermeisten Leute werden nicht mit ihrem Gesamtvermögen kurz vor dem großen Crash einsteigen. Wer im Lauf der Jahre z.B. 50.000 EUR eingezahlt hat, dessen Depot steht vielleicht schon bei 80.000 EUR, wenn der 30%-Crash kommt. Dann stürzt es auf 56.000 EUR ab, ist aber insgesamt immer noch 12% im Plus. Das dürfte es psychologisch leichter machen. Und solange die Kurse unten bleiben, sind die weiteren Sparplanraten auch wieder günstiger.


    Aber klar, das muss man wollen. Und die Entscheidung für ETFs fiel manchem vielleicht auch leichter in einer Zeit, als man auf Tages- und Festgeld quasi keine Zinsen bekam, nach dem Motto „bevor ich gar nichts bekomme, versuche ich mal das mit den ETFs“. Bei einer sicheren Rendite von 3-5% (vor Inflation) für Festgeld sind mögliche, aber keinesfalls garantierte 7-8% auf ETFs weniger verlockend.


    Und was auch zur Wahrheit gehört: Im historischen worst case lag die Rendite bei einem Sparplan auf 10 Jahre bei minus (!) 7% p.a, auf 15 Jahre bei minus (!) 1,5% p.a, auf 20 Jahre bei mageren 1,4% p.a., und auf 25 Jahre bei 3,0% p.a., und zwar jeweils vor Inflation. Klar, die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht hoch, und idealerweise plant man so, dass man eben nicht zu einem festen Stichtag alles entnehmen muss, egal wie die Kurse stehen.


    Aber dass man auf gerade mal 10-15 Jahre gesehen immer mit einem (deutlichen) Plus rauskommen würde, stimmt eben auch nicht. Ich weiß, Dir ist das bewusst, aber ich glaube, es gibt schon auch einige, die sich von einem „ETF-Hype“ mitreißen lassen und ernsthaft glauben, bei 10 Jahren Anlagehorizont gibt es kein Risiko.


    Quelle: https://www.dividendenadel.de/…tedreiecke-2024-WEISS.pdf

  • 12345

    Ich stimme Dir weitgehend zu.

    Zitat

    Wer im Lauf der Jahre z.B. 50.000 EUR eingezahlt hat, dessen Depot steht vielleicht schon bei 80.000 EUR, wenn der 30%-Crash kommt. Dann stürzt es auf 56.000 EUR ab, ist aber insgesamt immer noch 12% im Plus. Das dürfte es psychologisch leichter machen. Und solange die Kurse unten bleiben, sind die weiteren Sparplanraten auch wieder günstiger.

    So eine Betrachtung nutzt Dir aber nix, wenn Du mit einer Entnahmestrategie arbeiten willst. Da kommt dann eben irgendwann keine Sparrate mehr.

    Der Entnahmebetrag geht vom Depotwert X am Start Deiner Entnahmephase aus (siehe 4% Regel).

    Wenn man also mit einem Depotwert von 300.000€ plant und kurz vor Beginn der Entnahmephase der Depotwert auf 200.000€ einbricht hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Entnahmerate in der Entsparphase.

    Bei Anwendung der 4%-Regel startest Du dann mit 8.000€ p.a. statt 12.000€ p.a. (vor Steuern). Selbst wenn Du dann nach 10 Jahren feststellst, dass Du Deine Entnahmerate über den reinen Inflationsausgleich hinaus erhöhen kannst, hast Du 10 Jahre lang kleinere Brötchen backen müssen. Und das gerade in der Phase in der es einem Menschen möglicherweise gesundheitlich noch besser geht als 10 Jahre später älter. :/

    Man kann das natürlich puffern, in dem man rechtzeitig einen entsprechenden Vermögensteil in sicheren Anlagen parkt (z.B. Tages-und Festgeld).


    Ich will mal hoffen, dass mir so ein Psychospiel erspart bleibt. ;)

  • monstermania Das stimmt natürlich, die Marktentwicklung kurz vor bzw. zu Beginn der Entnahmephase hat massive Auswirkungen.


    Am Ende muss da jeder eine Mischung eine Strategie finden, mit der er sich wohlfühlt. Viele Leute haben ohnehin schon eine gewisse Diversifizierung in ihrem Vermögen (z.B. gesetzliche Rentenversicherung, selbstbewohnte eigene Immobilie usw.) und müssen ihr Leben im Alter nicht zu 100% aus ETFs bestreiten. Manchmal entscheiden ETFs dann auch nur über "Extras" und wie oft es in den Urlaub geht. Dann tut auch ein Einbruch zum ungünstigsten Zeitpunkt weniger weh, als wenn plötzlich eine angemessene Entnahmerate für existentielle Bedürfnisse nicht mehr reichen würde.


    Ich werde mich mit dem Thema Entnahmephase im Detail befassen, wenn das bei mir näher rückt. Im Moment ist es noch sehr lange hin. Entsprechend gibt es auch noch viele Variablen. Aber das ist okay, 100% fix planen kann man ohnehin nicht. Ich nutze Welt-ETFs, weil ich glaube, dass sie auf lange Sicht deutlich besser performen werden als Tagesgeld/Festgeld. Gibt es eine Garantie? Nein, die gibt es nicht. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit für recht hoch, und hoffe eben, dass ich keiner der Pechvögel bin, die den schlechtesten Anlagezeitraum der letzten 100 Jahre erwischen (bzw. werde rechtzeitig vor Beginn der Entnahmephase planen, wie ich ggf. ausreichend Puffer habe, um ein Tief zu Beginn der Entnahmephase auszusitzen).


    Ich kann verstehen, dass jemand wie der Threadstarter, der sein Leben lang nicht an der Börse war, sich schwer damit tut, damit jetzt mit über 65 anzufangen. Das ist auch okay (und vielleicht auch im Hinblick auf "ruhig schlafen können" die bessere Entscheidung), zumal da der Anlagehorizont eben nicht mehr zwingend 20-30 Jahre sind und damit Kurstiefs nicht mehr unbedingt lange ausgesessen werden können.

  • 12345

    Zitat

    Ich kann verstehen, dass jemand wie der Threadstarter, der sein Leben lang nicht an der Börse war, sich schwer damit tut, damit jetzt mit über 65 anzufangen. Das ist auch okay (und vielleicht auch im Hinblick auf "ruhig schlafen können" die bessere Entscheidung), zumal da der Anlagehorizont eben nicht mehr zwingend 20-30 Jahre sind und damit Kurstiefs nicht mehr unbedingt lange ausgesessen werden können.

    Da bin ich voll bei Dir. Was nutz einem auch die Aussage Du hast ja mit 65 noch 20-30 Jahre Anlagehorizont? Ich will ja nicht erst mit 85-95 die Rendite einfahren um davon dann meine eigene Beerdigung zu bezahlen. ;)

    Als jüngerer Mensch ist es ja etwas anders. Das Risiko unterm Strich einen Verlust zu machen schätze ich für mich als extrem gering ein. Ich habe 2019 vor meinem Börsenstart ausgerechnet, dass ich im Depot 4% p.a. benötige um mein Minimalziel zu erreichen. Stand heute reichen mir sogar 3% p.a. um mein Minimalziel in den nächsten 10 Jahren zu erreichen. Ist durchaus realistisch.

    Und wenn ich jetzt in den nächsten 10 Jahren eine denkbar schlechte Phase an den Aktienmärkten erwische?

    Tja, dann kommt Plan B zum Tragen. Im ungünstigsten Fall wäre dann auch eine Verschiebung des Rentenbeginns auf 67 Jahre für mich denkbar. Das Leben ist halt nicht 100%ig planbar.


    PS: Der allerungünstigste Fall wäre eine schwere Erkrankung meiner Partnerin oder mir kurz vor dem geplanten Unruhestand. Nur um klarzustellen, dass die Finanzen eben nur einen kleinen Teil der Lebensplanung ausmacht. :/