Immobilienfonds (hausInvest) in Geldmarkt-ETF umwandeln?

  • Liebe Community,


    ich habe einen kleinen Bestand an hausInvest geerbt, den ich als Teil des Sicherheitsbausteins behalten habe. Er macht mit dem Tagesgeld zusammen zurzeit ein Drittel meines Portfolios aus, der Rest sind Aktien-ETFs.


    Ich überlege nun, den Fonds zu verkaufen und in einen Geldmarkt-ETF zu investieren. Ist das eine gute Idee, auch wenn man noch nicht sagen kann, wie der Markt nach dem Jahr Kündigungsfrist aussieht?

    Vielen Dank für euren Input!

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  • Hallo fabioso, Du kannst die Anteile auch an der Börse verkaufen statt sie zurückzugeben. Dann musst Du kein Jahr warten. Allerdings werden die Anteile mit 10 % Abschlag gegenüber dem aktuellen Rücknahmepreis der Fondsgesellschaft gehandelt. Hier ist also das Risiko eingepreist, das Du auch siehst.

  • Ich lese hier interessiert mit, denn mich interessieren die Meinungen zu offenen Immobilienfonds.
    Vor gut einem Jahr ist bei den Verbraucherzentralen und auch hier bei Finanztip (https://www.finanztip.de/investmentfonds/immobilienfonds/) eine Warn-Welle durchgeschwappt.


    Ich habe daraufhin meine offenen Immobilienfonds bei der UnionInvest (Deutschland und Europa) gekündigt. (Als Sicherheitsbaustein, wie sie oft angepriesen werden, sehe ich sie mittlerweile übrigens ohnehin nicht mehr, zumal sie - trotz der steuerlichen Begünstigung - wenig Rendite bringen.)

    Aber der große Crash ist bisher ausgeblieben und er kündigt sich auch nicht an. Oder übersehe ich da was? Ich bereue meine Kündigung nicht - aber mich würde interessieren, ob die Warnungen sich als berechtigt herausgestellt haben aus Eurer Sicht.

    (Das könnte ja auch für fabioso interessant sein.)

  • Aber der große Crash ist bisher ausgeblieben und er kündigt sich auch nicht an. Oder übersehe ich da was? Ich bereue meine Kündigung nicht - aber mich würde interessieren, ob die Warnungen sich als berechtigt herausgestellt haben aus Eurer Sicht.

    Es heißt weiter abwarten.

    Es kommt ja darauf an wie viele Anleger wirklich gekündigt haben und welche Immobilienwerte die Fonds verkaufen müssen um die Mittelabflüsse aus den Fonds zu finanzieren.

    Du mußt ja erstmal deine Kündigungsfrist abwarten und siehst erst dann was Du an Geld bekommst. Und die Abschläge bei einem Sofortverkauf an der Börse sind ja auch nicht ohne (11%).

    Da sind sicherlich noch ein paar Euro in der Schwebe.

    So ein Crash wie in der Finanzkrise wird es wohl ohnehin nicht werden.

  • Ist der Crash des Immobilienmarkts oder einer seiner Teilmärkte oder der Crash des einzelnen Fonds gemeint? Beides kann passieren. Und beides kündigt sich nicht an, sonst wäre es kein Crash.


    Beim Fonds können dumme Sachen passieren, wenn viele Anteile zurückgegeben werden und deswegen Objekte in einen wenig aufnahmebereiten Markt entlassen werden müssen und das Management dann entweder die Zitronen mit Verlust abstoßen muss oder Objekte, die man lieber gerne behalten würde. Das hat bei der letzten Immobilienfondskrise dazu geführt, dass einige durchaus etwas größere Fonds komplett abgewickelt wurden. Die Abwicklung fiel dann in eine Zeit, in der sich der Markt eigentlich schon wieder kräftig nach oben entwickelte, wovon die Anteilseigner erschreckend wenig hatten. Alles nicht schön.

  • ich habe einen kleinen Bestand an hausInvest geerbt, den ich als Teil des Sicherheitsbausteins behalten habe. Er macht mit dem Tagesgeld zusammen zurzeit ein Drittel meines Portfolios aus,

    Es gibt - meines Erachtens - keine "risikofreien" Anlagen. Höchstens "risikoarme" (da gehört dann aber meist die permanente Inflation zu den größten Risiken).


    Ob man nun mit drei, vier, fünf oder gar sieben Risikoklassen arbeitet - Immobilien (und damit auch Immobilienfonds) gehören - nach meinem Dafürhalten - jedenfalls nicht in Risikoklasse 1, wo auch ein Sparbuch, ein Tages- oder Festgeld etc. zu subsumieren ist.


    An Deiner Stelle würde ich a) ermitteln wieviel Prozent meiner Mittel in der Asset-Allocation (AA) der Fonds ausmacht b) ob ich überhaupt (auch) Immobilien in meiner AA haben will und falls ja c) mit welcher Gewichtung und mit welcher Umsetzung (Direktanlage, Immobilien-Aktien, Immobilien-Fonds, Real Estate ETF usw.).

    Ich überlege nun, den Fonds zu verkaufen und in einen Geldmarkt-ETF zu investieren. Ist das eine gute Idee,

    Eine gute Idee könnte das dann sein, wenn Du oben genannte Fragen für Dich geklärt hast und Dir auch der Fonds an sich (auch von seiner Historie her) weiterhin zusagt. Nach meiner Erinnerung hat der Fonds auf lange Sicht eine recht stabile Wertentwicklung hingelegt.


    Immobilienmärkte bewegen sich - wie Aktienmärkte, Edelmetalle, Tangible Assets usw. - in Zyklen. Nur weil der Zyklus gerade auf dem absteigenden Ast ist, würde ich jedenfalls nicht verkaufen. Sonst hätte ich mich ja ständig von irgendwelchen Bestandteilen im Portfolio trennen müssen.



    Nur meine persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Ist der Crash des Immobilienmarkts oder einer seiner Teilmärkte oder der Crash des einzelnen Fonds gemeint? Beides kann passieren. Und beides kündigt sich nicht an, sonst wäre es kein Crash.

    :thumbup:

    Beim Fonds können dumme Sachen passieren, wenn viele Anteile zurückgegeben werden und deswegen Objekte in einen wenig aufnahmebereiten Markt entlassen werden müssen und das Management dann entweder die Zitronen mit Verlust abstoßen muss oder Objekte, die man lieber gerne behalten würde. Das hat bei der letzten Immobilienfondskrise dazu geführt, dass einige durchaus etwas größere Fonds komplett abgewickelt wurden. Die Abwicklung fiel dann in eine Zeit, in der sich der Markt eigentlich schon wieder kräftig nach oben entwickelte, wovon die Anteilseigner erschreckend wenig hatten. Alles nicht schön.

    :thumbup:


    Kleine Ergänzung aus meiner Sicht: Banken, die in der Fläche solide vertreten sind (m. W. gehört das Teil zur Commerzbank bzw. Commerzbank Real Estate Invest - oder so ähnlich) können ihre Fonds in Krisen besser und leichter "pflegen" als beispielsweise eine Direktbank oder eine kleine Fonds-Boutique. Die "Marktpflege" läuft dann über die regelmäßigen Kundenkontakte, den breiten Kundenstamm, sehr langjährige (und oft auch eher "träge" Kunden) etc. pp. Das kann durchaus für den Anteilseigner ein Vorteil sein.


    Für meinen Teil empfinde ich viele Immobilienfonds als eine Art "Black Box" zudem bin ich nur "Beifahrer". Eher nix für mich - kenne aber einige Leute, die mit solchen "banalen" Immobilienfonds zum Millionär geworden sind. Und das im Schongang. Auch wenn es drei Jahrzehnte oder mehr gedauert hat. Man kann Schlechteres mit seinem Geld machen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiter viel Erfolg mit Deinen Finanzen !

  • An Deiner Stelle würde ich a) ermitteln wieviel Prozent meiner Mittel in der Asset-Allocation (AA) der Fonds ausmacht b) ob ich überhaupt (auch) Immobilien in meiner AA haben will

    Der Fonds macht etwa ein Fünftel meiner Mittel aus. Allerdings gehört die Hälfte der Fondsanteile nicht mir, und da ich b) mit „nicht unbedingt“ beantworten würde, habe ich mich für den Verkauf über die Fondsgesellschaft entschieden. Jetzt kann ich ein Jahr lang überlegen, welche ähnlich risikoarmen Alternativen es gibt.


    Vorschläge nehme ich gern jetzt schon entgegen 😊

  • Hallo zusammen,

    rasch verkaufen und langfristig in einen Welt ETF investieren.

    Unter Beachtung des 4 Töpfe Prinzips, was noch viel wichtiger ist.

    Die Zeit des hausinvest ist vorbei. Es wird höchste Zeit.

    Mit Abschlägen kann man auch sofort verkaufen.

    LG

  • Vielen Dank für den Tipp, aber steht doch alles da. Ich möchte nicht mit Abschlägen verkaufen und habe einen Sicherheitsbaustein. 4 Töpfe mache ich eh.

  • Na ja, ich schrieb „ähnlich risikoarm“, aber der Witz war natürlich trotzdem gut.

    Das war zwar ´von mir flapsig geschrieben, aber trotzdem kein Witz.


    Also ganz im Ernst: Immobilienfonds, auch offene, sind kein risikoarmes Investment.


    Es besteht die Gefahr ganz erheblicher Einbußen, die sich mit den Risiken am Aktienmarkt durchaus messen können.

  • Okay, dann habe ich in deinem oberen Kommentar was falsch verstanden. Aber um vielleicht noch eine Antwort auf meine Frage zu bekommen: Was wäre denn eine mögliche Alternative, wenn ich ein Gegengewicht zum Risiko meiner Aktien-ETFs suche? Wie gesagt, ich habe den Fonds bisher zum Sicherheitsbaustein gezählt.

    • Hilfreichste Antwort

    Wenn man nach Kommer geht, dann besteht der Sicherheitsbaustein aus Geldmarktfonds mit Euro-Staatsanleihen erstklassiger Bonität und kurzen Restlaufzeiten. Alles andere ist nicht sicher genug oder sowieso quatsch oder beides.


    Also im Prinzip das, was Du sowieso vorhattest (falls Du auf a) Euro-Staatsanleihen b) erstklassiger Bonität und c) kurze Restlaufzeiten geachtet hättest). Das hat eine Renditeerwartung etwa in Höhe der Inflation.


    Meine Frage wäre, warum Du in Deinem jugendlichen Alter den Anteil Sicherheitsbaustein auf 1/3 gestellt hast.

  • fabioso

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