Glasfaseranschluss und Tarif

  • Hallo zusammen,


    vielleicht kann mir ja die Schwarmintelligenz hier im Forum weiterhelfen:


    Bei uns in der Stadt soll jetzt überall Glasfaser ausgebaut werden. E.on wirbt, die Stadt wirbt, es gibt Info-Veranstaltungen und die Berater kommen zu den Leuten nach Hause. Glasfaser brauchen wir persönlich heute wohl noch nicht, perspektivisch aber sicherlich schon. Derzeit übernimmt der Anbieter die Kosten für die Verlegung der Kabel, daher war ich gern bereit, mein Einverständnis zu erklären, dass E.on meinen Garten aufbuddeln darf, um die Kabel zu verlegen.


    So weit, so gut. Was mich wundert, und weshalb ich hier poste:

    Voraussetzung für die kostenlose Verlegung der Glasfaser ist nicht, dass ich auch einen entsprechenden Tarif über e.on abschließe. Ich kann laut der Beratung weiter meine DSL-Verbindung nutzen, bis ich auf Glasfaser Lust habe, oder bis DSL abgeschaltet wird. Das kommt angeblich zwischen 2030 und 2035, wobei ich persönlich daran noch nicht glaube - wie auch immer.


    Aber: wenn ich mich in den nächsten zwei Monaten entscheide, einen der Tarife von e.on zu nutzen, sobald das Glasfaserkabel verlegt ist (das wird erst 2026 der Fall sein), verringert sich die Bereitstellungsgebühr von 800 Euro auf 80 Euro. Der monatliche Preis für den kleinsten Tarif, der den derzeitigen DSL-Tarif deutlich übersteigt und uns völlig ausreicht, kostet ungefähr dasselbe, wie unser derzeitiger DSL-Tarif. Die Bereitstellungsgebühr von 80 Euro käme für uns natürlich on top, obwohl wir den Tarif momentan nicht brauchen. Von den sonst fälligen 800 Euro steht im Angebot nichts, das wissen wir nur mündlich.


    Kann jemand von euch einschätzen, was da dran ist? Im Internet lese ich sonst nur von Verträgen, bei denen der der Glasfaserausbau zwingend an einen Vertrag mit dem jeweiligen Anbieter gekoppelt ist. Insoweit scheint das hier ein besonders netter Deal zu sein. Die zwei Monate Bedenkzeit für einen Vertrag, der erst in zwei Jahren laufen würde, und der angebliche Rabatt von 90% machen mich aber wieder stutzig.


    Ich tendiere dazu, den Vertrag nicht abzuschließen und darauf zu vertrauen, dass es dann, wenn wir den Glasfaseranschluss auch nutzen würden (was deutlich später als 2026 sein könnte), auch genügend günstige Angebote gibt. Habt ihr da Erfahrung und könnt mir zu- oder abraten?

  • Also vorweg: Vermutlich wird nicht Dein Garten aufgebuddelt. Die schiessen das Kabel unterirdisch von der Straße aus und machen einen Anschluss an der Kellermauer.


    Der Ausbauende hat daher relativ wenig Zusatzkosten, wenn die die ganze Straße auf einmal einrichten und nur, wenn Du einen Anschluss im Keller hast, wirst Du evtl. in Zukunft einmal einen Vertrag über die abschließen, der ihnen Geld bringt.

    Also, es ergibt schon Sinn, dass in der Ausbauphase zu machen. Wie Du es beschreibst kostet es Dich einmalig 80 Eur und die monatlichen Preise wären die, die Du jetzt schon zu zahlen bereit bist.

    Dann würd ichs tun.


    Ich weiß nur ein bisschen wie es (zumindest hier) beim Glasfaserausbau der Telekom läuft:

    Dort bekommt man im Einfamilienhaus den Anschluss komplett umsonst, wenn man einen Tarif bei der Telekom bucht. Dann werden Kabel bis in den gewünschten Raum gelegt.


    Bei einem Mehrfamilienhaus, bekommt der Eigentümer den Anschluss im Keller komplett umsonst und zwar ohne einen Tarif buchen zu müssen, aber für die Verkabelung innerhalb des Hauses ist die Telekom dann nicht zuständig.

  • Bei der Deutschen Glasfaser läuft/lief es so:


    Es mussten 40% der Bevölkerung im vorhinein einen Vertrag abschließen für 2 Jahre. Wenn das erreicht ist, wird das/die ganze Dorf/Stadt/Gemeinde versorgt. Überall werden genug Leerohre verlegt. Die Leute, die einen Vertrag abgeschlossen haben, bekommen umsonst den Hausanschluss. Die Leute, die keinen Vertrag abgeschlossen haben, bekommen keinen Hausanschluss, haben aber trotzdem später die Möglichkeit, sich für 700-800 Euro anzuschliessen.


    Also ich war der erste, der damals direkt einen Vertrag abgeschlossen hat ;)

  • Bei uns in der Stadt soll jetzt überall Glasfaser ausgebaut werden. E.on wirbt, die Stadt wirbt, es gibt Info-Veranstaltungen, und die Berater kommen zu den Leuten nach Hause. Glasfaser brauchen wir persönlich heute wohl noch nicht, perspektivisch aber sicherlich schon.

    Warum glaubst Du, daß Du "perspektivisch" Glasfaser brauchst? Hast Du schon einen großvolumigen Dienst im Blick, der eine hohe Datenrate braucht?

    Derzeit übernimmt der Anbieter die Kosten für die Verlegung der Kabel, daher war ich gern bereit, mein Einverständnis zu erklären, dass E.on meinen Garten aufbuddeln darf, um die Kabel zu verlegen.

    Die buddeln die Straße auf und schießen Dir das Leerrohr ins Haus (in das sie wohl auch gleich eine Faser einblasen).

    Voraussetzung für die kostenlose Verlegung der Glasfaser ist nicht, dass ich auch einen entsprechenden Tarif über e.on abschließe. Ich kann laut der Beratung weiter meine DSL-Verbindung nutzen, bis ich auf Glasfaser Lust habe oder bis DSL abgeschaltet wird. Das kommt angeblich zwischen 2030 und 2035, wobei ich persönlich daran noch nicht glaube - wie auch immer.

    Die Telefonleitung gehört der Telekom. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Telekom bei längst amortisierter Infrastruktur die weitere Rendite nicht einfahren möchte, zumal das Glasfasernetz von der Konkurrenz gebaut wird. Gehörte das Glasfasernetz der Telekom, sähe das wohl anders aus.

    Aber: wenn ich mich in den nächsten zwei Monaten entscheide, einen der Tarife von e.on zu nutzen, sobald das Glasfaserkabel verlegt ist (das wird erst 2026 der Fall sein), verringert sich die Bereitstellungsgebühr von 800 Euro auf 80 Euro. Der monatliche Preis für den kleinsten Tarif, der den derzeitigen DSL-Tarif deutlich übersteigt und uns völlig ausreicht, kostet ungefähr dasselbe wie unser derzeitiger DSL-Tarif. Die Bereitstellungsgebühr von 80 Euro käme für uns natürlich on top, obwohl wir den Tarif momentan nicht brauchen. Von den sonst fälligen 800 Euro steht im Angebot nichts, das wissen wir nur mündlich.

    Rechenexempel.


    Ich habe momentan einen 50er-DSL-Anschluß der Telekom. Der Anschluß kostet die üblichen etwa 45 €/m und hat dieses Jahr noch den Vorteil, daß man für gelegentliche Auslandsgespräche unproblematisch C*ll-by-C*ll nutzen kann. Allerdings: den Wechsel hat man mir mit unwahrscheinlich viel Geld (Cash-Back) versüßt, so daß mich der Anschluß in den ersten 24 Monaten nur um die 20 €/m kostet.


    Vorher hatte ich einen ähnlichen Anschluß bei WinSim (50er zu 27 €/m). Winsim hat in der Mindestlaufzeit des Vertrags den Preis erhöht; ich habe das zum Anlaß genommen, zu wechseln.


    Vermutlich werde ich (ähnlich wie bei Strom und Gas) wieder wechseln, wenn die Subvention ausläuft.


    Eine ähnliche Überlegung könntest Du anstellen. Für die Glasfaser zahlst Du 80 € Anschlußgebühr und brauchst auch eine neue Fritzbox. Der Monatspreis für die Glasfaser sei ähnlich wie jetzt für den DSL-Anschluß. Wenn Du die Geschwindigkeit nicht brauchst, könntest Du nach dem Ablauf der Mindestlaufzeit wieder zum DSL-Anschluß der Telekom wechseln, der Dich dann vermutlich 24 Monate lang nicht 45 € kostet, sondern nur etwa 20 €/m. Die passende Fritzbox hast Du noch, die brauchst Du dann nur zu reaktivieren.


    Insgesamt ist das aber eine Überlegung auf niedrigem finanziellen Niveau. Ich weiß noch sehr gut, was TK-Dienstleistungen früher gekostet haben. Im Vergleich dazu leben wir heute im TK-Schlaraffenland.


    Technisch läßt die Telekom meinen Anschluß auf etwa 60 MBit/s synchronisieren (so daß netto 50 MBit/s übrigbleiben). Winsim, also 1&1 hat auf 120 MBit/s synchronisieren lassen und die Datenrate dann softwaremäßig begrenzt.


    Ich wohne hier zusammen mit einem begeisterten Nutzer der Mediathek (normale HD-Datenrate) und erlebe damit keinerlei Engpässe. Ich selbst surfe viel und lang, das erfordert aber nur geringe Datenraten. Sprich: Die 50er-Leitung reicht mir aus, so daß ich noch nicht einmal bereit bin, die wenigen Euros für eine 100er draufzulegen.


    Meine Phantasie reicht nicht aus, mir vorzustellen, wofür ich viel mehr Datenrate brauchen könnte. Das mag ein begeisterter Videoeditor anders sehen, der sein Archiv in der Cloud vorhalten möchte.


    Your mileage may vary. :)

    Kann jemand von euch einschätzen, was da dran ist?

    Nein. Das kann nur jemand vor Ort, normiert ist da nichts. Ich traue Dir allerdings jederzeit zu, daß Du das allein ausrechnen kannst. :)

    Im Internet lese ich sonst nur von Verträgen, bei denen der der Glasfaserausbau zwingend an einen Vertrag mit dem jeweiligen Anbieter gekoppelt ist. Insoweit scheint das hier ein besonders netter Deal zu sein. Die zwei Monate Bedenkzeit für einen Vertrag, der erst in zwei Jahren laufen würde, und der angebliche Rabatt von 90% machen mich aber wieder stutzig.

    Die Vertragsbestimmungen sind hoch lokal. Mit anderen Verhältnissen aus dem Internet kommst Du leider nicht weiter.

    Ich tendiere dazu, den Vertrag nicht abzuschließen und darauf zu vertrauen, dass es dann, wenn wir den Glasfaseranschluss auch nutzen würden (was deutlich später als 2026 sein könnte), auch genügend günstige Angebote gibt.

    Aktuell ist die Glasfaser (und auch das Breitbandkabelnetz - so einen Anschluß hast Du vermutlich auch!) exklusiv für dessen Eigentümer. Bisher müssen Glasfaser- und Breitbandkabelnetze nicht für andere Anbieter geöffnet werden, die gute, alte Telefon-Doppelader aber wohl. Ob sich das mal ändern wird? Geschrieben wird davon, aber fix ist diesbezüglich nichts. Die Telekom darf das C*ll-by-C*ll-Verfahren einstellen, da sie nicht mehr marktbeherrschend sei. Vielleicht muß sie irgendwann einmal auch aus dem gleicehn Grund ihre Kupfer-Doppelader nicht mehr an andere Anbieter vermieten. Wer weiß schon, was TK-mäßig in 10 Jahren ist?


    Es ist wohl Geschmackssache, ob man sich an die Initiative dranhängt. Um viel Geld geht es letztlich nicht. Man wird in beiden Fällen nicht arm: Wenn Du jetzt mitmachst, bist Du wohl mit einigen hundert Euro dabei (für den Anschluß und die neue Fritzbox). Wenn Du Dich erst in etlichen Jahren zur Glasfaser entschließt, wird der Anbieter Dir sicher ein tolerables Angebot für den bereits liegenden Anschluß machen und keinen Schreckpreis dafür fordern. Er hat ja die Investition bereits getätigt, er verdient dann auch dann Geld, wenn er Dir wenig Geld für den Anschluß abknöpft.


    *PS: Das englische Wort fü+r "rufen" ist in diesem Forum zensiert.

  • und brauchst auch eine neue Fritzbox.

    Nee, meistens braucht man keine neue Fritzbox. Man sitzt meistens hinter einem einem Netzwerk-Terminator (NT), der als Modem fungiert. Da kannst du auch (fast) jede DSL-Fritzbox dran hängen. Für genauere Aussagen müsste man aber kurz beim Anbieter nachschauen, wie er das Glasfasernetz terminiert und welche Fritzbox man momentan hat.

  • Bei Anschlüssen der Telekom, wird in aller Regel ein ONT eingesetzt.


    Da konfiguriert man die FRITZ!Box einfach um, vom ont in lan port 1 der FRITZ!Box das geht sowohl mit einer 7490 als auch allen Modellen danach.



    Über die Telekom selber wird nach dem verlegen keine andere Buchung als über Glasfaser möglich sein.

    Vdsl über 3. Anbieter gehen allerdings weiterhin.


    Es gibt auch günstigere ftth anbieter die die t-com faser nutzen , wie 1&1 oder auch o2.


    Als Hausbesitzer würde ich einen ftth Anschluss in jedenfall ins Haus holen.

  • "einen der Tarife von e.on zu nutzen, sobald das Glasfaserkabel verlegt ist (das wird erst 2026 der Fall sein), verringert sich die Bereitstellungsgebühr von 800 Euro auf 80 Euro."

    Teltarif.de sprach davon, dass auch die 2-Jahresfrist jetzt schon läuft.
    Somit kannst jetzt einen Anschluss legen lassen und 2026 den bis dahin noch nicht aktivierten Glasfasertarif mit Monats bereits kündigen

  • Warum glaubst Du, daß Du "perspektivisch" Glasfaser brauchst? Hast Du schon einen großvolumigen Dienst im Blick, der eine hohe Datenrate braucht?

    Schau dir die Entwicklung an, und die wird so weitergehen:


    Datenvolumen im Breitband-Internetverkehr bis 2023 | Statista
    Die Statistik bildet das Datenvolumen des stationären Breitband-Internetverkehrs in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2023 ab.
    de.statista.com


    Die Telefonleitung gehört der Telekom. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Telekom bei längst amortisierter Infrastruktur die weitere Rendite nicht einfahren möchte, zumal das Glasfasernetz von der Konkurrenz gebaut wird. Gehörte das Glasfasernetz der Telekom, sähe das wohl anders aus.

    Auch die Telekom baut Glasfaser - böse Zungen sagen, dort, wo die Konkurrenz profitabel ist. Kupfer wird perspektivisch (siehe Statistik oben) nicht mehr ausreichen und deshalb irgendwann enden. Ob das jetzt schon 2035 der Fall ist, keine Ahnung. Aber passieren wird es.



    Rechenexempel.

    Exakt. In meinem Fall war das ganze sogar ein paar Euro günstiger als beim großen T, die Mindestvertragslaufzeit für Glasfaser liegt bei uns nur bei einem Monat. Von daher kein großes Risiko.

    Wenn Du Dich erst in etlichen Jahren zur Glasfaser entschließt, wird der Anbieter Dir sicher ein tolerables Angebot für den bereits liegenden Anschluß machen und keinen Schreckpreis dafür fordern. Er hat ja die Investition bereits getätigt, er verdient dann auch dann Geld, wenn er Dir wenig Geld für den Anschluß abknöpft.

    Es kommt darauf an. Bei uns bekam den Hausanschluss nur derjenige, der auch abgeschlossen hat. Wer keinen Vertrag hat, hat auch kein Kabel auf dem Grundstück und darf später die ~800 € selbst zahlen, die das Verlegen kostet.

    Ich würde einfach die 80 € in die Hand nehmen, die Fritzbox gibts für knapp über 100 €, dann entfällt auch die Routermiete bei der Telekom.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Vielen Dank für eure Antworten! Meine eigentliche Frage konntet ihr sozusagen zwischen den Zeilen beantworten. Was ich selbst daraus mache, werde ich dann sehen.


    (Frage: Ist es wirklich realistisch, dass die Bereitstellungsgebühr (nicht das Verlegen der Kabel!) zukünftig 800 Euro betragen soll? Antwort: Jedenfalls bei den Antwortenden gibt es solche Erfahrungen nicht. Da kostet das Verlegen später 800 Euro.)

    Warum glaubst Du, daß Du "perspektivisch" Glasfaser brauchst? Hast Du schon einen großvolumigen Dienst im Blick, der eine hohe Datenrate braucht?

    Tut für die eigentliche Frage zwar nichts zur Sache, aber ich habe es daraus geschlossen, dass man sich eine Zeit lang auch nicht vorstellen konnte, irgendwann von Rauchzeichen und Brieftauben weg zu kommen. Und trotzdem ist es passiert. Fundiertere Informationen hat JackDawson geliefert. Danke!

    Die buddeln die Straße auf und schießen Dir das Leerrohr ins Haus (in das sie wohl auch gleich eine Faser einblasen).

    Nein, die buddeln den Garten auf. Da du die Verhältnisse auf unserem Grundstück nicht kennst, kannst du mir das glauben.

    Insgesamt ist das aber eine Überlegung auf niedrigem finanziellen Niveau. Ich weiß noch sehr gut, was TK-Dienstleistungen früher gekostet haben. Im Vergleich dazu leben wir heute im TK-Schlaraffenland.

    Das mag sein, aber die meisten meiner finanziellen Entscheidungen befinden sich auf einem vergleichbaren Niveau. Deshalb will ich trotzdem kurz darüber nachdenken. Nach meinem Verständnis habe ich derzeit die Wahl, DSL in völlig ausreichender Geschwindigkeit zu nutzen, oder die schnellere Glasfaserverbindung, wobei ich die erhöhte Geschwindigkeit wahrscheinlich nicht bemerken würde. Der einzige Unterschied ist 80 Euro zahlen oder 80 Euro nicht zahlen.

    Nein. Das kann nur jemand vor Ort, normiert ist da nichts. Ich traue Dir allerdings jederzeit zu, daß Du das allein ausrechnen kannst. :)

    Die Frage war, ob zukünftige 800 Euro Bereitstellungsgebühr realistisch sind. Das kann ich leider nicht ausrechnen, empfinde die Frage aber dennoch als für mich ausreichend beantwortet (s. erster Satz)

    Bei Anschlüssen der Telekom, wird in aller Regel ein ONT eingesetzt.


    Da konfiguriert man die FRITZ!Box einfach um, vom ont in lan port 1 der FRITZ!Box das geht sowohl mit einer 7490 als auch allen Modellen danach.

    So wie e.on es beschrieben hat, würde bei uns auch ein ONT eingesetzt werden, die Fritzbox könne man dann aber trotzdem nicht mehr nutzen. Sei's drum, daran soll es dann im Zweifel auch nicht scheitern.

    Teltarif.de sprach davon, dass auch die 2-Jahresfrist jetzt schon läuft.
    Somit kannst jetzt einen Anschluss legen lassen und 2026 den bis dahin noch nicht aktivierten Glasfasertarif mit Monats bereits kündigen

    Das wäre ja interessant. Es klang bei e.on zwar anders, und zumindest stelle ich mir vor, dass ich dann auch monatlich dafür zahlen müsste, aber wenn es nicht so sein sollte, wäre das jedenfalls eine ganz nette Option.

    Bei uns bekam den Hausanschluss nur derjenige, der auch abgeschlossen hat. Wer keinen Vertrag hat, hat auch kein Kabel auf dem Grundstück und darf später die ~800 € selbst zahlen, die das Verlegen kostet.

    So hatte ich das in der Vergangenheit auch immer verstanden und war deshalb irritiert, dass es bei uns nicht so sein soll. Aber wir scheinen tatsächlich den Hausanschluss auch ohne Vertrag zu bekommen.


    Ich danke euch für die angeregte Diskussion, aus der ich viel mitnehmen konnte!

  • OK, das hatte ich anders verstanden mit den 800 Eur.

    Also wenn die den Anschluss jetzt erstmal umsonst legen und nachträglich über Anschlussgebühr reinbekommen wollen, besteht wohl die Hoffnung, dass sie sich das in 5 Jahren oder so noch überlegen und es billiger wird. Vermutlich wird EOn das Geschäft in ein paar jahren weiterverkaufen und den Käufern geht es nur darum, von Dir Monatsgebühren zu bekommen.


    Andererseits sagst Du, dass Du aktuell monatlich etwas ähnliches zahlst, dann wären es MIR die 80 Eur Wert, den Anschluss zu haben. Sagt ja keiner, dass Du nach 2 jahren nicht wieder zu DSL zurückkehren kannst.


    PS: Ich gehe davon aus, dass Deine Fritzbox weiter benutzen kannst. Es würde mich wundern, wenn da nicht einfach ein Modem dranhängt hinter das die fritzbox kommt.

  • Warum glaubst Du, daß Du "perspektivisch" Glasfaser brauchst? Hast Du schon einen großvolumigen Dienst im Blick, der eine hohe Datenrate braucht?

    Schau dir die Entwicklung an, und die wird so weitergehen:


    https://de.statista.com/statis…hland-seit-dem-jahr-2001/

    Ich erinnere mich daran, daß die Republik nach dem Willen des damaligen Postministers Schwarz-Schilling flächendeckend mittels Breitbandkabel erschlossen werden sollte (und ich erinnere mich auch an die Argumente, mit denen die Maßnahme durchgesetzt wurde). Das geschah auch in meinem Elternhaus, obwohl meine Eltern das eigentlich nicht wollten. Man hat die Kosten trickreich über den Stromanschluß umgelegt. Man hat gleichzeitig mit dem Verlegen des Breitbandkabels die Stromversorgung von Dachständern auf Erdkabel umgestellt. Letzteres haben die Hauseigentümer bezahlt, so daß es für die Breitbandkabelverleger praktisch nichts ausmachte, ob der einzelne Haushalt einen Breitbandkabelanschluß haben und bezahlen wollte oder nicht.


    In unserem Fall endet der Anschluß nach wie vor in einer verplombten Dose (wie in den vergangenen 30 Jahren schon - das ist eine Generation!). Ob er jemals benutzt werden wird, steht in den Sternen, denn aktuell - das weiß ja jeder! - braucht jedermann Glasfaser, denn das ist die Zukunftstechnologie. Heißt es. Das hieß es damals vom Breitbandkabelnetzt allerdings auch. Allerdings ist die Zeit darüber fast hinweggegangen.

    Auch die Telekom baut Glasfaser - böse Zungen sagen, dort, wo die Konkurrenz profitabel ist. Kupfer wird perspektivisch (siehe Statistik oben) nicht mehr ausreichen und deshalb irgendwann enden. Ob das jetzt schon 2035 der Fall ist, keine Ahnung. Aber passieren wird es.

    Mag schon sein. Der Zeitfaktor spielt dabei aber schon eine entscheidende Rolle. Ich habe in meinem Leben schon so manche Zukunftstechnologie kommen, aber auch wieder gehen sehen. Auf Sicht von 20 Jahren zu planen, erscheint sinnvoll. Auf längere Sicht zu planen, wird desto unrealistischer, je jänger der betreffende Zeitraum ist. Was im Jahr 2075 oder gar 2100 ist, würde mich zwar durchaus interessieren, es ist aber unwahrscheinlich, daß ich mir das mit eigenen Augen ansehen kann.


    Ich würde mir in meinem Haus den Anschluß vermutlich legen lassen (wobei des von den lokalen Gegebenheiten abhängt, ob ich es akzeptieren würde, daß der Vorgarten aufgegraben wird oder nicht). Ob ich den Anschluß auch nutzen würde, hängt auch von den Gegebenheiten ab und vom Preis. Für den gleichen Preis würde ich es machen, für einen Mehrpreis vermutlich nicht.


    Letztlich wird der Threadstarter das aber für sich selbst entscheiden müssen.

  • Ich würde mir in meinem Haus den Anschluß vermutlich legen lassen (wobei des von den lokalen Gegebenheiten abhängt, ob ich es akzeptieren würde, daß der Vorgarten aufgegraben wird oder nicht). Ob ich den Anschluß auch nutzen würde, hängt auch von den Gegebenheiten ab und vom Preis. Für den gleichen Preis würde ich es machen, für einen Mehrpreis vermutlich nicht.

    Genau so sehe ich das auch.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Warum glaubst Du, daß Du "perspektivisch" Glasfaser brauchst? Hast Du schon einen großvolumigen Dienst im Blick, der eine hohe Datenrate braucht?

    Tut für die eigentliche Frage zwar nichts zur Sache, aber ich habe es daraus geschlossen, dass man sich eine Zeit lang auch nicht vorstellen konnte, irgendwann von Rauchzeichen und Brieftauben weg zu kommen. Und trotzdem ist es passiert. Fundiertere Informationen hat JackDawson geliefert. Danke!

    Ob die Informationen, die der geschätzte Mitforist JackDawson geliefert hat, wirklich "fundierter" sind, das wird sich dann weisen.


    Rauchzeichen und Brieftauben sind Kommunikationsmittel von vor 200 Jahren, wir reden jetzt aktuell über eine vorhandene Technologie, die uns vielleicht 50 Jahre weiterbringt. Was in weiteren 200 Jahren hier ist, kann heute niemand realistisch ermessen.


    Vor 30 Jahren hat man mit ziemlicher staatlicher Gewalt den Bau von Breitbandkabelnetzen forciert. Heute - nur 30 Jahre später - baut man keine mehr, sondern überbaut die entsprechenden Gebiete mit Glasfasern.

    Insgesamt ist das aber eine Überlegung auf niedrigem finanziellen Niveau.

  • (Frage: Ist es wirklich realistisch, dass die Bereitstellungsgebühr (nicht das Verlegen der Kabel!) zukünftig 800 Euro betragen soll? Antwort: Jedenfalls bei den Antwortenden gibt es solche Erfahrungen nicht. Da kostet das Verlegen später 800 Euro.)

    Tun wir mal einen Moment so als wären das Wirtschaftsunternehmen und wir schreiben das Jahr 2027. Ein Kunde interessiert sich für den Abschluss eines Vertrages, der vielleicht immer noch 80 € pro Monat kostet. Dem Anbieter bringt jeder Vertrag zusätzlichen Umsatz, während Einmalkosten schon angefallen und laufende Zusatzkosten minimal sind. Dem potentiellen Kunden sind aber 800 € zu teuer, dann bleibt er weiter bei Kupfer oder Funk. Was macht der Anbieter? Auf seinen 800 € beharren oder mit dem Kunden ins Geschäft kommen.


    Also ich meine nein und würde pokern.

  • Vielleicht noch einmal zur Zusammenfassung: generell sind Glasfaseranschlüsse bei der erstmaligen Verlegung teuer. Die €800 Anschlusskosten sind die Kosten, die beispielsweise die Telekom berechnet. Andere Firma wie Deutsche Glasfaser oder lokale Betreiber berechnen zum Teil deutlich höhere Kosten.


    Entscheidet man sich für einen Glasfaseranschluss innerhalb eines bestimmten Zeitfensters, meistens vor oder direkt zu Beginn des Ausbaus in der eigenen Straße, müssen normalerweise vom Kunden keinerlei Anschlusskosten bezahlt werden. Das spart bei der Telekom um die €800 und bei anderen Anbietern auch noch deutlich mehr. Wer lieber abwarten und sich erst später für einen Glasfaseranschluss entscheidet, zahlt dann oft sehr viel Geld dafür.


    Es lohnt sich also möglichst früh einen Glasfaseranschluss zu buchen, wenn man dies sowieso möchte oder perspektivisch möchte. Dies kann eine Menge Geld ersparen. Man sollte auch wissen, dass man selbstverständlich nicht den höchsten Tarif buchen muss. Alle Anbieter bieten Tarife in verschiedenen Bandbreiten an. Hier sollte man das auswählen, was für einen persönlich passend ist. Die spätere Änderung der Bandbreite ist jederzeit möglich. Dies ist auch nicht mit besonderen Kosten verbunden, sondern es stellt einfach nur einen Tarifwechsel dar.

  • Ich habe mich bereits für Glasfaser entschieden, nutze den Anschluss gewerblich also sind es für mich Betriebskosten.

    Ach ja, Wasser und Abwasseranschlüsse waren auch mal neu, heute normal.

    Genauso Strom und Telefon. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, oder auch Stillstand bedeutet Rückschritt.
    Ich habe auch mal gelesen das es für Einzelimmobilien schon ca. 8 % Kaufpreis ausmachen kann wenn kein Glasfaseranschluss vorhanden ist. Ich würde mir z. B. kein Haus kaufen ohne Glasfaseranschluss wenn der Anschluss für den jeweiligen Ort möglich gewesen wäre.

  • Ich habe auch mal gelesen das es für Einzelimmobilien schon ca. 8 % Kaufpreis ausmachen kann wenn kein Glasfaseranschluss vorhanden ist. Ich würde mir z. B. kein Haus kaufen ohne Glasfaseranschluss wenn der Anschluss für den jeweiligen Ort möglich gewesen wäre.

    Sehe ich genauso und würde ich wahrscheinlich auch genauso machen. Zumindest dann, wenn eine gewisse Auswahl herrscht.


    Niemand wird bestreiten, dass Glasfaser die Zukunft gehört. Schon seit Jahrzehnten sind die großen überregionalen Kommunikationsnetze Glasfaser basiert. Ebenso sind die allermeisten grauen Kästen an der Straße, die DSL beziehungsweise VDSL bereitstellen, mit Glasfaser an der Vermittlungsstelle angeschlossen. Und es hat lange gedauert, bis diese Technik jetzt auch ganz langsam bei den Leuten in der Wohnung ankommt.


    Und gerade beim der erstmaligen Erschließung von Häusern oder Wohnungen mit Glasfaser brauchen die Verbraucher ja in aller Regel keinerlei Erschließungskosten zahlen. Das ändert sich später. Und ein neuer Glasfasertarif muss auch keineswegs zwingend teurer sein als der wahrscheinlich ja schon vorhandene DSL Tarif. Wie bereits erwähnt sollte sich niemand eine für ihn persönlich unnötig hohe Bandbreite aufschwatzen lassen. Im Zweifel eher mit geringerer Bandbreite beginnen. Eine spätere Erhöhung ist im Rahmen eines Tarifwechsels praktisch immer möglich.

  • Ich habe mir hier auch zum Jahresanfang für zwei EFH's Glasfaser legen lassen.


    Die Verlegung erfolgte unterirdisch (ca. 50cm tief) mit Sonde, je Haus 25m bzw. 50m von der Strasse entfernt.


    In jedem Haus wurde dann im Keller ein 'Übergabepunkt' installiert.


    Konditionen waren (weshalb ich das Angebot angenommen hatte):

    1. "Wir schießen die Glasfasern anstelle für 800€ pro Hütte für 0€ pro Hütte bis in den Keller und installieren dort den Übergabepunkt"

    2. "Es gibt KEINEN Angebotszwang, um von derzeitigem DSL-Anschluß auf Glasfaser zu wechseln"

    3. "Solltest Du Dich -irgendwann in der Zukunft- für einen Wechsel auf Glasfaser entscheiden, dann mußt Du minimum für 2 Jahre einen Glasfaservertrag mit der Telekom abschließen"


    Für mich war das ein guter Deal, habe derzeit auch nicht vor mich von meinem DSL(100)-Vertrag zu trennen steigert ggf. auch den Wert der Immobilien.


    Ein Wort zur installation der Glasfaserrohre, aus eigener Erfahrung:

    In der Zuleitung der Glasfaserrohre mussten alle 6 bis 8 Meter Löcher ausgegraben werden, um den korrekten Verlauf der Sonde zu überprüfen....also 'einmal 10...20 Meter durchschießen' ist nicht.


    Die Tiefbaufirma hat sauber gearbeitet, nach ca. 6 Monaten musste die Firma nochmals kurz rumkommen, um einige Bodensenkungen in den Auffahrten wieder anzuheben und festzurütteln...aber das passiert manchmal.


    Grüße

  • Ich habe auch mal gelesen, dass es für Einzelimmobilien schon ca. 8 % Kaufpreis ausmachen kann, wenn kein Glasfaseranschluss vorhanden ist.

    Das glaube ich nicht.


    Das hieße ja, das das grundsätzlich gleiche Einfamilienhaus mit einem Wert von 500 T€ mit Glasfaseranschluß 40 T€ mehr wert wäre als ohne. Oder: Das hieße, daß die Nachinstallation eines Glasfaseranschlusses 40 T€ kostete.


    Häufig werben die Glasfaserinstallateure damit, daß der Anschluß "jetzt" nichts kostet, wenn man sich an die allgemeine Baumaßnahme dranhängt, und später 800 €. Selbst wenn die spätere Installation (unter normalen Bedingungen) meinetwegen 2 T€ kostete, ist das von den 40 T€ noch meilenweit weg. Wir reden ja von einigermaßen geschlossenen Bebauungen und nicht der Breitbandversorgung einer Almhütte.