S&P 500 oder MSCI world als Baustein eines Portfolios

  • Hallo ich bin relativ neu im Thema ETF, meine Idee ein Portfolio zu bauen mit 30% euro Anleihen und Unternehmens und der rest 70% in Aktien ETF, dies ist für die Rente gedacht in 25 Jahre, mit Einmalanlage+sparen


    Für die 70% hätte ich aber tatsächlich 3 Gedanken,


    60% davon im MSCI World, 20% im S&P500 und 10 % im Emerging Markets. (dieses würde aber die Gewichtung in USA vergrössern , macht es überhaupt sinn?


    70% im S&P500 Und rest in ETF of Emerging Markets (S&P wegen die Rendite)


    70% im MSCI und rest in Emerging Markets (würde es überhaupt sinn machen da würde die Gewichtung in emerging markets sich vergrössern oder)


    Welche Gedanken hättet ihr in so eine Gewichtung?


    Herzlichen Dank!

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  • Der MSCI World und der S&P500 haben eine relativ große Schnittmenge an US-Unternehmen. Nimmst du beide in dein Portfolio, bist du nicht besser diversifiziert als würdest du nur den MSCI World nehmen.

    Ob du die USA jedoch stärker gewichten möchtest bleibt dir überlassen.


    Da im MSCI World Aktien aller Industrieländer enthalten sind, was im S&P500 nicht der Fall ist, würde ich den den MSCI World nicht vollständig durch den S&P500 ersetzen. Da fehlt dann einfach was...


    Bis zu 30% Emerging Markets kann man meiner Meinung nach gerne machen, wenngleich das vermutlich die obere Grenze dessen ist, was ich als repräsentativen Anteil der Emerging Markets an der Weltwirtschaft betrachten würde.


    Grundsätzlich habe auch ich keine Glaskugel. Aus diesem Grund bin ich Fan davon das Portfolio so einfach und breit wie möglich zu gestalten. Es gibt im übrigen auch 1-ETF-Lösungen für die gesamte Welt (inkl. Schwellenländer).

  • Ich würde Dir empfehlen es möglichst simpel zu halten.

    Nimm für den Aktienteil einen ETF auf einen weltweiten Index wie den FTSE All World oder den MSCI ACWI (IMI).

    Damit investierst Du mit einem ETF in 85-99% der weltweiten Aktienmarktkapitalisierung.

    Gute Produkte sind z.B. der Vanguard FTSE All World oder der SPDR MSCI ACWI IMI.


    Vergleichen - fondsweb

    Mehr braucht es neben einem konsequenten Dranbleiben nicht.

  • 70% im MSCI und rest in Emerging Markets (würde es überhaupt sinn machen da würde die Gewichtung in emerging markets sich vergrössern oder)

    Also das wäre mein Favourit! Wenn du, wie aktuell wieder, fast 70% US-Anteil im MSCI-World hast, warum dann den US-Anteil noch weiter erhöhen? Das wäre ein gewaltiges Klumpenrisiko und eine Wette auf nur ein Land der Erde. Und schau dir den Zustand dieses Landes und der Demokratie dort doch mal genauer an…


    Wenn du auf mehre Bausteine stehst: Warum nicht noch die Small-Caps ergänzen, die fehlen in allen deinen Ansätzen für ein „vollständiges“ Weltportfolio?


    Möglich wäre z.b. 60% Welt, 20% Emerging-Markets, 20% Small-Caps. Sowas mit Nachhaltigkeitsfilter / SRI in etwa peile ich an, das scheint mir ökonomisch sinnvoll…

  • Hallo zusammen,

    einer reicht.

    Einmal MSCI World 100 Prozent.

    Es einfach zu halten heißt eine optimale Verteilung von Risiko und Sicherheit.

    Mehr braucht es nicht und weniger auch nicht.

    Es sieht simpel aus. Ist es aber nicht.

    Passiv zu bleiben ist die eigentliche Herausforderung.

    Die Füße stillzuhalten ist nicht einfach.

    LG

  • Das würde ein gewaltiges Klumpenrisiko auf nur ein Land der Erde. Und schau die den Zustand des Landes und der Demokratie dort doch mal genauer an…

    Ist schon x mal diskutiert worden:
    Das "gewaltige Klumpenrisiko" relativiert sich m. E., da die Firmen weltweit agieren, produzieren und Umsätze generieren.
    Im Falle von markanten Veränderungen wird auch ein MSCI World-ETF seine Zusammensetzung ändern.
    Die Korrelation zwischen Apple und Co. und dem Zustand des Landes/der Demokratie ist wie hoch? Welche Schlüsse wären dann zu ziehen?

    In EM möchte ich ungern investieren, auch nicht zu 30%. Man schaue sich den Vergleich hier an.

  • In EM möchte ich ungern investieren, auch nicht zu 30%. Man schaue sich den Vergleich hier an.

    Ist auch schon zig-mal diskutiert worden. ;)

    Warum sollte man die Schwellenländer (EM) komplett ausschließen, wenn man plant auf die nächsten 25 Jahre anzulegen? :/

    Es gab immer wieder Zeiträume in denen die Schwellenländer besser performt haben als die Industrieländer. Warum daher nicht einfach 'den Markt' entscheiden lassen wie hoch der Schwellenlandanteil im Depot wird. :/

    Also einfach einen weltweiten ETF nach Marktkapitalisierung? Aktuell ca. 10% Schwellenländer. Und wenn in 20-30 Jahren der Anteil auf 20% steigt ist man automatisch dabei (und wenn er auf 5% sinkt ebenso).


    Wir Menschen tun uns einfach schwer damit eine Entwicklung von 10 Jahren nicht einfach so weiter in die Zukunft fortschreiben zu wollen.

    Braucht Ihr Portfolio wirklich noch Aktien aus Schwellenländern?
    Wer sein Portfolio breit diversifizieren und langfristig sauber aufstellen möchte, kommt an einer Investition in Schwellenländer daher nicht vorbei.
    www.neunundvierzig.com

  • Die Korrelation zwischen Apple und Co. und dem Zustand des Landes/der Demokratie ist wie hoch? Welche Schlüsse wären dann zu ziehen?

    Ziemlich, würde ich mal argumentieren: Wenn die US-Demokratie weiter so zerbricht, dürften US-Unternehmen nicht nur im Binnenmarkt zunehmend Probleme bekommen. Wo und wie sollen den die Arbeitnehmer/innen genau leben, die sich heute selbst in Kalifornien zunehmend wg. fehlender bezahlbarer Wohnmöglichkeiten, bezahlbarer Ausbildungsmöglichkeiten für die Kinder, fehlender Sicherheit, etc. umorientieren und teilweise sogar in andere Länder ziehen, um dort zu arbeiten. Mein Schluss daraus: Nicht "all eggs in one basket", sprich keine 70%+ auf die USA setzen, sondern weltweit streuen. ;)

    Im Falle von markanten Veränderungen wird auch ein MSCI World-ETF seine Zusammensetzung ändern.

    Genau. Nur dann eben erst nachträglich, wenn die Blase dann schon geplatzt ist. So wie damals Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er Jahre nach dem Platzen der Japan-Blase. Es hat bekanntlich massiv lange gedauert, bis sich der dortige Index aber auch der (zurückgerechnete) MSCI-World wieder erholt hat. Das ist historisch gesehen der Hauptgrund, warum die letzten 50 Jahre ein BIP-Portfolio besser gelaufen wäre, als eins nach der Marktkapitalisierung der MSCI-World. Eben weil man die Blasen nicht ganz so stark mitnimmt...

    In EM möchte ich ungern investieren, auch nicht zu 30%. Man schaue sich den Vergleich hier an.

    Das willst du ernsthaft begründen mit so kurzen rückblickenden Laufzeiten? Klar, die EM sind insb. in den letzten drei Jahren schlecht gelaufen, aber daraus würde ich über Jahrzente niemals schließen, dass sie schlechter laufen als der Weltmarkt. Stimmt einfach bezogen auf die letzten 30-50 Jahre auch nicht, da waren oftmals die Emerging-Markets besser (Stichwort: "Political Risk Premium"). Ich seh das aktuell so: Die Schwellenländer sind historisch gesehen im Gegensatz zu den USA und dem MSCI-World extrem günstig bewertet, egal ob nach KGV oder welchem anderen üblichen Maßstab auch immer. Man streut über den EM-Index auch relativ stark über unterschiedliche Regionen / Kontinente, also da kaufe ich gerade mit sehr viel Optimismus ehrlich gesagt! :)


    Ich denke, wenn man schon historische Verläufe von Kursen betrachtet, dann nur die über mehrere Jahrzehnte. Die letzten 3-5 Jahre zu extrapolieren führt fast immer zu Schlussfolgerungen, die eben auf noch dünnerem Eis stehen, als die über 30-50 Jahre...

  • Na ja, die berüchtigte 70 World / 30 EM Aufteilung kommt ja daher, dass diese Kombination im Zeitraum 1988-2018 optimal gewesen ist (Risiko/Rendite)

    MSCI World & MSCI Emerging Markets – was ist der optimale Mix? – Finanzen? Erklärt!


    Da aber der Blick in den Rückspiegel keine Aussage für die Zukunft zulässt, würde ich den ein Welt-ETF (All World, ACWI) als guten Kompromiss ansehen. Zu dem Schluss kommt ja auch Georg in seinem Blogbeitrag.

  • Hallo.


    Wenn Du das so machen willst, dann mach' es ruhig so. Dein Depot, Deine Verantwortung. Du musst mit den Chancen und Risiken leben.


    Ich persönlich habe 1x MSCI World und fertig. Das heißt aber nicht, dass alle das so machen müssen. ;)

  • Hallo.


    Wenn Du das so machen willst, dann mach' es ruhig so. Dein Depot, Deine Verantwortung. Du musst mit den Chancen und Risiken leben.


    Ich persönlich habe 1x MSCI World und fertig. Das heißt aber nicht, dass alle das so machen müssen. ;)

    Mach ich auch so.
    Trotzdem sind die Argumente von monstermania, johu, FinanztipUser bedenkenswert. Danke.
    Mit Sicherheit werde ich in x Jahren nicht zurückschauen und mich ärgern, weil ich y% EM oder was Anderes nicht dabei hatte.
    Jeder hat ja seine persönliche Hochlauf- und Lernphase, bis die Psychologie so weit ist, mit Mut in was zu investieren, was man sich bisher nicht getraut hat. So verbuche ich jedenfalls die Zeit vor Jahren, die andere vielleicht als verschenkte ansehen.

  • Mit Sicherheit werde ich in x Jahren nicht zurückschauen und mich ärgern, weil ich y% EM oder was Anderes nicht dabei hatte.

    Die Unterschiede zwischen 100% MSCI World, 100% MSCI ACWI oder auch 70 World / 30 EM werden in x Jahren wohl auch nicht allzu hoch sein.

    Man muss einfach nur lang und breit genug investieren. Dann gleicht es sich über die Zeit schon irgendwie wieder aus.

    Hier mal die Kombinationen als Sparplan seit 1988:

    Ja, es sind 25.000€ Unterschied (im Rückspiegel). Aber mir wäre es ehrlicherweise völlig egal, ob ich nun 415K€ oder 440K€ im Depot hätte. ;)

    Erstmal muss man es schaffen über 35 Jahre (s)einen Sparplan durchzuhalten!


    Jeder hat ja seine persönliche Hochlauf- und Lernphase, bis die Psychologie so weit ist, mit Mut in was zu investieren, was man sich bisher nicht getraut hat. So verbuche ich jedenfalls die Zeit vor Jahren, die andere vielleicht als verschenkte ansehen.

    Genau so ist es. Der große Sprung ist der Wandel vom Sparer mit 'sicheren' Zinsprodukten zum Investor an den 'riskanten' Aktienmärkten.

    Der Rest ist dann Belohnung fürs durchhalten. ;)

  • Ja, es sind 25.000€ Unterschied (im Rückspiegel). Aber mir wäre es ehrlicherweise völlig egal, ob ich nun 415K€ oder 440K€ im Depot hätte. ;)

    Interessant an der Darstellung sind neben dem Endergebnis vor allem auch die Diskrepanzen im Zeitverlauf: Insb. das Platzen der New-Economy-Blase nach der Jahrtausendwende sieht man in der relativ besseren Performance der EM, genau wie die Finanzkrise ab 2007. Beides größere Krisen der westlichen Industriestaaten, die heute primär den MSCI-World betreffen würden. Über die Jahre hat das bisher selbst die Flaute der EM in den letzten Jahren überkompensiert.


    Mein Punkt: Wie sich die Weltregionen zukünftig entwickeln steht in dem Sternen. Aber wenn man doch mit dem MSCI-EM und dem MSCI-Small-Cap zwei Indizes hat, die den MSCI-World (in meinen Augen aktuell echt eine Sektor- bzw. Landeswette auf die USA und Big-Tech) weltweit weiter streuen, mit welchen guten Argumenten sollte man das nicht tun? Also egal ob in 3 ETF oder in einem ACWI-IMI natürlich. Die weltweite Streuung / Diversifikation erhöht sich, die Sharpe-Ratio verbessert sich. Was spricht bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren also rational dagegen und für den begrenzteren MSCI-World? :/


    Ich verstehe in der Hinsicht die Finanztip-Empfehlung auch nicht so ganz. Der 1-ETF-Ansatz in allen Ehren, aber wenn man keinen SRI will, warum wird dann als „einziger“ ETF nicht der ACWI-IMI empfohlen? Mir scheint das Festhalten am MSCI-World langsam aus der Zeit gefallen bzw. aus einer Zeit zu stammen, als ein MSCI-World-ETF noch innovativ war und Ergänzungen bzw. der ACWI-IMI noch nicht verfügbar…

  • Mir scheint das Festhalten am MSCI-World langsam aus der Zeit gefallen bzw. aus einer Zeit zu stammen, als ein MSCI-World-ETF noch innovativ war und Ergänzungen bzw. der ACWI-IMI noch nicht verfügbar…

    Die Behauptung stimmt doch so nicht. Finanztip präferiert gar nicht allein den einen Index.

    MSCI ACWI - ETFs auf den MSCI All Countries World Index
    Diese Alle-Länder-ETFs überzeugen
    www.finanztip.de

    Es 'muss' nun aber auch nicht der sein, den du unbedingt vorne sehen willst.

  • Meinte weniger die Detailartikel, als die grundlegenden zur Geldanlage, den die meisten vermutlich als erste Anlaufstelle lesen dürften. Den hier zum Beispiel:


    Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich
    ETFs bilden Aktienindizes wie den Dax nach, sind günstig und brauchen wenig Pflege. Unser Vergleich weist auf die besten ETFs und potentielle Risiken hin.
    www.finanztip.de


    Zitat bzw. die zusammenfassende Empfehlung daraus:

    • Finanztip empfiehlt folgende weltweit ausgerichtete ETFs: iShares (ISIN: IE00B4L5Y983), Invesco (IE00B60SX394), Xtrackers (IE00BJ0KDQ92) und Vanguard (IE00BK5BQV03). In Klammern steht die Identifikationsnummer.

    Fazit: Mehrfach „nur“ der MSCI-World und einmal der FTSE Developed-World. Allesamt m.E. gerade nicht so ganz „weltweit ausgerichtet“ und auch ohne die kleineren Unternehmen, egal aus welcher Region der Welt…

  • Über die Jahre hat das bisher selbst die Flaute der EM in den letzten Jahren überkompensiert.

    Vorsicht. Das gilt nur für einen Sparplan im o.g. Zeitraum. ;)

    Bei einer Einmalanlage (20.000€ in 1988 und dann nur noch jährliches Rebalancing) sieht das Ergebnis dann schon wieder ganz anders aus!

    Auch wenn Du den Anlagezeitraum verschiebst (Start-Enddatum) sieht das Ergebnis schon wieder anders aus.

    70/30 war bei einer Einmalanlage von 1988-2024 ganz klar vorn! Aber auch hier war der ACWI immerhin 'besser' als nur der MSCI World allein.

    Aber auch hier gilt: Ist Alles nur der Blick in den Rückspiegel. Niemand weiß wie es in der Zukunft läuft.


    Und selbst mit 'nur' dem MSCI World wären so > 7% p.a. drin gewesen und auch damit wäre ich mehr als zufrieden! :/

    Das ein anderer Anleger mit 70/30 dann fast 9% p.a. gemacht hätte, wäre mir dann auch egal. Ich kann da auch gönnen. Mein Ziel wäre erreicht. Und nur das zählt.

  • Danke an alle die auf meine Frage reagiert haben !

    Ich habe jetzt eine bessere Vorstellung meines Depots!


    Danke.


    Noch dazu wenn mann einen größeren betrag hätte um anzufangen, würdet ihr es nach und nach investieren um den cost leverage effect zu haben , oder auf einmal ?wir reden ca von 50 000€

  • Mal ne Frage, weil ja immer wieder der hohe US-Anteil im MSCI World bemängelt wird. Würde sich das nicht eh entsprechend anpassen, wenn die Wirtschaft in den USA jetzt total in den Boden kracht? Dann fliegen doch entsprechende Unternehmen eh aus dem ETF, richtig?

  • Mal ne Frage, weil ja immer wieder der hohe US-Anteil im MSCI World bemängelt wird. Würde sich das nicht eh entsprechend anpassen, wenn die Wirtschaft in den USA jetzt total in den Boden kracht? Dann fliegen doch entsprechende Unternehmen eh aus dem ETF, richtig?

    Ja, klar! Nur verliert dann der Wert des ETF eben auch entsprechend viel Boden. Sprich: Der Kurs fällt entsprechend! Und entsprechend lang dauert es dann, bis sich dein ETF wieder erholt hat! Daher macht eine breitere Streuung durchaus Sinn finde ich…