Hallo miteinander,
auch ich bin mir extrem unsicher, wie ich mit meinem Riester-Banksparplan weiterverfahren soll und wäre auf euer einschätzendes Feedback gespannt. Ich bin in "Finanzdingen" leider nicht sooo tief drin, etwas risikoscheu und hab halt immer ein gewisses Misstrauen, wenn mir jemand was "Undurchsichtiges" anbieten will. Finanztip hat mir bisher in vielen Bereichen immer gute und wertvolle Ratschläge gegeben, aber in meinem konkreten Fall scheint die Situation jetzt doch recht speziell zu sein.
Ich bin Baujahr 1970 (53 J., Single, kinderlos, keine Geschwister) und habe leider spät begonnen, mich um meine Rente zu kümmern. Außerdem habe ich ein bis zwei recht turbulente Jahre hinter mir, in denen u.a. meine Eltern gestorben sind, zwischendrin noch die Zentralheizung getauscht wurde und ich mit Beginn 2024 auch noch arbeitslos wurde. Als verbliebener Bewohner des (jetzt geerbten, schuldenfreien, aber nicht ganz neuen) kleinen Einfamilienhauses bin ich nun auch Eigentümer und will hier auch wohnen bleiben.
Damals, Ende 2011 (um in Sachen Rente endlich überhaupt mal irgendwas zu unternehmen), bin ich der Finanztip-Empfehlung gefolgt und habe den an die (0,5% unter der zur Quartalsmitte festgestellte) Umsatzrendite gekoppelten VR-RentePlus-Riester-Banksparplan der Volksbank Gronau-Ahaus abgeschlossen - immerhin all die Jahre mit einer garantierten Mindestverzinsung von 1,5%. In letzter Zeit lagen die Zinsen bei ca. 2%.
Durch regelmäßige überzahlungen und insbesondere einer ganz großen Einmaleinzahlung haben sich dort unterdessen über 86.000 € angesammelt. Ob das clever war oder nicht, sollte jetzt nicht das große Thema sein - es ist wie es ist...
Stand des Banksparplans Ende 2023:
Insgesamt gutgeschriebene Zulagen: 1.953,00 €
Insgesamt geleistete Altersvorsorgebeiträge: 73.715,89 €
Kosten für die Verwaltung des Kapitals: 0,00 €
im Jahr 2023 erwirtschaftete Erträge: 1.603,95 €
Stand des Altersvorsorgevermögens: 84.178,13 €
Erst Ende 2021 war ich offen oder bereit für die "ETF-Welt" und habe nach langem Zögern zusätzlich erstmals 50.000 € auf einmal in einen ETF investiert. Naja, kaum war das Geld drin, kam die Kehrtwende und es ging 'ne lange Zeit nur noch nach unten und das ETF-Vermögen schrumpfte - keine so schöne Start-Erfahrung. Aktuell pendelt das Depot aber wieder um die 60.000 €.
Parallel dazu habe ich Stand heute weitere gesparte ca. 90.000 € (noch) auf diversen Tagesgeldkonten (ordentliche Neukunden-Zinsaktionen nutzend) liegen.
So, was mach ich mit dem Angesparten und v.a. eben mit dem Riester-Banksparplan ("Hartz4-sicher", ohne Abgeltungssteuer, mind. 1,5%)?
Zumindest eine "Bremse" sollte wohl auf jeden Fall langsam mal rein, weil sonst die 100.000 € Einlagensicherung ja irgendwann erreicht wären.
Wie ist das eigentlich, wenn ich den Vertrag stilllegen (also beitragsfrei stellen) würde?
Bekäme ich dann trotzdem noch mind. 1,5% Zinsen auf das eingefrorene Vermögen oder läge das Geld dann einfach so rum? Das wär ja ganz blöd...
Darauf konnte ich nämlich auch im Finanztip-Ratgeber leider keine Antwort finden.
Oder wäre es vielleicht sogar doch besser, den Banksparplan (ggf. extrem reduziert?) weiterlaufen zu lassen?
Verfügungen von Überzahlungen wären (sofern ich das alles richtig verstanden habe) wohl auch möglich, daraus resultierende Erträge wären dann aber mit dem pers. Steuersatz zu versteuern.
Wie es jobmäßig bei mir weitergeht, steht aktuell völlig in den Sternen und die gesetzl. Rente sieht leider auch nicht sonderlich berauschend aus. Aktuell lag sie im Sep. 2023 bei gut 580 € bzw. bei einer Prognose von knapp 1050 € mtl. wenn alles so weitergegangen wäre.
Wie würdet ihr in meiner Situation handeln, um (weitere) grundlegende Fehler zu vermeiden und das beste aus den aktuellen Gegebenheiten rauszuholen?
Schonmal danke fürs Reindenken!