Wir sind eine Arztpraxis und müssen als Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge für unserer medizinischen Fachangestellten anbieten (Bruttomonatsgehälter ca. 3000€). Einige Mitarbeiterinnen haben sich jüngst bei MLP beraten lassen und möchten hierüber eine bAV abschließen. Da ich den Eindruck gewonnen habe, dass MLP Berater zu eigenem Vorteil handeln, würde ich unserern Arbeitnehmerinnen gerne selbst eine sinnvolle bAV heraussuchen. Mir schwebt eine Direktversicherung vor, die in einen ETF einzahlt mit möglichst geringen Verwaltungskosten. Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
bAV als Arbeitgeber anbieten - aber welche?
- Andreas55
- Erledigt
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svenja147
Hat das Thema freigeschaltet. -
Wir sind eine Arztpraxis und müssen als Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge für unserer medizinischen Fachangestellten anbieten (Bruttomonatsgehälter ca. 3000€). Einige Mitarbeiterinnen haben sich jüngst bei MLP beraten lassen und möchten hierüber eine bAV abschließen. Da ich den Eindruck gewonnen habe, dass MLP Berater zu eigenem Vorteil handeln, würde ich unserern Arbeitnehmerinnen gerne selbst eine sinnvolle bAV heraussuchen. Mir schwebt eine Direktversicherung vor, die in einen ETF einzahlt mit möglichst geringen Verwaltungskosten. Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
Hat Finanztip da keine Vorschläge?
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Hat Finanztip da keine Vorschläge?
So gehst Du vor:
Fordere Deinen Arbeitgeber auf, Dir eine Direktversicherung anzubieten, sollte er es nicht von sich aus tun. Du hast ein Recht darauf.
Da steht nirgendwo, was der Arbeitgeber tun kann, um eine gute Direktversicherung zu finden. Oder gibt es einen anderen Beitrag dazu? Die meisten Arbeitgeber erledigen die Pflichtübung vermutlich, indem sie sich von interessierten Kreisen beraten lassen. Andreas55 als rühmliche Ausnahme, die mit "dass MLP Berater zu eigenem Vorteil handeln" wohl nicht ganz daneben liegt.
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Ich hab mal schnell, auch aus Eigeninteresse, google gefragt und u.a. das hier gefunden:
https://www.diebayerische.de/b…ge/fondsrente-bav-invest/
Da kann man auch ETFs auswählen. -
Moin!
Hier können sich Arztpraxen fachlich beraten lassen:
Mit der GesundheitsRente den Lebensstandard im Alter sichernBetriebliche Altersvorsorge ist für medizinische Fachangestellte unerlässlich. Denn die gesetzliche Rente wird nicht reichen ...www.aerzteversicherung.deDas konnte ich über die KBV recherchieren.
Viel Erfolg!
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Da steht nirgendwo, was der Arbeitgeber tun kann, um eine gute Direktversicherung zu finden. Oder gibt es einen anderen Beitrag dazu? Die meisten Arbeitgeber erledigen die Pflichtübung vermutlich, indem sie sich von interessierten Kreisen beraten lassen. Andreas55 als rühmliche Ausnahme, die mit "dass MLP Berater zu eigenem Vorteil handeln" wohl nicht ganz daneben liegt.
Wenn Finanztip einen Anbieter bzw. ein Angebot für eine Rentenversicherung vorschlägt, kann der abschlussinteressierte AG dort nachfragen.
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Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Um Formulare und Zeit zu sparen, versuche ich es ersteinmal im Gespräch und biete den Mitarbeiterinnen alternativ zur bAV als Gehalts-Bonus vermögenswirksame Leistungen an, die dann in einem VL-Depot in ETFs angelegt werden sollen. Das sollte für die Mitarbeiterinnen eine renditestarke und kostenarme Möglichkeit sein, fürs Alter vorzusorgen.
Allerdings wird mich das nicht von meiner Verpflichtung entbinden, dennoch eine bVA anzubieten, wenn eine Mitarbeiterin weiterhin darauf besteht? Ob es rechtlich möglich ist, entweder VwL oder bVA anzubieten, müsste ich klären?
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Moin Andreas55 und willkommen im Forum ,
wenn du deinen Angestellten etwas gutes tun möchtest kannst du es über einen Honorberater probieren. Der kostet zwar, sollte aber die für den Versicherungsnehmer günstigsten Versicherungen heraussuchen.
MLP und Konsorten sind bestimmt nicht in erster Linie an der maximalen Alterssicherung deiner Angestellten interessiert.
Zufriedene Arbeitnehmer die Ihre Altersvorsorge in sicheren Händen wissen sind auch bestimmt auch leistungsbereiter.
Vielleicht findest du hier eine Entsprechende Hilfe:
Liste Honorar-Finanzanlagenberater nach §34h GewOHier finden Sie eine Liste von Honorar-Finanzanlagenberatern nach §34h GewO. Sie wird fortlaufend aktualisiert.hartmutwalz.deViel Erfolg bei deinen/euren Finanzentscheidungen.
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Moin!
Hier können sich Arztpraxen fachlich beraten lassen:
https://www.aerzteversicherung…vorsorge/GesundheitsRente
Das konnte ich über die KBV recherchieren.
Viel Erfolg!
Die Ärzteversicherung ist einfach eine Marke/Tochter der Axa.
Das ist also keine Stelle wo man sich ergebnisoffen beraten lassen kann.
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Wir sind eine Arztpraxis und müssen als Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge für unserer medizinischen Fachangestellten anbieten.
Unser Staat steht sehr auf betreutes Sparen, das sieht man beispielsweise hier.
Gleich das Fazit vorneweg: Für Dich als Arbeitgeber ist die Maßnahme vermutlich kostenneutral, wenn Du nicht sogar Geld dabei sparst. Für Deine Angestellten ist das mit guter Wahrscheinlichkeit ein Schuß in den Ofen. Ich sehe als einzigen Vorteil für Deine Angestellten den Sparzwang: Sie müssen Geld einzahlen, an das sie hinterher nicht mehr (oder nur mit Schwierigkeiten) drankommen, also nicht einfach verkonsumieren können. Dieser Sparzwang ist nach meinem Dafürhalten zu teuer bezahlt.
Mit verständigem selbständigen Sparen kämen sie ohne den bAV-Zirkus weiter.
Einige Mitarbeiterinnen haben sich jüngst bei MLP beraten lassen und möchten hierüber eine bAV abschließen.
Dann mach das doch einfach so! Dann haben die Damen ihren Willen, und wenn sie hinterher erkennen, daß das keine ganz so tolle Entscheidung war, können sie Dir nicht die Schuld zuschieben.
Die Damen glauben irrig (oder wurden von dem MLP-Mann entsprechend falsch vorinformiert), daß sie etwas gewönnen, wenn eine betriebliche Altersversorgung eingerichtet werden würde. Das ist nicht der Fall. Der einzige, der dabei einen guten Schnitt macht, ist der MLP-Mann.
Da ich den Eindruck gewonnen habe, dass MLP Berater zu eigenem Vorteil handeln, würde ich unserern Arbeitnehmerinnen gerne selbst eine sinnvolle bAV heraussuchen. Mir schwebt eine Direktversicherung vor, die in einen ETF einzahlt mit möglichst geringen Verwaltungskosten.
Bis zu einem gewissen Grad denkt jeder Dienstleister auch an sich selbst, das wird bei Dir nicht anders sein, wenn ein Privatpatient die Praxis betritt. Ob das Geschäft fair für den Kunden ist, hängt vom Maß ab. Prinzipiell stimme ich Dir zu, daß Verträge über MLP teuer oder zu teuer sind.
Eine "betriebliche Altersversorgung" ist letztlich ein schlichter Sparvertrag mit angeschlossener Zwangsrente. Den Sparvertrag kann man auch ganz einfach selber machen, und ob man vorhandenes Kapital verrenten lassen möchte, entscheidet man besser dann, wenn es so weit ist, und nicht mit 25.
Wenn man allerdings selbstverantwortlich spart, kommt der Sparer ganz einfach an sein Spargeld heran. Beim betreuten Sparen ist das schwieriger bis unmöglich, kostet auf jeden Fall Geld. Man kann das als Vorteil oder als Nachteil sehen.
Typischerweise wird so eine betriebliche Altersversorgung als Direktversicherung realisiert, dabei sind die Beiträge steuer- und sozialabgabenfrei. Auch Du als Arbeitgeber sparst die Sozialabgaben. Wenn Du die vom Gesetz verlangten 15% drauflegst, sparst Du sogar noch Geld, denn Deine Anteile an den üblichen Sozialversicherungen addieren sich zu mehr als 15%. Würdest Du den bAV-Beitrag als Gehalt auszahlen, wäre Dein Anteil an den Sozialversicherungen höher.
Ob sich der Sparvertrag für Deine Damen lohnt, steht in den Sternen. Eins ist bombensicher, wird aber regelmäßig übersehen: Weil das Geld in die betriebliche Altersversorgung geht, werden weniger Rentenbeiträge gezahlt, das heißt: Der Rentenanspruch sinkt. Das müßte man fairerweise von der in Aussicht gestellten Rente aus der bAV abziehen.
Einen wichtigen Anteil daran, ob sich die bAV lohnt, hat das Sparvehikel. Wenn dort die üblichen festverzinslichen Papiere gewählt werden, sparen sich Deine Damen arm. Aktien hingegen muß man wollen, im eigenen Vermögen und in der betrieblichen Altersversorgung. Wenn man darauf setzt, kann man höhere Erträge erwarten, aber es sind halt auch Rückschläge möglich.
Vergleicht man selbstorganisiertes Sparen aus dem Nettoeinkommen mit einem Sparvertrag aus dem Bruttoeinkommen, der bei Auszahlung versteuert und verbeitragt werden muß, so dürfte in vielen Fällen die erste Option besser abschneiden, weil halt kostengünstiger.
Aber das dürften Deine MLP-eingerasteten Damen nicht hören oder nicht glauben wollen, also schließt Du halt den MLP-Vertrag ab, so wie sie es wollen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Ich weiß nicht, ob und wie detailliert Du mit Deinen Damen über Geld reden möchtest. Wenn Du das willst, könntest Du eine Alternativrechnung aufstellen, bei dem Du den Beitrag des MLP-Angebots in einen eigenen Sparplan steckst.
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Andreas55 :
Prima Überlegungen, die Dich zur Fragestellung veranlassten.Um Dich selber in das Thema Bav in der Rolle des Arbeitgebers in der Verantwortung für die Arbeitnehmer einzuarbeiten wäre der Weg über den Honorarberater der richtige und neutrale.
Hilft sicher auch zum eigenen Geldanlageverständnis.Betriebliche Altersvorsorge: Mit dem Arbeitgeber für eine Rente sparenOb sich die betriebliche Altersvorsorge lohnt, hängt stark vom Arbeitgeber ab. test.de erklärt die Regeln und Probleme.www.test.deMeine persönliche BAV Selektion war ein Netto-BAV Vertrag mit 100 % Anlage in ETFs mit relativ niedrigen Kosten!.
https://www.mylife-leben.de/my…riebliche-altersvorsorge/Fondsgebundene Rentenversicherungen im VergleichFondsgebundene Rentenversicherungen im Vergleich der Stiftung Warentest: Jetzt informieren, welche Angebote gut sind.www.test.deDeren Beratungsschwester ist: https://www.honorarkonzept.de/ueber-uns.html
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Andreas55 :
Prima Überlegungen, die Dich zur Fragestellung veranlassten.Nö
Um Dich selber in das Thema bAV in der Rolle des Arbeitgebers in der Verantwortung für die Arbeitnehmer einzuarbeiten, wäre der Weg über den Honorarberater der richtige und neutrale.
Hilft sicher auch zum eigenen Geldanlageverständnis.
Der Steuerberater, den Andreas55 schon hat, kennt sich möglicherweise mit der Umsetzung einer bAV in der betrieblichen Praxis besser aus als ein (Anlage-)Honorarberater. Obwohl: Der Steuerberater bekommt am Ende auch ein Honorar, könnte man ihn nicht auch als "Honorarberater" bezeichnen?
Schön. Googeln können wir alle, und von irgendwas muß die Stiftung Warentest auch leben. Wer einen konkreten Plan hat, mag sich die Artikel hinter der Paywall kaufen, im Rahmen einer Diskussion sind Verweise auf Paywallartikel aber weniger hilfreich.
Ich halte das Thema in erster Linie für vermint. Der wichtigere Aspekt für Andreas55 ist der psychologische, dann kommt lang nichts, erst danach kommt die finanzielle Erwägung. Als kleiner Arbeitgeber würde ich mich völlig zurückhalten und dem Wunsch der vermutlich einzelnen Angestellten nachkommen, die hinter der Initiative steckt. Für mich wäre es wichtig, daß die Damen zufrieden sind und nicht den Eindruck haben, daß ich sie majorisieren wollte.
Aber ich würde klarstellen, daß ich nur eine Lösung für alle anbieten werde, meinetwegen aus Gerechtigkeitsgründen. Ich würde klarstellen, daß ich dieser Dame bei der Auswahl völlige Freiheit lassen würde: Sie kann zu MLP gehen, sie kann bei einem anderen Anbieter eine kostengünstige Nettopolice wählen, sie kann einen Vertrag wählen, der eine Auswahl zuläßt zwischen ultrasicheren Anlagen und Aktien-ETFs. Am Ende geben alle Helferinnen ihr Ok, und dann wird das so umgesetzt, wie sie das wünschen.
Ich bin kein Fachmann bezüglich betrieblicher Altersvorsorge, lasse ich daher gern von den Kollegen hier aufschlauen. Soweit ich es begriffen habe, ist eine solche Altersversorgung letztlich ein normaler Sparvertrag verbunden mit einer Zwangsrente. Das Geld fällt auch hier nicht von den Bäumen; der Staat hat den verpflichtenden Anteil des Arbeitgebers so festgelegt, daß er jedenfalls nicht mehr dazulegen müßte, als ihn die Arbeitgeberanteile ohnehin kosten würden.
Wenn ich das recht überblicke, macht es finanziell keinen nennenswerten Unterschied, ob ich die Sparbeiträge aus dem Bruttoeinkommen bezahle und dann bei der Entnahme versteuere oder ob ich sie aus versteuertem Geld bezahle und dann steuerfrei entnehmen kann, vor allem vor dem Hintergrund, daß der Staat auf den Trichter kommen könnte, in der Entnahme nicht nur Steuer, sondern auch Krankenversicherungsbeitrag von mir zu fordern (wie er es teilweise heute schon tut).
Als heute 30jähriger sollte ich mir keine detaillierten Pläne für die Zeit nach meinem Ruhestand machen, das reicht meines Erachtens auch noch, wenn es soweit ist. Zumindest ich möchte dann die Wahl haben, mein Erspartes auf einmal auf den Kopf zu hauen und mir etwa den ersehnten Camper zuzulegen und mit meiner Frau durch Europa zu touren, solange ich das noch kann, und nicht an eine Zwangsrente gebunden zu sein.
Ok, ich war mein Leben lang ein disziplinierter Sparer, das Moment "Schutz des Sparers vor dem eigenen Ausgabeverhalten" war bei mir nie ein Thema. Bei anderen Leuten mag es das sein.