Erst einmal nette Grüsse an Euch alle
Habe mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, hier mal ein paar Fakten zu meiner Situation so ehrlich wie hier halt möglich offenzulegen, um durch Euch Ideen und Meinungen zu bekommen, die mir bei meiner eigenen Entscheidungsfindung vielleicht helfen können?
Versuche es zwar so kurz wie möglich zu halten, aber so ganz kurz geht es leider dann doch nicht...
Zu meiner Situation:
Ich bin Mitte 66 Jahre alt, seit Ende 2020 mit 63 nach kurzer Altersteilzeit in Rente für langjährig Versicherte und bis auf die altersbedingt "üblichen Zipperlein" Gott sei Dank noch
relativ fit und gesund.
Bin seit über 30 Jahren mit der gleichen Frau verheiratet - sie ist gut 4 Jahre jünger und ist nach der Geburt unserer einzigen Tochter (heute 31) einvernehmlich - wie es damals manchmal noch so vorkam - auf Dauer zuhause geblieben. Dadurch kommt sie natürlich nur auf gut 10 Jahre Einzahlung in die Rentenkasse und somit nur auf sehr geringe eigene Rentenansprüche in 5 Jahren mit dann 67 (letzter Stand: 550 EUR) - und daran wird sich natürlich auch nichts mehr groß ändern. Und nein, das überrascht uns (mich) jetzt natürlich nicht !
Unsere Ehe erfüllt noch die Bedingungen für die sog. "große Witwenrente" - sie würde also im Falle meines Ablebens irgendwann noch 60 % meiner gesetzlichen Rente als Witwenrente bekommen.
Ich war also über 30 Jahre lang Alleinverdiener, zwar relativ (!) gut aber nicht Unmengen verdienend (die letzten Jahre halt an oder leicht über der Beitragsbemessungsgrenze RV).
Wir haben durch diese Lebenssituation aber eben keine eigene Immobilie erwerben können und wollen (vermisse ich auch nicht); ich erwähne das nur zur Darstellung unserer Finanzsituation. Leben schon ebenfalls über 30 Jahre sehr schön, ruhig und trotzdem für eine recht günstige Miete am Rande des nördlichen Ruhrgebietes / Grenze Münsterland in einer Kleinstadt.
Durch meinen frühzeitigen Rentenbezug (mit 63) musste ich natürlich bewusst einen dauerhaften Abschlag von 10,5 % für meine Erstrente in Kauf nehmen (persönlicher Rentenzugangsfaktor 0,895).
Konnte und wollte ich auch nur machen, weil ich zusätzlich noch eine recht gute Betriebsrente bekomme.
Wir kommen Stand heute noch gut mit meiner (Gesamt)-Rente aus, allerdings natürlich ohne "alle paar Wochen" in Urlaub zu fahren oder das neueste Auto für 50.000 EUR zu fahren (ein Wahnsinn die heutigen Preise - nix für Rentner !) So haben wir sogar derzeit bei einem "normalem" guten Leben noch 800 - 1.2000 EUR im Monat "übrig" (z.B. für 1-2 normale Urlaube, kleinere Anschaffungen oder eben auch zum "sparen"). Möglicherweise gehöre ich da doch eher noch zu den relativ gut aufgestellten Rentnern?
Jetzt aber mal wirklich zum Punkt (sorry!)
Durch die geschilderte Situation und einige frühere, leider ziemlich gewagte "Börsen-Versuche" (dotcom Blase, Finanzkrise) haben wir leider nicht die immer wieder im Netz berechneten hohen Ersparnisse, die man in meinem Alter eigentlich haben sollte. Aber uns geht es gut, ich denke man muss auch mal zufrieden sein?
Nach der in Kürze anstehenden Rentenerhöhung werden wir monatlich ca. 5.200 EUR Brutto zur Verfügung haben (meine Gesamtrente) - Netto (nach Heydorn Rentenrechner) demnächst knapp 4.000 EUR.
Dazu haben wir ein verfügbares Kapital nach Abzug von wahrscheinlich demnächst anstehenden Zahnimplantaten und geplanter Wohnungsrenovierung von noch etwa 110.000 EUR (hauptsächlich Geldmarkt ETF + kleiner Teil ETF auf developed World).
Jetzt spiele ich seit einiger Zeit aber in meinem Kopf das mögliche (und statistisch leider eher wahrscheinliche) Szenario durch, dass ich irgendwann oder sogar ganz plötzlich VOR meiner Frau sterben werde und wie Sie dann "über die Runden" kommen würde.
Stand jetzt hätte sie lediglich 60% meiner gesetzlichen Rente als Witwenrente (wären ca. 1.530 EUR brutto), dazu einen kleineren Teil meiner Betriebsrente und irgendwann dann (in 5 Jahren) ihre eigene kleine Rente von brutto ca. 530 EUR.
Wie würdet Ihr in meiner Situation vorgehen, um aktuell noch uns beiden und vor allem (!) irgendwann meiner Frau für den Fall meines Ablebens zusätzlich noch etwas mehr "Einkommen" zu verschaffen? (Muss ja nicht unbedingt monatlich sein!) Sie soll zwar nicht unbedingt in den Golf-Club gehen können aber doch relativ gut als Witwe über die Runden kommen.
Unser derzeit angespartes Kapital sollte dabei wenn möglich nicht oder nur zu Teilen verbraucht werden - meine Frau wird ja auch nicht ewig leben und wir haben da ja noch eine Tochter... ...die sich dann vielleicht auch noch etwas freuen sollte (denn ob die noch eine Rente bekommen wird?
Noch zu allerletzt: Meine Frau hat absolut keine (!) Ahnung von Börse etc., (muss sie auch nicht), zudem wenig Kenntnisse in Finanzen - wir haben ein Gemeinschaftsdepot bei Flatex welches ich "betreue". Ich möchte also uns beiden jetzt und insbesondere ihr für den "Fall der Fälle" ein möglichst einfaches (Witwen-) Zusatzeinkommen verschaffen, ohne dass sie damit groß "Arbeit" hätte.
Mein derzeitiger Haupt-Gedanke ist eigentlich immer nur Einmalanlage oder Tranchen (?) unseres Kapitals in einen oder eine Kombination aus verschiedene Dividenden-ETFs? Unser Vermögen muss ja nicht erhöht werden - darf es aber natürlich!
Freue mich wirklich auf Eure Meinungen - das kann mir eventuell helfen! Wie sieht denn Eure Vorsorge für einen solchen Fall (Witwenversorgung eurer Frau) aus?