Deka Investmentfonds Verständnis Probleme

  • Guten Tag Zusammen,



    ich habe damals einen Spar-Anlagevertrag abgeschlossen und blind auf den Berater vertraut. Nun wird man älter und fragt sich, was genau habe ich abgeschlossen.



    Folgende Rahmenbedingungen habe ich abgeschlossen:
    Produkt: DEKA-Euroland Balance CF
    Ausgabeaufschlag vom Rücknahmepreis: 3%
    Regelmäßiger Anlagebetrag 150€



    Ausgabeaufschlag vom Ausgabepreis : 2,91 %
    Verwaltungsvergütung p.a 0,85 %



    Anteil Ausgabeaufschlag Vermittler (Bonifikation)
    Vertriebserfolgsvergütung p.a 0,43%
    Abrechnungsbetrag: 1800€
    Einmalprovision 2,70%
    Maximale Provision 0,43%



    Kann mir das vielleicht jemand aufschlüsseln, ich komme da irgendwie nicht weiter und das Internet hilf mir auch nicht wirklich weiter ?( . Wäre euch sehr dankbar.



    Viele Grüße
    Tom

  • Hallo @tom-meier,
    herzlich willkommen im Forum. Sie haben da einen flexiblen Mischfonds gekauft. Sicher hat er als wichtigste Kenngröße die ISI-Nummer "DE0005896872".
    Für den Anfang haben Sie schon mal nichts falsch gemacht.
    Bei Fondsbewertungen schaue ich gern auf das "Morningstar Rating". Aktuell hat der Fonds nur 3 Sterne von 5 möglichen.
    Der Fond hat per 31.5.2016 einen Aktienanteil von 25% und einen Rentenanteil von 75%. Damit ist in der aktuellen Marktsituation kein maximaler Ertrag zu erwarten.
    Sicher haben Sie den Fond über den Sparkassenberater gekauft. So ähnlich habe ich vor vielen Jahren auch angefangen. Da haben Sie sicher auch ein Depot, wo Sie jedes Jahr noch Depotführungsentgeld zahlen. Der Berater wird durch den Ausgabeaufschlag finanziert.
    Ich habe mich durch das Lesen der Zeitschrift "Finanztest" Schlau gemacht. So verzichte ich nun auf Beratung und kaufe meine Fonds über einen Fondsvermittler, nur solche, auf die ich einen Rabatt von 100% auf den Ausgabeaufschlag bekomme. Ab einen Depotbestand von 25000€ übernimmt mein Fondsvermittler für mich auch noch das jährliche Depotführungsentgeld. Er bekommt nämlich von der Fondsgesellschaft eine Bestandsprovision. Sie können sich auch oben bei "Konto & Anlegen" Schlau machen.
    Ich hoffe ich konnte Ihnen ein paar Tips geben.
    Beste Grüße


    Altsachse

  • Die Angabe des Ausgabeaufschlags vom Rücknahme- und vom Ausgabepreis ist verwirrend.
    Es handelt sich jedoch nur um eine unterschiedliche Berechnungsweise des gleichen Vorgangs.
    Einmal ist der Ausgabepreis und einmal der Rücknahmepreis die Bezugsgröße.


    Fakt ist: wenn Sie 1.000 € anlegen, erhält die Fondsgesellschaft davon 2,91 % - also 29,10 €.


    Der Abrechnungsbetrag von 1.800 € bezieht sich offensichtlich auf Ihre Jahressparleistung.
    Daraus errechnet sich die Bankprovision für deren Vermittlung.
    Die Provision ist ja auch angegeben mit 2,7 %.
    Also sind schon gleich bei Abschluss 2,7 % (d.h. 48,60 €) an die Bank geflossen.
    Das wird natürlich von der Fondsgesellschaft aus dem Ausgabeaufschlag finanziert.
    D.h. das haben Sie schon bei Abschluss bezahlt.


    Ferner berechnet die DEKA eine laufende Vergütung von 0,85 % aus Ihrem Vermögensbestand.
    Davon bekommt dann wiederum die vermittelnde Bank ihren Anteil von maximal 0,43 % ab.


    Die laufende Vergütung wird auch abgezogen, wenn Sie gar keine weiteren Sparbeiträge mehr leisten.
    Übrigens auch dann, wenn der Fonds Verlust macht.


    Den Ausgabeaufschlag zahlen Sie so lange Sie Geld in den Fonds einzahlen.
    Und jedes Mal freut sich die Bank, weil die immer mit ihrem Anteil mitverdient.


    Und das für einen Fonds der einen Rentenanteil von 75 % hat und damit die Verluste bereits programmiert hat.
    Ihr Beispiel ist mal wieder bestens geeignet aufzuzeigen, was für ein Schrott immer noch durch Banken verkauft wird.


    Lösen Sie den Fonds auf und investieren Sie in solide Aktien multinationaler Großkonzerne.
    Die Kosten gehen bei der Direktanlage gegen null - und bei entsprechend langem Anlagehorizont können Sie nichts falsch machen.

  • vielen Dank für Ihre Antworten, ich fasse die Punkte nochmal zusammen.


    Ich Zahle 2,91% von meinem eingezahlten 150€ als Ausgabeaufschlag (die 3% beziehen sich auf den rückkaufpreis, ist aber effektiv das gleiche)


    Die Bank bekommt 2,7% von meiner Jahres spar Leistung als einmal Provision. Diese Provision bezahle nicht ich sondern die fonds Gesellschaft. ( natürlich finanzieren die das aus dem Ausgabeaufschlag, also bezahle ich das indirekt.)


    Weiterhin wird auf mein Gesamtes Fondsvermögen jährlich eine Verwaltung aber gut und von 0,85% fällig, davon bekommt die Bank 0,43%



    Wäre es sinnvoll, dass bis jetzt eingezahlte Vermögen für sich arbeiten zu lassen und eine neue Strategie mit den 150 Euro zu wählen? ( lese gerade "souverän investieren mit Indexfonds)


    Ich besitze auch noch festgeld, also fahre ich hier nicht eingleisig in der Geld Anlage


    Vielen Dank nochmal


    Gruß


    Tom

  • Wenn man nichts ändern möchte kann man diesen Fonds über einen Fondsvermittler ohne Ausgabeaufschlag über einen Fondsvermittler kaufen. Nach diesem Begriff suchen oder mal - als ein exemplarischer Anbieter - hier nachsehen www.avl-investmentfonds.de


    Da der Fonds in der Vergangenheit nur eine mäßige Performance hatte wäre der Wechsel zu einem anderen flexiblen Mischfonds naheliegend. Dazu hatten ich hier mal ein paar zusammengestellt . Erfahrungen mit Moneyou - Seite 2 - Erfahrungen mit Anbietern - Finanztip-Community



    Finanztip empfiehlt eine Kombination aus Aktien-ETF und Festgeld s. hier http://www.finanztip.de/geldanlage/. Je nach Lebensalter würde ich hier den Aktienanteil zwischen ausgewogen und renditeorienitert wählen.


    Renten-ETF haben wir aktuell hier diskutiert Anleihen im und nach den niedrigen Zinsen, speziell hat @Oekonom einige konkrete Daten herausgesucht.

  • Wäre es sinnvoll, dass bis jetzt eingezahlte Vermögen für sich arbeiten zu lassen und eine neue Strategie mit den 150 Euro zu wählen? ( lese gerade "souverän investieren mit Indexfonds)


    Wenn Sie das bis jetzt eingezahlte Vermögen für sich arbeiten lassen wollen, sollten Sie den Fonds wechseln.
    Bei einem Anteil von 75 % Renten sind Kursverluste bereits programmiert. Dazu müssen nur die Zinsen etwas ansteigen.
    Dazu wird es irgendwann kommen - auch wenn es vielleicht noch einige Zeit dauern wird.


    Wenn Sie mit den monatlichen 150 Euro in Indexfonds investieren, haben Sie auf jeden Fall eine bessere Kostensituation als mit Ihrem bisherigen Produkt.

  • Hallo und vielen Dank, für Ihre hilfreichen Ratschläge.


    ich werde mich sehr wahrscheinlich dazu entschließen, dasGeld abzuziehen und danach in Indexfonds zu Investieren. Hierfür sollte ich mirvorher Know How aufbauen. Ich gehe davon aus das ich für diese Entscheidungnoch ein paar Monate zeit habe.



    Weiterhin bin ich auf der suche nach attraktiven FestgeldAnlagen. Hierbei wäre mir wichtig, dass es sich um Deutsche Banken handelt undsie sollten dem DeutschenEinlagesicherungsfond beigetreten sein. Haben Sie hier persönliche Erfahrungenund können mir Tipps diesbezüglich geben?


    Folgende Bankenhabe ich rausgesucht.


    Bank 11


    creditplus festgeld


    Volkswagen Bank mit 1,1 % für ein Jahr


    Bank11 Festgeld



    Danke & Viele Grüße
    Tom Meier

  • Hallo @tom-meier,
    Wenn Sie in Index-Fonds tauschen wollen, würde ich an Ihrer Stelle einen ETF auf den MSCI-Welt nehmen.
    Bei Festgeld empfiehlt Finanztest die "Net-m Privatbank 1891". Auf 1 Jahr gibt es derzeit 1,35%als Rendite. Da kann man auch ein Gemeinschaftskonto einrichten. Da sind dann 200000€ abgesichert, und es gibt keine Mindestanlagesumme.
    Kontakt : www.privatbank 1891.com.
    Viel Erfolg


    Altsachse

  • sie brauchen sich nicht dafür zu entschuldigen, dass Sie mir in Ihrer Privatzeit Tipps geben :) .
    Wie ich gesehen habe ist die Privatbank nicht im Einlagensicherungsfonds.



    Spricht allgemein etwas gegen die creditplus Bank?
    Was mir persönlich nicht gefällt , das Geld wird bei nicht Kündigung wieder um 1 Jahr angelegt. wäre es hier möglich gleich nach Eröffnung ein Kündigung auszusprechen nach einem Jahr?
    Hier wäre als Option auch die Mercedes Benz Bank zu sehen.



    würde gerne folgenden Betrag anlegen. 60.000 €



    15.000 € Privatbank 1891 ( mir wurde gesagt, ich sollte auf einen Einlagensicherungsfonds achten + gesetzlich Einlagerung in Deutschland. ist diese Bank trotzdem zu empfehlen?
    2 jahr 15.000 € merzedes Benz Bank oder creditplus bank
    3 Jahre 15.000€ merzedes Benz Bank oder crédit plus Bank



    Danke & viele grüße

  • Hallo @tom-meier,
    ich bin Rentner, da gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Dienst- und Privatzeit. Es macht mir Freude wenn ich jemand helfen kann.
    Zur creditplus Bank kann ich Ihnen leider keine Bewertung geben, da ich mich da nicht auskenne. In der neusten Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" ist die creditplus Bank bei den Festgeldangeboten nicht dabei. Das mit der ungefragten Wiederanlage würde mich aber auch abschrecken.
    Hier ein paar klärende Worte zur Einlagensicherung in Deutschland. Finanztest berücksichtigt nur Banken mit einer Topbewertung. Dabei sind Einlagen bis 100000€ durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) abgesichert. Einige Privatbanken sind zusätzlich durch den Bundesverband deutscher Banken (BdB) in Millionenhöhe abgesichert. Lezteres ist für Sie nur notwendig, wenn Sie als einzelne Person bei ein und derselben Bank über 100000€ angelegt haben. Bei allen anderen Fällen greift die EdB, so auch bei der Net-m Privatbank 1891. Diese gehört laut Finanztest der EdB an.
    Ich habe mal für Sie die besten Festgeldangebote deutscher Banken bei Finanztest rausgesucht.
    1 Jahr : Bank 11, Mindestanlage 1000€, Rendite 1,11%
    2 Jahre : Bank 11, " Rendite 1,22%
    3 Jahre : Bank 11, " Rendite 1,33%
    Die Bank 11 gehört laut Finanztest auch der EdB an.
    Wenn Sie nicht über die 100000€ kommen, brauchen Sie nicht auf mehrere Banken aufteilen. Das verbessert auch die Übersichtlichkeit.
    Gute Anlageerfolge wünscht Ihnen


    Altsachse

  • Hallo,


    ich bin 26 Jahre alt.
    bei meinen bisherigen Anlagestrategien habe ich eigentlich immer meinen Anlageberatern vertraut. Nun hat für mich ein neuer Lebensabschnitt angefangen und ich habe die ein oder andere Sache infrage gestellt und wollte auch in meinen Finanzgeschäften die Kontrolle gewinnen.


    folgende Strategie habe ich Festgelegt:


    Festgeld: hier würde ich gerne sicheres Geld anlegen , auf das ich auch Zeitlich zugreifen Kann (Jedes Jahr) Dafür habe ich mir folgendes gedacht:


    Bank 11 1 Jahr Festgeld
    2 Jahr Festgeld
    3 Jahre festgeld
    4 Jahre Festgeld
    Mercedes Benz Bank 2 Jahre
    3 Jahre


    So hätte ich mein Fest angelegtes Geld, relativ zeitig zu verfügen. Ich könnte aber auch gut und gerne länger drauf verzichten.


    Puffer: ich würde mir gerne einen Puffer auf meinem Tagesgeldkonto zurücklassen (Auto Reparaturen, neu anschaffungen usw, hier könnte auch ein teil in Indexfonds umgeschichtet werden)


    Indexfonds: Um erst einmal einen Bezug für die neue Anlageform (für mich) zu bekommen, würde ich gerne eine Sparrate meines Aktuellen Einkommens in Indexfonds investieren. An dieses Geld muss ich die nächsten Jahre nicht zugreifen.


    natürlich bin ich mir hier auch über mögliche Schwankungen und Verluste bewusst. Dies kann ich auch verarbeiten ohne das es mich psychisch belastet .


    nochmal Danke an alle!


    LG

  • Hallo @tom-meier,
    noch ein kleiner Hinweis von mir. Ich würde derzeit nicht länger als 2 Jahre in Festgeld anlegen. Sie binden sich nach meiner Meinung zu lange an den derzeitigen niedrigen Zins.
    Legen Sie lieber das Geld in einen weltweiten Aktien-ETF an. Da sind höhere Erträge zu erwarten.
    Nach 1 oder nach 2 Jahren können Sie immer noch entscheiden, ob Sie in ein 3. oder 4. Jahr investieren wollen.
    Der Zinsvorteil bei einer heutigen Investition in ein 3. und 4. Jahr ist so gering, dass die Entscheidungsfreiheit nach 1 und 2 Jahren mir sinnvoller erscheint, zumal zu erwarten ist, dass bis dahin die Zinsen wieder gestiegen sind.
    Gute Anlageerfolge


    Altsachse