Kapital-/Risikolebensversicherung - Rendite

  • Hallo,
    unsere Kapitallebensversicherung mit Risikoversicherung läuft Ende des Jahres aus. Der zu erwartende Auszahlungsbetrag liegt nur unwesentlich über den eingezahlten Beiträgen, erwirtschaftet kaum Rendite die Kosten sind aber m. E. hoch. Prognostiziert wurden Renditen von mindestens 4%, bekommen werden wir weniger als 1%.
    Gibt es eine Beschwerdeplattform/Adresse an die ich mich wenden kann um mich genauer zu informieren bzw. Beschwerde einzulegen?

    Danke schon mal für eure Hilfe.

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wann wurde die Versicherung genau abgeschlossen?

    Eine Kapitallebensversicherung (KLV) beinhaltet einen Höchstrechnungszins (Garantiezins). Dieser Zins ist abhängig vom Abschlussdatum der Versicherung.

    Zusätzlich sind solche KLV, die vor 2005 abgeschlossen wurden auch in der Auszahlung steuerfrei. Nur dieser Garantiezins auf den reinen Sparanteil der Versicherung ist garantiert,

    Du wirst auch jedes Jahr eine Standmeldung der Versicherung erhalten haben. Dieser Standmeldung kannst Du entnehmen wie sich der Vertrag entwickelt hat und wie hoch die erreichte Garantiesumme zum jeweiligen Datum war. Nur diese Garantiesumme ist bindend.

    Die Prognose ist nur eine unverbindliche Angabe der Versicherung und keine Zusicherung einer Leistung!

    Von daher wundert es mich schon etwas, wenn Du erst kurz vor Ablauf der Versicherung bemerkt haben willst, dass die Versicherung nicht die Angaben der Prognose erreicht. :/


    Ich habe auch noch so eine KLV (Ablauf 2031) und sehe anhand der Standmeldungen seit mindestens 15 Jahren, dass die prognostizierte Ablaufleistung immer weiter absinkt und sich der Garantiesumme immer mehr annähert.

    Mir wurden seinerzeit bei Abschluss der Versicherung 6% Rendite prognostiziert! effektiv läuft es auf 2,8x% p.a. hinaus.

    Gibt es eine Beschwerdeplattform/Adresse an die ich mich wenden kann um mich genauer zu informieren bzw. Beschwerde einzulegen?

    Du könntest Dich an den zuständigen Ombudsmann wenden. Ich würde mir aber nicht allzuviel Hoffnungen machen.

  • Hallo blendaxmax, wann (hat monstermania oben auch schon gefragt) und bei welchem Unternehmen wurde die Versicherung abgeschlossen? Die genannten 4 % deuten auf einen Abschluss zwischen 1994 und 2000 hin.


    Ich frage nicht wegen der Steuerfreiheit (die mangels zu versteuerndem Gewinn auch nicht groß nützen würde), sondern wegen eines eventuellen Widerrufs der Versicherung. Der ist oft möglich, weil die Versicherung beim Abschluss Fehler in der Kundeninformation gemacht hat. Du würdest bei Erfolg nachträglich eine Verzinsung nach BGB auf Deine Beiträge und damit wesentlich mehr Auszahlung bekommen. Es ist allerdings kein Selbstläufer und lohnt sich nur bei größeren Schäden von ab einige Tausend Euro. Ich vermute aber, dass ihr einen satt fünfstelligen Betrag dort deponiert habt und sich eine tiefergehende Beschäftigung damit lohnt.

  • Hallo Pantoffelheld,
    ich bin das erste Mal in einem Forum unterwegs und bin total überrascht, dass so viele qualifizierte Rückmeldungen eingegangen sind. Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich werde mich in den nächsten Tagen intensiv mit den Rückmeldungen befassen und danke schon jetzt für alle Hilfe in dieser Sache.

    Herzlichst
    Blendaxmax

  • Lieber Monstermania,
    du hast Recht! Ich habe immer wieder eine Jahresmeldung erhalten. Aber schon bei Abschluss wurde uns eine Prognose mitgeteilt, die erst nach vielen Jahren massiv ansteigt. Dieser Anstieg ist allerdings bereits erreicht. Nun wurde der Vertrag zur Auszahlung angekündigt. Und ich traue mich nicht, ihn weiterlaufen zu lassen. Oder wäre das sinnvoll?
    Kann ich euch mal Details schicken? Oder ist das in diesem Forum nicht üblich?
    Herzlichst
    Blendaxmax

  • Unser Vertrag wurde zum 01.12.2004 abgeschlossen. Die Rate betrug damals 100 € p. a mit einer Steigerung von 5% jährlich. Somit sind wir heute bei 195 €. Die letzte Rate im Dezember wird dann 200 € betragen. Als Gesamtsumme haben wir nach meinen Berechnungen bis zum Vertragsende Dezember 2024 35.635 € eingezahlt.
    Der Vertrag wurde mit Clerical Medical geschlossen. Die Lebensversicherungspolice hat den Namen "Performancemaster Life Plan". Dabei handelt es sich um eine Garantie Fondspolice.
    Um einen Fehler in der Kundeninformation feststellen zu können, was muss ich da tun? An wen kann ich mich wenden? Den Ombudsmann/die Ombudsfrau? Einen Rechtsanwalt?
    Danke für eure Rückmeldung.

  • Ziemlicher Exot diese Versicherung


    Ich habe bei Google das hier gefunden:

    Clerical Medical: Performancemaster Life Plan - neue Garantie-Fondspolice
    Clerical Medical meldete am 19. Juli 2004 in Luxemburg, dass mit dem Performancemaster Life Plan erstmalig  eine reine fondsgebundene Lebensversicherung…
    www.fondsprofessionell.de


    Und dann noch das hier:

    CLERICAL MEDICAL - JUSTUS Rechtsanwälte
    Clerical Medical Investment Group Ltd. Clerical Medical: Positive Rechtssprechung für Anleger: In den letzten Monaten sind gegen die britische…
    kanzleimitte.de

    Achtung: Ich kenne die Kanzlei nicht! Daher ausdrücklich keine Empfehlung!


    GGf. solltet Ihr Euch aber einfach mal unverbindlich mit der Kanzlei in Verbindung setzten.

    Viel Erfolg!

  • Ich danke herzlich. Natürlich werde ich versuchen, eine kostenlose Beratung zu bekommen. Und dann entscheiden, wie es weitergehen soll. Ich halte euch auf dem Laufenden.

  • Hast Du eine Rechtsschutzversicherung? Und fragt die Kanzlei auch, ob Du eine hast?


    Die Auflösung verrate ich später.

    Hier die Auflösung, obwohl blendaxmax es nicht verraten hat: Es gibt Rechtsanwaltskanzleien, die Widerruf als Massengeschäft betreiben und für den Anleger kostenlos sind. Die haben aufgrund der hohen Fallzahlen auch viel Erfahrung. Hat Achim Weiss doch nicht recht und es gibt eine kostenlose Insel? Da wird normalerweise eine anteilige Erfolgsprämie vereinbart. Und sie können als Rechtsanwälte bei gewonnener Klage gegen die gegnerische Lebensversicherung abrechnen und sonst gegen die eigene Rechtsschutzversicherung. Letzteres kostet meist 150 €. Ok, geschenkt.


    Das klingt doch gut, wo liegt das Problem? Es geht um Masse. 10 Fälle mit 60 % Ergebnis bringen mehr als welche mit 90 %, in die man aber viel mehr Arbeit stecken muss und in der Zeit nur 2 schafft. Mit Rechtsschutzversicherung bekommt die Kanzlei sogar ihr Geld, wenn sie es komplett vermasselt hat.


    Durch die Konstellation werden Fehlanreize gesetzt. Darum ist auch in diesem Fall kostenlos nicht kostenlos. There is no free lunch. Das Gute: So lange Du keine Ahnung hast, freust Du Dich, wenn statt 20.000 € Rückkaufswert für Dich 24.000 € "erkämpft" wurden. Dass es eigentlich 32.000 € hätten sein müssen, wirst Du nie erfahren.