Wie am besten Geld für die Kleinen anlegen?

  • Hi,


    letztes Jahr wurde ich Vater. Jetzt würde ich gerne damit beginnen dem Kind etwas Geld zu geben für den Start des Vermögensaufbau.


    Was sind eure Tipps und Ideen dazu? Wie würdet ihr vorgehen?


    Mein Plan: Ich habe einen Termin mit meiner Bank (Raiffeisen) angefragt, warte noch auf deren Terminvorschlag. Ich hätte mir gedacht, dem Kind dort ein Konto zu eröffnen, da ich gute Erfahrungen mit der Bank gemacht habe. Sie ist in meinen Augen zwar teuer, aber gut. Teuer z.B. Kontenspesen (für minderjährige ist eh alles kostenlos, aber ich zahle z.b.), bei der Sparkasse ist die Kontoführung z.B. kostenlos. Gut z.B. weil sie keine Provision erhalten auf den Verkauf von Wertpapieren, somit wird nicht schlechtes Wertpapier X vorgeschlagen, weil der Berater dann eine Provision drauf bekommt, wenn er sie verkauft.


    Zu erst würde ich eine Mitgliedschaft fürs Kind beantragen, da man damit günstigere Konditinen und weitere Vorteile erhält und zahlt nur einmalig etwas, soweit ich verstanden habe. Anschließend dachte ich an ein gesperrtes Sparbuch auf den ich monatlich 10€ per Sparplan überweise und meine Freundin 5€.

    Und dann vlt noch einen höheren Betrag ins Festgeld packen oder Staatsanleihen im Namen des Kindes kaufen.


    Was hält ihr von der Idee?

    Geplant wäre, dass das Kind mit 18 Jahren dann Zugriff drauf erhält, oder vlt schon mit 17, da Steuern auf minderjährigen günstiger sind ;)


    Gebt mir gerne mal euren Input dazu :)


    Natürlich soll das nur der Anfang sein, wenn das Kind älter ist und sich wie ich für Finanzen interessiert, dann würde ich ihm auch ETFs kaufen oder in Aktien investieren. Aber mal zum Beginnen dachte ich an so was in die Richtung.

  • Hmmm… tja….


    Also den Termin mit der Bank würde ich eher nicht machen. Da werden dir voraussichtlich Sachen empfohlen, die Banken eben gerne verkaufen. Hohe Kosten, wenig Rendite für den Kunden.


    Ich würde in diesem Fall wahrscheinlich irgendwo ein kostenloses Kinderdepot eröffnen, und über den genannten Betrag einen ETF-Sparplan auf MSCI World o.ä. machen. Da kommt noch am ehesten etwas bei rum.


    Insgesamt sind das natürlich sehr kleine Beträge. Wenn Du das 18 Jahre so machst, hast Du dann insgesamt gut 3000 EUR eingezahlt. Reicht vielleicht für den Führerschein, wenn das ein Thema ist.


    Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass man unbedingt ab Geburt für das Kind die Vermögensbildung starten muss, insbesondere wenn das Geld eher knapp ist. Vielleicht ist das Geld tatsächlich besser investiert, wenn ihr alle zusammen ab und zu mal eine Pizza essen geht oder etwas unternehmt. In der Kindheit werden viele Grundlagen gelegt, und davon ist der Kontostand eher der unwichtigste. Meine Meinung zumindest.

  • letztes Jahr wurde ich Vater. Jetzt würde ich gerne damit beginnen dem Kind etwas Geld zu geben für den Start des Vermögensaufbau.

    Herzlichen Glückwunsch nachträglich. Den Vermögensaufbau des Kindes jetzt schon zu starten ist eine gute Idee! Dabei führen viele Wege nach Rom...


    Mein Plan: Ich habe einen Termin mit meiner Bank (Raiffeisen) angefragt, warte noch auf deren Terminvorschlag. Ich hätte mir gedacht, dem Kind dort ein Konto zu eröffnen, da ich gute Erfahrungen mit der Bank gemacht habe. Sie ist in meinen Augen zwar teuer, aber gut. Teuer z.B. Kontenspesen (für minderjährige ist eh alles kostenlos, aber ich zahle z.b.), bei der Sparkasse ist die Kontoführung z.B. kostenlos. Gut z.B. weil sie keine Provision erhalten auf den Verkauf von Wertpapieren, somit wird nicht schlechtes Wertpapier X vorgeschlagen, weil der Berater dann eine Provision drauf bekommt, wenn er sie verkauft.


    Zu erst würde ich eine Mitgliedschaft fürs Kind beantragen, da man damit günstigere Konditinen und weitere Vorteile erhält und zahlt nur einmalig etwas, soweit ich verstanden habe. Anschließend dachte ich an ein gesperrtes Sparbuch auf den ich monatlich 10€ per Sparplan überweise und meine Freundin 5€.

    Und dann vlt noch einen höheren Betrag ins Festgeld packen oder Staatsanleihen im Namen des Kindes kaufen.


    Was hält ihr von der Idee?

    Kurz gesagt halte ich davon nicht viel und vermutlich wirst du hier im Forum der Finanzen-Selbstmacher auch wenig andere Antworten bekommen.


    Warum konkret? Den Termin bei der Bank hast du nicht mit einem "Berater", der dich irgendwie zu deinem und zum Wohl des Kindes berät, sondern einen Finanzprodukteverkäufer. Das ist vielen nicht klar, sollte aber Jedem klar werden. Was erhoffst du dir von solch einem Verkaufsgespräch? Es ist augenscheinlich kostenlos, aber der Verkäufer wird dir das verkaufen, was in erster Linie ihm und seiner Bank am meisten Geld einbringt.


    Ich empfehle beispielsweise diesen Artikel :

    Vorsicht Vertrauensfalle - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Vertrauen ist gut… aber bitte vertrauen Sie nicht blind. Sonst tappen Sie in die Vertrauensfalle - im Finanzvertrieb gern von falschen Beratern aufgetellt.
    hartmutwalz.de


    Du hast dich bisher bei deiner Bank wohl gefühlt. Das Wichtigste ist natürlich, dass du dich wohl fühlst. Deshalb ist es deine eigene Entscheidung, die Entscheidung über deine Finanzen und die deiner Kinder an einen Verkäufer teils oder ganz abzugeben. Ich sage/behaupte: Jeder kann das selbst. Ein bisschen selbst einlesen und recherchieren, dann klappt es auch.


    Was das Sparbuch angeht: grundsätzlich nicht zu empfehlen. Die Verzinsung von Sparbüchern ist schlecht - die Realverzinsung, also Zinsen minus Inflation, wird fast immer negativ sein. Man spart sich also arm. Dein Kind hat definitiv mehr als 15 Jahre Zeit für den Vermögensaufbau. Mit diesem Horizont sollte man über ein weltweit gestreutes Aktien-ETF-Depot, bzw. simpler einen (Alle-)Welt-ETF, nachdenken. Lies mal zum Beispiel hier:


    Geldanlage für Kinder: Mit ETFs sparen im Kinderdepot


    Geplant wäre, dass das Kind mit 18 Jahren dann Zugriff drauf erhält, oder vlt schon mit 17, da Steuern auf minderjährigen günstiger sind ;)

    Mit 18 bekommt dein Kind zwangsläufig auf alles was in seinem Namen abgeschlossen/angelegt wurde Zugriff. Dass mit 17 irgendetwas steuerlich günstiger wäre, ist mir neu. Bitte führe aus was genau du meinst.


    Steuern sparen ist übrigens absolut nachrangig beim Vermögensaufbau, ganz allgemein.


    Natürlich soll das nur der Anfang sein, wenn das Kind älter ist und sich wie ich für Finanzen interessiert, dann würde ich ihm auch ETFs kaufen oder in Aktien investieren. Aber mal zum Beginnen dachte ich an so was in die Richtung.

    Das Kind früh finanziell bilden und ihm am besten direkt (also wenn es bereit dazu ist) zeigen "guck mal hier, wir haben dir da etwas angelegt" wäre meine Herangehensweise. Dem Kind ein Sparbuch anzulegen mit dem es sich vermutlich arm spart, halte ich eher für keine guten Voraussetzungen hinsichtlich einer finanziellen Bildung. Aber es ist deine/eure Entscheidung.


    Viel Erfolg mit der ganzen Familie und deinem Kind neben dem Erfolg vor allem ein erfülltes Leben!

  • Wir haben für alle unsere 3 Kids je ein Juniordepot und hier fließt für alle der Betrag in einen MSCI World ETF. Ganz einfach und sehr kostengünstig. Sie haben da auch ein Tagesgeldkonto aber mittlerweile sagen die größeren auch schon das bringt ja kaum was auf Dauer 😀.


    Wir haben das alles bei der DKB gemacht weil wir hier auch schon Kunde waren.

  • Hallo Dissi,


    ich finde es toll, dass ihr euch so zeitig um die Finanzen des Nachwuchses kümmern wollt. Das legt den Grundstein für ein Selbstbestimmtes Leben und eine gute finanzielle Bildung!


    Zur Frage, wie man das genau anstellen kann, haben die Mitforisten schon einiges gesagt. Am besten ist es wohl, wenn du dir erstmal in Ruhe einen Überblick verschaffst. Hier bei Finanztip gibts es von der Redaktion tolle Artikel zu dem Thema. Die sind es sicherlich wert gelesen zu werden, das lohnt sich!


    Für unseren Schatz haben wir uns entschieden, dass ein Sparplan zur langfristigen Anlage in einen ETF eine tolle Möglichkeit ist. Immerhin reden wir von mindestens 18 Jahren, oder bei passender Finanzerziehung gerne auch einige Jahre länger, bis das Depot mal angetastet wird. Da kommt eine Stattliche Summe zusammen, die man als Junger Mensch immer gut gebrauchen kann.


    Wie ihr das genau macht, könnt ihr euch ja in Ruhe mal durchlesen. Wir fanden es wichtig, uns nicht voreilig in vermeintlich gute aber in Wirklichkeit unflexible Angebote zu stürzen. Auf ein paar Wochen kommt es nicht an; dafür lieber ordentlich.

  • Danke an allen die bisher geantwortet haben und vielen Dank für die Glückwünsche :D


    Vielleicht bin ich etwas geblendet von "so hab ich das gemacht, so wird das auch mein Kind machen". Ich hatte z.B. ein Sparbuch, mein Vater hat da eine ordentliche Summe eingezahlt. Eines Tages dachte ich mir "hm.. Auf dem Sparbuch gibt es eigentlich so gut wie keine Zinsen mehr, vlt sollte ich mir eine Alternative suchen" ging somit auf die Bank und investierte nach einem Gespräch in einen Dachfonds bei der Bank. Gute Idee, schlechte Idee? Weder noch. Es mag vlt eine schlechte Idee gewesen sein, da Bank mitverdienen will und ich somit mehr Kosten habe, als bei (Neo-)Brokern, von denen ich bis dato keine Ahnung hatte, aber es wurde der Meilenstein für mein Investieren gelegt. Bin mittlerweile sogar im Plus mit dem Fonds seit einigen Jahren. (Was dazu zu sagen ist: Ziel war es Sicher anzulegen, also in ein recht konservatives Produkt).


    Mittlerweile habe ich ja selbst ein Depot bei Scalable und dachte daher auch an ETFs, aber bei Scalable habe ich kein Kinderdepot gefunden :/ und bei noch einem Broker etwas zu eröffnen habe ich ehrlichgesagt keine Lust, aber wird vermutlich kein Weg herumführen^^


    Nich kurz zum Berater bei der Bank: Ich finde er ist sehr kompetent, zumindest bei mir. Er berücksichtigt meine Bedürfnisse, erklärt mir einiges und rät mir auch von anderem ab.

    Bspw. Thema Cannabis ETF: Als die in den Hype kamen, wollte ich unbedingt darin investieren. Habe recherchiert und 2 Favortien gefunden:

    1. Horizon Marjiuana Life Sciences

    2. ETFMG Alternative Harvest

    Erkundigte mich dann bei der Bank, dachte da an einem Investitionsbetrag von 5.000€, mein Berater informierte sich und sie hätten sogar den ETFMG Alternative Harvest im Sortiment. Er riet mir trotzdem davon ab, aus dem Grund der Kosten: Depoteröffnung einmalig 120€, jährliche Kosten von 50€ wegen ausländischem Titel. Diese würden mein Geld auffressen, befürchtet er. Also meiner Meinung nach ist das schon kompetent. Klar, er hätte auch sagen können ok, unterschreibe hier, hier und hier und du bist investiert. Die Bank hätte einmalig 120€ erhalten und jährlich 50€ (sicher muss die Bank dann auch wiederum etwas davon jemandem abgeben). Habe auch noch weitere Fonds bei der Bank, die er mir emfpohlen hat auf Nachfrage, bin eigentlich recht zufrieden, bis auf den Dritten den er mir empfohlen hat, weil das erst kurz vor Corona war und ich jetzt wieder warten muss, dass ich zumindest auf 0 komme, also bezüglich empfohlenen Anlagehorizont meine ich jetzt. Und kurz darauf entschloss ich mich dann doch für einen ETF Sparplan bei Scalable. Also einen vernünftigen MSCI World und EM, nicht einen auf Cannabis ;) Da wäre das Geld natürlich besser aufgehoben gewesen als im Fonds von der Bank...

  • Dass mit 17 irgendetwas steuerlich günstiger wäre, ist mir neu. Bitte führe aus was genau du meinst.

    Ich weiß ja auch nicht xD


    Ich habe mich bei ChatGPT informiert, was ich fragen könnte bzw. zuerst meinen Plan erzählt und ergänzend gefragt, was ich noch fragen könnte und da kam es mit steuerlichen Begünstigungen für Minderjährige.


    Daher leitete ich das ab ;)

  • Ob ihr nun explizit ein Depot auf den Namen des Kindes laufen habt, oder ob du erstmal in dein eigenes Depot sparst ist in vielen Lebenssituationen an sich egal. Alles ist besser, als in ein Quatschprodukt deiner Bank zu investieren.


    Die ganzen Tipps und Optimierungen, die hier im Forum diskutiert werden, drehen sich oft auch um Detailfragen. Das ist aber nicht so entscheidend. Wichtiger ist, dass die allgemeine Richtung stimmt.


    Leider scheint ChatGPT doch nicht so recht als Informationsquelle zu taugen. Persönlich würde ich mich lieber auf redaktionell geprüfte Empfehlungen verlassen, wenn es um Geld geht.


    Bitte investier nicht voreilig in teure (Abschlusskosten, Laufende Kosten) oder unflexible Produkte (Festgeld, Versicherungen), bevor du geschaut hast, ob es nicht auch einfach geht. Dein Ansprechpartner bei der Bank ist sicherlich sehr freundlich und vielleicht auch sympathisch. Aber vermutlich doch auch dir gegenüber in einem Interessenkonflikt mit seinem Arbeitgeber.


    An sich befürworte ich es, die Finanzen der Kinder möglichst einfach zu halten. Aber abzocken lassen, indem man das Thema an einen sog. Berater abgibt, muss man sich ja auch nicht. Dem Kind zuliebe.


    Schau mal nach seriösen Möglichkeiten. Vielleicht reicht die ersten Jahre ja auch ein ganz simpler Sparplan. Da kann man dann die Gelegenheit nutzen, mal den ein oder Anderen Bericht zu lesen, wie man das mit diesen Finanzen langfristig angeht.

  • Mir scheint ja ehrlich gesagt, dass es wichtiger wäre, über die Finanzstrategie der Eltern zu sprechen, als über die 15 EUR p.M. für das Kind.


    Es ist euer Geld, und ihr entscheidet, was damit gemacht wird. Nach dem was du schreibst sieht es jedenfalls so aus, dass ihr keine wirkliche Strategie habt. Darauf deuten einige Signal-Wörter hin, wie “sicher anlegen”, “konservatives Produkt”, “warten, dass ich auf 0 komme”, “Cannabis ETF”…

  • Habe auch noch weitere Fonds bei der Bank, die er mir empfohlen hat

    Lass mich raten: Die Fonds sind von der Union Investment und beinhalten hohe Provisionen. Kennst Du die Höhe? Wieviel Euro zahlst Du dem netten Herr jedes Jahr (Netto, also nach Abzug des Kaffees, den er Dir spendiert)?

    Kosten: Depoteröffnung einmalig 120€, jährliche Kosten von 50€

    Mir ist natürlich bekannt, dass es viele Banken gibt, die noch jährliche Depotkosten berechnen. (Hatte ich zuletzt vor ca. 35-40 Jahren bei der Dresdner Bank). Einige Banken zahlen ein Begrüßungsgeld bei Depoteröffnung. Einmalige Kosten bei Depoteröffnung habe ich wirklich noch nie gehört.


    Hier kann man wirklich immer wieder etwas dazulernen.

  • Vielleicht bin ich etwas geblendet von "so hab ich das gemacht, so wird das auch mein Kind machen". Ich hatte z.B. ein Sparbuch, mein Vater hat da eine ordentliche Summe eingezahlt. Eines Tages dachte ich mir "hm.. Auf dem Sparbuch gibt es eigentlich so gut wie keine Zinsen mehr, vlt sollte ich mir eine Alternative suchen" ging somit auf die Bank und investierte nach einem Gespräch in einen Dachfonds bei der Bank. Gute Idee, schlechte Idee? Weder noch. Es mag vlt eine schlechte Idee gewesen sein, da Bank mitverdienen will und ich somit mehr Kosten habe, als bei (Neo-)Brokern, von denen ich bis dato keine Ahnung hatte, aber es wurde der Meilenstein für mein Investieren gelegt. Bin mittlerweile sogar im Plus mit dem Fonds seit einigen Jahren. (Was dazu zu sagen ist: Ziel war es Sicher anzulegen, also in ein recht konservatives Produkt).

    Jeder von uns hat in der Vergangenheit Fehler gemacht in finanziellen Fragen und/oder sie wurden für uns gemacht, zum Beispiel durch Eltern. Ich inklusive :) Vielleicht war es auch damals gar keine ganz so schlechte Idee. Auch ich hatte ein Sparbuch - mir persönlich hat es geholfen selbst da rein zu sparen und es wachsen zu sehen. Aus mir wurde auch dadurch ein tendenziell sparsamer Mensch, besonders bis ich dann mein eigenes Geld verdient habe. Ich hatte auch früh ein Kinder-Aktien-Depot, was eine gute Idee war, aber die Umsetzung eher mäßig. Am Ende hat da auch die Bank viel dran verdient. Von meinem (kleinen) Bausparvertrag ganz zu schweigen - das sind fast immer unsinnige Produkte.


    Nich kurz zum Berater bei der Bank: Ich finde er ist sehr kompetent, zumindest bei mir. Er berücksichtigt meine Bedürfnisse, erklärt mir einiges und rät mir auch von anderem ab.

    Bspw. Thema Cannabis ETF: Als die in den Hype kamen, wollte ich unbedingt darin investieren. Habe recherchiert und 2 Favortien gefunden:

    1. Horizon Marjiuana Life Sciences

    2. ETFMG Alternative Harvest

    Erkundigte mich dann bei der Bank, dachte da an einem Investitionsbetrag von 5.000€, mein Berater informierte sich und sie hätten sogar den ETFMG Alternative Harvest im Sortiment. Er riet mir trotzdem davon ab, aus dem Grund der Kosten: Depoteröffnung einmalig 120€, jährliche Kosten von 50€ wegen ausländischem Titel. Diese würden mein Geld auffressen, befürchtet er. Also meiner Meinung nach ist das schon kompetent. Klar, er hätte auch sagen können ok, unterschreibe hier, hier und hier und du bist investiert. Die Bank hätte einmalig 120€ erhalten und jährlich 50€ (sicher muss die Bank dann auch wiederum etwas davon jemandem abgeben). Habe auch noch weitere Fonds bei der Bank, die er mir emfpohlen hat auf Nachfrage, bin eigentlich recht zufrieden, bis auf den Dritten den er mir empfohlen hat, weil das erst kurz vor Corona war und ich jetzt wieder warten muss, dass ich zumindest auf 0 komme, also bezüglich empfohlenen Anlagehorizont meine ich jetzt.


    In allen Fällen stand auch bei mir ein sehr netter und kompetenter Verkäufer dahinter (streiche in dem Zusammenhang tatsächlich das Wort "Berater" ;) ), der nicht zu allem "unterschreiben Sie hier" sagte, sondern tatsächlich im Rahmen seiner Verkäufertätigkeit auch ein bisschen differenzierter agierte. Natürlich solange es seinem Verkaufsinteresse nicht grundlegend widerspricht. Kann man so machen, also seine Finanzen aus der Hand geben, auch heute noch, wenn man partout nichts selbst machen möchte. Aber heute gibt es eben die Möglichkeiten Finanzen sehr viel einfacher "selbst zu machen". Das sollte sich Jeder überlegen.


    Bin mittlerweile sogar im Plus mit dem Fonds seit einigen Jahren. (Was dazu zu sagen ist: Ziel war es Sicher anzulegen, also in ein recht konservatives Produkt).

    "mittlerweile sogar im Plus" ist wie ich heute weiß ein Anker, an dem man sich festhält. Gegenrechnen müsstest du die Opportunitätskosten, also wo rein alternativ hätte investiert werden können - ob risikoarm oder renditestark. Aber die Vergangenheit ist am Ende die Vergangenheit. Es zählt immer was du ab jetzt machst mit deinem Geld. Und gutes Geld schlechtem Geld hinterherzuwerfen, sprich teure und schlechte Produkte weiter zu zahlen, wenn es bessere Alternativen durch selbermachen gibt, halte ich für wenig sinnvoll.


    Mittlerweile habe ich ja selbst ein Depot bei Scalable und dachte daher auch an ETFs, aber bei Scalable habe ich kein Kinderdepot gefunden :/ und bei noch einem Broker etwas zu eröffnen habe ich ehrlichgesagt keine Lust, aber wird vermutlich kein Weg herumführen^^

    Wenn du bereits ein solches Depot hast würde ich an deiner Stelle komplett dahin wechseln und die Bank und seine Finanzprodukteverkäufer hinter dir lassen. Natürlich nachdem du dich entsprechend informiert hast, falls das noch nicht geschehen sein sollte. Zum Beispiel bei Finanztip.


    Zum Kinderdepot: das bieten die Neobroker in der Tat noch nicht. Aber Direktbanken bieten sich hier an. Siehe den bereits verlinkten Artikel zum Thema Kinder-Depot von Finanztip.


    Habe auch noch weitere Fonds bei der Bank, die er mir emfpohlen hat auf Nachfrage, bin eigentlich recht zufrieden, bis auf den Dritten den er mir empfohlen hat, weil das erst kurz vor Corona war und ich jetzt wieder warten muss, dass ich zumindest auf 0 komme, also bezüglich empfohlenen Anlagehorizont meine ich jetzt.

    Das ist genau das mit dem Anker. Du hattest eine Summe X, die du investiert hast, das Produkt ist schlecht gelaufen - und nun willst du diese Summe X mindestens wieder drin haben. Eine Summe, an die du dich wie an einen Anker klammerst. Dabei könnte es sein, dass du mit einem besseren und günstigeren Produkt wenn du JETZT wechseln würdest viel schneller zu dieser Summe kommen könntest. Weiß man erst hinterher, die Wahrscheinlichkeit ist bei den vermutlich hohen Kosten, die du für die Fonds zahlst aber groß. Dein Verkäufer wird ganz gute Ausgabeaufschläge für sich und seine Bank eingenommen haben (üblicherweise z.B. 5%, die dann einfach mal direkt am Anfang fehlen) und jährlich an den vermutlich 1-2% Verwaltungsgebühr verdienen.


    Und kurz darauf entschloss ich mich dann doch für einen ETF Sparplan bei Scalable. Also einen vernünftigen MSCI World und EM, nicht einen auf Cannabis ;) Da wäre das Geld natürlich besser aufgehoben gewesen als im Fonds von der Bank...

    Damit dürftest du vermutlich recht haben.


    Unabhängig vom Kinderdepot würde ich an deiner Stelle auch bei dir selbst erstmal aufräumen. Vereinfache deine finanzielle Struktur. Überlege, ob du dich von deiner Hausbank und deinem freundlichen Verkäufer nicht lieber trennen magst und dir somit einiges an Kosten sparen kannst. Warum nicht alle deine Investitionen beim Neobroker, bei dem du schon bist? Deine Konten und die Kinderdepots bei einer Direktbank. Dann hast du zwei Finanzinstitute, bei denen du bist, was übersichtlich ist und dich nicht viel kostet außer einmal ein bisschen Aufwand beim Übergang. Und natürlich, wie gesagt, informieren: lesen, hören, gucken - zumindest die Basics, soweit noch nicht vorhanden :)


    Ich weiß ja auch nicht xD


    Ich habe mich bei ChatGPT informiert, was ich fragen könnte bzw. zuerst meinen Plan erzählt und ergänzend gefragt, was ich noch fragen könnte und da kam es mit steuerlichen Begünstigungen für Minderjährige.


    Daher leitete ich das ab ;)

    Auf ChatGPT und Co solltest du hier nicht vertrauen. Was eventuell gemeint sein könnte, ist das Ausnutzen des Sparerpauschbetrags und allgemein des Freibetrags, der dem Kind zur Verfügung steht. Das ist allerdings unabhängig vom Alter, schließlich hat das auch jeder Erwachsene. Wenn ich etwas übersehe, bitte ich um Ergänzung/Korrektur, aber mir fällt nichts ein, was als Kind ansonsten steuerlich einfacher sein sollte.


    Ich hab ein bisschen den Eindruck, dass du zwar schon das ein oder andere gelesen/gehört/geguckt hast, aber noch nicht so richtig bei A angefangen. Vielleicht ist ja auch ein Buch wie "Das einzige Buch, das Du über Finanzen gelesen haben solltest" von Thomas Kehl von Finanzfluss eine Idee, oder "Ihre Finanzen fest im Griff" von Hartmut Walz. Natürlich kannst du auch bei Finanztip, Finanzfluss und Co online anfangen, soweit du da einem roten Faden folgst.


    Entwickle dann eine Strategie und bleibe dabei!


    Viel Erfolg!

  • Auf ChatGPT und Co solltest du hier nicht vertrauen. Was eventuell gemeint sein könnte, ist das Ausnutzen des Sparerpauschbetrags und allgemein des Freibetrags, der dem Kind zur Verfügung steht. Das ist allerdings unabhängig vom Alter, schließlich hat das auch jeder Erwachsene. Wenn ich etwas übersehe, bitte ich um Ergänzung/Korrektur, aber mir fällt nichts ein, was als Kind ansonsten steuerlich einfacher sein sollte.

    Es wird ganz bestimmt der Grundfreibetrag gemeint gewesen sein, den ein minderjähriges Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht anderweitig ausschöpft.

    Wenn das Kind mit 16 in die Lehre geht und Geld verdient, sieht es natürlich anders aus.

    Daher ist die pauschale Aussage "Steuerbegünstigungen für Minderjährige" auch nicht korrekt.


    Ich schließe mich der Allgemeinheit an und sehe eher keinen Bedarf für einen Termin bei der "Hausbank". Es sei denn man braucht das für sein gutes "Gefühl".

    Es mag vlt eine schlechte Idee gewesen sein, da Bank mitverdienen will und ich somit mehr Kosten habe, als bei (Neo-)Brokern, von denen ich bis dato keine Ahnung hatte, aber es wurde der Meilenstein für mein Investieren gelegt.

    Und ich dachte es wäre sinnvoll, dass die Kinder von den Erkenntnissen der Eltern lernen und nicht die gleichen "Fehler" machen müssen. Auch, wenn eigene Fehler schmerzhafter und Erfahrungen daraus prägender sein mögen.

  • Danke für eure weiteren Antworten.


    Zur Klarstellung: Es ging um den Steuerfreibetrag, hab mich etwas blöd ausgedruckt, sorry dafür...


    Es stimmt schon, anstatt dem Kind dieselben Fehler machen zu lassen, wäre es sinnvoller gleich richtig zu machen, wenn man es schon weiß... Ich denk mir nur, ist es nicht gut, einen direkten Ansprechpartner zu haben? Bzw. Hingehen, einlegen, Sticker und Geschenk bekommen (zumindest bei uns ist das so, dass die Kleinen z.B. zum Geburtstag ein Geschenk bekommen oder wenn sie alle Sticker gesammelt haben oder so), usw. Dass Geld zu etwas "greifbaren" wird? Sonst sind es nur irgendwelche Zahlen auf einem Konto geschrieben. Wo kommen die Zahlen her? Wie sehen diese in "echt" aus (Bargeld/Scheine/Münzen)? Vlt bin ich da auch noch etwas alte Schule, mir kommt halt vor, wenn man das nicht lernt, also Geld zu etwas "greifbaren" machen, sind das nur irgendwelche Zahlen, die sozusagen aus dem nichts entstehen.


    Bei einem Onlinebroker/-konto hat man keinen Ansprechpartner, kann man kein Bargeld einlegen usw. Ist vlt überflüssig auf der einen Seite, aber auf der Anderen bekommt das Kind dann vlt 100€ zum Geburtstag und möchte diese Anlegen, dafür müssen sie aber erstmal auf ein Konto kommen irgendwie^^ sicher, es gibt möglichkeiten, bspw. überweise ich von meinem Konto die 100€ an das des Kindes und behalte das Bare oder so. Etwas lässt sich immer finden.


    Aber ich denke mir, so wird Geld zu etwas "virtuellem" statt etwas "echtem", " greifbaren".


    Mal angenommen ich entscheide mich für ein Kinderdepot - was wäre sinnvoller:

    - Onlinebroker mit Konto

    - Onlinebroker und zusätzliches Konto


    Weil ich habe z.B. schon ein Konto bei Revolut, da könnte ich auch ein Kinderkonto anlegen (in 6 Jahren dann^^). Was sind die Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten?

  • Ich denk mir nur, ist es nicht gut, einen direkten Ansprechpartner zu haben? Bzw. Hingehen, einlegen, Sticker und Geschenk bekommen (zumindest bei uns ist das so, dass die Kleinen z.B. zum Geburtstag ein Geschenk bekommen oder wenn sie alle Sticker gesammelt haben oder so), usw. Dass Geld zu etwas "greifbaren" wird? Sonst sind es nur irgendwelche Zahlen auf einem Konto geschrieben. Wo kommen die Zahlen her? Wie sehen diese in "echt" aus (Bargeld/Scheine/Münzen)? Vlt bin ich da auch noch etwas alte Schule, mir kommt halt vor, wenn man das nicht lernt, also Geld zu etwas "greifbaren" machen, sind das nur irgendwelche Zahlen, die sozusagen aus dem nichts entstehen.


    Bei einem Onlinebroker/-konto hat man keinen Ansprechpartner, kann man kein Bargeld einlegen usw. Ist vlt überflüssig auf der einen Seite, aber auf der Anderen bekommt das Kind dann vlt 100€ zum Geburtstag und möchte diese Anlegen, dafür müssen sie aber erstmal auf ein Konto kommen irgendwie^^ sicher, es gibt möglichkeiten, bspw. überweise ich von meinem Konto die 100€ an das des Kindes und behalte das Bare oder so. Etwas lässt sich immer finden.

    Du hast hier aber m.E. zwei Dinge vermischt.

    Gegen ein kostenloses Kinder Sparbuch mit Stickern und Geschenken, wo man 5-10€ im Monat anspart, hat hier sicherlich niemand was.

    Wenn es dann aber ans echte Sparen / Anlegen für das Kind geht, ist die Hausbank eben nicht der beste Ansprechpartner. Da empfiehlt sich dann ein kostengünstiger Broker und eine ETF Anlage, anstelle der überteuerten Hausbank Fonds.

  • Ich habe einen Termin mit meiner Bank (Raiffeisen) angefragt, warte noch auf deren Terminvorschlag. Ich hätte mir gedacht, dem Kind dort ein Konto zu eröffnen,

    Wir haben für unsere Tochter auch ein Sparbuch bei der hiesigen Sparkasse (sie ist übrigens die einzige Kundin aus der Familie ;) ), aber erst seit sie 4 ist. Das ist für uns der 1. Schritt in Richtung Finanzbildung, bzw Sparen...

    Geld, das sie geschenkt bekommt bzw ihre wöchentliche 50ct Taschengeld sammeln und sparen und das Geld wird regelmäßig zur Bank gebracht...

    Sie (und auch ich) sind erstaunt, was da so manchmal zusammenkommt und sie ist immer mächtig stolz, wenn die Zählmaschine klimpert.

    Dennoch bzw. hauptsächlich besparen wir jedoch ein Junior-Depot.

    Zusätzlich ein ETF in unserem Depot (läuft gedanklich für die Kinder), im Grunde sparen wir bei diesem selbst für größere Themen (Auslands-Jahr, Studium etc.). Ob wir dann bei eintretendem Fall Geld von diesem ETF nehmen, oder doch von unserem "Haupt"-ETF, vom Tagesgeldkonto oder vom laufenden Einkommen vom Giro wird die Zeit, der Börsenverlauf und die Höhe der aufzubringenden Summe zeigen (ist eher rein psychologisch für uns, das extra zu besparen)


    Das Juniordepot führen wir wie auch von el cheffe aufgeführt.


    Aktuell steht noch eine große Reise an und dann nochmal kurzzeitiges Umstrukturieren von Spar-Rate etc (aufgrund von Elternzeit), jedoch sind wir am überlegen, ob wir danach (so in 1,5Jahren) eine größere Summe (in etwa das, was wir sonst über 18 Jahre, bzw abzgl der bereits eingezahlten Beträge einzahlen würden) als Einmalsumme einzahlen, damit das Geld dann auch mind 15 Jahre liegt bis das Kind 18 ist und unter Umständen das Depot nutzen möchte für was auch immer (ich hoffe, wir können darauf hin wirken, dass das Depot weiter bespart wird, aber wenn das Kind andere Pläne hat....)


    Wir haben für alle unsere 3 Kids je ein Juniordepot und hier fließt für alle der Betrag in einen MSCI World ETF.

  • Meine sehr guten Bekannten fahren seit Jahren sehr gut mit dem ing Junior Depot

    Geldanlage für Kinder mit dem Direkt-Depot Junior – ING


    Sparpläne kostenfrei

    Depot kostenfrei

    Breites Sortiment und die Giro Konten von der Bank sind auch ganz gut, und später für das Kind auch nach Volljährigkeit und nach einer Ausbildung/studium kostenfrei bei geldeingang über 750€….



    Beachte Geld das im Namen des Kindes angelegt wird gehört dem Kind vollständig, und kann nicht für andere Sachen genutzt werden, bei einem Stand über 7500€ ist z.b. auch kein Bafög möglich.

  • Wir haben für unsere Tochter auch ein Sparbuch bei der hiesigen Sparkasse (sie ist übrigens die einzige Kundin aus der Familie ;)), aber erst seit sie 4 ist. Das ist für uns der 1. Schritt in Richtung Finanzbildung, bzw Sparen.

    Das kann man machen. Kinder muß man in kindgerechte Weise an Dinge heranführen, sicher auch ans Geld.

    Geld, das sie geschenkt bekommt bzw ihre wöchentliche 50ct Taschengeld sammeln und sparen und das Geld wird regelmäßig zur Bank gebracht.

    Sie (und auch ich) sind erstaunt, was da so manchmal zusammenkommt und sie ist immer mächtig stolz, wenn die Zählmaschine klimpert.

    Man könnte die Meinung vertreten, zum Umgang mit Geld gehört auch der Umgang mit dem Ausgeben. Geld als solches ist kein Wert an sich, richtig Spaß macht es erst, wenn man es ausgibt. Die richtige Balance zwischen Sparen und Ausgeben muß man auch lernen.

    Dennoch bzw. hauptsächlich besparen wir jedoch ein Junior-Depot.

    Zusätzlich ein ETF in unserem Depot (läuft gedanklich für die Kinder), im Grunde sparen wir bei diesem selbst für größere Themen (Auslands-Jahr, Studium etc.). Ob wir dann bei eintretendem Fall Geld von diesem ETF nehmen, oder doch von unserem "Haupt"-ETF, vom Tagesgeldkonto oder vom laufenden Einkommen vom Giro wird die Zeit, der Börsenverlauf und die Höhe der aufzubringenden Summe zeigen (ist eher rein psychologisch für uns, das extra zu besparen)

    Auslandsjahr und Studium gehören zum Unterhalt, die hättet ohnehin ihr zu bezahlen.


    Jeder geht mit seinem Geld selber um. Es ist also Eure Sache, ob Ihr jetzt Monat für Monat 50 Euro auf das Juniordepot Eurer Tochter buchen laßt. Wenn Euch die Steuer drückt, könnt Ihr auch 10.000 € auf einen Schlag umbuchen - allerdings ist das dann geschenkt und Ihr dürft es natürlich dann nicht mehr zurückholen, auch fürs Auslandsjahr nicht. Und irgendwelche Überlegungen, wie Ihr Euer dann volljähriges Kind vom Verprassen des Geldes abhalten könnt, braucht Ihr Euch auch nicht zu machen.