Private Rentenversicherung - Kapitalabfindung oder lebenslange Rente

  • Liebes Forum,


    Bis jetzt konnte ich die Entscheidung vor mir her schieben, aber nun muss ich mich im August festlegen, ein weiterer Aufschub ist nicht mehr möglich. Die relevanten Eckdaten:


    Altvertrag von vor 2005

    Kapitalabfindung 51.300

    Lebenslange Rente: 233


    Die Unbekannten:

    Lebenserwartung

    Rendite /Zinsentwicklung




    Ich bin 60 und werde mit 65 in Rente (langjährige Versicherte 45J) gehen. Meine staatliche Rente wird mit ca. 1.800 eher knapp ausfallen.


    Ich verfüge aus Erbschaft noch über ein gutes finanzielles Polster, zur Zeit in ETF und per Zinshopping auf Tages- oder Festgeld angelegt.


    Trotzdem möchte ich möglichst sinnvoll mit der jetzt fälligen Versicherung verfahren.

    Ich habe Excel gequält und ausgerechnet (gerundet).


    Das Kapital reicht für 18 Jahre für die monatliche Rente. Lege ich das Kapital mit durchschnittlich 4.8% Rendite an, ist mit 88 Jahren das Geld aufgebraucht.


    Welche Rendite würdet Ihr für realistisch halten, bei risikoarmer (MSCI, Anleihen) Anlagestrategie?


    Macht der Gedanke Sinn: lebe ich lange, macht die Rente mehr Sinn, sterbe ich eher früh, kanns mir egal sein und die Erben bekommen den Mindestwert ausgezahlt?


    Ich finde die Entscheidung nicht einfach


    Vllt gibt es Forumsmitglieder in ähnlicher Situation. Deren Überlegung würde mich sehr interessieren


    Vielen Dank

  • Hallo.


    Die Kapitalauszahlung dürfte im Gegensatz zur Verrentung steuerfrei sein.


    Mit der Einmalzahlung ist man deutlich flexibler.


    Vielleicht wird hier eine Tendenz erkennbar. ;)


    1.8K Rente ist überdurchschnittlich, selbst wenn man vorher andere Beträge gewohnt war.

  • Moin SaDoe ,

    Lass dir mal ausrechnen wie alt du wirst.


    WIE ALT WERDE ICH?
    Teste deine Lebenserwartung und lass uns vergleichen!
    wie-alt-werde-ich.de


    Im Thread Sammelbecken der Rentenfaktoren habe ich mal probiert einige Rentenfaktoren zu sammeln.


    Dein Rentenfaktor ist mit 45 ja nicht so schlecht.


    Wenn du dein Kapital aber selber anlegst kannst du dir bei 4% Rendite auch 30ig Jahre selber eine Rente auszahlen.

    Entnahmeplan online berechnen



    Wenn du Aktien und Anleihen mischt dürfte eine solche Rendite machbar sein. Der Vorteil eine Auszahlung ist die Steuerfreiheit und du hast das Geld selber in der Hand und bist nicht auf das Finanzwohl deiner Versicherung angewiesen.


    Nichts wie weg? – Die düstere Zukunft von Lebens- und Rentenversicherungs-Verträgen - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Die Versicherungsgesellschaften haben Vertriebsdruck. Doch sei kein LeO! Keine Unterschrift unter einen Lebensversicherungsvertrag setzen!
    hartmutwalz.de


    Vielleicht kannst du deine Versicherung auch Widerrufen.


    Lebensversicherungen: Besser widersprechen statt kündigen – So rechnet sich das - Prof. Dr. Hartmut Walz
    GASTBEITRAG DR. PETRA BROCKMANN, RECHTSANWÄLTIN Lebensversicherungen: Besser widersprechen statt kündigen – So rechnet sich das Das Thema Rückabwicklung von…
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    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.


  • Bis jetzt konnte ich die Entscheidung vor mir her schieben, aber nun muss ich mich im August festlegen, ein weiterer Aufschub ist nicht mehr möglich. Die relevanten Eckdaten:

    Altvertrag von vor 2005

    Kapitalabfindung wäre steuerfrei.

    Kapitalabfindung 51.300

    Lebenslange Rente: 233

    51300 / 233 = 220 Monate.


    Wenn Du das Geld abhebst und unter die Matratze steckst, reicht es 220 Monate oder 18 Jahre. Sollte ein Kapitalertrag dazukommen, reicht es länger.

    Die Unbekannten:

    Lebenserwartung

    Rendite /Zinsentwicklung

    ... sowie Deine Grundhaltung als Anleger.

    Ich bin 60 und werde mit 65 in Rente (langjährige Versicherte 45J) gehen. Meine staatliche Rente wird mit ca. 1.800 eher knapp ausfallen.

    Immerhin kannst Du Dir den Verzicht auf die beiden Jahresgehälter sowie den Verzicht auf die dadurch erzielte Rentensteigerung offensichtlich leisten.

    Ich verfüge aus Erbschaft noch über ein gutes finanzielles Polster, zur Zeit in ETF und per Zinshopping auf Tages- oder Festgeld angelegt.Das Kapital reicht für 18 Jahre für die monatliche Rente. Lege ich das Kapital mit durchschnittlich 4.8% Rendite an, ist mit 88 Jahren das Geld aufgebraucht.

    Welche Rendite würdet Ihr für realistisch halten, bei risikoarmer (MSCI, Anleihen) Anlagestrategie?

    Es gibt meterweise Literatur zu Entnahmestrategien.


    Prognosen sind immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft anbetreffen.


    Was hilft es Dir weiter, wenn ich Dir jetzt schreibe, daß ich die Kapitalabfindung nehmen und in den ETF stecken würde?

  • mmerhin kannst Du Dir den Verzicht auf die beiden Jahresgehälter sowie den Verzicht auf die dadurch erzielte Rentensteigerung offensichtlich leisten

    ich kann doch freiwillig weiterarbeiten, ohne dass es auf die Rente angerechnet wird. Weshalb sollte ich auf 2 Jahre Rentenzahlung verzichten?

  • Die Kapitalauszahlung dürfte im Gegensatz zur Verrentung steuerfrei sein.

    Es muss doch nur der Ertragsanteil bei der monatlichen Rente versteuert werden, oder? (22% bei Eintrittsalter von 60 Jahren). Also Besteuerungsgrundlage etwas mehr als 46€?

  • Ich würde mich einfach mal in der eigenen Familie umschauen. Wie alt sind die Eltern/Großeltern/Onkel/Tanten, usw. denn im Schnitt geworden? Und wie war es so um den gesundheitlichen Allgemeinzustand im höheren Alter bestellt?

    So hart es klingt, aber einigermaßen gesund Alt werden hat m.E. auch etwas mit der 'Gen-Lotterie' zu tun.


    Ich werde mich bei meiner Versicherung für die Kapitalabfindung entscheiden. Ganz einfach weil ich lieber etwas mehr Geld in den jüngeren Jahren meines Unruhestands zur Verfügung haben möchte.

    Wenn dann tatsächlich das angesparte Vermögen nicht 30, sondern 'nur' 20-25 Jahre ausreicht, komme ich dann die letzten Jahre allein mit der Rente hin.

    JustMy2Cent

  • Was man hat, das hat man! Gefühlt würde ich zur Kapitalauszahlung tendieren.

    Dann risikoarm anlegen. Zum ATH in einen ETF investieren, das brächte ich nicht über mich. (Es sei denn, Geldmarktfonds.) Zum Thema Markttiming ist ja bereits alles gesagt.

  • Zunächst ist die Frage, was Dir persönlich lieber ist, Rente oder Kapital.


    Die laufenden Lebenshaltungskosten sollten m.E. durch eine Rente abgedeckt sein. Sollte die GRV-Rente zu knapp für Essen, Wohnen etc. sein, würde ich eher eine Zusatzrente wählen.


    Wenn das Geld eher für Reisen und Hobbys (oder Vorsorge) ist, würde ich Kapital wählen.

    Z.B. Reisen werden nicht monatlich bezahlt und fallen beim Jungrentner häufiger an, als beim Greis.


    Der Rentenfaktor ist nicht schlecht, ähnlich der GRV. Wenn Du eine Rente benötigst, wäre auch eine Einzahlung in die GRV noch eine Überlegung wert. Das vereinfacht auch die Übersicht über die Verträge.

  • Es muss doch nur der Ertragsanteil bei der monatlichen Rente versteuert werden, oder? (22% bei Eintrittsalter von 60 Jahren). Also Besteuerungsgrundlage etwas mehr als 46€?

    Ich sage ja auch nicht, dass es das debattenbeendende Argument ist. Rechnen muss man dennoch. Es ergibt sich aber eine Tendenz.

  • Immerhin kannst Du Dir den Verzicht auf die beiden Jahresgehälter sowie den Verzicht auf die dadurch erzielte Rentensteigerung offensichtlich leisten.

    Ich kann doch freiwillig weiterarbeiten, ohne dass es auf die Rente angerechnet wird. Weshalb sollte ich auf 2 Jahre Rentenzahlung verzichten?

    Die meisten Rentner, die die "Rente für besonders langjährig Versicherte" in Anspruch nehmen, gehen damit dann tatsächlich in den Ruhestand.


    Klar, es ist möglich, danach auch noch weiterzuarbeiten und im Zuge dessen auch Rentenbeiträge zu leisten, die mit dem Erreichen des gesetzlichen Ruhestandsalters dann auch rentenwirksam werden.