Sind 4 ETFs sinnvoll (in diesem Fall)?

  • Hallo,


    nachdem nun in einem anderen Thread gesagt wurde ich solle mir einen Plan erstellen, bin ich jetzt dabei. Also kurz: ich habe einiges an Wissen erlangt, bin schon investiert, habe auch etwas Geld dazu, aber mir fehlt die Grundstruktur (Notgroschen).


    Ich habe bei meiner Hausbank 3 Fonds. Im Einen habe ich mein bis 18 Jahre erspartes Geld investiert (12k). Das vermische ich ungern mit dem restlichen Geld/Anlagen, weil es etwas besonderes für mich ist.


    Die anderen beiden Fonds machen etwa 7k aus.


    Dann spare ich zur Zeit 2 ETFs (thesaurierend) an: monatlich 200€ MSCI World und 50€ MSCI EM bei Scalable.


    Zudem habe ich in etwa 20k-25k im Kryptoportfolio.


    Meine Idee wäre es jetzt die Bank zu wechseln und alles neu zu strukturieren. Weg von der 0815 Hausbank, hin zu Revolut, da dies kostenlos ist und ich das Konto schon seit einiger Zeit habe, da ich es mal ausprobiert habe.


    Ich habe alles gerne etwas aufgeteilt. Daher hätte ich mir das so irgendwie gedacht: den MSCI World und EM weiterhin besparen auf Scalable. Dann bei Revolut eine Pocket erstellen als Notgroschen, in dem ich die beiden Fonds von gesamt 7k packe.


    Die 12k die ich gerne separat hätte, könnte ich in Revolut in einen ACW ausschüttend investieren, da ich vorhabe irgendwann die MSCI World und EM zu verkaufen und in einen ausschüttenden ACW investieren für ein weiteres Monatsgehalt im Jahr. Dann hätte ich jetzt schon eine Kleinigkeit die ausgeschüttet wird und für die Zukunft schon einen Bereit den ich dann nach Verkauf der beiden aufstocken kann.


    Fehlen noch die Kryptos. Die könnte ich ebenso in einen ACW packen (Revolut), dieses mal thesaurierend, als mittelfristige Anlage, wenn mal alles reißt, kann ich daraus etwas (im besten Fall nur die Dividenden) herausnehmen. Und sonst bleiben die halt im ACW investiert und werden jährlich mehr durch die reinvestierenden Dividenden. Bis ich dann irgendwann in Zukunft alle verkaufe und in den ausschüttenden ACW investiere.


    Aber macht so eine Aufteilung überhaupt sinn? Wie würdet ihr vorgehen/was würdet ihr mir raten?


    Danke für eure Ratschläge :)

  • Wieso soll der ACWI ausschüttend sein?


    Wenn Du irgendwann vor hast, den Word und EM in ACWI umzuschichten, wieso machst Du das nicht sofort? Dann hättest Du einen ETF, das wäre maximal übersichtlich.


    Wenn Du aus emotionalen Gründen diese 12k separat haben möchtest, kannst Du diese auch in einen anderen ETF auf den gleichen Index legen. Das ist dann praktisch Deine Museums-Position im Depot.


    Außer dem Notgroschen willst Du 100% in Aktien-ETF gehen? Das kann man machen, man sollte sich nur bewußt entscheiden.

  • Dann spare ich zur Zeit 2 ETFs (thesaurierend) an: monatlich 200€ MSCI World und 50€ MSCI EM bei Scalable.

    Kannst du weiter machen. Oder direkt in einen All-World/ACWI wechseln.

    Die 12k die ich gerne separat hätte, könnte ich in Revolut in einen ACW ausschüttend investieren, da ich vorhabe irgendwann die MSCI World und EM zu verkaufen und in einen ausschüttenden ACW investieren für ein weiteres Monatsgehalt im Jahr. Dann hätte ich jetzt schon eine Kleinigkeit die ausgeschüttet wird und für die Zukunft schon einen Bereit den ich dann nach Verkauf der beiden aufstocken kann.

    Das mit dem "separat" verstehe ich wie gesagt nicht. Du hast aus meiner Sicht andere Sorgen und solltest alles so einfach wie möglich strukturieren, um einen guten Überblick zu behalten. Das geht am besten mit einem einzigen (All-World/ACWI-) ETF. Ob ausschüttend oder thesaurierend ist eine andere Frage. Ich würde besonders in deiner Situation, in der sich Einfachheit anbietet, in den Thesaurierer gehen. Der macht es dir einfacher und verleitet dich nicht zum Verkonsumieren der Dividenden.


    Wenn du unbedingt diese 12.000 separat hättest, dann nimm halt einen anderen ETF auf den gleichen Index, auch wenn ich auch den emotionalen Sinn nicht verstehe ;)


    Hauptsache dein Notgroschen hat Priorität.


    Viel Erfolg bei deinen eigenen Entscheidungen!

  • Wieso soll der ACWI ausschüttend sein?

    Rein aus psychologischer Sicht:

    Thesaurierend -> ich muss Anteile entnehmen

    Ausschüttend -> ich habe das Geld zur verfügung, ohne etwas zu entnehmen


    Und auch 'etwas entnehmen' senkt die hemmschwelle, nicht ein anderes mal doch auch etwas zu entnehmen.


    Wenn Du irgendwann vor hast, den Word und EM in ACWI umzuschichten, wieso machst Du das nicht sofort? Dann hättest Du einen ETF, das wäre maximal übersichtlich.

    Zum einen weil Finanzfluss immer meinte 70-30 Portfolio (auch wenn das mit 200 + 50 nicht ganz aufgeht) zum Anderen, weil ich einen ACWI nicht auf den Schirm hatte damals. Sicher, ich kann den Sparplan umschichten und 250 in einen ACWI packen und die bereits gekauften Anteile halten und irgendwann verkaufen oder direkt umschichten. Aber mir ist das nicht zu unübersichtlich.


    Außer dem Notgroschen willst Du 100% in Aktien-ETF gehen? Das kann man machen, man sollte sich nur bewußt entscheiden

    Hätte ich gedacht, ja, warum, was ist falsch dabei?

  • Ich würde ja denken, dass es für Dich gerade am übersichtlichsten wäre, jetzt direkt ALLES zu verkaufen und dann nur noch EINEN ACWI ETF im Depot zu haben (plus vielleicht Deine Museums-Position).


    Ausschüttend vs. Thesaurierend: Auch hier würde ich umgekehrt denken. Dein Ziel muss ja sein, die Ausschüttungen eben gerade nicht für den normalen Betrieb zu verbrauchen. Die sollten re-investiert werden! Sonst raubt Dir das gehörig Rendite. Das geht mit einem Thesauriere eben automatisch und Du kommst gar nicht erst in Versuchung, die Ausschüttung für Elektronischen Schnick-Schnack auszugeben ^^ .


    100% Aktien ETF: Generell spricht nichts dagegen. Mit 100% Aktienquote hast Du eben ein Depot, das maximale Renditechancen und maximale Schwankungsanfälligkeit hat. Manche wollen das etwas stabilisieren, und halten z.B. 75% Aktien ETF und 25% Geldmarkt-ETF. Es kommt auch etwas darauf an, ob und wann Du voraussichtlich etwas aus dem Depot entnehmen willst. Das könntest Du dann aus dem Geldmarkt-Teil nehmen und bist damit erst einmal unabhängig von den dann aktuellen Aktienkursen.

  • Rein aus psychologischer Sicht:

    Thesaurierend -> ich muss Anteile entnehmen

    Ausschüttend -> ich habe das Geld zur verfügung, ohne etwas zu entnehmen


    Und auch 'etwas entnehmen' senkt die hemmschwelle, nicht ein anderes mal doch auch etwas zu entnehmen.

    Wofür brauchst du das Geld denn? Zum Verkonsumieren? Dafür ist dieses Geld, auch die Dividenden, einfach nicht gedacht. Du müsstest es also reinvestieren. Das ist aufwendiger und die Gefahr steigt, dass du es eben doch verkonsumierst. Mindset!


    Versteh mich nicht falsch: es gibt Dividendenstrategien, ich persönlich bin grundsätzlich eher kein Freund davon, aber es gibt durchaus Gründe Ausschütter zu nehmen. Eben wenn du wirklich auf die Ausschüttungen für deinen täglichen Bedarf angewiesen bist. Aber in deiner Situation solltest du dir es so einfach wie möglich machen, wie gesagt.


    Zum einen weil Finanzfluss immer meinte 70-30 Portfolio (auch wenn das mit 200 + 50 nicht ganz aufgeht) zum Anderen, weil ich einen ACWI nicht auf den Schirm hatte damals. Sicher, ich kann den Sparplan umschichten und 250 in einen ACWI packen und die bereits gekauften Anteile halten und irgendwann verkaufen oder direkt umschichten. Aber mir ist das nicht zu unübersichtlich.

    Kannst du machen, wie gesagt. Es ist halt nicht notwendig und die Frage ist, ob du dann wirklich konsequent Rebalancing betreibst. Ich würde vorschlagen es so einfach wie möglich zu gestalten und mit so wenig Angriffsfläche für eigene Fehler wie möglich. Das ist bei einem einzigen ETF eher der Fall als bei zweien, bei denen einer fast zwangsläufig besser laufen wird als der andere.


    Hätte ich gedacht, ja, warum, was ist falsch dabei?

    "Falsch" ist der falsche Ausdruck. Ich sagte ja schon, vier Töpfe und der vierte Topf nochmal mit einer optionalen Unterteilung, die du machen könntest:


    1. Alltägliches Konsumkonto

    2. Notgroschen für Unvorhergesehenes

    3. Rücklagen für Urlaube, Anschaffungen etc. - alles was planbar ist

    4. Langfristiger Vermögensaufbau

    4a) Welt-ETF als Risikobaustein

    4b) Geldmarkt-ETF oder (zum Beispiel zusätzliches) Pocket oder Tagesgeldkonto als Sicherheitsbaustein.


    2 und 3 könntest du zusammenlegen - eine Trennung ergibt aber gerade für dich vielleicht Sinn.


    4b soll die Volatilität von 4a etwas ausgleichen. Überlege dir wieviel temporärer "Verlust" von beispielsweise 10.000 Euro für dich schmerzhaft wären. Wenn du 100% in 4a (also in Aktien) hättest, müsstest du damit klarkommen, dass da auch mal statt der 10.000 eine 5.000 stehen könnte für ein paar Wochen, Monate oder vielleicht auch mal Jahre; also 50% Kompletteinbruch. Wenn du hingegen 50% 4a und 50% 4b hast, dann ist es wahrscheinlich, dass du von den gesamten 10.000 "nur" 2.500 Euro Kursverluste zwischendurch hast, also 25%. Das ist deine persönliches Risikoprofil, dem das entsprechen muss. Ob du übrigens 2 und 3 als hinreichenden Sicherheitsbaustein 4b siehst, ist individuell. Das wird gerade in einem anderen Thread parallel hierzu diskutiert und handhabt Jeder anders.

  • Ausschüttend vs. Thesaurierend: Auch hier würde ich umgekehrt denken. Dein Ziel muss ja sein, die Ausschüttungen eben gerade nicht für den normalen Betrieb zu verbrauchen. Die sollten re-investiert werden! Sonst raubt Dir das gehörig Rendite. Das geht mit einem Thesauriere eben automatisch und Du kommst gar nicht erst in Versuchung, die Ausschüttung für Elektronischen Schnick-Schnack auszugeben ^^ .

    Vlt habe ich mich falsch ausgedrückt: natürlich bevorzuge ich thesaurierer, die wieder reinvestieren für den Zineszinseffekt sozusagen. Aber irgendwann, wenn Summe X erreicht wurde hätte ich doch gerne einen Ausschüttenden, dass ich eben ein zusätzliches Einkommen habe. Also doch 2 ETFs: einen zum Ansparen (thesaurierend) und einen zum Ausschütten. Vlt könnte man die 12k in den Ausschüttenden stecken, dass man eine Kleinigkeit erhält und den Rest in den Thesaurierenden.

    Ich würde ja denken, dass es für Dich gerade am übersichtlichsten wäre, jetzt direkt ALLES zu verkaufen

    Das wäre auch eine Idee - alles innerhalb 3 Jahre aufteilen (für den Steuerfreibetrag):

    1. Dieses Jahr die Bank auflösen und zu Revolut wechseln. Sobald alles gewechselt wurde den Sparplan auf Scalable einstellen und auf einen ACWI thesaurierend in Revolut ansparen. 7k Notgroschen in ein Pocket packen, die 12k in einen ausschüttenden ACWI.

    2. Nächstes Jahr dann die Kryptos verkaufen und alles in den thesaurierenden ACWI thesaurierend auf Revolut packen.

    3. In 3 Jahren, wenn sich der Wert weiterhin etwas nach oben entwickelt hat (hoffentlich^^) die ETFs bei Scalable verkaufen, das Geld an Revolut senden und wieder in den ACWI thesaurierend stecken.

  • So kann man das prinzipiell machen, auch wenn ich Dein Hin-und-Her mit ausschüttend/thesaurierend noch nicht wirklich verstehe. Drei Jahre sind bei Deiner Vermögensplanung keine Zeit. Wenn Du das in drei Jahren umschichten willst, kannst Du es auch heute schon umschichten.


    Grundsätzlich kann man auch von Anfang an mit ausschüttenden ETF arbeiten. Hier gibt es lange Threads in denen über das jeweilige Für und Wieder gestritten wird. Das erfordert evtl. Etwas mehr Aufwand und Disziplin und hat zumindest in Deutschland ein paar kleine steuerliche Implikationen.


    Dass Du aber in 3 Jahren schon ans konsumieren der Dividenden denkst, scheint mir viel zu früh. Häng noch eine 0 dran, dann bist Du eher in den relevanten zeitlichen Dimensionen.

  • Vlt habe ich mich falsch ausgedrückt: natürlich bevorzuge ich thesaurierer, die wieder reinvestieren für den Zineszinseffekt sozusagen. Aber irgendwann, wenn Summe X erreicht wurde hätte ich doch gerne einen Ausschüttenden, dass ich eben ein zusätzliches Einkommen habe. Also doch 2 ETFs: einen zum Ansparen (thesaurierend) und einen zum Ausschütten. Vlt könnte man die 12k in den Ausschüttenden stecken, dass man eine Kleinigkeit erhält und den Rest in den Thesaurierenden.

    Wie alt bist du? Wieviele Jahre hast du noch, in denen du voraussichtlich von deinem Gehalt leben wirst? Bis dahin musst du dir keine Gedanken darüber machen, ob du irgendwas aus dem Depot rausholen kannst. Mache es dir einfach, gerade wenn du sagst, dass du den Thesaurierer bevorzugst. Du machst es dir hier zu kompliziert, auch mit dieser Aufteilung, wie gesagt. Musst es am Ende natürlich selbst wissen.



    Das wäre auch eine Idee - alles innerhalb 3 Jahre aufteilen (für den Steuerfreibetrag):

    1. Dieses Jahr die Bank auflösen und zu Revolut wechseln. Sobald alles gewechselt wurde den Sparplan auf Scalable einstellen und auf einen ACWI thesaurierend in Revolut ansparen. 7k Notgroschen in ein Pocket packen, die 12k in einen ausschüttenden ACWI.

    2. Nächstes Jahr dann die Kryptos verkaufen und alles in den thesaurierenden ACWI thesaurierend auf Revolut packen.

    3. In 3 Jahren, wenn sich der Wert weiterhin etwas nach oben entwickelt hat (hoffentlich^^) die ETFs bei Scalable verkaufen, das Geld an Revolut senden und wieder in den ACWI thesaurierend stecken.

    Angesichts deiner Situation und dass du einen Neustart willst, würde ich eher überlegen alles direkt zu machen und ein paar Euro Steuern in Kauf zu nehmen. Ob du in drei Jahren einen Gewinn oder Verlust hast weißt du nicht. Vielleicht realisierst du dann noch deutlich größere Gewinne. Wenn du wechseln willst in einen ETF, dann würde ich es jetzt machen.