USA auf dem Weg zur Diktatur - was macht das mit US-Werten

  • John Bogle


    Die Gedanken aus Deinem Beitrag Nr. 21 teile ich vollumfänglich.


    Insbesondere auch diese Hintergrund

    Betrachtet man das Portfolio im Ganzen (und das sollte man meiner Meinung nach immer) so leben, arbeiten und konsumieren wir in Deutschland. Somit haben wir unseren Job, unsere Immobilie, unser erarbeitetes Geld, unsere Rentenansprüche etc alles in Deutschland/Europa bzw in Euro.

    :thumbup:


    Den meisten dürfte - bei ihrer finanziellen Aufstellung - die Konzentration auf den Standort Deutschland, den deutschen Staat, die deutschen Sozialsysteme (wie GRV), die EU, den Euro usw. gar nicht bewußt sein.


    Zu dem Hintergrund hatte ich hier vor längerer Zeit - in einem anderen Kontext - mal was geschrieben; siehe hier

    Für meinen Teil würde ich da aber statt allein nur auf die "Mikro" eher auf die "Makroebene" abstellen sprich von oben mit einem übergeordneten Gedanken darauf blicken. Der wichtigste Aspekt bei jeder Geldanlage (aber m. E. auch der Privaten Altersvorsorge und der Ruhestandsplanung) stellt unstrittig die Diversifikation (Risikostreuung) dar (siehe dazu auch Harry M. Markowitz, Kapitalmärkte und Portfoliotheorie aus 1952; später gab es dafür sogar den Wirtschaftsnobelpreis (1990)). Für die allermeisten Finanz-Profis steht dieser - damals revolutionäre - Gedanke heutzutage immer noch über allen anderen Aspekten. Diesen Aspekt würde ich auf jeden Fall auch auf die unterschiedlichen Systeme der Altersvorsorge anwenden.


    Auf Deinen Fall übersetzt bzw. übertragen: Wenn ich schon beim Staat mein Geld verdienen würde (als Beamter) und auch vom Staat später eine Altersvorsorge erhalte bzw. erhoffe (sprich Pension) würde ich schon aus Gründen besagter Diversifikation nicht auch noch zusätzlich in ein weiteres staatliches und vom Staat gelenkte System (die Gesetzliche Rentenversicherung) einzahlen. Schon gar nicht freiwillig ... Sondern meine freien Mittel anderweitig anlegen und/oder investieren.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das gilt nicht nur für die Diversifikation in diesem Bereich (Staat versus nicht staatliche Systeme) sondern auch bezüglich der Streuung innerhalb einer Assetklasse wie Aktien.


    Was könnte da in Sachen Diversifikation zielführender sein als ein relevanter USA-Anteil ... ?! Um sich wenigstens etwas breiter aufzustellen. Zumal das in der realistischen Gesamtschau (Arbeitsplatz, Konten, ggf. Immobilie, Renten- bzw. Pensionsansprüche usw. - alles in Deutschland bzw. der Eurozone) dann (bei den meisten) dennoch nur ein eher sehr überschaubarer Anteil sein wird ...



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Der Exodus deutscher Naturwissenschaftler war bereits ab 1933 massiv. Hunderte bekannter Physiker, Chemiker, Mediziner, Mathematiker etc. verließen Deutschland, in der Regel für immer.

    Mal ganz trocken festgestellt: Der Mann mit dem kleinen Oberlippenbärtchen, der angetreten ist mit dem Ziel "Make Germany great again!", hat Deutschland mit großem Abstand mehr Schaden zugefügt als jede andere Person der Geschichte, gerade auch mit seinem fanatischen Judenhaß. Die von Dir genannten Geistesgrößen waren ja weit überproportional Juden.


    Um so erstaunlicher finde ich es, daß es heute noch Leute gibt, die den Herrn verehren.


    Er ist übrigens durch eine ganz normale Wahl an die Macht gekommen und hat danach den längst angekündigten und detailliert beschriebenen Rachefeldzug durchgeführt, den der MAGA ja auch ankündigt.


    Ich finde die Parallelen gespenstisch.

  • Was könnte da in Sachen Diversifikation zielführender sein als ein relevanter USA-Anteil ... ?! Um sich wenigstens etwas breiter aufzustellen. Zumal das in der realistischen Gesamtschau (Arbeitsplatz, Konten, ggf. Immobilie, Renten- bzw. Pensionsansprüche usw. - alles in Deutschland bzw. der Eurozone) dann (bei den meisten) dennoch nur ein eher sehr überschaubarer Anteil sein wird.


    Sehe ich zu 100 Prozent wie du.


    Alleine schon weil ich damit eine Währungsdiversifikation (zum Beispiel US Dollar) habe und das auch noch im inflationschütztenden Sachvermögen (Aktien)

  • Hallo Wanderslust,


    Ihre Liste ist sicherlich richtig, auch wenn sie recht großzügig alle in Deutschland wirkenden Ausländer (z.B. Edward Teller) mit umfasst. Sie werden aber nicht abstreiten können, dass genügend geblieben sind, nur als ein Beispiel Heisenberg, und auch die aufgeführten „Erfolge“ erzielt haben.


    Von mir Ende der Nebendiskussion.


    Gruß Pumphut

  • Selbstverständlich trugen und tragen auch in Deutschland wirkende Ausländer erheblich zum Ruf des Wissenschaftsstandorts bei bzw. taten das, so wie Edward Teller ab 1933 in England und den USA. Das "W" in seinem Vornamen kam übrigens erst später dazu.


    Eduard Teller (mit "U") wurde 1908 in Österreich-Ungarn geboren, demselben Land wie der Diktator mit dem Schnauzbart, der erst 1932 in Deutschland eingebürgert wurde.


    Sicherlich gab es auch Akademiker, die in Massentlassungen und Verfolgungen von Juden "Karrierechancen" sahen und im Krieg von Rüstungsaufträgen profitierten.


    Das konnte aber den "brain drain" in keinster Weise aufwiegen. Es verhinderte auch nicht den totalen wirtschaftlichen, politischen und moralischen Zusammenbruch Deutschlands, die Zerstörung der Städte oder den Tod und die Vertreibung von Millionen. Von dem Verlust fast sämtlicher Vermögenswerte ganz zu schweigen (das ist der Bezug zur Hauptdiskussion).

  • Ich finde die Parallelen gespenstisch.

    Etwas "gespenstisch" und seltsam um nicht zu sagen befremdlich finde ich, daß ein Land wie die USA (als größte Wirtschaftsmacht) zur Wahl des Präsidenten nur die Option "Trump versus Biden" stellen kann ...


    Joe Biden (oder "Sleepy Joe" wie manche Republikaner Biden despektierlich mit seinem nickname bezeichnen) hat beispielsweise erst jüngst auf dem Nato-Gipfel in Washington vor laufenden Kameras und damit der Weltöffentlichkeit Herrn Wolodymyr Selenskyj als "Präsident Putin" vorgestellt ... und statt seiner Vizepräsidentin Kamala Harris von "Vize Präsident Trump" gesprochen ...


    ... und hat danach den längst angekündigten und detailliert beschriebenen Rachefeldzug durchgeführt, den der MAGA ja auch ankündigt.

    Wenn mit MAGA der Trump-Slogan "Make America Great Again" gemeint sein sollte ... ?


    Es lohnt sich immer genau zuzuhören, wenn prominente Politiker in aller Öffentlichkeit sprechen (Stichwort: Putin im Jahr 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz - um nur ein Beispiel zu nennen) - ebenso lohnt es sich hinzuschauen und die Realität wahrzunehmen (Stichwort: Putins Annexion der Krim im Jahr 2014 - um ein Beispiel zu nennen oder Stichwort: Trumps erste Amtszeit 2017 - 2021 - um ein weiteres Beispiel zu nennen).


    Obwohl obige Beispiele viele Jahre bzw. gar ein Jahrzehnt zurückliegen, scheint man darauf in Europa (präziser in der EU - inklusive Deutschland) geopolitisch (auch was wirtschaftliche und militärische Aspekte betrifft) nicht gut vorbereitet zu sein, um es noch möglichst zurückhaltend zu formulieren. Für meinen Teil hätte ich es deutlich zielführende gefunden, sich beispielsweise auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump rechtzeitig einzustellen (nachdem man schon seine erste Amtszeit "bewundern" durfte) und auch in Sachen "äußerer Sicherheit" (sprich Verteidigungsfähigkeit) seitens Europa/EU sich dementsprechend und aktiv ein- und aufzustellen. Zeit dafür war reichlich vorhanden (siehe oben). Stattdessen muß man nun passiv (auch in Sachen Unterstützung Ukraine übrigens) und sozusagen bangend auf die Wahl in den USA schauen und für Biden "mit fiebern" ...


    Apropos

    Der Mann mit dem kleinen Oberlippenbärtchen

    An eine Kriegsrhetorik (oder gar Pläne andere Länder zu überfallen) von Trump kann ich mich nicht erinnern ... ? - eher an das Gegenteil sprich den "Krieg in 24 Stunden beenden" (auch wenn das in Sachen Ukraine auf einen Diktat-Frieden hinauslaufen würde - mit vermutlich unabsehbaren Folgen für die Ukraine aber auch für Europa).


    Aus meiner Sicht scheint Trump eher wie ein Businessman und Dealmaker zu denken und zu handeln (wenn auch ein ziemlich schlimmer, skrupelloser, lügender und in Teilen eventuell bzw. wahrscheinlich sogar krimineller).


    Um nochmals direkt zum Strangthema zu kommen: Mir scheint es keinesfalls ausgemacht, daß eine zweite Amtszeit Trumps automatisch schlecht für "US-Werte" wäre (daß die USA sogar auf dem Weg in eine Diktatur sind erscheint mir mit Blick auf die demokratische Tradition des Landes samt "Checks and Balances" eher unwahrscheinlich). In Trumps erster Amtszeit (2017 - 2021) haben sich - nach meiner Erinnerung - die US-Börsen nämlich bemerkenswert gut entwickelt (S & P 500 +67%, Dow Jones Industrial Average + 56%).


    Hintergrund war eine Kombination aus Steuersenkungen, Deregulierungen und damit eine starke Wirtschaft, die diese gute Entwicklung der US-Börsen unterstützt hat. Trump hatte mit seiner Steuerreform die Unternehmenssteuern von 35 auf 21% gesenkt, was von Investoren sehr positiv aufgenommen wurde. Wobei es auch Unsicherheiten und Volatilitäten an den Märkten gab aufgrund seiner Handelskonflikte (Stichwort: Handelskrieg mit China). Meines Wissens hat Trump in seinem Programm eine weitere Senkung der Unternehmenssteuern von 21 auf dann 15%. Da Börsen und Börsianer "kühl und kalt" denken und kalkulieren, könnte dies die US-Börsen eher beflügeln.


    Nicht als Börsianer und Aktionär sondern als Halter von US-Treasuries oder Rentenhändler kann man das mit Blick auf die US-Verschuldung natürlich völlig anders sehen. Müßte ich Schülern eine Exponential-Funktion erklären (da sei Gott vor bei meinen Mathematik-Kenntnissen) wäre die Entwicklung der Schulden samt Zinszahlungen der USA ein optimales und "abenteuerliches" Beispiel (von ca. 20 Billionen noch in 2017 auf inzwischen rund 34 Billionen aktuell ...). Dazu hatte ich aber schon was geschrieben (in Nr. 13 und Nr. 17), was ich hier nicht wiederholen will.


    (Jahres- und Prozentzahlen nur aus der Erinnerung und daher ohne Gewähr)



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

  • Sehe ich zu 100 Prozent wie du.

    John Bogle (und Frohgemut:( Da stehe ich mit dem Gedanken der weiteren Diversifikation und insbesondere meiner US-Einschätzung wenigstens nicht alleine :thumbup:

    Alleine schon weil ich damit eine Währungsdiversifikation (zum Beispiel US Dollar) habe und das auch noch im inflationschütztenden Sachvermögen (Aktien)

    Beim Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der EU und der Eurozone im Vergleich zu den USA (läuft seit der Finanzkrise 2008 auseinander) scheint mir das sehr sinnvoll. Beim Zustand des Euro (siehe Eurokrise ab 2012) noch sinnvoller.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Euch weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Da mir das Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr so aus dem Herzen spricht bleibe ich drin.


    "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


    ;)

  • Hallo,


    um noch einmal auf den Kern von suukit zu kommen; auch mit Trump - machen würden sagen gerade mit ihm - wird Big Business nicht verlieren. Der jetzt nominierte Vize Vance kommt z.B. aus dem Umfeld von Peter Thiel. Das Ziel der ETFs ist ja wohl, eine ganz kleine Scheibe vom großen Geschäft abzuschneiden. Bei dem würde ich die USA noch lange nicht abschreiben, vollkommen unabhängig davon, wer Präsident ist. Irgendwelche Überlegungen über Jahrzehnte sind sowieso Spekulation.


    Gruß Pumphut

  • Eher würde ich die volatile Situation der westlichen Demokratien allgemein zum Anlass neben, evtl. die Aktienquote insgesamt kritisch zu überprüfen, denn die geopolitischen Risiken sind aktuell enorm und viele Menschen scheinen das nicht ernst genug zu nehmen und mit dem Feuer zu spielen.


    Die Risiken erscheinen mir daher viel höher und das Gewinnpotenzial vermutlich eher geringer als viele Menschen glauben. Das ist aber nicht USA-spezifisch, sondern gilt auch für Europa und Asien.

    Aber was ist die Alternative zu Aktien? Wenn sich weltweite geopolitische Risiken realisieren, dürften andere Anlageformen davon auch nicht unberührt bleiben.


    Ich bleibe bei einem weltweiten Aktien-ETF weil ich der Meinung bin, das ist nunmal das Beste was wir haben.

  • Aber was ist die Alternative zu Aktien? Wenn sich weltweite geopolitische Risiken realisieren, dürften andere Anlageformen davon auch nicht unberührt bleiben.

    Gold, natürlich gut versteckt! ;)

    Es werden ja heute immer mal wieder Goldschätze aus vorherigen Jahrzehnten/Jahrhunderten entdeckt, die Ihre Besitzer seinerzeit versteckt/vergraben haben um Ihr Vermögen vor seinerzeitigen geopolitischen Risiken zu schützen.

    Das eigentliche Problem scheint wohl eher darin gelegen zu haben, wie man das eigene Leben vor den konkreten Risiken geschützt hat. Hat im Gegensatz zum Vermögen offenbar nicht immer so gut geklappt. :/

  • Bei dem würde ich die USA noch lange nicht abschreiben, vollkommen unabhängig davon, wer Präsident ist.

    Die "USA abzuschreiben" wäre - jedenfalls so lange ich das Ganze beobachte (immerhin schon > 50 Jahre) - immer ein Fehler gewesen.

    auch mit Trump - machen würden sagen gerade mit ihm - wird Big Business nicht verlieren.

    Das sehe ich - und übrigens die meisten in meinem Umfeld - ganz ähnlich. Siehe hierzu schon Nr. 27 letzte drei Absätze.


    Außerdem ist auch hierbei alles relativ, sprich man sollte präziser muß (gerade als Anleger) die USA samt US-Dollar im Vergleich mit anderen großen (Wirtschafts)Regionen sehen und bewerten - beispielsweise mit der EU, Eurozone und dem Euro. Da sehe ich die USA deutlich besser aufgestellt.


    Zudem könnte die USA im schlimmsten Fall auch zumindest eine Art "Stand alone Strategy" fahren. Angefangen von der dynamischen Wirtschaft samt den gigantischen Unternehmen mit Weltgeltung über Energie und Nahrungsmittel bis hin zur Verteidigungsfähigkeit scheinen mir die USA deutlich besser (und autarker) aufgestellt - als beispielsweise Europa und die EU.


    Dazu kommt noch: Die USA sind von zwei Ozeanen umgeben (und haben dennoch - oder gerade deshalb - mit der größten Militärmacht auch die größten See-Streitkräfte) - Europa und die EU haben das in Sachen Verteidigungsfähigkeit nicht ansatzweise zu bieten - haben aber Russland "direkt vor der Haustür" ...

    Irgendwelche Überlegungen über Jahrzehnte sind sowieso Spekulation.

    :thumbup: Das gilt - erst recht in dem Bereich der Börsen - ohnehin immer.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Das eigentliche Problem scheint wohl eher darin gelegen zu haben, wie man das eigene Leben vor den konkreten Risiken geschützt hat. Hat im Gegensatz zum Vermögen offenbar nicht immer so gut geklappt. :/

    Ob "man" und wie "man" das "eigene Leben" schützen kann oder soll - scheint mir nicht die entscheidende Frage. Zumal der einzelne Bürger (jedenfalls als Otto Normalverbraucher) da nur eher begrenzte Möglichkeiten hat.


    Für die innere (Kriminalitätsbekämpfung) und insbesondere auch äußere Sicherheit (Verteidigungsfähigkeit samt Abschreckung) zu sorgen gehört zu den originären Aufgaben eines funktionierenden Staates. Oder im Fall der EU zu einer Art Zusammenschluß von Staaten.


    Aus meiner Sicht besteht da hierzulande und in der EU in beiden Bereichen Nachholbedarf (bei der inneren aber noch mehr bei der äußeren Sicherheit).


    Oder siehst Du Europa bzw. die EU adäquat aufgestellt für den Fall, daß ein fremder Dritter (Beispiel: Herr Trump) die Sicherheitsgarantie der Nato in Frage stellt oder gar zurückzieht ?

    :/


    Und wie darauf wohl ein gewisser Herr Putin reagieren würde ?

    :/



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Für die innere (Kriminalitätsbekämpfung) und insbesondere auch äußere Sicherheit (Verteidigungsfähigkeit samt Abschreckung) zu sorgen gehört zu den originären Aufgaben eines funktionierenden Staates.

    Eben,

    nur was ist, wenn der Staat nicht mehr 'funktioniert'? Hat der 'Staat' im 3. Reich versagt, als Teilen der Bevölkerung Vermögen 'entzogen' wurde?

    Kriminell war das Vorgehen im 3. Reich ja offenbar nicht wirklich. Gab ja Gesetze... :/

    Wenn ich dann irgendwelche gewählten Politiker in diesem Land von Remigration schwafeln höre, darf man sich schon fragen ob man mehr Angst vor einem Trump als US Präsident oder vor solchen Politikern in eigenen Land haben sollte!


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf der jüngeren deutschen Geschichte.

  • Hallo Forums Freunde

    Ich sehe die politische Entwicklung sehr entspannt,

    selbst ich habe in meinen gut 40 Jahren aktiven Börsenlebens viele Präsidenten oder Regierungen kommen und gehen sehen,

    hohe Zinsen und Tiefe Zinsen erlebt, Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen, Pandemien, Kriege, und was weiß ich sonst noch alles überlebt.

    Auf jeden Anlass hat die Börse immer reagiert, mal nach oben mal nach unten

    Am Ende hat sich an der Richtung jedoch nichts geändert:

    langfristig von links unten nach rechts oben!

    Ich bleibe unverändert entspannt und gehe davon aus, dass die Produkte meiner Firmen auch in Zukunft gebraucht werden, egal, wer Präsident ist,

    Auf Pampers, Herzschrittmacher, Hüftgelenke, Insulinpillen und vieles andere wird auch in Zukunft nicht verzichtet

    Wir sind Mit-Eigentümer dieser Firmen, wovor soll uns bange sein?

    Viele Grüße, McProfit

    immer noch ganz entspannt aus dem Urlaub

  • nur was ist, wenn der Staat nicht mehr 'funktioniert'?

    Daß Staaten zunehmend dysfunktional werden können und/oder gar nicht mehr funktionieren und/oder sogar Weltreiche oder zumindest Weltmächte (man denke an Rom - oder auch an Weltmächte wie einstmals England, Spanien, Portugal usw.) untergehen und/oder komplett eindampfen, samt > 220 Staatspleiten allein seit dem Jahr 1800, - gehört offensichtlich zu den Selbstverständlichkeiten der Geschichte.


    Wer kann und will sollte sich darauf einstellen. Daß ich schon vor geraumer Zeit für einen alternativen Standort gesorgt habe, weil mir die Entwicklung der EU samt Euro immer weniger zusagt, daraus hatte ich kein Geheimnis gemacht.

    Wenn ich dann irgendwelche gewählten Politiker in diesem Land von Remigration schwafeln höre, darf man sich schon fragen ob man mehr Angst vor einem Trump als US Präsident oder vor solchen Politikern in eigenen Land haben sollte!

    Daß dieser Ansatz ("Remigration") völlig unsäglich und ohnehin sowohl rechtlich als auch in praxi gar nicht umsetzbar ist, dürfte (sogar zwischen uns) völlig unstrittig sein.


    Nach meinen Erfahrungen fallen aber weder (unsägliche) Parteien noch (unsägliche) Protagonisten einfach "vom Himmel" oder erscheinen wie ein (toxischer) "Gott ex Machina" (siehe PS !) aus dem Nix heraus. Das wird übrigens auch für Herrn Trump gelten.


    Solche Entwicklungen sind das Ergebnis der Politik, denn diese Parteien und/oder Protagonisten werden ja in freien Wahlen (von einer bestimmten Anzahl der Menschen) gewählt - die den (tatsächlichen oder vermeintlichen) Eindruck haben, daß die ihnen wichtigen Fragen von der Politik nicht adressiert geschweige denn adäquat gelöst werden.


    Aus meiner Sicht - das hatte ich hier schon mal irgendwo geschrieben - bekämpft man solche Parteien samt Protagonisten am besten und zielführendsten indem man die Probleme löst, auf denen diese Parteien reiten und die diese Parteien erst groß gemacht haben. Aus meiner Sicht ist der zunehmende politische Rechtsruck (wenn man das so nennen will) hierzulande aber auch in der EU daher eine logische Folge und Sachgesetzlichkeit. Für nicht wenige bis ziemlich vielen Menschen funktioniert und agiert die EU in für diese Menschen sehr wichtigen Fragen nicht so, wie diese Bürger sich das vorstellen und wünschen. Eine Gegenbewegung (die sich auch in Wahlen dokumentiert) ist dann eine schlichte Sachgesetzlichkeit.


    Auch dies dürfte in den USA ähnlich sein, wenn auch die Gründe wahrscheinlich andere sind (vom Thema Migration mal abgesehen) als in Deutschland und der EU.


    By the way:

    Wenn ich dann irgendwelche gewählten Politiker in diesem Land von Remigration schwafeln höre, darf man sich schon fragen ob man mehr Angst vor einem Trump als US Präsident oder vor solchen Politikern in eigenen Land haben sollte!

    Über manche Politiker machen ich mir Gedanken. So manche bereiten mir auch Sorgen. "Angst" aber macht mir aktuell eher ein gewisser Herr Putin ...


    Nur am Rande. Magst Du vielleicht noch kurz die beiden Fragen aus Nr. 34 beantworten ?

    Zum einen hier:

    Oder siehst Du Europa bzw. die EU adäquat aufgestellt für den Fall, daß ein fremder Dritter (Beispiel: Herr Trump) die Sicherheitsgarantie der Nato in Frage stellt oder gar zurückzieht ? :/

    Dafür hätte man (Amtsantritt Trump 2017) über 7 Jahre Zeit gehabt ... Man hätte hierzulande auch einfach die gemachte Zusage (2% vom BIP für Verteidigung) einhalten können ...

    Und wie darauf wohl ein gewisser Herr Putin reagieren würde ?

    Sich dafür adäquat aufzustellen hätte man 10 Jahre Zeit gehabt (Annexion der Krim) bzw. 17 Jahre (Putins Rede in München) ...


    Apropos

    Gold, natürlich gut versteckt! ;)

    Vor die Wahl gestellt in Sachen Geldwertstabilität des Euro den Politikern oder einer EU-Institution wie der staatlichen Notenbank EZB zu vertrauen - würde ich mich für Gold entscheiden.


    Vor die Wahl gestellt nach den US-Präsidentschaftswahlen eher in Deutschland oder der EU zu investieren oder in den USA - würde ich mich für die USA entscheiden. Selbst wenn dann ein gewisser Herr Trump Präsident wäre (auch wenn mir ein Herr Biden viel lieber wäre - wobei es mir inzwischen wahrscheinlicher scheint, daß man doch noch von demokratischer Seite die Reißleine zieht und den Kandidaten austauscht).


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen und Beobachtungen



    PS: "Deine Nachricht enthält folgende zensierte Wörter; sechs" (muß ich so schreiben; das muß der "Deu(x) ex Machina" gewesen sein ... Wenn der "Gott" wüßte, daß er hier in einem völlig normalen Kontext zensiert wird :)

  • Nö!

    Aber nur weil das nix mit dem eigentlichen Thema des Threads nichts zu tun hat.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Doppelte Verneinungen sind im Englischen aber auch Amerikanischen (da es hier um die USA geht) so eine Sache ...


    Spaß beiseite: Deine Antworten sind entbehrlich, weil die Antworten auf diese Fragen evident und eindeutig sind.


    Das gilt auch für die Versäumnisse hierzulande sowie in der EU sich darauf entsprechend vorzubereiten sprich aufzustellen - obwohl dafür bis zu 17 Jahre Zeit war ...



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen und Beobachtungen.

  • Die Kapitalisten können von Diktaturen profitieren ...

    Wobei beim Blick in die Geschichte die Betonung wohl auf dem "können" liegen sollte - ein Automatismus oder auch nur eine Selbstverständlichkeit ist das jedenfalls nicht.


    Ein Vorteil von "Kapitalisten": Diese sind, so wie Kapital, in aller Regel meist (sehr) beweglich. Und dann besteht immer die Möglichkeit die Gegend zu verlassen, wo einem die Gesetze nicht mehr zusagen.

    ... vom Kommunismus ehr weniger.

    Da haben in der Regel präziser auf jeden Fall - dazu habe ich diverse Live-Erfahrungen - wenige und/oder eine gewisse Nomenklatura profitiert - teilweise massiv profitiert.


    Bis vor einigen Jahren noch reichte beispielsweise in China ein Platz in der dritten oder vierten politischen Liga (am "richtigen" Platz wie zum Beispiel im Bereich Bauland, Wohnungswesen, Bauvergaben usw. - und mit der entsprechenden "Einstellung" zu Gesetzen und Regeln), um nach nur wenigen Jahren einen acht- oder neunstelligen Betrag erst aus China heraus über einer Schweizer Bank und Liechtenstein hinweg weiter in eine ferne Steueroase zu leiten samt verschachtelten Gesellschaften inkl. Treuhänder. Finde ich für ein im Prinzip kommunistisches System ziemlich beachtlich. Diese Zeiten sollen allerdings seit geraumer Zeit vorbei sein bzw. die Partei (die ja immer recht hat ...) hat dem wohl versucht (mit erheblichem Erfolg) einen Riegel vorzuschieben. Ebenso der Praxis wertvolle Rolex-Uhren in solchen Kreisen zu verschenken als wären es nur Schokoladen-Tafeln ...


    Die "normalen" Chinesen und die des (gehobenen) Mittelstandes, die können, bringen aber weiter regelmäßig ihr Geld aus dem Land. Wie mir mal eine Dame (chinesische Maklerin in Deutschland spezialisiert auf Landsleute) sagte, sind wohl im Gegenwert und ganz offiziell 50.000 $ pro Nase im Haushalt und per annum als Transfer ins Ausland erlaubt - und kaufen u. a. hier vor Ort (aber auch in Berlin) fleißig Wohnungen. Wer es nicht ganz so genau mit den Gesetzen in China nimmt, greift (nach Aussagen der Dame) auf das "Hawala"-Banking zurück, um sein Geld aus China rauszubringen. Das soll - trotz einiger Risiken und Kosten - ziemlich zuverlässig zu funktionieren.


    Um direkt zum Strang-Thema überzuleiten: Habe noch von keiner Seite oder Stelle gehört, daß Amerikaner wegen Trump ihr Geld beispielsweise nach Deutschland transferieren ...

    Ohnehin ist eine Diktatur von links in den US wohl ehr nicht zu erwarten, von rechts logischerweise schon...

    Bei der immerhin ältesten Demokratie der Welt (USA) bin ich in Sachen "Diktatur" nicht so pessimistisch - insbesondere auch wegen "Checks and Balances". Zudem herrscht in den USA ein deutlich anderes Verhältnis "Bürger/Staat bzw. Obrigkeit" als beispielsweise in Deutschland (mit teilweise ausgeprägter Staatsgläubigkeit bis hin zur Staatshörigkeit).


    Hier wird (inzwischen) sehr oft sofort nach dem Staat gerufen - in den USA hat zunächst einmal die Eigenverantwortlichkeit des Bürgers noch einen Stellenwert. Der hier und insbesondere in der EU zunehmend zu beobachtende Prozess fortschreitender Bevormundung durch den Staat, der immer weniger Raum für selbständiges, eigenverantwortliches Handeln läßt - dürfte den Amerikanern generell , und auch denen, die ich kenne, eher nicht behagen. Und in einer Diktatur wäre ja das (staatlicher Einfluß) dann noch ausgeprägter. Sei es nun von links oder von rechts.


    Bezüglich der in Deutschland und in der EU aber auch teilweise global zu beobachtenden "politische Rechtsverschiebung" könnte man fast sagen, daß ich dies - nach sehr langen Jahren einer immer weiterreichenden "politischen Linksverschiebung" - als eine Art der natürlichen Gegenbewegung betrachte (so wie ein Pendel sich auch irgendwann wieder in die andere Richtung bewegen muß). Hört man sich heute nochmal Aussagen eines Helmut Schmidt (SPD) an oder liest im damaligen Wahlprogramm der CDU - würde dies im heutigen linken (insbesondere medialen sprich veröffentlichten oder gesendeten) Zeitgeist sofort als "rechtsextrem" eingeordnet und gebrandmarkt werden. Nunmehr könnte sich aber der Wind wieder gedreht haben (Frankreich, Italien, Skandinavien, Österreich, USA, Argentinien usw.). Die Gefahr von (ggf. nicht ungefährlichen) Übertreibungen besteht bei solchen Trends als Gegenbewegung bzw. Swing natürlich immer.


    Um nochmal ganz direkt zum Strangthema zurückzukehren: Meine Engagements in US-Aktien (relevanter Bestand) sowie in US-Treasuries (kleine Beimischung) habe ich jedenfalls über die letzten gut 15 Jahre ausgebaut statt zurückgefahren. Ebenso den Dollarbestand (neben Schweizer Franken) als Fremdwährung (Giralgeld). Gleiches gilt für den US-Dollar gehalten als fremde Sorte sprich Bargeld (minimale Beimischung). Eine Wahl von Trump wäre für mich jedenfalls zunächst kein Grund daran irgend etwas zu ändern.


    Dazu kommt: Es bringt ganz erhebliche Vorteile mit sich die Weltwährung Nr. 1 zu stellen. Der Euro ist davon übrigens meilenweit entfernt (vermutlich entfernter denn je). Natürlich ist das diversen kleinen und großen Protagonisten ein Dorn im Auge. Klar ist für mich: Der Dollar wird diesen Status verlieren. Sehr wahrscheinlich ist aber auch: Nicht innerhalb meiner Restlebenserwartung.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen und Beobachtungen.

  • Ich glaube diese Diskussion führt zu nichts.

    Die eine Seite meint mit "Kommunismus" die Selbstzuschreibung real existierender Staaten (Kuba, Sowjetunion, China, Nord Korea...), da ist ganz klar eine Tendenz zu Diktatoren zu erkennen.

    Auf der anderen Seite wird unter "Kommunismus" ein Ideal verstanden, die Gleichheit zwischen den Gesellschaftssubjekten. Dann kann es schon per Definition keinen Diktator geben (der über allen steht).