Investieren in Fremdwährung

  • Hallo zusammen,

    ich möchte gerne als Teil meines Risikomanagements Geld in YEN anlegen.

    Welche Anlagemöglichkeiten habe ich?

    Smartbroker bietet ein Fremdwährungskonto an. Kennt sich jemand damit aus?

    Ebenso wie Wise.

    Ich möchte nicht unbedingt Forex-Trading betreiben. Eher langfristig anlegen.



    Danke im Voraus.

    Glück kommt von glücklich sein

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Es gibt den Xtrackers Japan Government Bond UCITS ETF 1C ISIN LU0952581584. Das sind aber längere Laufzeiten, so dass Du auf Zins- und Währungsentwicklung gleichzeitig wettest. Einen Geldmarkt-ETF in YEN habe ich nicht gefunden.

  • Warum denn ausgerechnet in Yen wenn ich fragen darf?


    Wenn ich in Fremdwährung gehen würde würde ICH in australische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 1 Jahr nehmen.

    AAA Bewertung, niedrige Staatsverschuldung, reich an Rohstoffen und mal was anderes als EU und USA.


    Keine Anlageberatung

  • Warum ausgerechnet in Yen ?


    Die japanische Notenbank (Bank of Japan (BoJ) hat mit ihrer extrem langen und expansiven Geldpolitik (beginnend schon in den 90ern um eine Deflation zu verhindern - und wohl auch um die exorbitante japanische Staatsverschuldung (> 250% vom BIP) tragbar zu halten) den Yen (JPY) zu einer ziemlich schwachen Währung werden lassen bzw. gemacht. Die Ära der Nullzinsen (Leitzins) begannen da nach meiner Erinnerung schon im Jahr 1999 ...


    Auch der japanischen Wirtschaft samt Entwicklung der Produktivität war dies m. W. nicht gerade förderlich.


    In the long run devaluieren natürlich allen Papier/Zettel-Währungen gegen Gold. Manche weniger - wie der Schweizer Franken (seit 1999 minus 81 Prozent) - manche aber auch mehr - wie der japanische Yen (seit 1999 minus 92 Prozent).


    Gegen den Dollar (schon lange keine gute Währung mehr - jedenfalls unter diesen Gesichtspunkten) hat der Yen auch drastisch devaluiert: Nach meiner Erinnerung kaufte 1 US-Dollar noch um 2012 herum ca. 75 Yen - aktuell dürften es fast 160 Yen sein ... Nicht ganz so drastisch aber auch stark hat der Yen in dem gleichen Zeitraum gegen den Euro abgewertet: Von 100 JPY für einen Euro auf knapp > 170 JPY für einen Euro ...


    Glaube die BoJ hat - nach Ewigkeiten von Null- und Negativzinsen - erstmals in diesem Jahr (März 2024 ?) den Leitzins "erhöht" sozusagen homöopathisch - auf eine Spanne von 0 bis 0,1 Prozent im kurzfristigen Bereich und auf bis zu 1 Prozent bei der BoJ eingelegte Gelder ...


    Vom Yen würde ich mich tendenziell fernhalten - erst recht unter diesem Gedanken

    als Teil meines Risikomanagements Geld in YEN anlegen.

    Wenn schon Fremdwährungen dann wären das auch bei mir andere Währungen und zwar in der Reihenfolge US-Dollar und Schweizer Franken vielleicht auch noch australische Dollar und/oder Kanada-Dollar. Ggf. lohnt auch der Blick auf Skandinavien (dänische, schwedische und norwegische Krone), das sind aber im Gegensatz zu einigen anderen Fremdwährungen - wie etwa dem US-Dollar - eher kleinere sprich engere und damit nicht ganz so liquide Märkte.


    Yen würde ich nur dann halten, wenn ich damit im Alltag zahlen müßte. Sprich in Japan leben würde.


    Als Teil meines diesbezüglichen "Risikomanagements" (u. a. Liquidität betreffend) würde ich (ganz persönlich) auf Gold als "Versicherung" gegen Papiergeldwährungen nicht verzichten - und auch über Bargeld in Euro aber vor allen Dingen auch in fremden Sorten (bevorzugt US-Dollar und Schweizer Franken) nachdenken.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Da US Dollar genannt wird....sehe ich kritisch, da viele Anleger im Depot bereits einen World ETF haben und davon viele US Firmen beinhaltet haben wir als EU Anleger viel US Dollar mit dabei neben unserer Heimatwährung (Arbeitslohn, Tagesgeld, Renten). Somit sind wir schon sehr US Dollar und Euro lastig.


    Schweizer Franken wäre mir als Währung einfach zu "klein" und zu "nah" an Europa falsch es crashed.


    Deswegen Kanada Dollar oder australische Dollar m. E. Wobei die Staatsverschuldung von Kanada höher als von Australien m. E.


    Just my 2 Cents

  • Salü,


    vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.


    Bei meiner Frage ging es darum, welche Anlagemöglichkeit ich habe.

    Da gab es leider nur einen Kommentar dazu.



    Jetzt haben sich jedoch viele auf das Invest an sich eingeschossen.

    Ich gehe kurz darauf ein.

    Ich sehe es so, dass die Japaner das schlimmste hinter sich haben.

    Die erste Leitzinserhöhung lässt mich mutig stimmen. Wenn man das Volk kennt, dann weiß man das sie mit aller höchster Vorsicht und Weitsicht Dinge angehen.

    Japan steht kurz davor, die Deflation und die verlorenen Jahre hinter sich zu lassen. (Steht der EU noch bevor)

    Dies wird auch den YEN aufwerten.


    Sollte es zu einer Währungsreform EURO -> Digitalem Euro kommen, sehe ich das Invest außerdem als "sicheren Hafen" an.

    Denn die Umrechnung EURO zu digitalem Euro wird nicht 1:1 sein. Siehe letzte Währungsreform. (Nicht Mark zu Euro, dies war ein Währungstausch)



    Ich bin ein Freund davon, günstig etwas zu kaufen. Gold ist mir aktuell zu teuer. Auch wenn der Zug ohne mich abfahren sollte.


    Den YEN sehe ich aktuell als günstig. Im Betrachtungszeitraum 1986 - 2024

    Glück kommt von glücklich sein

  • Bei meiner Frage ging es darum, welche Anlagemöglichkeit ich habe.

    Da gab es leider nur einen Kommentar dazu.

    Bei allem Verständnis ausnahmslos "Antworten" zu einer ganz bestimmte "Frage" vorzugeben und dann auch zu erhalten: Man sollte auch Verständnis dafür haben, daß sozusagen "ehrenamtlich" (also kostenfrei) Antwortende sich denknotwendig in ihrem Sinne äußern und beispielsweise auch das "Invest an sich" hinterfragen (siehe z. B. meinen Beitrag Nr. 5).


    Ganz generell: Die langfristige Einschätzungen der Entwicklung von Währungen sprich auch Wechselkursen (Währungsspekulationen gehören dazu) halte ich für eine der schwierigsten Finanzfelder überhaupt. Dazu kommt, daß es gerade in dem Bereich auch (sehr) viele politischen Einflußnahmen und Imponderabilien gibt (noch in den 90er Jahren hätte ich mir beispielsweise nicht vorstellen können, daß die von mir zu verwendende Heimatwährung derart gegen den Schweizer Franken (CHF) abwertet (von einstmals 1,67 auf aktuell 0,97 - ist aber durch die politische Entscheidung die DM für den Euro aufzugeben und weitere politische Handlungen (auch der einer staatlichen Notenbank wie der EZB) inzwischen Fakt - um nur ein solches Beispiel in Sachen "Währungen" zu nennen).


    Für meinen Teil steht bei Fremdwährungen nicht die Rendite (u. a. auch im Sinne einer "Aufwertung" gegenüber anderen Währungen) sondern die Diversifikation im Sinne von Sicherheitsaspekten absolut im Vordergrund. Nur am Rande aber in dem Kontext: Relevant in Fremdwährungen aber auch in fremden Sorten bin ich überhaupt erst seit Einführung des Euro engagiert.

    Ich sehe es so, dass die Japaner das schlimmste hinter sich haben.

    Die erste Leitzinserhöhung lässt mich mutig stimmen. Wenn man das Volk kennt, dann weiß man das sie mit aller höchster Vorsicht und Weitsicht Dinge angehen.

    Japan steht kurz davor, die Deflation und die verlorenen Jahre hinter sich zu lassen. (Steht der EU noch bevor)

    Dies wird auch den YEN aufwerten.

    Das kann man so sehen. Das kann man aber eben auch etwas anders einschätzen. Bis auf Deine kritische Sicht die EU (bzw. die Eurozone) betreffend - diese teile ich nämlich.


    Sollte es zu einer Währungsreform EURO -> Digitalem Euro kommen, sehe ich das Invest außerdem als "sicheren Hafen" an.

    Denn die Umrechnung EURO zu digitalem Euro wird nicht 1:1 sein. Siehe letzte Währungsreform. (Nicht Mark zu Euro, dies war ein Währungstausch)

    Eine Eurozone samt EZB sowie EU ganz ohne die Existenz von Bargeld möchte ich mir lieber nicht vorstellen ...


    Inwieweit Engagements in Papiergeld-Währungen einen "sicheren Hafen" darstellen, darüber könnte man auch trefflich diskutieren. Nach meinen Informationen soll aber ohnehin den Bürgern der "Digitale Euro" (zumindest zunächst ?) nur in einer homöopathischen Dosierung zugestanden werden (aus der EZB heraus kursierte mal eine Obergrenze von max. 3.000 € pro Nase ... ?)

    Ich bin ein Freund davon, günstig etwas zu kaufen.

    Wer nicht ... ?!


    Es ist halt nicht ganz selten bis häufig so, daß sich nicht so einfach sagen läßt, wann etwas gerade "günstig" ist sprich ein idealer Kaufzeitpunkt wäre ...

    Gold ist mir aktuell zu teuer.

    Um Dein Beispiel aufzugreifen: Einer guten Freundin (damals im Rentenhandel tätig sprich also durchaus finanz-affin) war beispielsweise Gold im Jahr 1999 auch "zu teuer". Die erste damals in 1999 gemessene Notierung für ein Kilo Gold war 7.879 € - aktuell dürfte das das Kilo Gold um die 70.000 € Marke notieren.


    So viel zu ihrer damaligen Einschätzung 7.879 € sei ihr aktuell "zu teuer" ...



    Dir nichtsdestotrotz weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Zitat

    Quelle?


    Der Optionen-Investor


    Kann man hier nachlesen. Währungsreform.


    Zitat

    Eine Eurozone samt EZB sowie EU ganz ohne die Existenz von Bargeld möchte ich mir lieber nicht vorstellen ...


    Inwieweit Engagements in Papiergeld-Währungen einen "sicheren Hafen" darstellen, darüber könnte man auch trefflich diskutieren. Nach meinen Informationen soll aber ohnehin den Bürgern der "Digitale Euro" (zumindest zunächst ?) nur in einer homöopathischen Dosierung zugestanden werden (aus der EZB heraus kursierte mal eine Obergrenze von max. 3.000 € pro Nase ... ?)


    Ich habe das mit der homöopathischen Dosierung auch schon gelesen.

    Sehe es aber im digitalen Entwicklungsland DE als schwierig an.

    Kann mir vorstellen die Reform trifft uns schnell und hart.

    Sagen wir die Umstellung kommt plötzlich von Freitag auf Montag.

    Kein Kaufland, Lidl oder sonstige Läden können den Digitalen Euro akzeptieren.

    Dann wirds spannend...

    Vor allem wenn der Zustand ein paar Tage anhält.


    Zitat

    Um Dein Beispiel aufzugreifen: Einer guten Freundin (damals im Rentenhandel tätig sprich also durchaus finanz-affin) war beispielsweise Gold im Jahr 1999 auch "zu teuer". Die erste damals in 1999 gemessene Notierung für ein Kilo Gold war 7.879 € - aktuell dürfte das das Kilo Gold um die 70.000 € Marke notieren.

    Hast du Recht. Kann mit jedem anderen Asset aber auch passieren. Auch mit einem Währungspaar.


    Zitat


    Für meinen Teil steht bei Fremdwährungen nicht die Rendite (u. a. auch im Sinne einer "Aufwertung" gegenüber anderen Währungen) sondern die Diversifikation im Sinne von Sicherheitsaspekten absolut im Vordergrund. Nur am Rande aber in dem Kontext: Relevant in Fremdwährungen aber auch in fremden Sorten bin ich überhaupt erst seit Einführung des Euro engagiert.


    Es steht für mich auch nicht unbedingt die Rendite im Vordergrund. Wenn sie beiläufig gut ausfällt, umso besser.

    Es soll eher eine Absicherung bezüglich Währungsreform sein. (Sollte es zu einer kommen)

    Ich möchte mein erspartes nicht 1:15 wechseln.



    Politische Entscheidungen hast du bei Immobilien oder Aktien/Unternehmen immer.

    Ich sehe es eben so, dass im Betrachtungszeitraum Mitte 80er bis heute, der YEN mir heute als günstig vorkommt. Natürlich im Vergleich YEN/Dollar.

    Glück kommt von glücklich sein

  • Kann man hier nachlesen. Währungsreform.

    Ohne den Artikel gelesen zu haben: Die Umstellung von nationalen Währungen auf die Europäische Einheitswährung war keine "Währungsreform" im eigentlichen Sinne sondern nur eine "Währungsumstellung" (inkl. Umstellung der Recheneinheiten) ...


    So wäre - jedenfalls zunächst - auch die Umstellung von "normalem" Euro auf "Digitalen Euro" zu sehen.

    Ich habe das mit der homöopathischen Dosierung auch schon gelesen.

    Das haben mir hochrangige EZB-Mitarbeiter (Zahlungsverkehr und Digitaler Euro) jedenfalls im persönlichen Gespräch auch so bestätigt.

    Kann mir vorstellen die Reform trifft uns schnell und hart.

    Sagen wir die Umstellung kommt plötzlich von Freitag auf Montag.

    Das glaube ich dagegen eher nicht. Die EZB hat schon genug Ärger am Hals - warum sollte man sich das noch obendrauf packen ?


    Insbesondere vor dem Hintergrund der Einstellung gerade hierzulande zum Bargeld aber auch anderen Aspekten (eine nicht ganz kleine Gruppe hat hierzulande vielleicht zwar ein Handy aber kein Smartphone, um nur ein Beispiel zu nennen).


    Insbesondere wenn es auch "eleganter" geht: Man wird daher eher einfach weiter den schleichenden Weg gehen der immer weiteren zum einen schon regulatorisch bedingten Zurückdrängung des Bargeldes bei paralleler immer schwächerer bis fragilerer Bargeldversorgung bzw. dem Zugang zu Bargeld samt der Bezahlmöglichkeit damit. Da ist dann am Ende auch der "Schuldige/Verantwortliche" schwerer auszumachen - als wenn eine EZB das über Nacht macht bzw. sozusagen "befiehlt". Die Demographie spielt dem "Krieg gegen das Bargeld" ohnehin sukzessive in die Hände ... bei vielen Jungen siegt eine Melange aus Bequemlichkeit und (aus meiner Sicht) Naivität über Aspekte wie Informationelle Selbstbestimmung, Schutz vor dem "gläsernen Bürger", keine Bedenken vor eine Machtausweitung des Staates und der staatlichen Notenbank ins Unbegrenzte etc. pp.

    Ich möchte mein erspartes nicht 1:15 wechseln.

    Das dürfte bei dieser ersten Umstellung (Digitaler Euro) nicht passieren. Später (ohne Bargeld) reicht für die flächendeckende Umsetzung angefangen von Abwertungen über das Kappen der Geldversorgung für unerwünschte Menschen oder Gruppen bis hin zu Negativzinsen nach Belieben ein Knopfdruck ...


    By the Way: Daß bei "echten Währungsreformen" eine Quotelung die Regel ist (Guthaben und Schulden werden mit unterschiedlichen Quoten umgestellt) ist normal und eine Binse: Schließlich will sich der Staat bei der Gelegenheit entschulden ...


    Manchmal wird auch aus politischen Gründen ein nicht adäquater Wechselkurs bei einer Währungsumstellung verwandt (siehe Ost-Mark zu D-Mark).

    Politische Entscheidungen hast du bei Immobilien oder Aktien/Unternehmen immer.

    Bei Immobilien ausgeprägter (da immobil (!)) - bei Aktien/Unternehmen etwas weniger (da viel mobiler (!) - und weil auch der Politik bewußt ist, daß ohne Unternehmen, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Sozialbeiträge kaum bis nix mehr politisch umzuverteilen bleibt ...



    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • So wie wir es bislang auch kennen mit Euro und Gold oder denkt ihr Gold wird eine andere Rolle spielen als bisher?

    Welche Rolle spielt Gold denn bisher? :/

    Ich sehe Gold durchaus als Versicherung an. Ein Prof. Walz empfiehlt durchaus auch eine gewisse Beimischung von Gold.

    Allerdings sehe ich Gold als Versicherung eben auch nur wenn das Gesamtvermögen eine gewisse Größe erreicht hat. Um es mal so zu sagen: Was bringen mir im Zweifel 10.000€ in Gold, wenn ich diese Versicherung akut brauche? :/

    Wäre es dann nicht sinnvoller den entsprechenden Betrag in Fremdwährung eines oder mehrerer Nachbarländer vorzuhalten (z.B. DKK, SFR, SKR, NOK, PLN, GBP, US$)?

    Im Falle einer Währungskrise könnte ich dann nach Polen, Dänemark oder in die Schweiz reisen um zumindest Lebensmittel zu beschaffen.

  • Digitaler Euro und Gold ?

    Jedenfalls wird der "Digitale Euro" die von "Satoshi Nakamoto" (Stichwort: "Bitcoin") zu recht thematisierte Problematik (Konzept bzw. White Paper aus dem Jahr 2008) nicht ansatzweise verbessern - sondern eher noch weiter verschlimmern:


    "Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muß vertraut werden, daß sie den Wert des Geldes nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes (Anmerkung von mir: Staatliches Zettel- bzw. Papiergeld) ist voll von Verrat an diesem Vertrauen usw.


    Der "Digitale Euro" dürfte - neben der Tatsache, daß dem Bürger nur eine Minisumme zugestanden werden soll - nicht nur das Ende der "Informationellen Selbstbestimmung" (in Form von anonymen Zahlungen) bedeuten sondern wird natürlich ebenso aus dem Nix heraus beliebig von der EZB in der Menge vermehrbar (und damit im Wert verwässerbar) sein, wie jetzt auch schon der "normale" Euro. Sprich: Die Menge wird natürlich nicht (wie bei Bitcoin) limitiert sein.


    Wobei ich in der Geldmenge allein gar nicht das Hauptproblem sehe (auch wenn man diese als EZB natürlich nicht aus den Augen verlieren sollte): Das entscheidende Problem dürften die für die frischen Gelder in die EZB-Bilanz genommen "Sicherheiten" sein - so weit man Staats-Anleihen von Ländern wie Griechenland, Italien usw. und von wackeligen Banken, Unternehmen usw. als solche bezeichnen will ... Das wäre aber wieder ein anderes Thema.


    Zum Thema "Gold" stellt sich mir immer die Frage: Wenn es doch so altmodisch, überkommen, sinnlos, nutzlos etc. pp. ist - warum halten, transportieren, archivieren, bewachen, lagern usw. die Notenbanken rund um den Globus davon > 35.000 Tonnen ?


    Das wäre völlig überflüssig würden die Notenbanken ihrem eigenen Produkt (staatliches Papiergeld) vollumfänglich vertrauen ...



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Welche Rolle spielt Gold denn bisher? :/

    Ich sehe Gold durchaus als Versicherung an. Ein Prof. Walz empfiehlt durchaus auch eine gewisse Beimischung von Gold.

    Allerdings sehe ich Gold als Versicherung eben auch nur wenn das Gesamtvermögen eine gewisse Größe erreicht hat. Um es mal so zu sagen: Was bringen mir im Zweifel 10.000€ in Gold, wenn ich diese Versicherung akut brauche? :/

    Wäre es dann nicht sinnvoller den entsprechenden Betrag in Fremdwährung eines oder mehrerer Nachbarländer vorzuhalten (z.B. DKK, SFR, SKR, NOK, PLN, GBP, US$)?

    Im Falle einer Währungskrise könnte ich dann nach Polen, Dänemark oder in die Schweiz reisen um zumindest Lebensmittel zu beschaffen.

    Ich bin bei dir was das Thema Gold als Versicherung angeht. Da Gold keinen intrinsischen Wert hat und in der Industrie keine nennswerte Rolle spielt. Fremde Währungen wäre natürlich eine Option. Prof. Walz sieht Gold als Urgeld bei Währungscrashes an.


    Meine Gedanken bezüglich der Frage waren dass bei einem digitalen Euro keine Möglichkeit mehr besteht Gold (wie andere Güter und Leistungen auch) anonym zu erwerben.


    Viele Investoren haben neben dem Versicherungsgedanken bei Gold auch den Erwerb von Gold da er einen (bedingten) anonymen Sachwert darstellt bzw darstellen kann ohne Kontrahentenrisiko.


    Ein Verkauf von Gold wäre anonym auch nicht mehr möglich bei digitalem Euro. Mir fällt nur der Tausch mit Privatperson ein oder evtl ein möglicher Verkauf im Ausland ein welches nicht den digitalen Euro/Dollar etc hat.


    Würden Investoren diese Vorteile der Anonymität etc verloren gehen und Gold verkaufen wollen würde es mit dem Goldpreis Richtung Süden gehen?



  • Zum Thema "Gold" stellt sich mir immer die Frage: Wenn es doch so altmodisch, überkommen, sinnlos, nutzlos etc. pp. ist - warum halten, transportieren, archivieren, bewachen, lagern usw. die Notenbanken rund um den Globus davon > 35.000 Tonnen ?


    Das wäre völlig überflüssig würden die Notenbanken ihrem eigenen Produkt (staatliches Papiergeld) vollumfänglich vertrauen ...

    Gute und berechtigte Frage. Ich weiß es nicht und würde wie Prof. Walz mit dem Lindy Effekt argumentieren.


    Ein risikoloses Leben wird es in diesem Leben nicht geben. Deswegen so wie er es sagt: die Strategie des geringsten Bedauerns.

  • Meine Gedanken bezüglich der Frage waren dass bei einem digitalen Euro keine Möglichkeit mehr besteht Gold (wie andere Güter und Leistungen auch) anonym zu erwerben.

    So lange man noch in andere Länder fahren kann, wird man Gold wohl auch noch anonym erwerben dürfen. ;)

    Die Frage ist dann nur in welcher Menge man das Gold einführen darf ohne es bei Einreise (an)melden zu müssen.

    Ich weiße in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass der private Besitz von Gold auch immer mal wieder verboten war. Ganz schön lange in den USA!!! Genau so wie auch in Deutschland.

    Nur mal um das Thema der Rechtsstaatlichkeit bzw. die Wahrung des Eigentumsrecht auch mal zur Sprache zu bringen. :/


  • Wäre es dann nicht sinnvoller den entsprechenden Betrag in Fremdwährung eines oder mehrerer Nachbarländer vorzuhalten (z.B. DKK, SFR, SKR, NOK, PLN, GBP, US$)?

    Im Falle einer Währungskrise könnte ich dann nach Polen, Dänemark oder in die Schweiz reisen um zumindest Lebensmittel zu beschaffen.

    Auch ein berechtigter Punkt. Die Frage ist nur wie realistisch das wäre. Würden kleinere Länder wie Norwegen einen Euro Crash überstehen auch wenn ihre Heimatwährung nicht der Euro ist ? Auch diese Staaten, Unternehmen und Bürger haben ja auch wieder Gelder und Anleihen in Euro Ländern mit dem Euro als Währung.