Abfindungsangebot - nur für Bestände in USA?

  • Hallo,

    ich habe über meine Depot (Smartbroker+/Baader) ein Abfindungsangebot für einen Posten in meinem Depot (Einzelaktie) bekommen. Darin steht unter anderem:

    Zitat

    Bitte beachten Sie, dass das Angebot nur für die Bestände in USA angenommen werden kann. Sollte

    im Falle Ihrer Weisung der Bestand auf einer anderen Lagerstelle liegen, werden wir eine

    automatische Umlagerung beauftragen, dies kann mit Kosten verbunden sein.

    Ich frage mich jetzt gerade: woher weiß ich wo meine Aktienbestände liegen? Ist das immer der Standort meiner Bank (also DE im Falle von Baader) oder kann der auch woanders sein? Und wenn, wo könnte ich das nachsehen? Muss das in der App/auf der Webseite stehen oder muss ich das anfragen?

    Und zweite Frage: in welchem Kostenrahmen bewegt sich so eine "Umlagerung" üblicherweise? Sind das ein kleine Euro der gar Centbeträge? Hängt das von der Anzahl oder dem Wert der Aktie ab oder ist das ein fixer Betrag?


    Ich ziehe das Angebot eigentlich nicht in Betracht, bin aber neugierig und möchte gerne verstehen wie das so abläuft. :)


    Vielen Dank schonmal und Gruß,

    René

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  • Ich frage mich jetzt gerade: woher weiß ich wo meine Aktienbestände liegen?

    Im Depotauszug der ING steht über der Liste:

    "Ihre Bestände werden in der Girosammelverwahrung geführt - es sei denn, es ist ein besonderer Verwahrart-Hinweis in der Aufstellung vermerkt."

    und dann steht zu einzelnen Werten evt.:

    . Verwahrart: Wertpapierrechnung

    . Lagerland: Großbritannien

    oder so....

    zur 2. Frage - keine Ahnung

  • Um die Kosten für die "Umlagerung" zu erfahren, müsstest du in das Preis- und Leistungsverzeichnis deiner Bank schauen. Such mal nach dem Begriff "Lagerstellenwechsel".


    Bei der Comdirect habe ich das bisher zwei mal gemacht, da waren die Kosten im Bereich um 20 Euro, wenn ich das recht im Kopf habe.

    • Hilfreichste Antwort

    Ich habe über meine Depot[bank] (Smartbroker+Baader) ein Abfindungsangebot für einen Posten in meinem Depot (Einzelaktie) bekommen. Darin steht unter anderem:


    Bitte beachten Sie, dass das Angebot nur für die Bestände in USA angenommen werden kann. Sollte im Falle Ihrer Weisung der Bestand auf einer anderen Lagerstelle liegen, werden wir eine automatische Umlagerung beauftragen, dies kann mit Kosten verbunden sein.


    Ich frage mich jetzt gerade: woher weiß ich wo meine Aktienbestände liegen?

    Erstmal vorweg: Schmeiß die Mail weg, betrachte sie als Spam.


    Der Spam kommt von irgendeiner komischen Firma, die Dich nicht weiter zu interessieren braucht. Deine Depotbank ist verpflichtet, den Spam weiterzuleiten. Neulich mal hat sich eine Foristin hier beklagt, ihre Depotbank sollte gefälligst prüfen, ob das Angebot fair sei. Das darf sie nicht, die Bank muß den Spam einfach nur weiterleiten.


    Ich bekomme solche Angebote relativ häufig. In der Regel bieten sie mir an, meine Aktien zum aktuellen Börsenpreis abzukaufen (allerdings nur eine bestimmte Anzahl, wenn sie mehr angedient bekommen, nehmen sie sie nicht). Das ist natürlich uninteressant. Wozu sollte ich einer Firma Hutschi-Futschi LLC. meine Aktien zu einem normalen Preis verkaufen? Wenn ich das will, verkaufe ich die Aktien an der Börse, und weiß, daß das ein sicherer Handelsplatz ist, an dem man mich nicht betrügt.


    Neulich mal wollte der prospektive Käufer 25% über Börsenpreis zahlen. Hoppala! Das ist das erste Mal, daß der Käufer eine Prämie zahlt! Aber ach! Schon am nächsten Tag kam ein "modifiziertes Angebot", das lag 25% tiefer.


    Neulich hat ein Forist berichtet, er habe ein solches Angebot angenommen. Man hat ihn gebeten, hinterher zu erzählen, was dabei herausgekommen ist. Bisher hat er sich aber noch nicht wieder gemeldet.


    Schmeiß das weg!


    Das war aber nicht Deine Frage.


    Du glaubst vielleicht, Deine Aktien liegen bei Deiner Depotbank (bei Dir die Baader-Bank). Das stimmt aber nicht. Deine Aktien (die heute ja ohnehin nur im Computer existieren) liegen bei einem sogenannten Zentralverwahrer, für deutsche Banken ist das die Firma Clearstream. Alle Papiere, die Du über eine deutsche Börse handelst, werden dort gelagert, auch beispielsweise US-Aktien wie Microsoft, wenn sie über eine deutsche Börse gehandelt wurden. Du könntest US-Aktien, die Du über Xetra gekauft hast, nicht so ohne weiteres an der NYSE verkaufen. Dazu müßten sie erst vom deutschen Zentralverwahrer zum US-amerikanischen Zentralverwahrer übertragen werden.


    Wenn Du also solche Angebote annehmen wolltest und Deine entsprechenden Aktien über eine deutsche Börse gekauft hast, müßtest Du sie umlagern lassen. Das könnte z.B. 10 oder 20 € kosten.


    Neulich habe ich mal Aktien, die ich (um das mal auszuprobieren) an der NYSE gekauft hatte, von einer deutschen Depotbank zu einer anderen (nämlich der Baader-Bank) übertragen lassen. Die Baader-Bank hat wohl die Lagerstelle USA gestört und hat (ungefragt und unberechnet) die Papiere zu Clearstream übertragen. Das stand so in der Meldung zum Depotübertrag.


    Für uns Deutsche ist es recht unpraktisch, an anderen Börsen zu handelt. Man müßte schon einen speziellen Grund haben, das zu tun. Ich sehe das für meine Person nicht. Aber wer unbedingt Aktien der Sydneyer Kläranlage kaufen will, kauft diese der Liquidität wegen sicherlich besser in Australien als hier. Ohne mich! :)

  • rwa74

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  • Vielen Dank für die schnellen Antworten! :thumbup:

    Wie gesagt: ich war nur neugierig, ernsthaft in Betracht gezogen habe ich es nicht. Aber je mehr man weiß, desto besser kann man sowas auch einordnen.

  • PS: habe gerade mal nachgesehen, es steht tatsächlich im Depotauszug ("Lagerland"). Das meiste ist wirklich in DE (offenbar Clearstream), aber auch Kanada, Australien und Polen sind dabei :D Schon interessant.

    Zu den Gebühren für eine Umlagerung hab ich allerdings nichts gefunden.

  • Zu den Gebühren für eine Umlagerung hab ich allerdings nichts gefunden.

    Es ist durchaus möglich, dass Dein Broker nur die Fremdkosten weitergibt oder den eigenen Aufwand nach Zeit berechnet. Sowohl die Fremdkosten, als auch der Zeitaufwand hängen aber erheblich davon ab, von wo nach wo die Papiere umgelegt werden müssen.

    Daher ist es eigentlich fair, dass die kein einheitliches Preisschild dranhängen.