Wie mit 50 Jahren Geldbetrag investieren?

  • Hallo zusammen,

    werde im neuen Jahr 50 Jahre alt und werde bis dahin ca 300000€ aus einem Immobilienverkauf generieren und möchte diese gerne sinnvoll und mit eher geringerem Risiko investieren.

    Darüberhinaus besitze ich eine Immobilie welche ich bewohne und weiterhin teilweise vermieten werde.In den vermieteten Teil werde ich ca 50t€ investieren um diese weiterhin über meine Lebzeit vermieten zu können und somit ein weiteres passives Einkommen zu generieren.

    Die restlichen 250t€ benötige ich nicht für die Lebenshaltung und würde ich gerne zu 70/30 in einen MSCI World/Emerging Markets ETF investieren!?!

    Ziel ist es diesen Betrag letztendlich so zu investieren das er möglichst sicher ist,die Festgeldanlage übertrifft und diese Investition gleichzeitig in den nächsten 20-25Jahren zu entsparen. Alles was danach kommt ist abgesichert.

    Was haltet ihr davon bzw wie würdet Ihr handeln?

    Danke euch!!!

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hab in der Eile jetzt doch noch was wichtiges vergessen😅🤦🏽


    Zum Thema entsparen:

    Bei einer eher konservativen Annahme von ca 6% Rendite sollte man so jährlich ca 23-25t€ aus dem ETF entnehmen können….

    Falls es eher schlecht laufen sollte wäre es auch möglich zwischendurch die Entnahme herunterzufahren oder auch mal auszusetzen…

    Was haltet Ihr davon?

    Danke euch!!!

  • Hallo marius66 und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    Die restlichen 250t€ benötige ich nicht für die Lebenshaltung und würde ich gerne zu 70/30 in einen MSCI World/Emerging Markets ETF investieren!?!

    Ziel ist es diesen Betrag letztendlich so zu investieren das er möglichst sicher ist,die Festgeldanlage übertrifft und diese Investition gleichzeitig in den nächsten 20-25Jahren zu entsparen.

    Was haltet ihr davon bzw wie würdet Ihr handeln?

    So wie Du es schreibst halte ich gar nichts davon! :/

    Aktien (ETF) sind Alles andere als eine sichere Geldanlage. Einzig über einen entsprechend langen Anlagehorizont betrachtet bieten Aktien eine recht gute Renditemöglichkeit. Das Aktienmarktrisiko muss also immer berücksichtigt werden!


    Dröseln wir mal auf, was Du vorhast. Du willst im Prinzip ein Aktiendepot (ETF) über 25 Jahre entsparen.

    Das wollen sicherlich viele Menschen später im Ruhestand so machen. Das Problem dabei: Wie stellst Du sicher, dass Dir das Geld nicht vor 25 Jahren ausgeht!?


    Zum Glück haben findige Wissenschaftler auch dafür entsprechende Theorien erarbeitet.

    Schau Dir mal die '4%-Regel' an, die wohl die bekannteste Entnahmestrategie sein dürfte.

    Von den Zinsen leben – Entnahmestrategien unter der Lupe (Teil 1) – Frugalisten
    Dies ist der erste Teil meiner Artikelserie Entnahmestrategien unter der Lupe. Hier findest du alle weiteren Teile: Teil 2: Das Sequence-of-Returns-Risiko.…
    frugalisten.de


    Der wohl bekannteste Blog in Deutschland zum Thema Entnahmestrategien hat sich ebenfalls mit der '4%-Regel' beschäftigt.

    Vorsicht vor der 4% Regel – Finanzen? Erklärt!


    Lies Dich erstmal in Ruhe ein. Und dann entscheide, ob das ein möglicher Weg für Dich ist.

  • Zum Thema entsparen:

    Bei einer eher konservativen Annahme von ca 6% Rendite sollte man so jährlich ca 23-25t€ aus dem ETF entnehmen können….

    Falls es eher schlecht laufen sollte wäre es auch möglich zwischendurch die Entnahme herunterzufahren oder auch mal auszusetzen…

    Was haltet Ihr davon?

    Genau so etwas hatte ich befürchtet! :/


    Bitte lies Dich zum Thema Entnahmestrategien ein. 6% Entnahme ist einfach völlig unrealistisch, wenn Du über einen Zeitraum von 25 Jahren Geld aus einen Depot entnehmen willst!

  • Hallo monstermania,

    vielen Dank für deine Rückmeldung!

    Von der 4% Regelung habe ich bereits gehört.Habe mich die letzten Monate unzählige Stunden bei YouTube und weiteren Medien „fortgebildet“😅

    Das gerade ETFs nur langfristig eine gewisse Sicherheit bieten ist mir durchaus bewusst.

    Mein „Problem“ dabei ist nur das ich fürs hohe Alter abgesichert bin und ich für mich in den nächsten 20-25Jahren das beste raus holen möchte.

    Planbare Sicherheit hierfür gibt es eigentlich nur in Richtung Festgeld.Da aber über breit gestreute ETFs mit großer Wahrscheinlichkeit eine größere Rendite möglich sein wird tendiere ich eher in diese Richtung.Meine eigene Vorstellung wäre hierzu Gewinne mitzunehmen und in schlechten Börsenjahren die Investition einfach liegen zu lassen….wie gesagt meine Lebensgrundlage ist gesichert und die Investition ist eigentlich nur ein Luxus welcher ggf die Lebensqualität steigern soll…

  • Alles verständlich.

    Das Problem ist aber halt, dass niemand von uns die Zukunft kennt. In den letzten 100 Jahren gab es 3 10-Jahreszeiträume in denen ein marktbreites Aktieninvestment keine positive Rendite erzielt hat!

    D.H. rein statistisch ist es wahrscheinlich, dass so etwas auch in den nächsten 20-25 Jahren passieren wird.

    Spiel es doch mal für Dich und Deine o.G. Idee durch: Die nächsten 5 Jahre läuft es weiter gut mit dem weltweiten Aktienmarkt und dann erwischen wir so eine 'verlorene Dekade'.

    Zitat

    Meine eigene Vorstellung wäre hierzu Gewinne mitzunehmen und in schlechten Börsenjahren die Investition einfach liegen zu lassen…

    Wolltest Du dann über 10 Jahre lang gar keine Einnahmen aus Deinem ETF-Depot entnehmen? :/

    Genau dafür gibt es ja die 4%-Regel. Das du halbwegs sicher und planbar ein Aktiendepot für regelmäßige Entnahmen nutzen kannst.

    Auch wenn es mal 10 Jahre schlecht läuft an den Aktienmärkten!


    PS: Wenn Dir die konkrete Einnahmehöhe egal ist, könnte man auch ein Depot aus ausschüttenden ETF aufbauen. Dann verkonsumierst Du 'nur' die Dividenden (Ausschüttungen) deren Höhe natürlich von Jahr zu Jahr schwankt. Damit wirst Du aber zumeist schlechter fahren als mit der 4%-Regel.

  • Ben Felix von Rational Reminder meinte sogar, dass die 4% überholt ist und nun 2,7% beträgt. Ich halte dies auch für realistischer und plane konservativ nur mit den 2,7 Prozent.


    Wenn es besser laufen sollte um so besser.


    Just my 2 Cents

  • Genau so etwas hatte ich befürchtet! :/


    Bitte lies Dich zum Thema Entnahmestrategien ein. 6% Entnahme ist einfach völlig unrealistisch, wenn Du über einen Zeitraum von 25 Jahren Geld aus einen Depot entnehmen willst!

    Diesen Rechenfehler habe ich bereits vorher schon bemerkt….Danke dir trotzdem!!

  • Ben Felix von Rational Reminder meinte sogar, dass die 4% überholt ist und nun 2,7% beträgt. Ich halte dies auch für realistischer und plane konservativ nur mit den 2,7 Prozent.

    Just my 2 Cents

    Es kommt ja auch immer auf die Zeitspanne an. Ben Felix geht auch von einer längeren Entnahmedauer aus.

    Hier will marius66 für 20-25 Jahre entsparen. Da kann man dann auch mit einer höheren Entnahmerate herangehen. Zumal er ja offenbar gar nicht zwingend auf die Einnahmen angewiesen ist (Luxusproblem).

  • OK!

    Danke dir für deine kritische Rückmeldung!

    Was würdest du dann in meinem Fall empfehlen!

    Das ganze doch auf Fest bzw gut verzinsten Tagesgeldkonten anlegen und ggf nur nach einem Crash einsteigen?

    Oder 50/50 Tagesgeld/ETFs?

    Danke dir für deine Tipps!

  • Zunächst mal: Das ist keine Anlageberatung!!!


    Georg hat auf einem Blog eine Strategie beschrieben, wie man quasi ab Verfügbarkeit des Geldes mit einer sicheren Entnahme aus dem Vermögen beginnen kann.

    Der 1-sided Glidepath investiert Barvermögen optimal in den Aktienmarkt – Finanzen? Erklärt!

    M.E. durchaus eine pragmatische Herangehensweise.


    Bitte bei der 4%-Regel immer berücksichtigen, dass diese einen Inflationsausgleich beinhaltet. D.H. wenn man bei 250K€ mit 4% p.a. beginnt (10K€) sind es im nächsten Jahr schon 10.250€ (bei 2,5% Inflation). Nach 20 Jahren bist Du dann bei > 16.000€ p.a. angekommen.

    Achtung: Alles vor Steuern!

  • marius66


    Hier ist einiges Zutreffende schon gesagt worden.


    Zwei ganz grundsätzliche Fragen aus meiner Sicht:


    Hast Du denn in Deinem Sparer- und Anleger-Leben (immerhin bist Du schon so gut wie 50) zuvor schon mal relevante Beträge (in Bezug auf Dein Gesamtvermögen) am Aktienmarkt angelegt (neben der objektiven gibt es auch eine subjektive Risikotragfähigkeit im Sinne der individuellen Risikotoleranz) ? Lese in Deinem Beitrag Nr. 1 nämlich nur was von Immobilien (Verkauf, selbst bewohnt, vermietet) ...


    In dem Kontext

    Mein „Problem“ dabei ist nur das ich fürs hohe Alter abgesichert bin und ich für mich in den nächsten 20-25Jahren das beste raus holen möchte.

    Was ja nur ein "Luxusproblem" wäre. Wenn Du ohnehin "fürs hohe Alter" (bzw. "bis ins hohe Alter" ...?) gut abgesichert bist (mietfreies Wohnen, Mieteinnahmen, ggf. noch Rente(n)) sollte man kühl, nüchtern und gut prüfen, ob man relevante Beträge ins Risiko der Aktienmärkte schiebt. Erst recht dann, wenn man eventuell zuvor noch nie in Aktien investiert war ... s. o.


    Dabei kann es nämlich mal locker 20% aber auch > 50% runtergehen und es kann sehr lange dauern (jedenfalls aus Sicht eines Anlegers, der schon 50 oder 50+ ist) bis die alten Höchststände wieder erreicht sind.


    Ansonsten: Kenne einige die so verfahren bezüglich eines Aktien-Depots - dabei rechnen diese aber nicht mit 6% oder 4% sondern eher mit um die 2,5% "sicherer" Entnahme und/oder arbeiten mit einer flexiblen (sprich im Bedarfsfall angepassten) Entnahme, um zu vermeiden das am Ende des Depots noch Leben übrig ist.


    Ansonsten: Bei allen Ansätzen die unvermeidlichen Steuern sowie die auch unvermeidliche (mehr oder weniger hohe) Inflation nicht vergessen.


    Wäre ich an Deiner Stelle würde ich aber zuvor erst die beiden o. g. Fragen für mich klären - und dann einen Weg (und diesen ganz bewußt also auch im Bewußtsein der Vor- aber auch Nachteile bzw. Risiken/Schwankungen) beschreiten.


    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich Dir !



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Ein kluger, nicht zu unterschätzender Hinweis!

    Da empfiehlt es sich m.E., mit einer "Testinvestition" zu beginnen. Also eben nicht gleich mit einem relevanten Betrag einzusteigen.

    Immerhin sehen wir im Moment Höchststände!

  • Immerhin sehen wir im Moment Höchststände!

    Und welche konkrete Aussage ziehst Du daraus?

    Ich habe im Dez. 2019 mit Höchstständen mit dem Kauf begonnen. Dann war 2021 ein Jahr voller Höchststände. Und auch in diesem Jahr habe ich bereits mehrfach zu Höchstständen gekauft.


    Aber im März 2020 zu Tiefstständen habe ich es nicht geschafft auf den Kaufen-Knopf zu drücken. :/

    Einfach weil ich nicht wusste welche Auswirkungen sich durch die Pandemie für meinen Job/Leben ergeben.

    Das war dann für mich auch der Grund umzudenken. Es wird jetzt einfach jedes Quartal nachgekauft. Egal wie die Kurse stehen.


    PS: Der Höchststand von Dezember 2019 steht aktuell > 65% im Plus. :/

  • Da erhebe ich keinen Widerspruch!

    Ich will auch nicht dem Markttiming das Wort reden.

    Es ging ja hier um die Risikobereitschaft bzw., ob der Fragesteller evtl. Leidensdruck standhält.

  • Da erhebe ich keinen Widerspruch!

    Ich will auch nicht dem Markttiming das Wort reden.

    Es ging ja hier um die Risikobereitschaft bzw., ob der Fragesteller evtl. Leidensdruck standhält.

    Deswegen ja meine kleine 'Investoren-Geschichte'. Es sagt sich immer so leicht: Ich investiere dann im Crash.

    Aber dann wirklich die 'Cochones' zu haben viel Geld in den Aktienmarkt zu investieren, wenn mal wieder der 'Weltuntergang' bevorsteht. Ich hatte jedenfalls definitiv nicht die 'Cochones'.:/


    Daher ja auch der Link zur Strategie die Georg vorschlägt. Damit investiert man regelbasiert in den Aktienmarkt, entgeht so dem Renditereihenfolgerisiko das ja in den ersten Jahren der Entnahme besonders gefährlich ist und kann sich langsam an das steigende Aktienrisiko gewöhnen.

    Nur Durchhalten muss man auch diese Strategie dann immer noch. ;)

  • Daher ja auch der Link zur Strategie die Georg vorschlägt. Damit investiert man regelbasiert in den Aktienmarkt, entgeht so dem Renditereihenfolgerisiko das ja in den ersten Jahren der Entnahme besonders gefährlich ist und kann sich langsam an das steigende Aktienrisiko gewöhnen.

    Meines Erachtens durchaus lesenswert für alle, die sich mit solchen Themen noch nicht intensiver beschäftigt haben.

    Nur Durchhalten muss man auch diese Strategie dann immer noch. ;)

    :thumbup:


    Den vielbeschworenen "Homo Oeconomicus" und sozusagen "rein rationalen Anleger" und "völlig sachlichen Nutzenmaximierer" wird es durchaus geben. Die Frage wäre nur: Wie viele Prozent der Anleger sind das wirklich ? Nach meiner Erfahrung jedenfalls nicht 80, 90 oder sogar 100 Prozent.


    Für nicht ganz wenige kann der gefährlichste Mann bei diesen Themen der "Mann im Spiegel" (z. B. bei der morgendlichen Rasur) sein ...


    Schon deshalb, weil man die subjektive oder auch die objektive Risikotragfähigkeit seiner Person bzw. Situation falsch eingeschätzt hat.


    Dazu kommt noch, daß nicht wenige Anleger die typischen Unwägbaren des Lebens bei der Finanzplanung und dem Investieren auch schon mal nicht angemessen oder gar nicht berücksichtigen (sei es nun die angenehmen wie Partnerschaft, Ehe, Kind(er) usw. oder die unangenehmen wie Scheidung, längere Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit usw.).


    Kenne genug Fälle, in denen Anleger schlicht und einfach entweder die eigene Psyche und/oder das eigene Leben "dazwischengekommen" ist ...



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Morgen zusammen,

    Nein was Aktien angeht war ich bisher jemand der hier zu sehr das negative gesehen hat bzw sich von außen hat negativ beeinflussen lassen.Das Thema war bisher aber auch kein ernsthaftes für mich.

    Hatte bisher mein Einkommen aus meiner Arbeitskraft,einer vermieteten Wohnung,und einer gewerblich vermieteten Immobie gemacht.Aus dem gewerblichen Teil möchte ich jetzt raus auch wenn mir diese über viele Jahre zweistellige Renditen gebracht hat.Diese Zeit ist nun leider aus verschiedenen Gründen vorbei und das Ding macht mir nach einem langjährigen Mieter jetzt gefühlt nur noch Probleme(Bauamt,neue endlose Auflagen usw) und ich will dieses Thema einfach hinter mir lassen und die Zügel wieder in eigener Hand halten!Die privat vermietete Immobilie bleibt aber weiterhin bestehen.Das nochmal zu meiner „Vergangenheit“😅

    Zum Thema Aktien(ETFs)habe ja noch etwas Zeit und werde hier mir weiterhin in Ruhe Gedanken machen.Bin noch nie übereilt in irgend ein Thema rein gesprungen und damit immer gut gefahren.

    Habe einen Bekannten welcher schon ewige Jahre mit ETFs handelt und damit ein wirklich erhebliches Vermögen geschaffen hat.Dennoch hat er an die 50% seines Kapitals an Festgeld und Tagesgeld gehalten und hier ständig das beste für sich raus geholt.Bei einem Crash hat er dann voller Freude wieder an der Börse nachgekauft….

    Denke ich werde hier eher erstmal einen kleinen 5stelligen Betrag in die zwei genannten ETFs stecken und schauen wie es funktioniert.Falls das dann tatsächlich in die Hose gehen sollte kann ich damit leben und das ganze geht dann halt in die Erbmasse meiner Kinder😅

    Danke euch!

    Bin euch weiterhin für alle Tips dankbar!

  • Deswegen ja meine kleine 'Investoren-Geschichte'. Es sagt sich immer so leicht: Ich investiere dann im Crash.

    Aber dann wirklich die 'Cochones' zu haben viel Geld in den Aktienmarkt zu investieren, wenn mal wieder der 'Weltuntergang' bevorsteht. Ich hatte jedenfalls definitiv nicht die 'Cochones'. :/

    Und man weiß ja auch in dem Moment nicht, was genau der Tiefpunkt ist. Das sieht man erst hinterher. Wenn es z.B. erstmal 20% runtergeht - ist das dann schon der Crash, in dem man nachkauft? Aber vielleicht geht es danach ja noch weitere 20% runter? Beim Corona-Crash ist auch nicht alles an einem Tag passiert. Wo wirklich das Tief war, sieht man erst in der Rückschau.


    Und selbst wenn man sich traut, nach einem Kurseinbruch zu kaufen, es ist ja nicht immer wie bei Corona, dass die Kurse sich innerhalb weniger Wochen erholen und zu neuen Höchstständen aufschwingen. Es kann genauso gut passieren, dass es 5-10 Jahre dauert, bis das Tief überwunden ist.


    Ich war zu Corona noch nicht an der Börse investiert (da hatten wir gerade sämtliches verfügbares Geld als Eigenkapital in unsere Wohnung gesteckt), insofern weiß ich nicht, wie ich reagiert hätte.


    Als bei Beginn des Ukrainekriegs die Kurse runtergingen, hat es mir kurz in den Fingern gejuckt. Aber am Ende wusste ich da auch nicht, ist das jetzt schon das Tief oder geht es noch weiter runter?


    Stand heute investiere ich stumpf mit monatlichem Sparplan, ohne Markttiming (und habe auch kein Geld „übrig“). Selbst wenn es nächste Woche zum 50%-Crash käme, ich hätte schlicht kein Geld zum Investieren. Denn nur dafür Geld auf dem Tagesgeld vorzuhalten würde ja auch wieder zu erheblichen Opportunitätskosten führen.


    Denke ich werde hier eher erstmal einen kleinen 5stelligen Betrag in die zwei genannten ETFs stecken und schauen wie es funktioniert.

    Einfach mal anfangen ist schon sinnvoll. Die Frage ist, was meinst Du mit „schauen wie es funktioniert“? Würdest Du weitere Anlagen dann davon abhängig machen, ob die erste Tranche steigt oder fällt? Da sind wir wieder beim Thema Markttiming…


    Mir ist auch immer noch nicht ganz klar, ob / wofür du das Geld jetzt schon bzw. erst später brauchst. Wenn es darum geht, ein zusätzliches Polster für die Rente zu schaffen, hättest Du mit jetzt 50 noch 17 Jahre Zeit, das Geld an der Börse arbeiten zu lassen, bis Du allmählich anfängst zu entnehmen. Das wäre ein guter Zeithorizont für eine ETF-Anlage.


    Wenn du aber tatsächlich jetzt schon direkt wieder einen festen Betrag von 5-6% jährlich bezogen auf die ursprünglichen 300.000 EUR entnehmen möchtest, dann wäre es gut, wenn du darauf später mal nicht angewiesen bist. Denn wenn in den nächsten 1-2 Jahren ein größerer Absturz kommt und aus den 300.000 EUR nur noch 150.000 EUR werden und es Jahre dauert, bis sich die Kurse wieder erholen, dann schmilzt aufgrund der Entnahme das Depotvolumen wie Schnee in der Sonne.

  • Entscheidend ist für alle deine Vorhaben wann du an das Geld ran musst. Alles was 10 besser 15 Jahre nicht gebraucht wird kann man durchaus in ETFs anlegen. Alles andere würde ich ehr in sicheren Anlagen unter bringen. Hierzu kann man TG/FG, Geldmarkt ETFs nutzen. Bei all diesen Anlagen sind momentan etwa 3% vor Steuern minus Inflation drin, heißt netto 1% Gewinn. Ich habe letzteres für 5 Jahre meines Bedarfs gemacht, bei gutem Stand der Börse wird wieder aufgefüllt, damit können längere Crashs ausgeglichen werden. Ob so ein Modell für dich interessant ist musst du natürlich selber herausfinden. Wichtig ist natürlich deine gesamte Finanzielle Lage im Auge zu behalten. Wie du es auch anstellst, viel Erfolg.