Moin Forum,
ich brauche mal ein wenig Schwarmintelligenz. Ich habe mir vor zig Jahren nach dem Studium einen teuren Riester-Vertrag andrehen lassen (damals hatte ich halt noch null Ahnung von Finanzen). Der läuft aktuell bei der DWS seit knapp 15 Jahren und ist mit mehreren Tausend Euro im Minus laut Depot-Übersicht.
Aktuell gebildetes Kapital inkl Zulagen (die soweit ich das verstehe bei mir eh nur aus der Grundzulage besteht und jährlich mit reingerechnet wird) ist auch entsprechend weniger als ich bisher eingezahlt habe. Die aktuelle Garantieleistung zum Ende der Ansparphase entspricht so plus/minus in etwa meinen bisher eingezahlten Beträgen.
Nun möchte ich da eigentlich so elegant wie möglich raus und die monatlichen Beiträge lieber in Sparpläne stecken. Da ist ja eine Stilllegung ("Vertrag ruhen lassen") die beste Option soweit ich das überblicke, richtig?
Was mich jetzt aber etwas verwirrt, ist der Punkt der Kosten. Aktuell habe ich jährlich 141 Euro Kosten, das meiste davon (122 Euro) sind Verwaltungskosten der Invesmentfonds. Laufen die bei einer Stillegung weiter? Das wären dann ja bis Renteneintritt nochmal grob 3000 Euro, die vom Vermögen runter gehen.
Von daher brauche ich mal Hilfe, was hier meine beste Option ist. Kündigen und damit die Zulagen zurückzahlen müsste ja noch teurer kommen (bei 175 Euro Grundzulage im Jahr laut Abrechnung). Gibt es noch andere Optionen?
Riester stillegen: Wie am besten vorgehen?
- Merowinger2k6
- Erledigt
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svenja147
Hat das Thema freigeschaltet. -
Ich habe mir vor zig Jahren nach dem Studium einen teuren Riester-Vertrag andrehen lassen. ... Der läuft aktuell bei der DWS seit knapp 15 Jahren und ist mit mehreren Tausend Euro im Minus laut Depot-Übersicht.
Aktuell gebildetes Kapital inkl Zulagen ... ist auch entsprechend weniger, als ich bisher eingezahlt habe. Die aktuelle Garantieleistung zum Ende der Ansparphase entspricht so plus/minus in etwa meinen bisher eingezahlten Beträgen.Das ist die so fürchterlich wichtige "Beitragsgarantie!"
Nun möchte ich da eigentlich so elegant wie möglich raus und die monatlichen Beiträge lieber in Sparpläne stecken. Da ist ja eine Stilllegung ("Vertrag ruhen lassen") die beste Option soweit ich das überblicke, richtig?
Ohne Zahlen nicht seriös einschätzbar. Vermutlich nicht.
Was mich jetzt aber etwas verwirrt, ist der Punkt der Kosten. Aktuell habe ich jährlich 141 Euro Kosten, das meiste davon (122 Euro) sind Verwaltungskosten der Investmentfonds. Laufen die bei einer Stillegung weiter?
Na klar!
Das wären dann ja bis Renteneintritt nochmal grob 3000 Euro, die vom Vermögen runter gehen.
Mag sein.
Von daher brauche ich mal Hilfe, was hier meine beste Option ist. Kündigen und damit die Zulagen zurückzahlen müsste ja noch teurer kommen (bei 175 Euro Grundzulage im Jahr laut Abrechnung). Gibt es noch andere Optionen?
Ich habe gerade das Putztuch für meine Kristallkugel verlegt. Aber das macht nichts. Du könntest die notwendigen Daten ja selbst angeben, dann brauchen wir Foristen nicht zu raten.
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Die einfachste Option wäre eine sofortige Stilllegung!
Zum Vertragsende muss Dir die Gesellschaft nämlich alle Einzahlungen und Zulagen garantieren.
Jetzt mußt Du einfach mal ausrechnen, was bei Stilllegung für eine jährliche Rendite für Dich herauskommt:
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Ja, aber Deine 'Verluste' in den letzten Jahren!?
Tja, das spielt für die Betrachtung der zukünftigen Rendite absolut keine Rolle! Das Geld ist WEG. Du kannst nur nach Vorne schauen.
Die andere Option ist eine förderschädliche Kündigung. Dann musst Du alle Zulagen und Steuervorteile zurück zahlen. Deinen 'Verlust' bekommst Du auch nicht ausgeglichen.
Dafür kannst Du das freiwerdende Kapital dann Eigenverantwortlich anlegen (z.B. eigenes ETF-Depot). Mit entsprechend höheren Renditechancen aber auch einem höheren Risiko.
Je nach Restlaufzeit des Riesters kann die eine oder andere Option besser sein bzw. steigt das Risiko.
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monstermania. Ich hätte dazu eine Frage: Du schreibst 'Zum Vertragsende muss Dir die Gesellschaft nämlich alle Einzahlungen und Zulagen garantieren.'
Ist damit alle Einzahlungen + Garantiezins gemeint oder werden davon noch die Verwaltungskosten, Bearbeitungskosten usw. abgezogen?
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Nein, garantiert sind
Eigene Einzahlungen + staatliche Zulagen
Zinsen oder Fondgewinne fallen nicht darunter
Ausnahme: Fondsverträge mit "Gewinnsicherung"
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Ist damit alle Einzahlungen + Garantiezins gemeint oder werden davon noch die Verwaltungskosten, Bearbeitungskosten usw. abgezogen?
Da Du ja DWS geschrieben hattest, hast Du keine RiesterVERSICHERUNG und somit einen Garantiezins,
sondern Du hast einen Fondsriester . Wahrscheinlich die DWS Premiumrente?
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Da Du ja DWS geschrieben hattest, hast Du keine RiesterVERSICHERUNG und somit einen Garantiezins,
sondern Du hast einen Fondsriester . Wahrscheinlich die DWS Premiumrente?
keinen Garantiezins
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Moin und erstmal schonmal danke für den Input. Dann war ich ja so falsch schonmal nicht unterwegs..es gibt Option a Stillegung und Option b) Kündigung und ich muss am Ende ausrechnen bzw. mir überlegen, wie viel Risiko ich will und welches die beste Option ist.
Welche Daten bräuchtet ihr denn, um eine bessere Aussage treffen zu können Achim Weiss ? Die liefere ich natürlich gerne nach, ich bin da einfach noch nicht so arg tief in der Materie.
Und ja, DWS Premium (zum größten Teil jedenfalls sowie ich das Depot im Kopf habe) -
Das Schrottding hab ich auch. Aktuell -50%... Hab es vor längerer Zeit beitragsfrei gestellt und hab dann in 30 Jahren immerhin meinen Einsatz und die Zulagen wieder...
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Das Schrottding hab ich auch. Aktuell -50%... Hab es vor längerer Zeit beitragsfrei gestellt und hab dann in 30 Jahren immerhin meinen Einsatz und die Zulagen wieder...
Das ist genau der Punkt, in 30 Jahren. Also entweder in 30 Jahren mehr oder weniger mit garantierter 0% Rendite raus oder jetzt x% Verlust auf die Summe in Kauf nehmen, aber dafür 30 Jahre Investitionszeit.
Ich hab 2020 mit Aktien angefangen (zur denkbar schlechtesten Zeit, 2 Monate vor Corona) und hab jetzt schon x-mal mehr Rendite als Ich bei Riester je bekommen werde -
Du kannst dir hier auch die notwendige Rendite einer alternativen Anlage ausrechnen...
Renditerechner: Notwendige Rendite für Dein Sparziel ermittelnDer Renditerechner bietet Antworten auf die Fragen: „Welche Rendite brauche ich beim Sparen?“ und „Was wird aus meinem Geld?“www.finanztip.deSchau auf deine Abrechnung bei "gebildetes Kapital". Ziehe davon die Förderungen ab (Grundzulage, Kinderzulage) und ein Puffer für mögliche Steuerrückzahlung. Dann weißt du circa was du bei einer Kündigung rausbekommst. (Trage es als Anfangskapital im Rechner ein)
Nehm die ausgewiesene Garantieleistung. (Als Endkapital im Rechner)
Und tada ... Meine Alternative Anlage bräuchte circa 4-5% Rendite. Und das sicher. Also bleibe ich beim stillgelegten Riester und kündige ihn nicht.
Aber vielleicht kommt ja doch noch eine ordentliche Riester Reform, bei derr man förderunschädlich die Altverträge transformierten kann.
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Aber vielleicht kommt ja doch noch eine ordentliche Riester Reform, bei derr man förderunschädlich die Altverträge transformierten kann.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Könnte aber auch sein, das für Altverträge Bestandsschutz der Vereinbarungen besteht, im Interesse der Gesellschaften. Man weiß es nicht.
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Hab es vor längerer Zeit beitragsfrei gestellt und hab dann in 30 Jahren immerhin meinen Einsatz und die Zulagen wieder...
Wie viel hast du eingezahlt, wie viel Zulagen und was bekommst du, wenn du jetzt kündigen würdest?
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Und tada ... Meine Alternative Anlage bräuchte circa 4-5% Rendite. Und das sicher. Also bleibe ich beim stillgelegten Riester und kündige ihn nicht.
Wobei der Anlagehorizont dabei auch noch eine Rolle spielt. So auf 30 Jahre halte ich 4-5% p.a. Rendite mit einem marktbreiten Aktien-ETF für realistisch. Sprich man könnte das Risiko bei entsprechend langem Anlagehorizont m.E. durchaus eingehen.
Immerhin besteht ja auch die realistische Chance, dass so ein Aktien-ETF auch bei 6-8% p.a. landet.
Vor allem bin ich den Verrentungszwang los und kann mein Kapital dann im Alter eigenverantwortlich ausgeben.
PS: Ich habe meine alte Kapitallebensversicherung genau aus Deinen geschilderten Gründen behalten. Meine nötige Alternativrendite hätte bei mind. 3,85% p.a. gelegen. Und das bei nur 10 Jahren Anlagehorizont. Da war mir das Risiko dann auch zu hoch.
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Das ist genau der Punkt, in 30 Jahren. Also entweder in 30 Jahren mehr oder weniger mit garantierter 0% Rendite raus oder jetzt x% Verlust auf die Summe in Kauf nehmen, aber dafür 30 Jahre Investitionszeit.
Ich hab 2020 mit Aktien angefangen (zur denkbar schlechtesten Zeit, 2 Monate vor Corona) und hab jetzt schon x-mal mehr Rendite als Ich bei Riester je bekommen werdeAus meiner Sicht ist die Rendite in 30 Jahren nicht 0%.
Du musst vom aktuellen Wert ausgehen. Wenn du jetzt kündigst, dann realisierst du erst mal -60% Verlust oder noch schlimmer.
Wenn du dort also mal 10.000 € reingesteckt hast, bekommst du aktuell 4000 € raus.
Steckst du die 4000 € in eine andere Anlage, brauchst du 3,11% Rendite p.A für 30 Jahre bis du wieder auf 10.000 € bist.
Natürlich hat ein ETF auf 30 Jahre gerechnet voraussichtlich eine bessere Rendite. 7 % p.A. sind drinnen. Aber eben nicht garantiert.
Die 3,11 % p.A hast du aktuell garantiert, wenn du den Riester nur stilllegst. Das kannst du zu deinem sicheren Anteil rechnen. Steckst du es in einen ETF, dann hast du das im unsicheren Anteil.
Im Detail muss man sicher noch betrachten, dass du bei Riester die erzwungene Verrentung hast und eine ggf. schlechtere Steuersituation in der Rente (Einkommenssteuer & Sozialabgaben vs. Kapitalertragssteuer).
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ich wärme den Thread nochmal auf, hab mich nach etwas Pause nochmal mehr informiert und intensiver gerechnet. Ich stelle das hier mal zusammen, einfach um nochmal sicher zu gehen, dass ich keinen ganz groben Denkfehler drin habe.
Szenario 1: stilllegenMeine Garantieleistung aktuell beträgt 32.844,37 €. Von dem Betrag kann ich dann in 2048 30% sofort bekommen, der Rest ist ne Wette auf meine Lebenserwartung. Also rechne ich erstmal mit den 30%, das wären 9.853,31 € die ich zu dem Zeitpunkt sicher bekomme. Und die muss ich dann ja auch noch versteuern.
Meine derzeitigen monatlichen Beiträge von 162 Euro kann ich dann die Zeit über natürlich in einen ETF Sparplan stecken. Gehen wir mal von sehr konservativen 5% p.a. aus, sind das 82.705,90 € über die ca. 23 Jahre (das allein ist schon mehr als bei Riester auf normalem Wege für mich vermutlich je rauskommen würde).
Szenario 2: Kündigen
Mein aktueller Depotwert ist 22.762,22 €. Davon ziehe ich jetzt sämtliche jemals erhaltenen Steuervorteile ab, das sind laut Steuerbescheiden insgesamt 9.009,00 €. Außerdem gehen sämtliche erhaltenen Zulagen runter, laut Jahresabrechnung 2023 vom Anbieter sind das 2.069,00 €. Dann noch 0,5% Kündigungskosten beim Anbieter, dann lande ich bei 11.570,41 €, die mir ausgezahlt werden würden. Versteuern muss ich davon laut meinem Verständnis nichts, da mein Depotstand ja aktuell im Minus ist.
Lege ich jetzt diese Summe wieder zu den angenommenen 5% über die 23 Jahre an und richte zusätzlich einen Sparplan über die 162 EUR/Monat ein, komme ich auf eine Endsumme von 118.243,43 €.
Wenn ich da jetzt nichts grundsätzlich falsch verstehe, dann finde ich kündigen deutlich besser. Ja selbstverständlich schichte ich von sicher auf risokoreich um, aber das will ich ja bzw. das ist ja genau der Grund, warum bei Riester zu wenig Rendite rauskommt. Und ich bin mit den 5% ja wirklich niedrig. Mein etwas über 4 Jahre altes ETF Depot hat ganz andere Renditen erzielt. Zudem bin ich viel flexibler mit meinem eigenen Depot.
Ehrlicherweise weiß ich natürlich nicht, wie sich die Fonds bei DWS in den nächsten 23 Jahren entwickeln, vielleicht kommt ja deutlich mehr als die Garantieleistung raus. Aber nach der Performance der letzten 10 Jahre bezweifele ich das sehr bzw. wird ein MSCI World die vermutlich immer deutlich schlagen.
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Ohne jetzt deine Berechnungen überprüft zu haben, ist nach momentanen Stand, dass in etwa so richtig.
Eine Ungewissheit bleibt natürlich, wie geht es weiter? Sollte durch die geplante Umstellung sich tatsächlich eine Verbesserung für den Sparer ergeben, sind deine Zulagen bei Kündigung natürlich weg. Was diese und folgende Bundesregierungen genau vorhaben wissen wir alle nicht. Gibt es also 2 Wege, Augen zu und durch oder abwarten, genau diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Nach momentanen Stand würde ich kündigen und alles in einen ETF schieben, die Hauptprobleme kommen, Stand jetzt, bei der Auszahlung. Aktuell werden 30% deines angesparten Kapitals in eine Versicherung gepackt um das Langlebigkeitsrisiko abzudecken, hier plant die Verbraucherzentrale eine Klage, aber auch hier Urteil unbekannt. Finanztest hat in der aktuellen Ausgabe dazu einen informativen Artikel geschrieben.
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Das mit der Gesetzesänderung hab ich mir auch schon überlegt. Es wäre ja auch so, dass nach meinen Berechnungen der Hauptteil der Rendite gar nicht vom Startkapital durch die Rückzahlung kommt, sondern vom Sparplan über die 23 Jahre und den Part hat man ja in beiden Fällen.
Also eventuell Plan C: Erst beitragsfrei stellen, abwarten was sich gesetzlich entwickelt und parallel schonmal den Sparplan starten. Dann entweder später kündigen oder von den Änderungen profitieren. 1,2 Jahre weniger Investitionszeit für die in meinem Fall ca. 11.500 Eur dürfte sich kaum groß auswirken, oder? Vielleicht der beste Mittelweg, um sich noch ne Zeit lang alle Optionen offen zu halten. -
ich wärme den Thread nochmal auf,
Szenario 1: stilllegenMeine Garantieleistung aktuell beträgt 32.844,37 €.
In 24 Jahren. Diese Garantieleistung bekommst Du aber nur dann, wenn Du den Vertrag weiterzahlst.
Von dem Betrag kann ich dann in 2048 30% sofort bekommen, der Rest ist ne Wette auf meine Lebenserwartung. Also rechne ich erstmal mit den 30%, das wären 9.853,31 € die ich zu dem Zeitpunkt sicher bekomme. Und die muss ich dann ja auch noch versteuern.Spiegelfechterei.
Den Gedanken Wette auf die Lebenserwartung würde ich mir aus dem Kopf schlagen. Das ist nicht der entscheidende Punkt. Es geht Dir (und anderen Leuten) ja nicht darum, aus einer solchen Versicherung eine gewissen Rendite zu erwirtschaften, sondern darum, daß ohne zeitliche Begrenzung regelmäßig eine monatliche Zahlung fließt.
Angenommen, ein Riestersparer stirbt drei Monate nach Beginn seiner Riesterrente, dann macht er sich garantiert keine Gedanken mehr über Renditen.
Diese Gedanken machen sich die Käufer von Rentenversicherungen vorher und schließen deswegen Rentengarantiezeiten ab, irrig glaubend, daß sie sich damit dann gegen den Fall des frühen Todes absichern. Das ist nicht der Fall. Die Versicherung kalkuliert das ein. Wenn eine eine Rentengarantiezeit abschließt, sinkt halt die Rente.
Meine derzeitigen monatlichen Beiträge von 162 Euro kann ich dann die Zeit über natürlich in einen ETF Sparplan stecken. Gehen wir mal von sehr konservativen 5% p.a. aus, sind das 82.705,90 € über die ca. 23 Jahre (das allein ist schon mehr als bei Riester auf normalem Wege für mich vermutlich je rauskommen würde).Eine Riester-Rente ist kein ETF-Sparplan. Der Staat hat im massiv übertriebenen Sicherheitsbewußtsein viele "Sicherheitselemente" eingebaut. Und die kosten halt schlichtweg Geld - Geld des Sparers wohlgemerkt. Dazu hat die Finanzindustrie keinerlei Anreiz, schlanke Produkte zu entwickeln, denn die Staatsknete fließt ja, und die Leute können nicht ohne Schaden vom Haken gehen.
Szenario 2: KündigenMein aktueller Depotwert ist 22.762,22 €. Davon ziehe ich jetzt sämtliche jemals erhaltenen Steuervorteile ab, das sind laut Steuerbescheiden insgesamt 9.009,00 €. Außerdem gehen sämtliche erhaltenen Zulagen runter, laut Jahresabrechnung 2023 vom Anbieter sind das 2.069,00 €.
Sobald die "Steuervorteile" größer werden als die Zulage, verpufft dieselbe per saldo. Du bekommst dann per saldo nur noch die "Steuervorteile", aber keine Zulage mehr. Genauer hingeschaut bekommst Du die Zulage zwar formal immer noch - sie geht direkt in den Vertrag - aber sie wird von den Steuervorteilen abgezogen (die Du dann auf Deinem Steuerbescheid siehst).
Die Steuervorteile sind übrigens nichts anderes als nachgelagerte Besteuerung, also Steuerstundung. Und das alles auf niedrigem Niveau, denn mehr als 2100 €/a kannst Du ja nicht gefördert in einen Riestervertrag stecken.
Dann noch 0,5% Kündigungskosten beim Anbieter, dann lande ich bei 11.570,41 €, die mir ausgezahlt werden würden. Versteuern muss ich davon laut meinem Verständnis nichts, da mein Depotstand ja aktuell im Minus ist.Ich sehe das auch so. Die Finanzindustrie schneidet ein letztes Mal für sich etwas ab.
Lege ich jetzt diese Summe wieder zu den angenommenen 5% über die 23 Jahre an und richte zusätzlich einen Sparplan über die 162 EUR/Monat ein, komme ich auf eine Endsumme von 118.243,43 €.Diese Rechnung scheint mir plausibel.
Ja selbstverständlich schichte ich von sicher auf risokoreich um, aber das will ich ja bzw. das ist ja genau der Grund, warum bei Riester zu wenig Rendite rauskommt. Und ich bin mit den 5% ja wirklich niedrig. Mein etwas über 4 Jahre altes ETF Depot hat ganz andere Renditen erzielt. Zudem bin ich viel flexibler mit meinem eigenen Depot.Das sehe ich auch so, kann Dir aber die Entscheidung nicht abnehmen. Ich bin davon überzeugt, daß mein Geld in einem Aktien-ETF besser untergebracht ist als in einem Festgeld, aber das ist meine Entscheidung basierend auf meiner Anlegermentalität. Die meisten Deutschen klammern sich an Girokonto und Festgeld.
Eine Ungewissheit bleibt natürlich, wie geht es weiter? Sollte durch die geplante Umstellung sich tatsächlich eine Verbesserung für den Sparer ergeben, sind deine Zulagen bei Kündigung natürlich weg. Was diese und folgende Bundesregierungen genau vorhaben wissen wir alle nicht.
Das wird immer wieder genannt. Die grundsätzlich gleiche Ministerialbürokratie, die uns den Bürokratie-Exzeß "Riester-Rente" beschert hat, soll nun ein schlankes und rentables Instrument zum Sparen für die Altersvorsorge aufs Gleis setzen? Ich glaube das nicht und hege diesbezüglich keinerlei Hoffnung.
Was Du aber machst, bleibt Deine Entscheidung.