Mehrere ETF sinnvoll? Welche Strategie ist für eine finanziell abgesicherte Zukunft sinnvoll?

  • Hallo Zusammen,


    ich hab mir tatsächlich bis vor einem Jahr noch nie ernsthafte Gedanken, über meine Altersvorsorge gemacht. Stets nach dem Motto, ich bin noch jung - leben im hier und jetzt. Mittlerweile bin ich 28 Jahre alt und möchte einen vernünftigen Plan für meine Zukunft aufbauen.
    Vor ein paar Monaten habe ich mir meinen ersten ETF Sparplan bei der ING erstellt.

    Notgroschen (3 Monatsgehälter), BU, Haftpflicht hab ich alles schon länger bestehen und mein Einkommen liegt bei ca. 2.600€/Monat.

    Nun sind jedoch einige Fragen aufgekommen, für die ich natürlich so spezifisch keine Antwort finde:

    • Ich investiere monatlich 150€ in einen MSCI World (iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) / ISIN: IE00B4L5Y983) bei der ING. In einigen Foren habe ich gelesen, dass es eher sinnvoll ist in einen MSCI ACWI zu investieren. Nun meine Frage: Da ich erst vor ein paar Monaten gestartet habe, lohnt es sich jetzt noch den ETF zu wechseln?
    • Zusätzlich stellt sich mir die Frage, ob ich weitere 50-100€ in einen anderen ETF investieren soll, um noch breiter aufgestellt zu sein? Sollte ich wie im ersten Punkt geschrieben in einen ACWI wechseln, müsste mein zweiter ETF doch dann am besten einen größeren Unterschied zum anderen aufweisen, damit mein Risiko gestreut wird, richtig?
    • Sollte ich auf Grund einer Gehaltserhöhung o.Ä. nun mehr verdienen, wie entscheide ich, welchen Sparplane mit einer höheren Rate bediene? Sollte man überhaupt die Sparraten immer wieder anpassen?
    • Reicht es überhaupt, sich mit einem Sparplan aus 2 ETF's abzusichern?
    • Habt ihr noch gute Tipps bezüglich weiterer Absicherung für die Zukunft?

    Ich hoffe auf hilfreiche Kommentare + Meinungen!
    Danke vorab und liebe Grüße,
    Lea :)

  • Ich investiere monatlich 150€ in einen MSCI World (iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) / ISIN: IE00B4L5Y983) bei der ING. In einigen Foren habe ich gelesen, dass es eher sinnvoll ist in einen MSCI ACWI zu investieren. Nun meine Frage: Da ich erst vor ein paar Monaten gestartet habe, lohnt es sich jetzt noch den ETF zu wechseln?

    Ob es sinnvoll ist/war, sehen wir in 30 Jahren. Ein MSCI World ist gut diversifiert und "reicht". Hat aber halt nur die Industrieländer dabei. Wenn du gerne noch den Rest der Welt haben willst, dann hol dir einen All-World.

    Zusätzlich stellt sich mir die Frage, ob ich weitere 50-100€ in einen anderen ETF investieren soll, um noch breiter aufgestellt zu sein? Sollte ich wie im ersten Punkt geschrieben in einen ACWI wechseln, müsste mein zweiter ETF doch dann am besten einen größeren Unterschied zum anderen aufweisen, damit mein Risiko gestreut wird, richtig?

    Viel breiter als ein ACWI geht nicht. Ok, der ACWI IMI ist noch breiter ^^ Ich persönlich bespare nur den ACWI IMI.

    Sollte ich auf Grund einer Gehaltserhöhung o.Ä. nun mehr verdienen, wie entscheide ich, welchen Sparplane mit einer höheren Rate bediene? Sollte man überhaupt die Sparraten immer wieder anpassen?

    Naja, du hast dir ja vorher eine Gewichtung überlegt, bspw. 70% World, 30% Emerging Markets. Im gleichen Verhältnis erhöhst du dann die Sparraten. Besonders einfach ist es natürlich bei nur EINEM ETF ;)

    Reicht es überhaupt, sich mit einem Sparplan aus 2 ETF's abzusichern?

    Joa, selbst einer ist schon gut.

    Habt ihr noch gute Tipps bezüglich weiterer Absicherung für die Zukunft?

    Sich immer weiterbilden, Humankapital erhöhen und auch mal ein paar Bücher lesen, z.B. von Hartmut Walz oder Gerd Kommer

  • Hallo.


    Für den langfristigen Vermögensaufbau sollte man langjährig in den Markt investiert sein.


    Ein ETF (so wie er bei Finanztip verstanden wird) ist ein Modell des Marktes. Es gibt verschiedene Modelle. Man kann sich für ein Modell entscheiden ("Licht ist ein Teilchen!") oder auch für mehrere ("Für den Fall, dass Licht doch eine Welle ist, möchte ich auch abgesichert sein!").


    Ob jetzt 1 oder mehr ETFs ist eher eine Geschmackssache. Ich persönlich bespare einen ETF auf den MSCI World, als Modell des Marktes ist mir das hinreichend genau. Im Modellbau machen die letzten paar Prozent Genauigkeit die größten Probleme. Den Ärger tue ich mir nicht an. :saint:

  • Hallo zusammen,

    einer recht für das ganze Leben.

    Finanztip hat dazu einen Beitrag gemacht.

    Einfach halten.

    Der Grenznutzen nimmt rasch ab.

    Passiv bleiben ist die eigentliche Herausforderung.

    Der Newsletter ist eine gute Unterstützung dazu.

    LG

  • Einfach den Sparplan auf einen MSCI ACWI IMI oder einen FTSE All World ETF umstellen.

    Finanztip empfiehlt alle 10 Jahre einen anderen ETF (auf den gleichen Index) zu besparen um dann später beim Entsparen steueroptimiert verkaufen zu können.


    Entweder einfach den iShares MSCI World die nächsten 10 Jahre weiter besparen oder jetzt der Sparplan auf einen All World ETF umstellen und den dann 10 Jahre besparen. Das wesentliche hast Du erstmal getan: Anfangen!

    Halte das erstmal die nächsten 10 Jahre durch. ;)

  • Hallo Lea

    Zu dieser Frage kann ich Dir eine richtig praktische Erfahrung mitteilen.

    Einige Forumsfreunde hier wissen, dass ich schon seit 40 Jahren an der Börse bin.

    Immer mit Einzelaktien Schwerpunkt Dividende.

    Warum ich nach so viel Jahrzehnten eine anderer Strategie mit ETF Fonds angefangen habe ist einfach erklärt.

    Der Wert von Einzelaktien weicht im Laufe der Jahre erheblich untereinander ab.

    Wenn man dann die stark gestiegenen Aktien mit den zurückgebliebenen ausgleichen will fällt Steuer an,

    Bei einem Fonds ist das nicht der Fall.

    Also bin ich vor einigen Jahren mal zu einer anderen Bank marschiert, hier in meiner Gegend gab es als Onlinebank eine Filiale der TARGO-Bank.

    Dort habe ich eine Depot eröffnet, einen hohen Betrag den ich durch Immobilienverkäufe erhalten habe einbezahlt und mir dann 5 verschiedene ETF Fonds gekauft.

    Heute nach rund 5 Jahren habe ich die Sitution, dass sich fast alle dieser ETF im Durchschnitt ähnlich entwickelt haben mit Ausnahme des Technologiefonds der Nasdaq also mit dem hohen Anteil an Technologieaktien.

    So gesehen hätte es auch gereicht wenn ich das gesamte Geld nur in den klassichen Welt Index gesteckt hätte und mir die ganze Auswahl erspart hätte.

    Im Weltindex ist auch auch schon viel Technologie enthalten so dass man keine extra ETF braucht.

    Dasselbe gilt für meinen Health-Pharma-Gesundheits-ETF.

    Auch die dortigen großen Pharmakonzerne sind im Welt Index enthalten.

    Mein Rat daher:

    Es reicht wirklich Dein ganzes Geld nur in einen Welt-ETF zu investieren.

    Das gilt selbst dann wenn wir mal über 7- oder 8-stellige Beträge sprechen sollten.

    Viele Grüße und viel Erfolg wünscht Dir McProfit

    PS Noch ein Tip: Nicht ständig die Kurse verfolgen, es reicht eimal im Jahr ein Depotauszug,

    Du wirst sehen die Aktien steigen (oder fallen) auch dan,n wenn Du nicht permanent Telebörse anschaust und Dich von den Kommentatoren verrückt machen lässt.

  • [Ich bin] 28 Jahre alt und möchte einen vernünftigen Plan für meine Zukunft aufbauen.

    Geld auf der Seite zu haben, schafft Freiräume. Das gilt zu jedem Lebensalter, auch schon mit 28.

    Vor ein paar Monaten habe ich mir meinen ersten ETF Sparplan bei der ING erstellt.

    Notgroschen (3 Monatsgehälter), BU, Haftpflicht hab ich alles schon länger bestehen und mein Einkommen liegt bei ca. 2.600€/Monat.


    - Ich investiere monatlich 150€ in einen MSCI World (iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) / ISIN: IE00B4L5Y983) bei der ING. In einigen Foren habe ich gelesen, dass es eher sinnvoll ist in einen MSCI ACWI zu investieren. Nun meine Frage: Da ich erst vor ein paar Monaten gestartet habe, lohnt es sich jetzt noch den ETF zu wechseln?

    Der ACWI ist noch etwas breiter als der MSCI World; in meinen Augen macht das keinen großen Unterschied. Du kannst aber völlig unproblematisch den einen Sparplan aussetzen und dafür einen Sparplan auf den ACWI einrichten.


    Ich persönlich habe mein Geld fast komplett an der Börse, und dennoch bin ich in diesem Forum derjenige, der zur Zurückhaltung mahnt. Börsenkurse können einknicken, mehr noch: Sie tun es geradezu in regelmäßigen Abständen. Dann zeigt es sich, ob der Anleger stark genug ist und dabeibleibt, auch wenn sein Depot nach kurzer Zeit nur noch zwei Drittel so viel wert ist wie vorher. Lies mal über Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit.

    - Zusätzlich stellt sich mir die Frage, ob ich weitere 50-100€ in einen anderen ETF investieren soll, um noch breiter aufgestellt zu sein? Sollte ich wie im ersten Punkt geschrieben in einen ACWI wechseln, müsste mein zweiter ETF doch dann am besten einen größeren Unterschied zum anderen aufweisen, damit mein Risiko gestreut wird, richtig?

    Du kannst (wie oben beschrieben) völlig unproblematisch zu einem ACWI-ETF wechseln, wenn Du das willst. Der eine (MSCI World) oder der andere (ACWI) sind für Dich erstmal breit genug. Solange Du nicht sechsstellig bist, brauchst Du keine anderen ETFs. Ganz im Gegenteil: Es ist geradezu Zeichen für einen Anfänger, daß er von dem ein Tröpfchen zumischen will und auch von dem eine winzige Prise. Die Finanzpornographie (also die Regenbogenpresse der Finanzwelt) flüstert den Leuten das ein, schließlich möchte sie ja ihre Heftchen verkaufen. Laß Dich davon nicht beeindrucken!

    - Sollte ich auf Grund einer Gehaltserhöhung o.Ä. nun mehr verdienen, wie entscheide ich, welchen Sparplane mit einer höheren Rate bediene? Sollte man überhaupt die Sparraten immer wieder anpassen?

    Wenn Du nur 1 Sparplan hast, stehst Du nicht vor diesem Dilemma.


    Zum Umgang mit Geld gehört Gelassenheit. Du hast doch schon einmal Deine Liquiditätsreserve! Wenn nun die berühmte Waschmaschine kaputtgeht, brauchst Du nicht in Panik zu geraten: Wo wasche ich jetzt nur! Muß ich jetzt schmutzig zur Arbeit gehen? sondern kaufst Dir von diesem Geld halt ohne Hektik eine neue. Es gibt Dir Sicherheit, wenn Du Geld auf der Seite hast.


    Genauso gelassen gehst Du mit Deinen Sparraten um. Du bekommst eine Gehaltserhöhung und überlegst Dir dann: Was mache ich mit dem zusätzlichen Geld? Du könntest es zusätzlich sparen mit dem Argument, daß mehr Geld nicht unbedingt höheren Lebensstandard bedeuten muß, Du gestern noch mit weniger Geld auch zufrieden gelebt hast. Du könntest es auch ausgeben, weil Geld in letzter Konsequenz zum Ausgeben da ist. Oder Du machst irgendwas dazwischen. Hälfte ausgeben, Hälfte sparen.


    Grundsätzlich ist es gerade für junge Leute kein Schaden, wenn sie sich ein Vermögen aufbauen. Auf der anderen Seite ist man nur einmal jung. Wenn Du Dir beispielsweise eine tolle Reise gönnst, hast Du Dein Lebtag lang von den Erinnerungen. Die Balance macht es.

    - Reicht es überhaupt, sich mit einem Sparplan aus 2 ETF's abzusichern?

    1 ETF würde auch reichen. Wenn Du nebeneinander einen ETF auf den MSCI World besparst und zusätzlich einen ETF auf den ACWI, erhöhst Du die Diversifizierung nicht nennenswert.


    Was Du von Dir schreibst, klingt doch schon mal ganz gut. Nach meiner externen Einschätzung bist Du auf einem guten Weg. Mach damit doch in aller Gelassenheit weiter!

  • Ich bin zwar etwas spät zur Party hier, aber trotzdem noch ein Gedankenanstoß:


    Ich bin kein Fan von All World ETFs, da man den Anteil der Emerging Markets langfristig nicht unter Kontrolle hat.

    Emerging Markets zeichnen sich durch ein nennenswert anderes Risikoprofil aus, die Renditeerwartung ist stark linksschief.

    Insgesamt ist die erwartete Rendite zwar höher, aber erkauft mit einer unschönen Art von Risiko, das sich eben gerade in dieser Linksschiefe ausdrückt: Desasterrisiko.


    Emerging Markets schwanken nicht nur stärker, sondern sie haben ein nennenswertes Risiko desaströser (meist politischer) Ereignisse, von denen man sich auch bei langem Anlagezeitraum möglicherweise nicht wieder erholt.

  • Renditeerwartung ist stark linksschief.

    Was heißt „linksschief“?


    Emerging Markets schwanken nicht nur stärker, sondern sie haben ein nennenswertes Risiko desaströser (meist politischer) Ereignisse, von denen man sich auch bei langem Anlagezeitraum möglicherweise nicht wieder erholt.

    Developed Markets auch.


    Ich bin kein Fan von All World ETFs, da man den Anteil der Emerging Markets langfristig nicht unter Kontrolle hat.

    Das ist Sinn der Sache bei einer prognosefreien Anlage nach Marktkapitalisierung. Was willst du da „kontrollieren“? Wonach willst du denn den Anteil der Emerging Markets festlegen bzw. nach welchen Kriterien und zu welchen Zeitpunkten den Anteil verändern? Ich zumindest maße mir nicht an, es besser zu wissen als der Markt. Oder willst du sie ganz rauslassen?

  • Ich bin kein Fan von All World ETFs, da man den Anteil der Emerging Markets langfristig nicht unter Kontrolle hat.

    Ich habe auch bei einem MSCI World den Anteil einzelner Regionen, Länder und Unternehmen nicht unter Kontrolle. :/

    Emerging Markets zeichnen sich durch ein nennenswert anderes Risikoprofil aus, die Renditeerwartung ist...

    Eben so wie der Aktienmarkt und damit alle Marktteilnehmer das Risiko bewerten. Warum sollte ich als Einzelperson es besser wissen als alle Marktteilnehmer? :/

    Insgesamt ist die erwartete Rendite zwar höher, aber erkauft mit einer unschönen Art von Risiko, ...

    Die höhere Renditeerwartung hast sich aber in den letzten 15 Jahren nicht gezeigt. In der Rückschau hätte eine Investition in den Tech-Sektor (Nasdaq-100) in den letzten 15 Jahren alles ausperformt.

    Und gerade weil das so ist, liegt der Anteil der EM im weltweiten Aktienindex MSCI ACWI oder FTSE All World nur bei 10%.

    Emerging Markets schwanken nicht nur stärker, sondern sie haben ein nennenswertes Risiko desaströser (meist politischer) Ereignisse, von denen man sich auch bei langem Anlagezeitraum möglicherweise nicht wieder erholt.

    EM sind > 20 Länder, die aktuell 10% Anteil ausmachen. Was erwartest Du für desaströse Ereignisse wenn ein Land wie Griechenland oder Thailand politisch oder wirtschaftlich implodiert? :/

    Als Russland aus den EM flog, welche desaströsen Auswirkungen hatte das?


    Wenn China z.B. Taiwan angreifen würde, hätte das dann nur desaströse Auswirkungen auf den Aktienkurs von China und Taiwan oder der EM oder wäre dann u.a. auch der Kurs von sämtlichen IT-Firmen massiv unter Druck?

    U.A. nVidia bezieht seine aktuellen Chips nochmal bei welchen Auftragsfertiger?


    Was ich damit sagen will: Die EM bieten Chancen und Risiken. Aber anzunehmen, wenn man keine EM in seinem Portfolio hat klammert man die Risiken aus, ist in unserer globalisierten Welt arg naiv.

    Es reicht heute schon der Ausfall eines Lieferanten um massiv Sand ins Getriebe zu streuen.

  • Ein etwas merkwürdiger Beitrag, als erstes sollte man auf den Anteil der EM im ETF schauen, dann auf die Anzahl der Länder. Weiterhin kann auch über die Industrieländer eine Krise entstehen, da würde es meines Erachtens alle treffen, da diese untereinander vernetzt und abhängig sind. Die EM sind dagegen untereinander weniger vernetzt und ein Abschwung aller gleichzeitig eher unwahrscheinlich. Wann hast du denn ein politisches Ereignis, was zum Börsenchrash in den EM geführt hat, erlebt?

  • Ich habe auch bei einem MSCI World den Anteil einzelner Regionen, Länder und Unternehmen nicht unter Kontrolle. :/

    Eben so wie der Aktienmarkt und damit alle Marktteilnehmer das Risiko bewerten. Warum sollte ich als Einzelperson es besser wissen als alle Marktteilnehmer?


    Das Risiko in EM ist ein Anderes als in DM.

    EM zeichnen sich ja gerade durch politische Marktbeschränkungen, geringeren Aktionärsschutz/Eigentumsschutz und insgesamt hohem politischen Risiko aus. Nicht - wie oft angenommen - nur geringerer wirtschaftlicher Entwicklung.


    Ja, der gesamte Aktienmarkt hat eine linksschiefe Renditeerwartung. Aber in den EM ist es deutlich stärker. Also Rendite auf der linken Seite der Verteilung bis hin zum Totalausfall ganzer Märkte ist deutlich wahrscheinlicher.


    Du bist nicht der Markt. Der Markt besteht auch aus Chinesen, die deutliche Beschränkungen haben, überhaupt im Ausland zu investieren. Außerdem ist ein Investment in China für Chinesen vermutlich deutlich risikoärmer.

    Schau dir alleine die Konstruktionen vieler chinesischer Aktien in EM-ETFs an. Da liegen oftmals nicht die Aktien selbst drin (die nur für Chinesen und besondere Teilnehmer zugänglich sind) sondern komplexe Konstrukte die indirekt an den Firmen beteiligt sind.


    EM sind für mich fast eine eigene Assetklasse, da ihr Risiko-Rendite-Profil anders ist.

    Und die Assetverteilung steuert man natürlich manuell, nach eigener Situation, Risikotragfähigkeit und auch Erwartung.

    Genau wie man es mit der Aufteilung von Bonds, Aktien, Gold, Bitcoin auch tut.


    Nur weil die DM durch die wirtschaftlichen Verwicklungen natürlich eine hohe Korrelation zu den EM aufweisen, heißt es ja nicht, dass man zusätzlich noch unkontrolliert in die EM direkt investieren muss.

    Eher das Gegenteil, man will geringe Korrelationen im Depot.


    Der russische Markt mit -99% war eine Warnung, denn er war winzig klein (übrigens, die Firmen gibt es noch, trotzdem politischer Totalausfall!).

    Man sollte das Risiko der Linksschiefe keinesfalls klein reden. Wenn das Risiko zuschlägt, tut es richtig und nachhaltig weh!

    Jeder der in EM investiert, sollte es kennen und bewusst eingehen. Auch WEGEN der eh schon vorhandenen Korrelation mit den DM

  • Ich habe da oben schon geschrieben, im EM ist zum Beispiel Südkorea, Indien, Tschechien, Polen,Ungarn und Taiwan vertreten. Als big player China. Der Prozentsatz liegt bei etwa 10% im ETF, deine Horrorvorstellungen halte ich deshalb für völlig unrealistisch, sollte in einem dieser Länder ein Chaos entstehen, merkt man das in dem ETF wenig bis gar nicht. Möglich ist allerdings durchaus, dass nach schwächeren Jahren durchaus bessere kommen, dann ist man halt mit dabei… allerdings auch nur mit etwa 10%. In diesem Sinne, ruhig Blut…

  • Nur weil die DM durch die wirtschaftlichen Verwicklungen natürlich eine hohe Korrelation zu den EM aufweisen, heißt es ja nicht, dass man zusätzlich noch unkontrolliert in die EM direkt investieren muss.

    Ist ja nicht unkontrolliert. Sondern ca. 10%, die sich aus der Marktkapitalisierung ergeben. Die Zusammensetzung folgt entsprechenden Regeln.

  • Wenn das Risiko zuschlägt, tut es richtig und nachhaltig weh!

    Wohlgemerkt sprechen wir hier von einem 10% Anteil im Falle eines MSCI ACWI / FTSE All World. Und zwar für alle EM-Länder (24 Länder). :/

    Wenn also wirklich alle 24 Länder 'ausfallen' sind 10% weg. Und zwar aus dem Aktienteil des Vermögens. Wer dann z.B. 70/30 zwischen Aktien und Anleihen investiert ist hat dann 7% des Kapitals in EM. :/

    Unter 'Risiko' verstehe ich ehrlicherweise etwas anderes.

    Zeitweise war ich über meine ETF mit > 5% meines ETF-Kapitals in ein Unternehmen investiert (nVidia). Ist auch ein Risiko. Genau so wie es eine Chance ist.

    Jeder der in EM investiert, sollte es kennen und bewusst eingehen. Auch WEGEN der eh schon vorhandenen Korrelation mit den DM

    Jeder der sein Geld in Aktien (ETF) investiert sollte sich des grundsätzlichen Risikos bewusst sein! Und zwar völlig unabhängig davon ob das Geld nun nur in 'entwickelte Länder' oder auch in Emerging Markets investiert.

    Bestes Beispiel haben wir direkt vor unseren Augen. Ich kann mein Geld ausschließlich in deutsche Unternehmen investieren. Und dann muss ich feststellen, dass viele dieser Unternehmen einen Großteil Ihrer Umsätze in Schwellenländern (z.B. China) erzielen. :/

  • "Für eine finanziell abgesicherte Zukunft":


    Statt auf der reinen Produktebene zu hantieren und feinziseliert zu diskutieren (welcher/welche ETF(s), EM/DM usw.) scheint mir - aus der Sicht des Finanz-Laien, wenn auch eines Interessierten - die darüberliegende und grundsätzlichere Ebene viel bedeutsamer. Bin hier zwar nur drüber geflogen, habe dazu aber nix gesehen ...


    Ausgangslage

    Einkommen liegt bei ca. 2.600€/Monat.

    Ich investiere monatlich 150€ in einen MSCI World ...

    ... lohnt es sich jetzt noch den ETF zu wechseln?
    Zusätzlich stellt sich mir die Frage, ob ich weitere 50-100€ in einen anderen ETF investieren soll, um noch breiter aufgestellt zu sein?

    Zur darüber liegenden und produktunabhängigen Ebene:


    Aus meiner Sicht sollte nämlich (minimales oder Niedrigeinkommen ggf. ausgenommen) eine Sparquote von mindestens 15% angepeilt werden - gerade auch im Hinblick auf die absehbare Zukunft der GRV (demographische Entwicklung, Rentenniveau, Lebensarbeitszeit bzw. Renteneintrittsalter usw.). Vermutlich ist der/die Fragesteller(in) ein (Zwangs)Mitglied derselben - bei einem Beamtenstatus (Stichwort: Pension) könnte (Konjunktiv) man dies (Sparquote) vielleicht auch etwas anders sehen - muß es aber natürlich nicht, weil geordnete und gut aufgestellte Finanzen generell (sowohl im Erwerbsleben als auch im Ruhestand) ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit bedeuten. Auch und gerade von staatlichen Systemen wie der GRV.


    Schon bei dem hier eher überschaubaren Einkommen entspräche dies einer Sparquote von 390 € - diese wird aber weder mit den aktuellen 150 € annähernd noch mit einer eventuell geplanten Aufstockung um "weitere 50-100 €" (s. o.) erreicht.


    Über diesen Punkt würde ich mir im Schritt Nr. 1 Gedanken machen (Einnahmen/Ausgaben-Rechnung, Haushaltplan, Sparpotential usw.), um dann im Schritt Nr. 2 zu überlegen, in welche Anlageklasse(n) ich diese Sparquote monatlich schiebe.


    Dabei würde ich übrigens auch die Frage klären, ob Wohneigentum angestrebt, nur eine Option von mehreren darstellt oder gar nicht gewünscht wird.


    Generell wäre hier sicherlich der wirksamste und zielführendste Hebel am Humankapital zu arbeiten sprich perspektivisch an der kontinuierlichen Erhöhung des Einkommens. Wobei dann die prozentuale Sparquote natürlich beibehalten werden sollte. Wird (hoffentlich) irgendwann ein höheres Einkommen erreicht , wäre zusätzlich die prozentuale Erhöhung der Sparquote zu überlegen.


    Ebenso grundsätzlich würde ich empfehlen Dir wenigstens ein gewisses Basis- bzw. Grundverständnis bei dem Thema "private Finanzen" anzulesen.



    Lea (solltest Du hier noch mitlesen):

    Dir weiter gute Gedanken, ebensolche Finanz-Entscheidungen und viel Erfolg dabei !

  • Hallo Forums Freund

    Benutzername#0815

    Mangels Tageszeitung lese ich im Urlaub, immer mit Freude die vielen Kommentare.

    Bei deinen aktuellen Kommentaren zum Anteil von Aktien aus den Emerging Markets hatte ich den Eindruck, du willst damit etwas mehr Leben in das Sommerlich bringen.

    Es kann doch nicht Dein Ernst sein, dass du einen Anteil von 10 % im Welt Index als großes Risiko siehst.

    Forums Freunde ichbins @Pi und @monsternania haben bereits darauf hingewiesen:

    Die meisten internationalen Großkonzerne machen ihren Umsatz längst nicht mehr in dem Land, in dem sie ihren Firmensitz haben, sondern weltweit

    Daher ist der Firmensitz der Firma zweitrangig.

    Entscheidend ist, ob die Produkte oder Dienstleistungen, die die Firma herstellt, auch in Zukunft gebraucht werden, eher mehr statt weniger und somit Umsatz Gewinn und Dividende des Unternehmens wachsen.

    Dann steigt automatisch auch der Wert des Unternehmens und damit auch über kurz oder lang auch der Aktienkurs.

    Wenn unsereForums-Freund, aber kein gutes Gefühl beim Welt Index hat, steht es im frei, einfach Aktien von solchen Firmen direkt zu kaufen, von denen er persönlich überzeugt ist. Und somit nicht auf die Mischung eines Index vertrauen muss.

    Viel Erfolg wünscht McProfit