Verrechnung Vorabpauschale zum Zeitpunkt des tats. Verkaufs

  • Folgende Situation bei Scalable Capital: Anfang des Jahres wurde mein FSA infolge des Einzugs der Vorabpauschale für einen thesaur. ETFs belastet. Nun habe ich den ETF mit Gewinn verkauft und dieser wurde komplett versteuert.


    Hätte diese Versteuerung nicht erst nach Verrechnung mit der bereits gezahlten Vorabpauschale vorgenommen werden müssen? Hatte von euch schon mal jeman diesen Fall?

  • Die Vorabpauschale hast du nicht gezahlt. Das ist nur die Bemessungsgrundlage für die Steuer.


    Das heißt du könntest theoretisch Gewinne in Höhe der bereits berechneten Vorabpauschale vereinnahmen.


    Und Versteuerung der Vorabpauschale und Verkauf war beim selben Broker?


    Bei Scalable bzw. bei der Baader Bank stehen auf der Abrechnung auch unten immer die Berechnungsgrundlagen der Steuer. Vielleicht magst du die mal anonymisiert hier Posten zur Nachvollziehbarkeit?


    Ich hatte diesen Fall tatsächlich noch nicht weil ich noch nichts verkauft habe.

  • Anfang des Jahres wurde mein FSA infolge des Einzugs der Vorabpauschale für einen thesaurierenden ETFs belastet.

    Eher nicht.


    Viele Leute setzen die Vorabpauschale (nämlich den fiktiven Gewinn) mit der Steuer auf die Vorabpauschale gleich, offensichtlich auch Du.

    Nun habe ich den ETF mit Gewinn verkauft und dieser wurde komplett versteuert.


    Hätte diese Versteuerung nicht erst nach Verrechnung mit der bereits gezahlten Vorabpauschale vorgenommen werden müssen?

    Das müßte so sein. Die Vorabpauschale des letzten Jahres betrug etwa 1,25% des Wertes des ETFs am Jahresanfang 2023. Dieser bereits versteuerte Betrag müßte bei der Gewinnermittlung berücksichtigt werden.


    Ich traue Scalable Capital ohne weiteres zu, daß sie das nicht korrekt berechnet haben. Prüfe das nochmal genau nach (manchmal vertut man sich ja selber) und wenn Du Deiner Sache sicher bist, reklamiere beim Broker. Wir hier können ohne Zahlen nicht beurteilen, ob Du das richtig erkannt hast oder nicht.


    Ich hatte diesen Fall so noch nicht, aber einige andere Falschberechnungen bei Scalable Capital.

  • Danke für die Antworten euch beiden. :thumbup: Habe es nun auch kapiert :)


    Nach der Durchsicht der Wertpapierabrechnung, die im Übrigen nur über das Postfach der Baader abgerufen konnte, konnte ich keinen Fehler erkennen. :thumbup:

  • Die Baader-Bank ist langsam. Scalable Capital ist noch langsamer. Unterlagen wie etwa Dividendenabrechnungen und Kauf- und Verkaufsabrechnungen erwarte ich in einem computerisierten System eigentlich sofort, spätestens aber am nächsten Tag. Das schafft die Baader-Bank nicht, die braucht dafür mindestens eine halbe Woche. Und wenn die Unterlage bei der Baader-Bank sichtbar ist (die sich beim Einloggen übrigens den 2FA-Zirkus spart), dann dauert es noch einige weitere Tage, bis man sie über Scalable Capital abrufen kann.


    Die Abrechnung als solche ist in meinen Augen ausgesprochen schwer nachvollziehbar (und sie stimmt in der Sache gelegentlich nicht*). Neo-Broker halt, Service-Niveau auf absolutem Minimum, vielleicht manchmal auch noch drunter.


    *Ich habe neulich mal ein Papier verkauft. Die Ordergebühr wurde separat berechnet. Rechtlich mindert die Ordergebühr den Verkaufsverlös (und somit die beim Verkauf fällige Steuer). Ok, die verlorene Steuer auf 0,99 € Ordergebühr macht mich jetzt nicht arm, korrekt ist diese Handhabung trotzdem nicht.

  • Hast du eine Depot-Empfehlung? Ich bin grundsätzlich mit SC gar nicht unzufrieden, aber die besagte Lahmarschigkeit strapziert meine Geduld zu sehr. Trade Republic gibt mir immer ein ungutes Beta-Gefühl und ich vermisse einfach ein paar Funktionen, z.B. die Ausweisung der bisher gezahlten Steuern..

  • Hast du eine Depot-Empfehlung? Ich bin grundsätzlich mit SC gar nicht unzufrieden, aber die besagte Lahmarschigkeit strapziert meine Geduld zu sehr. Trade Republic gibt mir immer ein ungutes Beta-Gefühl und ich vermisse einfach ein paar Funktionen, z.B. die Ausweisung der bisher gezahlten Steuern..

    Ich hätte noch Finanzen.net Zero in den Raum gerufen, da bin ich neben den zwei anderen genannten. Aber auch die ist bei der Baader Bank. Ich bin insgesamt nicht unzufrieden für das was ich da zahle. Ich erwarte und brauche in der Regel aber auch keinen großen Support oder Geschwindigkeit.


    Wenn du es „besser“ haben willst: viele die dort sind empfehlen die ING. Andere Direktbanken wie DKB oder Comdirect werden auch gut sein. Ich bin auch bei der DKB und insgesamt trotz der technischen Umstellungen zufrieden, das Depot hat bisher auch gut funktioniert. Aber du zahlst eben bei Direktbanken auch mehr. Wenn du Buy & Hold machst muss das nicht schlimm sein. Wenn du einen Geldmarkt-ETF als Tagesgeldalternative nutzen willst spielen die Kosten vielleicht eine größere Rolle.

  • Ich hätte noch Finanzen.net Zero in den Raum gerufen, da bin ich neben den zwei anderen genannten. Aber auch die ist bei der Baader Bank. Ich bin insgesamt nicht unzufrieden für das was ich da zahle. Ich erwarte und brauche in der Regel aber auch keinen großen Support oder Geschwindigkeit.

    Ich erzähle mal von heute:


    Ich hatte am 28.08.2024 einen Betrag von meinem Girokonto Richtung Scalable Capital geschickt. Am 29.08.2024 zeigte der Kontostand bei der Baaderbank daß die Gutbuchung eingetrudelt sein muß, bei den Buchungen steht aber noch nichts, das kommt wohl noch. Logge ich mich bei Scalable Capital ein, sehe ich dort noch den alten Kontostand von vor der Gutbuchung. Schon erstaunlich, daß die Baaderbank die Gutbuchung schon hat, Scalable Capital aber noch nicht.


    Ich wollte um dieses Geld ETF-Anteile kaufen. Nachdem das Geld bei SC noch nicht sichtbar ist, geht das aber nicht. Also verkaufe ich einige Anteile eines Geldmarktfonds, was in Sekundenschnelle klappt. Der Ausführungskurs wird mir genannt, sonst aber nichts. Meine "buying power" steigt allerdings nicht im erwünschten Maß. Mist! Es fallen ja Steuern an! Ich kann sie peilen, lieber wäre mir, daß die Bank sie explizit anzeigt, ein Pop-Up mit den Buchungsdaten würde mir schon reichen. Aber nein, gibts nicht. Das .pdf mit den Steuerdaten (ärgerlicherweise in einer separaten Datei) kommt erfahrungsgemäß erst in einigen Tagen.


    Dann Kauf des ursprünglich geplanten ETF. Das gleiche Bild. Die einzige kommunizierte Info ist der Kaufkurs. Ok, ich kann mir die Buchungsdaten in meiner Excel-Datei zusammenbasteln. Die offizielle Bestätigung kommt auch wieder erst in einigen Tagen.


    Das kenne ich von anderen Banken anders, das hätte ich eigentlich auch gern anders. Was man sich als Kunde alles bieten läßt, wenns nur billig ist ...

  • Das kenne ich von anderen Banken anders, das hätte ich eigentlich auch gern anders. Was man sich als Kunde alles bieten läßt, wenns nur billig ist ...

    Klingt wirklich abenteuerlich. Vielleicht bin ich auch nicht so von anderen Banken verwöhnt, weil ich bei meinen langjährig gehaltenen Einzelaktien bei einer Filialbank erstmal nie gekauft und dann nur einmal alles verkauft hab und das aus Unwissen damals über den Verkäufer, was mich wenn ich mich richtig erinnere 500€ an Gebühren gekostet hatte. Bumm. Da falle ich heute um - online wäre es meine ich „nur“ halb so teuer gewesen. Ging um irgendwas niedriges fünfstelliges. Lehrgeld gezahlt. Und als ich dann informiert voriges Jahr erneut an der Börse begonnen hab, war das direkt mit den Neobrokern. Über diese hinaus hab ich bei der DKB als Direktbank nur eine einzige Einzelkauferfahrung bislang. Bei mir steht nun ein kleines „Rebalancing“ an. Mal sehen wie da meine Erfahrungen sind.


    Wobei ich sagen muss, dass ich Gebühren von 30 oder mehr Euro bei den Direktbanken heute schon als happig empfinde - man kennt eben die der Neobroker und hat wenn man so will diesen 1€-Anker. So ganz kann ich es in der digitalen Welt auch nicht nachvollziehen wieso ein digitaler Verkauf so viel kosten soll. Wie du sagst sollte alles automatisch und in Sekundenschnelle gehen. Aber gut, irgendwo müssen Banken eben verdienen. Das tun sie ansonsten an meinem Sondervermögen logischerweise wohl eher nicht. Die Alternative einer jährlichen oder monatlichen Gebühr würde mir vermutlich auch nicht schmecken. Insofern wie du sagst: was tut man nicht alles dafür, dass es billig ist.


    Irgendwann werde ich mich mal ärgern, davon gehe ich aus, bin aber hoffentlich vorbereitet. Mein sich inzwischen drei Monate hinziehender Depotübertrag von TR zu Zero mit inzwischen schon dem dritten Antrag könnte so ein Punkt sein an dem ich vielleicht jetzt schon etwas genervt bin. Eigentlich wollte ich besagtes Rebalancing jetzt in den nächsten Tagen machen, was aber erst richtig gehen wird wenn der Übertrag da ist. Ich glaube, dass es an TR liegt. Der Support beider Seiten ist nicht sonderlich hilfreich. Naja mal sehen. Ich bin hier ein geduldiger Mensch, aber auch die Geduld hat vermutlich Grenzen. Und es ändert nichts daran, dass diese Vorgänge besser und schneller laufen müssten.

  • Ich würde mich nur ärgern wenn es dadurch schneller geht.😉

    Da hast du wohl recht. Vielleicht ärgere ich mich auch genau deswegen nicht bisher - und vielleicht bleibt das auch so :D


    Wer bessere Leistung will muss mehr zahlen. Hoffnung kann man haben, dass es mal besser wird bei den Neobrokern. Damit rechnen kann man nicht.

  • Ich wollte um dieses Geld ETF-Anteile kaufen. Nachdem das Geld bei SC noch nicht sichtbar ist, geht das aber nicht.

    Für so einen Fall ist es möglich sich einen Wertpapierkredit einzurichten. Das kostet auch keine Zinsen, da T+2.


    Was man sich als Kunde alles bieten läßt, wenns nur billig ist ...

    Ich glaube nicht, dass du wirklich der Kunde aus der Sicht von SC bist ;)

  • Für so einen Fall ist es möglich sich einen Wertpapierkredit einzurichten. Das kostet auch keine Zinsen, da T+2.

    Das Gleiche habe ich bei SB+ gemacht. Ich hatte einmal den Fall, dass der Gegenwert einer fälligen Anleihe erst einen Tag nach der Fälligkeit auf dem Konto war und somit auch erst am Tag T+1 wieder angelegt werden konnte. Mit der Kreditlinie kann ich nun am Tag T-2 mich darum kümmern. Durch die valutengerechte Wiederanlage fallen keine Kosten für den Kredit an.

    Außerdem habe ich nun die Möglichkeit, Abstauberlimite in den Markt zu legen, ohne Liquiditätskosten. Einen Geldmarktfonds verkaufe ich erst, wenn eine Order ausgeführt wurde.

  • Für so einen Fall ist es möglich sich einen Wertpapierkredit einzurichten. Das kostet auch keine Zinsen, da T+2.

    Habe ich gleich gemacht, war binnen einer Stunde genehmigt. Danke für den Hinweis!

    Ich glaube nicht, dass du wirklich der Kunde aus der Sicht von SC bist ;)

    Du kennst das Wort Prosumer, das eine Person bezeichnet, die sowohl Verbraucher als auch Hersteller ist?


    In dem Sinne wäre ich bei Scalable Capital wohl so etwas wie ein Kun-dukt.