Zweiten MSCI World ETF aufgrund niedriger TER anlegen?

  • Habe momentan den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C mit einer TER von 0,19% im Depot. Angelegt sind per Einmalanlage in Tranchen seit einem dreiviertel Jahr 20k Euro. Überlege nun meinen ETF auf 50k Euro aufzustocken. Jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich die weiteren 30k Euro (tranchenweise) in den SPDR MSCI World UCITS ETF stecken sollte? Der SPDR hat eine TER von nur 0,12%. Den Xtrackers würde ich passiv beibehalten. Wie steht Ihr zu dieser Idee?

  • Hallo selself 👋


    Kann man so machen. Da spricht nichts gegen außer dem eventuellen Wildwuchs im Depot wenn du das öfter machen würdest. Ist aber nur optischer Natur.


    Generell machen die ohnehin schon geringen Kosten bei den gängigen ETFs nicht den großen Unterschied und es kommen immer mal wieder neue Varianten auf den Markt die günstiger als ihre Vorgänger sind.

    Teilweise werden auch bestehende ETFs in der TER reduziert.


    Du könntest spaßeshalber mal die Ersparnis ausrechnen wenn du fürs komplette Geld den günstigeren nehmen würdest:


    50k * (0,19-0,12)% = 35€/Jahr


    Umschichten ist meist keine gute Idee (hattest du ja auch nicht vor), da du dann den aufgelaufenen Gewinn versteuern müsstest.

  • Kann man machen muss man nicht, die TER ist das Eine die Wertentwicklung das Andere. Was sinnvoller ist, wissen wir wie immer hinterher. Kommt weiterhin darauf an, wie viel Kapital liegt schon in dem ETF, je kleiner desto höher die Gefahr, dass er mit einem anderen verschmelzt. Wenn das passiert könnte eine steuerliche Belastung auf dich zukommen. Ich habe immer alles in einem ETF investiert, aber jeder wie er mag.

  • Danke für die Antworten!


    Die Ersparnis für das Investment von 30k Euro belaufen sich auf ~25€ im Jahr! Wenn ich die hohen Ausstiegskosten des SPDR mit einbeziehe, gibt es finanziell überhaupt keinen Unterschied. Broker ist die Consorsbank. Gut möglich dass das bei anderen Brokern anders ausschaut.


    Performance-mäßig habe ich bei beiden keinen Unterschied ausgemacht. Wichtiger wie die TER wäre wohl die Tracking Difference. Da scheint die SPDR die Nase vorn zu haben.


    Einen Wildwuchs wird es nicht geben. Bin der Typ: keep it simple.

    Überlege aber zwecks Diversifikation neben dem MSCI World ETF einen oder zwei weitere ETF anzulegen. Zum Beispiel eine Europäische ETF oder eine Japan ETF.


    PS: In Sachen Steuerersparnis sollen drei ETFs in der Entnahme Phase sogar von Vorteil sein. Lifo statt Fifo. Allerdings wohl nur bei zeitlich großen Abschnitten in der Anlagephase. Näheres hier zu lesen: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/etf-verkaufen/

  • Überlege aber zwecks Diversifikation neben dem MSCI World ETF einen oder zwei weitere ETF anzulegen. Zum Beispiel eine Europäische ETF oder eine Japan ETF.

    Damit nimmst du aber keine weitere Diversifikation vor, sondern gewichtest nur schon vorhandene Regionen höher bzw. niedriger als bisher und damit nicht mehr gemäß Marktkapitalisierung.

  • Habe momentan den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C mit einer TER von 0,19% im Depot. Angelegt sind per Einmalanlage in Tranchen seit einem dreiviertel Jahr 20k Euro.


    Überlege nun meinen ETF auf 50k Euro aufzustocken. Jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich die weiteren 30k Euro (tranchenweise) in den SPDR MSCI World UCITS ETF stecken sollte? Der SPDR hat eine TER von nur 0,12%. Den Xtrackers würde ich passiv beibehalten. Wie steht Ihr zu dieser Idee?

    Kann man machen, spielt eigentlich keine Rolle.

    Die Ersparnis für das Investment von 30k Euro belaufen sich auf ~25€ im Jahr!

    Vermutlich nicht. Der Kostenunterschied dürfte im Rauschen untergehen.

    Die Ersparnis für das Investment von 30k Euro belaufen sich auf ~25€ im Jahr! Wenn ich die hohen Ausstiegskosten des SPDR mit einbeziehe, gibt es finanziell überhaupt keinen Unterschied.

    Welche "hohen Ausstiegskosten" meinst Du da?

    Performance-mäßig habe ich bei beiden keinen Unterschied ausgemacht. Wichtiger wie die TER wäre wohl die Tracking Difference. Da scheint die SPDR die Nase vorn zu haben.

    Rauschen. Unbedeutend. Ein für mich gültiges Argument wäre, daß ich die Tranchen (steuerlich) auseinanderhalten kann, wenn ich unterschiedliche ETFs auf den gleichen Index kaufe. Aber letztlich hat das auch keine große Bedeutung.

    Überlege aber zwecks Diversifikation neben dem MSCI World ETF einen oder zwei weitere ETF anzulegen. Zum Beispiel eine Europäische ETF oder eine Japan ETF.

    Wenn Dir der MSCI World nicht breit genug ist, könntest Du ja den ACWI erwägen. Ich würde bei Deiner Depotgröße keine Länder-ETFs beimischen.

  • Welche "hohen Ausstiegskosten" meinst Du da?

    anbei der Screenshot vom Consors Kostenausweis. Mit Ausstiegskosten sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Ordergebühren beim Verkauf gemeint.

    Zitat

    Ein für mich gültiges Argument wäre, daß ich die Tranchen (steuerlich) auseinanderhalten kann, wenn ich unterschiedliche ETFs auf den gleichen Index kaufe. Aber letztlich hat das auch keine große Bedeutung.

    Laut der Finanztip 3x10-Strategie ist die Ersparnis jedoch nicht zu verachten. Müsste in meinem Fall, dann (wenn ich es richtig verstehe) aber den zweiten ETF in 10 Jahren anlegen.


    Zitat

    Wenn Dir der MSCI World nicht breit genug ist, könntest Du ja den ACWI erwägen. Ich würde bei Deiner Depotgröße keine Länder-ETFs beimischen.

    Ab welcher Depotgröße kämen Länder - ETFs in Frage? Und wie siehts mit dem EURO STOXX 50 aus? Dachte ehrlich gesagt auch an den DAX-ETF.

  • Ab welcher Depotgröße kämen Länder - ETFs in Frage? Und wie siehts mit dem EURO STOXX 50 aus? Dachte ehrlich gesagt auch an den DAX-ETF.

  • Welche "hohen Ausstiegskosten" meinst Du da?

    Mit Ausstiegskosten sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Ordergebühren beim Verkauf gemeint.

    Ich mag alarmistische Aussagen nicht. Das sind keine "hohen Ausstiegskosten", sondern die stinknormalen Ordergebühren bei Verkauf, die Du bei jedem Papier bei diesem Anbieter auch hättest.

    Laut der Finanztip 3x10-Strategie ist die Ersparnis jedoch nicht zu verachten. Müsste in meinem Fall, dann (wenn ich es richtig verstehe) aber den zweiten ETF in 10 Jahren anlegen.

    Auch das mag ich nicht.


    Man erzielt einen Steueraufschub, wenn man in der Entsparphase nicht die zuerst gekauften Papiere verkauft (die relativ viel Gewinn enthalten, von denen somit relativ viel Steuer abgezogen wird), sondern zuerst die zuletzt gekauften (die wenig Gewinn enthalten, bei deren Verkauf also relativ wenig Steuer anfällt).


    Ich halte es für wichtig, daß ein informierter Anleger das Prinzip erkennt und weiß, wie er es nutzen kann.


    Das in ein formales Verfahren zu kleiden (3x10-Strategie nach Finanztip, copyright by Saidi) halte ich für geradezu kontraproduktiv: "Ich habe kein Geld, mir Essen zu kaufen, und der Vermieter hat mir gekündigt. Ich kann aber doch noch nicht verkaufen, ich halte meine ETFs ja erst 9 1/2 Jahre und nicht 10, wie Saidi es vorschreibt!" Das Wissen um das Prinzip zählt, nicht das Etikett.

    Wenn Dir der MSCI World nicht breit genug ist, könntest Du ja den ACWI erwägen. Ich würde bei Deiner Depotgröße keine Länder-ETFs beimischen.

    Ab welcher Depotgröße kämen Länder-ETFs in Frage? Und wie siehts mit dem EURO STOXX 50 aus? Dachte ehrlich gesagt auch an den DAX-ETF.

    Es ist Dein Geld, und was Du damit machst, ist Deine Sache.


    Ein Anfänger ist gut beraten, die Sache so einfach wie nur möglich gestalten. Am einfachsten bleibst Du bei dem einen ETF, den Du bereits hast, kündigst alle Abos jeglicher Postillen der Finanzpornographie und hältst Dich von jeglicher Gestaltung Deines Depots fern.


    Mein Vorschlag, auf einen ACWI zu wechseln, war nur so zu verstehen, daß man das machen kann, wenn die Gestaltungsmacht den Anleger schlichtweg überwältigt. "Ich muß doch auch small caps und emerging markets in meinem Depot haben! Ich kann doch nicht untätig zusehen, wenn diese Sektoren explodieren!" Eigentlich kannst Du es schon, mal ganz davon abgesehen, daß eine Explosion ohnehin nicht zu erwarten ist.


    Es ist vielfach bewiesen, daß die Rendite eines Anlegers umso besser ist, je weniger er macht. Zugegeben: Es erfordert Standhaftigkeit abzuwinken, wenn die Finanzpornographen einem einflüstern: "XY steht direkt vor einem Ausbruch! Verpasse das nicht! Sei auch dabei!"


    Wenn die Finanzpornographen so tolle Anleger wären, wie sie es behaupten, dann lägen sie mit einem Cocktail am Strand der Malediven und gingen nicht jeden Tag ins Büro, um Clickbaits für gierige Leser zu schreiben.

  • Laut der Finanztip 3x10-Strategie ist die Ersparnis jedoch nicht zu verachten. Müsste in meinem Fall, dann (wenn ich es richtig verstehe) aber den zweiten ETF in 10 Jahren anlegen.

    Man muss dafür nicht 3 ETFs haben, wenn ich der Meinung bin FiFo überlisten zu wollen, eröffne ich ein zweites Depot, schiebe die Anteile die ich behalten möchte rüber und verkaufe die übrigen. Da auch bei der Übertragung die zuerst gekauften Anteile zuerst übertragen werden. Ist schon ein relativ alter Trick, kommt dann halt immer drauf an über welche Summe wir reden. Wenn ich für die Altersvorsorge nicht soviel benötige, dass zum Beispiel der Freibetrag reicht oder ich knapp darüber bin, kann ich mir das ganze auch sparen.