Hohe Steuern auf Hinzuverdienst und Rente

  • Hallo,


    ich habe glaube ich einen ziemlichen Fehler gemacht und hoffe das mir jemand aus dem Dilemma helfen kann.


    2023 bin ich als langjährig Versicherter mit Abschlägen in Rente gegangen und habe als Angestellter unverändert weiter gearbeitet, weil in dem Jahr bekanntlich die Zuverdienstgrenze weggefallen ist.


    Als Teilrentner habe ich 99,9 % Auszahlung gewählt, weil ich irgendwo gelesen habe das der Hinzuverdienst die Rente nicht reduziert. Wenn ich gewusst hätte, daß die Steuerprogression derart zuschlägt hätte ich natürlich nur 10% Auszahlung gewählt.


    Ich bin davon ausgegangen das die Rente und das Gehalt ebenfalls separat versteuert werden. Das war ein ziemlicher Fehler, denn mit der Steuererklärung 2023 stelle ich fest , daß ich 7000 Euro Steuern auf die Rente zahlen muss, weil mein Gehalt ( der sogenannte "Hinzuverdienst") und der Job meiner Frau relativ hoch ist.


    D.h. von 23000 Euro Rente p.a. gehen ca 7000 Euro den Bach runter. Lt DRV ist eine Änderung des Auszahlungssatzes der Teilrente im Nachhinein nicht mehr möglich und ich muss natürlich die EKST Erklärung in den nächsten Tagen abgeben.


    Kann ich evt noch sogenannte Rentenpunkte rückwirkend kaufen um diese Steuer rückwirkend kaufen oder gibt es evt. eine andere Möglichkeit diese Nachzahlung zu reduzieren ?


    Für eine kurzfristige Expertenmeinung wäre ich sehr dankbar


    Viele Grüße

  • Du hast ein zusätzliches Einkommen von knapp 2.000 Euro im Monat, ohne dafür etwas zu tun. Und der Effekt auf die Vollrente dürfte sich auch im Rahmen halten (da bin ich aber auf Grund meines Alters nicht nicht so bewandert).

    Und jetzt beschwert du dich, dass du knapp 1/3 dieses Einkommens an die Steuer abdrücken sollst?

    Aber hey, bevor du Steuern zahlst, würdest du lieber nur 200 Euro Rente im Monat nehmen und musst dann wenigstens keine Steuern zahlen...



    Wieso muss ich mal wieder an einen Kalenderspruch denken?

    Zitat

    Kommt Herr Müller zum Pfarrer und klagt ihm sein Leid:

    "Herr Pfarrer, als ich noch 10 Taler die Woche verdient habe, war es ja kein Problem, den zehnten Teil an die Kirche zu geben. Als ich dann 100 Taler die Woche bekommen habe, konnte ich es auch noch verschmerzen. Aber jetzt, wo ich 1.000 Taler die Woche bekomme, dann sind das ja schon 100 Taler pro Woche für die Kirche. Können wir da nicht etwas tun?"

    "Lieber Herr Müller, wir können beten und Gott um Hilfe bitten", antwortet der Pfarrer und beginnt zu beten:

    "Lieber Gott, bitte mach, dass Herr Müller wieder nur 10 Taler die Woche verdient, damit er dir nicht soviel abgeben muss!"



    PS: Die hohe Nachzahlung dürfte sich in einem Jahr erledigen. Mit dem Steuerbescheid wird das Finanzamt nämlich gleich die fälligen Vorauszahlungen auf die Rente mitteilen. Dann ist das Geld gleich weg und die Gefahr einer Nachzahlung sinkt.

  • So ist das eben.

    Wer viel verdient muß auch Steuern zahlen. Geschenkt bekommt man die Rente nicht.

    Für letztes Jahr kannst Du da nichts mehr machen.

    Für dieses Jahr kannst Du wegen deiner vorgezogenen Rente Rentenpunkte kaufen. Erkundige dich bei der DRV. die rechnen dann aus wieviel du einzahlen darfst um die Verluste durch die vorzeitige Rente ausgleichen zu können.

    ! Das geht aber nur bis zur RegelAltersGrenze.!

    Bist Du zu alt, dann darfst Du dich freuen noch so gesund zu sein um noch arbeiten zu können.

    Und wie zu Anfang schon geschrieben: wer Geld bekommt muss dafür auch Steuern zahlen.


    Nachrechnen:

    Hättest Du keine Rente bekommen, dann hättest Du keine Steuernachzahlung. und im letzten Jahr nach Deinen Angaben 17.000€ weniger gehabt.

  • Hallo.


    Die Abschläge lassen sich durch Sonderzahlungen auch nach Rentenbeginn noch reduzieren. Nimm schnellstmöglich Kontakt mit der DRV auf und lasse Dir konkret ausrechnen, was Du einzahlen kannst.


    Allerdings wird Dir eine Zahlung in 2024 hinsichtlich der Steuerlast für 2023 nichts bringen.