Eine Nachbarin aus meiner Straße fragte mich um Rat, da sie wusste, dass ich mich mit Finanzen etwas besser auskenne.
Sie wunderte sich darüber, dass von ihrem Konto bei der Volksbank eine Abbuchung der Targobank für ihre Kreditkarte erfolgte, obwohl sie angeblich im letzten Monat diese gar nicht eingesetzt hatte.
Ich bot ihr an, sofort nachzuschauen und zu helfen, da ich erst annahm, dass ihre Kreditkartendaten in falsche Hände gelangt sind und diese unberechtigt eingesetzt wird.
Wie sich nach Durchsicht der Kreditkartenabrechnungen im Loginbereich der Targobank aber herausstellte, hatte sie schon sehr lange ihre Abrechnungen nicht geprüft, da ja monatlich Abbuchungen von ihrem Volksbankkonto erfolgten.
Es stellte sich heraus, dass seit Februar 2023 die Tilgung von 100% auf 5% runtergestellt wurde. Das Ganze angeblich ohne dass sie darum gebeten hätte oder sie informiert wurde. Alle Benachrichtigungen im Onlinebanking habe ich geprüft, da war nichts dazu. Alle Auszüge sind aber vorhanden und eindeutig ersichtlich, dass seitdem knapp 1.600 Euro an nicht bezahlten Tilgungen sowie monatlich inzwischen 25 Euro an Zinsen (Zinssatz über 20% p.a.) aufgelaufen sind.
Sie erinnerte sich, dass sie von einer Volksbank im Landkreis zur Volksbank der Stadt gewechselt hatte und damit ein IBAN Wechsel einherging. Darum scheiterte wohl im Januar 2023 eine Lastschrift zum Einzug des Kartensaldos. Sie informierte damals aber direkt telefonisch die Targobank und diese hat wohl mit der IBAN Änderung der Lastschrift dann einfach ungefragt die Tilgung auf 5% runtergesetzt.
Natürlich haben wir die Targobank sofort schriftlich informiert und um sofortige 100% Tilgung sowie Rückzahlung der Zinsen gebeten.
Die Targobank hat ohne auf den Sachverhalt auf 2023 einzugehen die Tilgung zwar zurück auf 100% gestellt aber die Zinsen möchte man nicht erstatten mit Hinweis auf die "Sorgfaltspflicht".
Klar, die Nachbarin war definitiv naiv, dass sie so lange nicht ihre Kreditkartenauszüge prüfte, aber ihre Ausgaben mit der Kreditkarte waren meist überschaubar und da monatlich was eingezogen wurde und das ja immer einen Monat zeitversetzt zu den Ausgaben erfolgte, hat sie sich keine Gedanken darüber gemacht, dass irgendwas nicht stimmte.
Nach dieser Vorgeschichte nun zu meiner Frage:
Wie sollte man am besten weiter vorgehen? Gibt es eine Aussicht auf Erfolg die Zinsen von 269 Euro (wenn auch nur zum Teil) zurückzufordern? Oder sollte man hier über eine Verbraucherschutzstelle bzw. direkt mit einem Anwalt Druck aufbauen?
Ombudsstelle als kostenfreie Alternative?
Bin gespannt, was ihr meint, womit man am ehesten Erfolg hat bzw. evtl. habt ihr ja selbst Erfahrungen damit.
Mir war der schlechte Ruf der Targobank bereits bekannt aber diese Masche die Tilgung einfach ungefragt aufs Minimum zu drehen, wenn mal eine Lastschrift scheitert, finde ich schon ziemlich dreist.