Lohnt sich diese Volleinspeiser-PV-Anlage?

  • Hallo Zusammen,


    was würde ihr sagen, lohnt sich diese Volleinspeiser-PV-Anlage? Hättet ihr diese gekauft? Würdet ihr anders rechnen bzw. wo habe ich mich verrechnet?


    Zahlen:

    • Kosten der PV-Anlage: 30.500 Euro
    • Prognostizierte Erzeugung im 1. Jahr: 24.300 kWh (24,51 kWPeak)
    • Leistungsverlust pro Jahr: 0,4%
    • "Verkaufspreis": 0,1163 Euro/kWh (0,1273 Euro/kWh für die ersten 10 kWPeak; 0,1068 Euro/kWh für die verbleibenden kWPeak)

    Kosten:

    • Stromzähler: 20 Euro / Jahr
    • Versicherung: 0 Euro, da bereits in bestehender Wohngebäudeversicherung mitversichert
    • Wartung: 0 Euro, werden ich vermutlich nicht machen lassen

    Nicht berücksichtigt:

    • Absetzbarkeit der Handwerkerleistung
    • Dass Kaufkosten und Inbetriebnahme versetzt und unter-jährig beginnen
    • Dass die Einspeisevergütung monatlich und nicht jährlich gezahlt wird


    Vergleich 1:

    Ich könnte die 30.500 Euro für die PV-Anlage ausgeben und monatlich die Einspeisevergütung erhalten oder die 30.500 Euro un-verzinst auf dem Girokonto liegen lassen. Das ganze für die ersten 20 Jahre, jährlich 0,4% weniger Ertrag, gleichbleibend 0,1163 Euro/kWh. Beim Kontostand PV sind die 20 Euro Zählergebühr jedes Jahr berücksichtigt:



    Es scheint (nach 11 Jahren) besser zu sein, mit den 30.500 Euro die Volleinspeiser-Anlage zu kaufen als diese un-verzinst auf dem Giro liegen zu lassen. Oder?


    Vergleich 2:

    Ein Finanztip-Leser würde natürlich die 30.500 Euro niemals nie nicht un-verzinst auf dem Giro liegen lassen. Vergleichen wir also mal mit Festgeld zu 8%, jährliche Zinsauszahlung, wiederanlegend, 25% Kapitalertragssteuer (kein Freibetrag, kein Soli, keine Kirchensteuer). Dies gilt dann aber für die PV Anlage, d.h. der PV-Gewinn (abzgl. 20 Euro Zählerkosten) wird ebenfalls zu 8% angelegt und genauso versteuert.



    Dauert nun also viel länger, bis sich der Volleinspeiser rechnet. Allerdings scheinen 8% Festgeld aktuell auch nicht machbar.


    Vergleich 3:

    Und überhaupt - Anlagezeitraum über 15 Jahre, da nimmt man doch einen ETF. Nehmen wir also an, der steigt jährlich mit 8% und thesauriert. Alternativ stecken wir die Gewinne (also Einspeisevergütung abzgl. Kosten) der PV-Anlage in diesen ETF (quasi jährlicher Sparplan).



    Der ETF schlägt den Volleinspeiser auf die 20 Jahre klar. Allerdings sind die Zahlen jetzt Brutto. Und beim PV-Anlage habe ich mehr selbst eingezahlt. Bei der PV-Anlage hat der ETF daher 70.473,69 Euro Gewinn gemacht, bei Einmalanlage aber 111.659,19 Euro. Bei 18,46 Prozent Steuer (Teilfreistellung) ist das Netto-Ergebnis aber trotzdem noch 111.929,30 Euro (Volleinspeiser) vs. 121.546,91 Euro (ETF) gegen Volleinspeisung. Macht der ETF dagegen "nur" 7% p.a. so scheinen beide Geldanlagen etwa gleichauf zu sein, bei weniger als 7% p.a. ist der Volleinspeiser besser.


    Bei allen obigen Vergleichen habe ich natürlich die Risiken der PV-Anlage unterschlagen:

    • Ein Teil der Anlage (z.B. der Wechselrichter oder ein Modul) kann kaputt gehen und muss ersetzt werden
    • Stromertrag fällt nicht so hoch aus, wie der Verkäufer prognostiziert hat
    • Leistungsverlust ist höher als vom Hersteller angegeben


    Vorteil ETF:

    • Weniger Arbeit (PV-Angebote einholen + vergleichen, Anwesenheit bei Installation, etwas Bürokratie, kümmern wenn etwas kaputt geht, ...)
    • Flexible Anlegesumme (und auch mehrfach :))
    • Flexibler (Geld ist nicht in PV-Anlage gebunden)
    • Besser wenn er 7% p.a. (oder mehr) macht


    Vorteil PV:

    • PV Anlage funktioniert (hoffentlich) auch noch nach 20 Jahren (und bringt dann weiter Geld oder Strom)
    • Subjektiv gutes Gefühl seinen Teil der Energiewende beizutragen, CO2 einzusparen und rechnerisch C02 negativ zu sein (zumindest was den Strom-Sektor betrifft)


    Vergleich mit Überschusseinspeisung für mich nicht sinnvoll weil:

    • Ich bei einer Überschusseinspeisung eine viel kleiner Anlage genommen hätte
    • Ich annahmen über den Eigenverbrauch und den zukünftigen Strompreis machen müsste

    Was denkt ihr? Überrascht, dass der Volleinspeiser doch nicht sooo schlecht ist? Oder rechnet der sich eurer Meinung nach nicht? Würdet ihr anders rechnen/vergleichen? Habe ich mich verrechnet bzw. ein (wichtigen) Aspekt vernachlässigt?

  • Du wirst auf übliche efh keine 20kwp Anlage zimmern können die, die von dir angenommene Leistung liefert.


    Stichwort Ausrichtung der Anlage.

    Bei einer ost/West Ausrichtung sind es nur noch 80%.

    Bei einer nord Ausrichtung liegt man bei etwa 50%.



    Für den genannten Preis würde ich in meiner Gegend bereits Module und Montage bekommen die eine Leistung von 25kwp liefert.

  • Wie viele Module man auf ein Dach bekommt hänge primär auch von der belegbaren Dachflächen ab.


    Pro kwp benötigt man derzeit rund 5-7m2 Dachfläche.


    Durchschnittlich hat ein efh meines Wissens 150m2 dachfläche, hiervon müsste man noch Fenster & co abziehen. Weswegen man meistens keine 20kwp draufbekommst, sondern darunter liegt.


    PV Anlage funktioniert (hoffentlich) auch noch nach 20 Jahren (und bringt dann weiter Geld oder Strom)

    Es gibt mitlerweile Hersteller die garantieren dir 80% Leistung nach 20jahren.

    Mindestens 90% nach 10jahren.




    Ich bei einer Überschusseinspeisung eine viel kleiner Anlage genommen hätte

    Ich habe bei mir am Haus so viel pv wie möglich installiert, weil sich das am besten rechnet.


    Mit Klimaanlage, wärmepumpe, und mehreren Personen im Haushalt ist der Stromverbrauch durchaus hoch auch tagsüber, insbesondere weil eine pv Anlage im Frühjahr Herbst und Winter keine vollast liefert.



    Was denkt ihr? Überrascht, dass der Volleinspeiser doch nicht sooo schlecht ist? Oder rechnet der sich eurer Meinung nach nicht?

    In der Regel rechnet sich der Selbstverbrauch mehr.

    Meine Anlage hier am haus hat seine errichtungsKosten bereits nach 9,5jahren eingespielt.


    Durchschnittlich gilt dies für selbstverbraucher bei den meisten Anlagen in einem Bereich von 8 bis 12jahren.

  • Zahlen:

    • Prognostizierte Erzeugung im 1. Jahr: 24.300 kWh (24,51 kWPeak)
    • Leistungsverlust pro Jahr: 0,4%

    Kosten:

    • Versicherung: 0 Euro, da bereits in bestehender Wohngebäudeversicherung mitversichert
    • Wartung: 0 Euro, werden ich vermutlich nicht machen lassen

    Würdet ihr anders rechnen/vergleichen? Habe ich mich verrechnet bzw. ein (wichtigen) Aspekt vernachlässigt?

    - in Pauschalrechnungen (also ohne genaue Standort- und Ausrichtungsanalyse) rechnet man für Deutschland für die zu erwartenden kWh 90% der kWp, bei den Zahlen eher 22 kWh


    - in Pauschalrechnungen geht man gemittelt über 20 Jahren von einem Leistungsverlust von 1% pro Jahr aus. Anfangs wenig, später mehr. Gemittelt also über die 20 Jahre 90% der oben erwähnten 22 kWh, also 20 Jahre x 90% x 22 kWh = 396 kWh/20a


    - Wenn die Anlage noch nicht gebaut ist, wird die garantiert nicht in der bestehenden Wohngebäudeversicherung enthaltenen sein - oder hast du zB auch Garagen beim Antrag mit angegeben und versichert die nicht existieren und zahlst deshalb freiwillig eine höhere Prämie? Nur weil ein Tarif eine PV abdecken würde, heißt das nicht, dass diese mit versichert ist. Damit diese auch versichert ist, muss die PV explizit beim Antrag mit berücksichtigt und eingewertet worden sein - sonst bist du in jeder Art Schadensfall am Haus unterversichert und bei einem Schaden am Haus durch die PV im Extremfall vielleicht gar nicht. Bei den meisten Fällen die ich kenne wurde die WGV nach nachträglicher PV-Installation 50-100 EUR pa teurer. Eine extra PV-Anlagenversicherung ist hiermit nicht gemeint, sondern die Standard-WGV die durch den höheren Gebäudewert (da fest verbaut) und die höhere potentielle Schadenhöhe teurer wird.


    - Wartung rechnest du nicht mit - ok, kann man machen, wäre aber nicht mein Ansatz. Aber was ist mit Instandhaltung? Im Mittel verabschiedet sich der Wechselrichter nach 15+ Jahren, bei deiner Anlagengröße vielleicht auch zwei?


    - Was ist mit Sekundärkosten? In unserer Gegend zB haben die meisten ein Jahr später die Anlage ringsum schließen lassen, da sich die Tauben darunter eingenistet haben und alles zugekotet haben. Ich kenne auch eine andere Gegend, da sind alle Fallrohre etc. nachträglich Mardersicher gemacht. Schaue mal in deinem Umfeld, ob da auch evtl zusätzliche Maßnahmen notwendig sind.

  • ... und noch eine Ergänzung, wenn im Netz gerade zur Mittagszeit Stromüberschuss ist, kann es sein, dass der Netzbetreiber dir deine Einspeisung abriegelt und gar nichts mehr eingedpeist und vergütet wird.

  • Hallo

    Wir sind seid 2007 , 2009, 2013 und 2022 Pv Besitzer.

    Also deine ...hoffentlich geplante Anlage ist viel zu teuer.

    In unserer Gegend geht man von ...plus minus 1000€/ kW aus.

    Versicherung für pv ist eine extra Elektronik Versicherung.


    Nun zu ca. Zahlen.

    Bei Südausrichtung werden über 1100kwh

    Pro kW erzeugt.

    Rechne das mit der Einspeisevergütung hoch.

    Dann hast du nach ca. 8 Jahren wieder dein investiertes Geld.

    Ausser bei Finanzierung.

    Möchte gar keine genauen Aufzählungen

    Machen, wir wissen ja alle nicht wieviele Sonnenschein es gibt.

    Für uns rückwirkend eine der besten Geldanlagen.

    Seid 2022 mit Speicher.

    Autarkie bis jetzt 2024 ....90 %

    Bei einem Gesamtstromverbrauch von ca. 5000 kW.

    Bisher keine Reparaturen und Wartung.

    Gute Fachhandwerker und deutsch österreichische Wechsel Richter und Speicher.

    Hätte ich Platz für 24 kW, sofort mit Volleinspeisung kaufen, geht ja vorerst nur bis 31.12.24.

    Schönen Sonntag

  • Für den genannten Preis würde ich in meiner Gegend bereits Module und Montage bekommen die eine Leistung von 25kwp liefert.

    Für den Preis habe ich eine 24,51 kWp - scheint also vergleichbar. Ob diese wirklich die vom Verkäufer prognostizierte Erzeugung von 24.300 kWh/Jahr liefert weiß ich noch nicht.

    Es gibt mitlerweile Hersteller die garantieren dir 80% Leistung nach 20jahren.

    Hersteller garantiert 90% nach 20 Jahren bzw. maximal 0,4% Verlust. Allerdings frage ich mich, in wie weit ich einen größeren Leistungsverlust bemerke und dann auch nachweise (Hersteller kann ja leicht mit "Schatten" argumentieren, oder damit, dass die Sonne im z.B. 15. Jahr halt weniger stark schein als im 14. Jahr) und ggf. auch durchsetzen kann (möglicherweise ist der Hersteller in 10 Jahren insolvent).


    - in Pauschalrechnungen (also ohne genaue Standort- und Ausrichtungsanalyse) rechnet man für Deutschland für die zu erwartenden kWh 90% der kWp, bei den Zahlen eher 22 kWh

    Die Berechnung des Verkäufers (unter Berücksichtigung von Standort und Ausrichtung) prognostizieren 24.300 kWh/Jahr - obs so kommt weiß ich natürlich nicht und tendenziell hat der Verkäufer natürlich ein Interesse, die Prognose möglicher hoch anzusetzen.

    in Pauschalrechnungen geht man gemittelt über 20 Jahren von einem Leistungsverlust von 1% pro Jahr aus.

    Hersteller "garantiert" max. 0,4% pro Jahr, daher habe ich die 0,4% angesetzt.


    Wenn die Anlage noch nicht gebaut ist, wird die garantiert nicht in der bestehenden Wohngebäudeversicherung enthaltenen sein

    Versicherungsverkäufer hat mir mitgeteilt, dass diese bereits enthalten ist. Vermutlich habe ich bisher also zu viel gezahlt (bzw. etwas nicht vorhandenes Versichert), aber ich vielleicht sollte ich die Versicherung nochmals direkt darüber informieren, danke für den Hinweis.

    - Im Mittel verabschiedet sich der Wechselrichter nach 15+ Jahren, bei deiner Anlagengröße vielleicht auch zwei?

    Ist nur 1 Wechselrichter mit 20 Jahren Garantie. Aber ja, da könnten schon noch Kosten auf mich zukommen, z.B. wenn der Hersteller in 15 Jahren (bzw. natürlich 1 Monat vor Ausfall) Insolvent geht oder nur das Gerät, nicht aber der Austausch&Anfahrt usw. abgesichert ist. Das Problem ist, dass ich das schlecht einrechnen kann, weil ich keine Ahnung hab, wie viel das dann mal kosten wird.

    In unserer Gegend zB haben die meisten ein Jahr später die Anlage ringsum schließen lassen, da sich die Tauben darunter eingenistet haben und alles zugekotet haben.

    Höre ich zum ersten Mal. Das müsste man doch dann aber (von außen) sehen, wenn die Anlage "geschlossen" ist, oder? Falls ja, dann trifft das auf meine Gegend (zum Glück wohl) nicht zu (hab ich nämlich bei mir in der Gegend noch nie gesehen).

    Ich kenne auch eine andere Gegend, da sind alle Fallrohre etc. nachträglich Mardersicher gemacht.

    Höre ich auch zum ersten Mal. Danke für den Hinweis.

    Wie kommst Du von 24,51 kWp auf 24,3 kWh/a? Das sieht so verdächtig glatt aus.

    Prognose des Verkäufers. Ist (in 99 von 100 Fällen) sicherlich auf ganze 100 kWh gerundet - wäre aber vermutlich auch nicht schlimm, wenns nur 24.251 kWh/a wären ...

    In welcher Region mit welcher Ausrichtung ist die Anlage geplant?

    Grob "höhe München". Ausrichtung:

    24 Module Süd, 20° Neigung

    24 Module Nord, 20° Neigung

    09 Module Süd-West, Verschattung durch Gebäude aus Osten, 15° Neigung

    ... und noch eine Ergänzung, wenn im Netz gerade zur Mittagszeit Stromüberschuss ist, kann es sein, dass der Netzbetreiber dir deine Einspeisung abriegelt und gar nichts mehr eingedpeist und vergütet wird.

    Gilt m.W. bei neuen Anlagen erst ab 25kWPeak - und da bin ich darunter. Der Kelch wird m.E. an mir vorüber gehen.

    Also deine ...hoffentlich geplante Anlage ist viel zu teuer.

    In unserer Gegend geht man von ...plus minus 1000€/ kW aus.

    Glückwunsch. 1.244 Euro/kWp war das beste Angebot was ich erhalten habe. Die meisten Angebote (insbesondere bei kleineren Anlagen) waren ca. 1.500 Euro/kWp, ein Angebot wollte knapp 2.000 Euro/kWp - vielleicht hätte ich noch warten sollen, aber hinterher ...

    Hätte ich Platz für 24 kW, sofort mit Volleinspeisung kaufen,

    Für welchen maximalen Preis? Also maximal 24.000 Euro und ab 24.001 Euro doch nicht kaufen? Und wie würdest du es rechnen? Insbesondere wie viel jährliche Kosten (Zähler, Instanthaltung, Versicherung usw.) würdest du ansetzen?

  • Versicherungsverkäufer hat mir mitgeteilt, dass diese bereits enthalten ist. Vermutlich habe ich bisher also zu viel gezahlt (bzw. etwas nicht vorhandenes Versichert), aber ich vielleicht sollte ich die Versicherung nochmals direkt darüber informieren, danke für den Hinweis.

    I

    Das Risiko ist ohne Mehrkosten immer inkludiert.

    Aber muß trotzdem angezeigt werden, wenn in Errichtung und dann in Betrieb.

    Der Wert der Anlage erhöht dann aber die prämienpflichtige Versicherungssumme.

  • Hallo

    Also schon gekauft?

    Dann brauchen wir über den Preis nicht mehr diskutieren.

    Ansonsten 1000€ Plus....Minus

    Keine Kosten für Zähler

    Elektronik Versicherung kostet bis Investition von 25000 € im Jahr 86 €.

    Bayerische Versicherungskammer.


    Nordausrichtung mit Skepsis.

    Ausser es gibt jetzt gut geeignete Platten.


    Du kannst im Vorfeld nicht alle Risiken bezogen auf Reparatur ausschließen.

    Wir haben bisher einfach keine gehabt.

    Auch wie erwähnt keine Wartungskosten.


    Du kannst nicht alles auf jeden Cent berechnen.


    Gute Entscheidung