Wechsel von PKV zu GKV nach Studium

  • Angesichts Deiner zahlreichen wortreichen Klagen und dem obstinaten Rufen nach dem Nanny-Staat frage ich mich mit jedem Posting mehr, ob die Selbständigkeit für Dich damals wirklich das Richtige war.

    Sagt ein Beamter... :D


    Ich finde die Entscheidung für eine Selbstständigkeit respektabel und ich finde uns steht gar nicht zu, das von außen zu beurteilen. Fraglich ist, ob Betroffenen zum Zeitpunkt eines Wechsels in die PKV die Risiken wirklich klar waren. Und da hab ich in Anbetracht der Geschäftstüchtigkeit mancher Versicherungsvertreter/Makler so meine Zweifel. Mir ist im Fall von Klotz nicht klar, in welchem Bereich er sich selbstständig gemacht hat. Falls kaufmännisch, dann würde man einiges Vorwissen unterstellen und ggf. voraussetzen. Was ist mit Leuten aus dem Handwerk, Dienstleistern in unterschiedlichsten Bereichen, etc., die gesellschaftlich wichtig sind, aber in denen die Betroffenen Versicherungsvertretern oder Maklern nur allzugerne ins Netz gehen, einfach weil das Vorwissen über Versicherungen und finanzielle Risiken nicht gegeben ist. Und das scheint mir im Fall von Klotz doch sehr offensichtlich, dass sich da ein Versicherungsverkäufer ziemlich verantwortungslos die Hänge gerieben haben dürfte, ob eines Abschlusses im Alter von 50 Jahren ohne ausreichende Altersversorgung.


    Da stellt sich mir die Frage: Liegt die Verantwortung für den Verlauf eher beim Betroffenen oder beim Versicherungsverkäufer, der die ökonomischen Risiken ziemlich sicher besser kannte und eigentlich vom Abschluss hätte abraten müssen..? :/

  • Da stellt sich mir die Frage: Liegt die Verantwortung für den Verlauf eher beim Betroffenen oder beim Versicherungsverkäufer, der die ökonomischen Risiken ziemlich sicher besser kannte und eigentlich vom Abschluss hätte abraten müssen..? :/

    Ich schwanke noch zwischen fifty-fifty und 1:2.

    Alternativ 1:2:1, wobei die zweite "1" dem Gesetzgeber gebührt, der damals noch auf "3/4 der Bezugsgröße" als Mindestbemessungsgrundlage auch für Existenzgründer bestanden hat.

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Ich schwanke noch zwischen fifty-fifty und 1:2.

    Alternativ 1:2:1, wobei die zweite "1" dem Gesetzgeber gebührt, der damals noch auf "3/4 der Bezugsgröße" als Mindestbemessungsgrundlage auch für Existenzgründer bestanden hat.

    Würde ich gefühlsmäßig ziemlich genau so bewerten, insb. 1:2:1!


    Das Problem dabei: Die gewaltigen Nachteile, Risiken und Kosten landen bei der ersten 1 (den Betroffenen Personen) und auf lange Sicht bei der letzten 1 (dem Staat, wenn er einspringen muss). Die 2 dazwischen (Versicherungsvertreter/Makler) hat seine Provision eingefahren und haftet nicht für so eine Fehlberatung und die daraus entstehenden Schäden.


    In Summe, wie schon geschrieben, eine ziemlich absurde Anreizstruktur und Fehlkonstruktion des gesamten Systems wenn, man mich fragt... X/

  • Der Weg in die Selbständigkeit ist eben ein weitreichender Schritt (mal ganz unabhängig von dem kleinen Anteil, den die Krankenversicherung am Ende ausmacht).


    a) Wenn es klappt, dann kann man mit der vollen Hose gut stinken! Dazu gehört, dass man wahrscheinlich sehr fleißig war, Marktumstände gut eingeschätzt hat und am Ende auch ein Quäntchen Glück gehabt hat. Dann kann man hier (völlig zu Recht) über tolle Erfahrungen und seine angehäuften Milliönchen berichten (gute Beispiele hier im Forum sind ja leicht zu finden).



    b) Klappt es nicht, dann findet man (in meiner jahrzehntelangen Erfahrung) eine Vielzahl Betroffener, die erst einmal externe Schuldige ausmachen:

    1. das Finanzamt

    2. die Konkurrenz

    3. die Bank

    Hier haben wir jetzt Nr. 4: auch noch die Krankenversicherung.


    Und dann kommt der Ruf nach staatlicher Hilfe / Reglementierung.

    Sehe ich genauso wie Achim Weiss .

    In der Regel wurde dieses vorher eher verneint / abgelehnt / verteufelt.


    Ich glaube, es gibt stückzahlmäßig deutlich mehr b)-Fälle.

    Diese (alle) müssten vorher vom Staat geschützt werden (zB Pflichtversicherung in der GKV) und nicht erst unterstützt werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.


    Gute Beispiele für die Voraussetzungen einer "PKV-Fähigkeit" hat ja FinanztipUser in eigener Sache gebracht sowie Dr. Schlemann mit dem 66-jährigen im anderen Thread.

  • Hallo FinanztipUser,

    Allen „Wackelkandidaten“ in Punkto Einkommenssicherheit, Altersvorsorge und Vermögensaufbau würde ich insb. im fortgeschrittenen Alter dringend dazu raten, einen Wechsel in die PKV zu überdenken. Die Versicherungen und Makler verdienen auch an einem 50 Jährigen, der in die PKV wechselt ganz massiv. Der Schaden für die Betroffenen ist dann aber, wie man sieht, oft noch viel massiver…

    Das kann ich voll bestätigen, mein "PKV-Berater" hätte mich auf gar keinen Fall auf die Fallstricke im Alter hingewiesen. Ich war ja so ein 50er-Wechsler. Er hat auf die Altersrückstellungen hingewiesen und gemeint: Herr Klotz, keiner weiss doch heute (1995), was in 15 Jahren ist?


    Ja, oder der Staat muss eben Systeme etablieren, die eine Altersversorgung auch bei Selbstständigen oder Freiberuflern wirklich sicherstellen, insb. wenn sie das Risiko PKV eingehen…


    Auch da bin ich voll bei Ihnen. Unser Staat tut sich schwer mit diesem Zweiersystem. Auf der

    einen Seite will der Sozialstaat natürlich für jeden Bürger da sein, hat es aber zugelassen,

    eine so wichtige Sache, wie es nunmal die Krankenversicherung ist, auch in Privathände zu

    geben bzw. zu belassen. Auf der anderen Seite hat jeder bei uns das Recht auf freie Geschäftsausübung, ein Versicherungsgigant genauso wie ein Einmann-Betrieb. Unser Staat wird denen nicht auf die Füsse treten, weil sie auch seine indirekten Geldgeber sind. Der Verlierer ist der, der gezwungen wird in diesem Zweiersystem herumzupendeln und dann am Ende in der PKV eingesperrt wird. Genau genommen müsste es sogar möglich sein, dass auch Aldi, Lidl und Co. kommen und günstige Krankenversicherungen verkaufen. Der Kunde kann sich dann massgeschneidert auf seine Wünsche und Bedürfnisse, einen Tarif heraussuchen, wie bei den Telefonanbietern. Das war natürlich jetzt ein bisschen satirisch, aber u.U. denkbar.

    Gruss

    Hans Klotz

  • ...Auch da bin ich voll bei Ihnen. Unser Staat tut sich schwer mit diesem Zweiersystem. Auf der

    einen Seite will der Sozialstaat natürlich für jeden Bürger da sein, hat es aber zugelassen,

    eine so wichtige Sache, wie es nunmal die Krankenversicherung ist, auch in Privathände zu

    geben bzw. zu belassen.

    Werter Herr Klotz,

    bei allem Verständnis für Ihre persönliche Situation: es hat Sie doch keiner in die PKV gezwungen. Bei der Rente haben Sie sich ja auch für die staatliche Variante entschieden.

    Das waren (unternehmerische!) Entscheidungen. Am Ende waren eben nicht alle richtig.

    Schuld daran ist nicht der Staat, allenfalls hatte Ihr Versicherungs-Verkäufer daran einen gewissen Anteil.

  • Allen „Wackelkandidaten“ in Punkto Einkommenssicherheit, Altersvorsorge und Vermögensaufbau würde ich insb. im fortgeschrittenen Alter dringend dazu raten, einen Wechsel in die PKV zu überdenken. Die Versicherungen und Makler verdienen auch an einem 50 Jährigen, der in die PKV wechselt ganz massiv. Der Schaden für die Betroffenen ist dann aber, wie man sieht, oft noch viel massiver…

    Sehe ich als Versicherungsmakler (vulgo "Versicherungsverkäufer") genauso, nicht nur aber insbesondere im fortgeschrittenen Alter! Wie auf unserer Seite, die man beim Googeln nach "Finanzberatung für Existenzgründer" gut findet beschrieben:


    Wichtig: Überstürzen Sie den Wechsel in die PKV nicht. Sie sollten als Existenzgründer:

    • mit einem stabilen Einkommen in Größenordnung der sog. Jahresarbeitentgeltsgrenze rechnen können (2025: 73.800 EUR brutto),
    • ausreichend für Ihr Alter vorsorgen (Hochrechnung Beiträge PKV vs. GKV als Rentner) und
    • Ihr Einkommen gegen Berufsunfähigkeit absichern.

    Im Zweifel bleiben Sie lieber erst einmal in der GKV und sichern sich den späteren Wechsel mit einem Optionstarif plus Zusatzversicherungen bis Ihr "Laden" richtig läuft.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Noch ein weiterer wichtiger Punkt, gerade auf der Website ergänzt:

    • und sich eine vernünftige PKV auf hohem Leistungsniveau leisten können. Der Gedanke zu "sparen" ist keine gute Motivation für den Wechsel in die PKV.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Angesichts Deiner zahlreichen wortreichen Klagen und dem obstinaten Rufen nach dem Nanny-Staat frage ich mich mit jedem Posting mehr, ob die Selbständigkeit für Dich damals wirklich das Richtige war.

    Ich finde die Entscheidung für eine Selbstständigkeit respektabel, und ich finde, uns steht gar nicht zu, das von außen zu beurteilen.

    Warum nicht? Meinungsbildung und -äußerung sind Teil des öffentlichen Diskurses.


    Ich finde eine Entscheidung pro oder kontra Selbständigkeit weder respektabel, noch nicht respektabel. Ich registriere sie. Wer die Möglichkeit dazu hat, mag den Weg gehen oder eben nicht.


    Hat er damit Erfolg, gönne ich ihm diesen. Neid gehört nicht zu meinen Fehlern. Geht er aber unter mit seinem Unternehmen, ist das auch in erster Linie seine Sache und nicht meine.


    Ich stehe typischerweise auf der Seite "weniger Regulierung", sprich: Der Staat sollte nicht alles totregulieren, sondern die Leute machen lassen. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, daß man wissen muß, was man tut, und auch die Folgen seiner Entscheidung zu tragen hat.


    Klotz hat sich in ziemlich späten Jahren zur Selbständigkeit und auch zur PKV entschlossen, weil diese damals sogar für den 50jährigen noch billiger war als die GKV. Das war eine unternehmerische Entscheidung, mit der er jetzt leben muß. Nach meinem Dafürhalten war diese Entscheidung ungünstig. Die Ersparnis durch den niedrigeren Tarif hat er verlebt und nicht gespart. Hätte er die Ersparnis zur Seite gelegt und angelegt, hätte er aktuell ein Problem weniger.

    Fraglich ist, ob Betroffenen zum Zeitpunkt eines Wechsels in die PKV die Risiken wirklich klar waren. Und da hab ich in Anbetracht der Geschäftstüchtigkeit mancher Versicherungsvertreter/Makler so meine Zweifel.

    Klotz mag vom Finanzproduktefachverkäufer in die PKV hineingeredet worden sein, verantwortlich für seine Entscheidung bleibt er dennoch.

    Mir ist im Fall von Klotz nicht klar, in welchem Bereich er sich selbstständig gemacht hat. Falls kaufmännisch, dann würde man einiges Vorwissen unterstellen und ggf. voraussetzen. Was ist mit Leuten aus dem Handwerk, Dienstleistern in unterschiedlichsten Bereichen, etc., die gesellschaftlich wichtig sind, aber in denen die Betroffenen Versicherungsvertretern oder Maklern nur allzugerne ins Netz gehen, einfach weil das Vorwissen über Versicherungen und finanzielle Risiken nicht gegeben ist?

    Wer sich selbständig machen will, muß sich informieren. Das ist so. Das haben viele Ost-Bürger nicht gewußt, auf die man ohne Vorwarnung unser West-Wirtschaftssystem losgelassen hat. Mancher hat es trotzdem geschafft, viele sind aber untergegangen. Selbständigkeit ist anspruchsvoll - übrigens ist das schon immer so. Dafür hat sie ein deutlich höheres Verdienstpotential als ein Angestelltenjob.

    Und das scheint mir im Fall von Klotz doch sehr offensichtlich, dass sich da ein Versicherungsverkäufer ziemlich verantwortungslos die Hände gerieben haben dürfte, ob eines Abschlusses im Alter von 50 Jahren ohne ausreichende Altersversorgung.

    Er hat immerhin seine GRV im üblichen Maß fortgeführt. Das führt nicht zu einer dicken Rente (wie auch bei jedem Angestellten nicht), aber immerhin hat er davon eine Basisversorgung. Mehr als das Nötigste hat er aber nicht getan, deswegen hat er jetzt auch nichts zuzusetzen.


    Finanzproduktefachverkäufer hin oder her: Die Verantwortung für den Abschluß der PKV trägt Klotz allein. Wenn er jetzt angibt, er habe nicht gewußt, daß sein Beitrag im Alter steigt und nicht sinkt, kommt er damit nicht aus der Nummer heraus. Nichtwissen schützt vor Schaden nicht.

    Liegt die Verantwortung für den Verlauf eher beim Betroffenen oder beim Versicherungsverkäufer, der die ökonomischen Risiken ziemlich sicher besser kannte und eigentlich vom Abschluss hätte abraten müssen..? :/

    Wir waren bei diesem Verkaufsgespräch nicht dabei.


    Meines Erachtens liegt die Verantwortung beim Betroffenen, schließlich war dieser zu der Zeit voll geschäftsfähig.


    Ich erinnere mich an eins meiner schlechtesten Investments. In der Rückschau hat der Finanzprodukteverkäufer mich davon sogar abbringen wollen, nicht richtig massiv, natürlich, das Abraten war ja gegen sein eigenes Geschäftsinteresse. Ich war auf die Anlage fixiert, wollte die Anlage unbedingt habe seine an sich eindeutigen Zeichen nicht erkannt. Meine falsche Entscheidung, für die ich niemanden verantwortlich machen kann außer dem, dessen Nase ich am leichtesten erreichen kann.

  • Die Ersparnis durch den niedrigeren Tarif hat er verlebt und nicht gespart.

    Halten wir ihm zugute, dass er sie nicht platt verlebt, sondern wie geschrieben in seinen Betrieb investiert hat, z.B. als Teil der Rate für den neuen gebrauchten Firmen-Sprinter, -Jumper oder -Jingler. Der konnte dadurch ein paar Jahre und Tkm weniger auf dem Buckel haben.


    Ändert natürlich nichts daran, dass in seinem Fall der Wechsel zur PKV per saldo die falsche Entscheidung war.

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Halten wir ihm zugute, dass er sie nicht platt verlebt, sondern wie geschrieben in seinen Betrieb investiert hat, z.B. als Teil der Rate für den neuen gebrauchten Firmen-Sprinter, -Jumper oder -Jingler. Der konnte dadurch ein paar Jahre und Tkm weniger auf dem Buckel haben.

    "Investiert" bedeutet für mich aber, dass der Betrieb danach wertvoller war und man den am Ende teuerer verkaufen kann.

    Aber wenn er seine KV-Ersparnisse bei ABetriebsabgabe in Form von 1-2 Millionen Unternehmenswert widerbekommen hätte, wären wir jetzt wohl nicht hier.

    Wenn man Geld (nach der Aufbauphase) einzahlen muss, nur damit das ganze Ding nicht zusammenbricht, ist das Geschäftsmodell nicht selbst tragend.. Und dann kann man schon von "verlebt" sprechen...

  • Da stellt sich mir die Frage: Liegt die Verantwortung für den Verlauf eher beim Betroffenen oder beim Versicherungsverkäufer, der die ökonomischen Risiken ziemlich sicher besser kannte und eigentlich vom Abschluss hätte abraten müssen..? :/

    Danke FinanztipUser für den Beitrag. Ich habe hier mal Ihre letzten drei Zeilen zitiert,

    folge aber Ihrem ganzen Beitrag. Zeile für Zeile könnte von mir sein. Ich bin mit einem Dienstleistungsbetrieb in die Selbstständigkeit gegangen. Mit kaufmännischen Kenntnissen

    kann ich vielen hier im Forum nicht annähernd das Wasser reichen. Was den damaligen

    Versicherungsvertreter (kein Makler), sondern direkt von der Gesellschaft war, angeht, war

    der nicht nur unseriös, sonderen gewissenlos, frei nach dem alten Spruch: "Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe" Mein Steuerberater, der meine Buchhaltung machte, hätte mir ja

    eigentlich auch mal sagen können: "Ihre Krankenversicherung ist nicht optimal für Sie". Auch hier Fehlanzeige. Und sich bei Kollegen zu informieren, war kurios. Es gab da welche, die sich

    überhaupt nicht krankenversichert haben, verantwortungslos. Damals brauchte man das

    nicht, heute muss jeder krankenversichert sein. Eigendlich eine Selbstverständlichkeit. Und

    noch was gab es damals nicht, das Beratungsprotokoll des Versicherungsverkäufers, in dem der Kunde bestätigen muss, dass er ausreichend und sachkundig informiert wurde. Nur dann hat der Antrag Gültikkeit.

    Gruss

    Klotz

  • "Investiert" bedeutet für mich aber, dass der Betrieb danach wertvoller war und man den am Ende teuerer verkaufen kann.

    Aber wenn er seine KV-Ersparnisse bei ABetriebsabgabe in Form von 1-2 Millionen Unternehmenswert widerbekommen hätte, wären wir jetzt wohl nicht hier.

    Wenn man Geld (nach der Aufbauphase) einzahlen muss, nur damit das ganze Ding nicht zusammenbricht, ist das Geschäftsmodell nicht selbst tragend.. Und dann kann man schon von "verlebt" sprechen...

    Hallo itschiytoo,

    Sie sind zu beneiden. Sie wissen schon vorher, wie der Laden läuft. Und komischerweise gibt`s bei Ihnen nur Geschäftsleute, die entweder Millionär geworden sind oder zum Loser wurden. Was ist denn mit denen, die dazwischenliegen. Ich denke mal, das ist die Mehrheit.

    Beispiel: Gastronomen, die vor Corona vielleicht in ein Restaurant investierten, sicher auch mit Herzblut (soll`s ja noch geben) und dann praktisch zusehen mussten, wie Ihr Traum vom

    eigenen Restaurant geplatzt war. Da gibt`s dann die einheitliche Meinung: "Da hat er halt

    Pech gehabt".


    Jetzt gehöre ich zu denen, die bei diesem Abenteuer noch gut bei weggekommen sind, (trotz Corona), habe dem Staat mehr gegeben, als genommen.

    Klotz

  • Hallo Hans,

    nach Deinem letzten Beitrag (nebenbei leider wieder ein Rückfall in "wüste" Textzeiten) gerne auch wieder ein paar takte von mir:

    Mein Steuerberater, der meine Buchhaltung machte, hätte mir ja

    eigentlich auch mal sagen können: "Ihre Krankenversicherung ist nicht optimal für Sie". Auch hier Fehlanzeige.

    Ja, allerdings! Und damit ändert sich die Quote der "Verbockerer" aus meiner Sicht nach "1:2:4:1". Die neu eingebaute 4 gebührt dem Steuerberater, der schließlich ja von Dir bezahlt wurde, im Gegensatz zu dem provisionsgetriebenen Herrn mit der 2.


    Du bist/warst leider nicht der Erste und Einzige, bei dem der Steuerberater im Hinblick auf das Thema "Krankenversicherung des Betriebesinhabrs und ggf. seines mitarbeitenden, mit gutem Lohn/Gehalt ausgestatteten Ehegatten" sich gründlich verschlafen hat."
    OK, in Deinem Fall blieb Deine in der GKV verbliebene Frau immerhin aus dem Spiel.

    Und sich bei Kollegen zu informieren, war kurios. Es gab da welche, die sich

    überhaupt nicht krankenversichert haben, verantwortungslos.

    Ja, das sind dann die, die, nachdem denen der Groschen irgendwann doch mal gefallen war, auf diese unsäglichen
    "für-49-€-vollversichert? Kein Problem!"
    Angebote hereingefallen waren wie die Frostspannerlarven auf die Leimruten.


    Wem nicht einmal das gelungen war, der spielte in der öffentlichen Wahrnehmung keine große Rolle, die "erfolgreicheren", also die auf den Leimruten, kamen immerhin in die Zeitung, Nicht in jedem einzelnen Fall, aber in ihrer Gesamtheit als Opfer irgendeiner unterbliebenen Gesundheitsreform.

    Damals brauchte man das nicht, heute muss jeder krankenversichert sein. Eigendlich eine Selbstverständlichkeit.

    "Muss" ja, "ist" nein.

    Und noch was gab es damals nicht, das Beratungsprotokoll des Versicherungsverkäufers, in dem der Kunde bestätigen muss, dass er ausreichend und sachkundig informiert wurde. Nur dann hat der Antrag Gültikkeit.

    Das Beratungsprotokoll vor dem Ablauf der Widerrufsfrist nochmals genau durchzulesen, das muss man nicht machen, weiß Gott nicht. Unbedingt ein Fehler wäre es aber auch nicht. 8)

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Werter Herr Klotz,

    bei allem Verständnis für Ihre persönliche Situation: es hat Sie doch keiner in die PKV gezwungen.

    Hallo Oldie, das ist Fakt, aber trotzdem gibt`s auch hier eine zweite Wahrheit. Die sprechen Sie an im nächsten Zitat:


    Schuld daran ist nicht der Staat, allenfalls hatte Ihr Versicherungs-Verkäufer daran einen gewissen Anteil.

    Hier kommen wir der Sache sehr nahe. Der Versicherungsverkäufer kommt hierbei nicht gut weg. Von einem solchen "Fachmann" muss ich als Kunde, der Beratungsbedarf hat,

    verlangen können, mich über alle möglichen Eventualitäten z.B. zukünftige Entwicklungen auf dem Versicherungs-bzw.Finanzmarkt seinen Kenntnissen? entsprechend zu beraten.

    Dafür bekommt er ja schliesslich für einen Abschluss genug Geld. Er hat Glück gehabt, dass

    es erst ab 2008 Pflicht in der Finanz- bzw. Versicherungsbranche Pflicht ist, dem Kunden

    ein Beratungsprotokoll auszustellen, in dem der Kunde bestätigt, dass alle seine Fragen,

    die besprochen wurden, ordnungsgemäss dokumentiert worden sind. Ein solcher "Berater"

    wie damals bei mir, hätte heute eine Fehlberatung zu verantworten.

    Sind wir doch mal ehrlich, kommt man den vielen Lebenslagen ohne Beratung aus?

    Woher soll ich denn wissen, warum die Stereoanlage besser ist als die, wenn kein Fachverkäufer mehr zu sehen ist?

    Klotz

  • Das Beratungsprotokoll vor dem Ablauf der Widerrufsfrist nochmals genau durchzulesen, das muss man nicht machen, weiß Gott nicht. Unbedingt ein Fehler wäre es aber auch nicht. 8)


    Hallo Alexis, hier drückst du dich aber ein bisschen wischi-waschi aus. muss man oder muss man nicht? Von mir ein klares "ja", am besten wenn der Vertreter noch am Tisch sitzt, das Protokoll nochmal Punkt für Punkt durchgehen, evtl, korrigieren und dann erst unterschreiben! Ich bin heute auch schlauer. Aus Fehlern lernt man.

    Gruss

    Klotz

  • Ich kenne komischerweise mehrere selbstständige, denen somit Ende 50 einfällt, dass sie irgendwie zurück in die gesetzliche Krankenkasse wollen… das muss doch Gründe haben.

    Hallo Tomarcy,

    selbstverständlich hat das Gründe, und die haben, wie meistens, etwas mit Geld zu

    tun. Was macht einer, der merkt, er hat sich vergallopiert? Er versucht aus dem Missgeschick

    möglichst mit einem blauen Auge herauszukommen. Und das Missgeschick heisst nicht

    einfach PKV, sondern PKV im Alter!!


    Hier bin ich bei meinem Thema Standarttarif. Ein Tarif, den die "Privaten" 1994 einführen mussten!!, damit für den normalen Rentner die Möglichkeit besteht, eine "bezahlbare Krankenversicherung" zu bekommen, wenn er schon nicht mehr herauskann. Der Vorsatz war edel und gut, aber die Handhabung der Gesellschaften ist heute weit vom Vorsatz weggerückt. Die wissen, der Rentner kann ja nicht mehr raus, sondern muss die heute überteuerten Beiträge in diesem Tarif zahlen, ob er will oder nicht. Die "Anpassungen"

    kommen seit 8 Jahren regelmässig zur Jahresmitte, wo die Deutschen Rentner ihre bescheidene Erhöhung bekommen. Es drängt sich einem direkt auf, hier einen Zusammenhang zu vermuten. In meinem 15jährigen Volltarif, wurde immer nur zu Beginn des Jahres erhöht.


    Einem Selbstständigen kann man auf Grund seiner Geschäftstätigkeit ruhig mal unterstellen, dass er ein Gespür für ein nichtstimmendes Preis/Leistungsverhältnis hat. Was bekomme ich denn für meine 550,- Euro Monatsbeitrag? Auf jeden Fall weniger wie bei der "Gesetzlichen". Das wäre vielleicht mal ein Fall für den Deutschen Verbraucherschutz. Ich fühle mich übervorteilt, und der Staat dürfte auch wieder mal den "Privaten" in Sachen Standardtarif auf die Finger schau`n.


    Es wurden, was die Tarifpolitik der PKV anbetrifft, auch schon interessante Verfahren angestrengt. Darüber könnt ihr Euch hier mal, bei Interesse, im Finanztip-Blog Unrechtmässig höhere PKV-Beiträge: Hol Dir Geld zurück

    informieren. Rentner lassen sich heute nicht mehr alles gefallen.

    Klotz