Tagesgeldkonto oder was anderes zum flexiblen anlegen?

  • Hallo zusammen,


    derzeit habe ich ein Tagesgeldkonto mit rund 3,0 % Verzinsung (aktuell 09.09.2024 bei 2,75 %) und bin mit der BBBank https://de.trustpilot.com/review/www.bbbank.de einfach unzufrieden.


    Daher überlege das Konto zu kündigen und eine Alternative Tages- oder Festgeldkonto mit FESTEN Zinssatz bei

    a) Trade Republic https://www.finanztip.de/erfahrungen/trade-republic/ https://de.trustpilot.com/review/www.traderepublic.com

    b) ING https://de.trustpilot.com/review/ing.de

    c) ...?

    abzuschließen.


    Worauf sollte ich besonders achten und welche Erfahrungen habt Ihr jeweils gemacht?


    Danke.

    • Hilfreichste Antwort

    1. Keine Bewertungsportale lesen

    2. Das deutsche Konto mit den besten Konditionen nehmen

    3. Fertig.


    ad 1: Internetbewertungen sind eh mit Vorsicht zu geniessen und bei einem tagesgeldkonto ist es ja eigentlich nur wichtig, dass niemand mit dem geld wegläuft, da hat man ja ausser Ein-/Auszahlung nicht viel mit zu tun.


    ad 2: wie man das austariert zwischen Zinssatz und Zinsgarantiezeit muss jeder selbst entscheiden. Möchte ich lieber 3,5% und muss nach 3 Monaten weiterziehen? Bleibe ich lieber für 3% für 6 Monate? Oder möchnte ich mich da nicht ständig drum kümmern und gehe zu jemanden der kontinuierlich ganz ok verzinst hat?


    Gute Übersicht: https://www.kritische-anleger.de/tagesgeld/vergleich/


    Zu Deinen Vorschlägen:

    a) TR gibt kontinuerlich gute Zinsen, aber hat etwas konfuse Regeln und gerade sehr bedenkliche Erreichbarkeit. kann man machen (und mache ich), aber ich würde eher unter 50k bleiben.

    b) ING ist vermutlich gerade eine der rundum besten Banken, aber nach einer kurzen Lockzinsphase sind die Tagesgeldzinsen dann auch weniger spannend (1,25%). Das würde ich machen, wenn man da eh ist (Giro, Depot) und so gar keinen Bock auf Tagesgeldhopping hat.

  • ac745g

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Ich bin seit Anfang 2023 bei der bmw mit dem Tagesgeld, es gibt zwar keine Zins Garantie, der Zins beträgt seitdem allerdings durchgängig 3% aufs Tagesgeld… Auszahlung allerdings nur einmal jährlich.

  • Derzeit habe ich ein Tagesgeldkonto mit [2,75%] Verzinsung und bin mit der BBBank https://de.trustpilot.com/review/www.bbbank.de einfach unzufrieden.

    Klarer Rat: Streich mal http://www.trustpilot.de aus Deinen Lesezeichen. Diese Bewertungsportale sind Sammelstellen für die Äußerungen unzufriedener Kunden. Wenn Du den Bewertungsstellen glaubst, darfst Du nirgendwo mehr ein Konto aufmachen.


    Könntest Du mal skizzieren, warum Du mit dieser Bank unzufrieden bist (die ich nicht näher kenne)?

    Daher überlege ich, das Konto zu kündigen und eine Alternative Tages- oder Festgeldkonto mit FESTEN Zinssatz bei

    a) Trade Republic

    b) ING

    c) ...?

    abzuschließen.

    Um wieviel Geld geht es eigentlich?


    Angenommen, Du hättest 5.000 € auf Deinem Tagesgeldkonto wären 1% pro Jahr 50 €, das genannte Viertelprozent wären 12,50 € pro Jahr.


    Ich bin vom Tagesgeldhopping schon länger weg und kaufe Geldmarkt-ETFs davon (aktuell 3,75% pro Jahr). Ok, ist kein Festzins.

  • Achim Weiss: Was sind denn die Vor- bzw. Nachteile zwischen Geldmarkt ETFs und Tagesgeld?

    Lohnt sich ein Geldmarkt ETF bei einem relativ kleinen Betrag (10.000 bis 15.000 Euro)?

    Gibt es hier steuerlich etwas zu berücksichtigen und welchen Geldmarkt ETF würdest du empfehlen?

  • Achim Weiss: Was sind denn die Vor- bzw. Nachteile zwischen Geldmarkt ETFs und Tagesgeld?

    Die beiden Anlageinstrumente sind in der Handhabung ziemlich ähnlich.


    Ein Tagesgeldkonto ist eine Art spezielles, eingeschränktes Girokonto, für das die betreffende Bank aber halt einen Zins zahlt. Meistens sind diese Zinsen auch heute noch nicht der Rede wert, so 0,5% bis 1%. Die Banken überbieten sich aber mit Sonderkonditionen, beispielsweise garantieren sie einen Zins von z.B. 3% auf ein halbes Jahr. Wer das Tagesgeld also als Aufbewahrungsort für seinen Notgroschen nutzen will, hoppt typischerweise von Sonderaktion zu Sonderaktion, eröffnet also alle halbe Jahre bei einer anderen Bank ein Tagesgeldkonto und schiebt sein Geld dorthin. Tagesgeldkonten unterliegen der Einlagensicherung, typischerweise wird taggenau gebucht, von einer Bank zur anderen Bank dauert es aber doch wieder einen Tag oder zwei. Wer das verhindern will, hält das Tagesgeldkonto bei der Bank, bei der auch das Girokonto liegt - der hat dann aber wieder das Problem mit dem Zins, der nach einem halben Jahr zurückfällt.

    Ein Geldmarktfonds ist ein ETF, der meist im Swap-Verfahren beispielsweise einen EZB-Zins umsetzt. An sich sind ETFs Sondervermögen, Swap-Konstruktionen sind aber nicht völlig pleitesicher, ultraskeptische Anleger verunsichert das. Mir ist das egal. Ich fürchte nichts, außer daß mir der Himmel auf den Kopf fällt. Die Anteile kaufst Du sinnvoll bei einem Neobroker, der niedrigen Spesen wegen. Buchungen auf Tagesgeldkonten kosten typischerweise nichts, der Kauf von ETF-Anteilen kostet typischerweise die üblichen Kaufspesen. Ich habe ein Depot bei Scalable Capital, dort erfolgt der Kauf der Anteile spesenfrei, für den Verkauf zahle ich 99 Cent. Kleiner Haken: Alle Börsenkäufe werden mit 2 Tagen Verzögerung abgerechnet. Beim Kauf ist das ziemlich egal, aber beim Verkauf kannst Du über das Geld erst nach zwei Tagen verfügen, dann noch ein Tag Überweisungslaufzeit drauf, ist also langsamer als beim Tagesgeldkonto. Vorteil aber: Den Zins bestimmt die EZB, der bleibt hoch. Ich nutze für meinen Notgroschen aktuell einen DBX0AN, den ich bei Scalable Capital kaufe und verkaufe. Der zugehörige Referenzzins steht aktuell bei 3,75%. Der ETF ist thesaurierend, zahlt also keinen expliziten Zins, sondern steigt im Kurs. Verkaufst Du Anteile, verkaufst Du nach den Bestimmungen immer die ältesten und versteuerst den Kursgewinn per Abgeltungsteuer.


    Ich führe mein Girokonto relativ großzügig, aktuell (Monatsmitte) liegt zinslos ein Nettoeinkommen drauf, das reicht mehr als bis zum Monatsende. Käme es mir auf den letzten Cent Ertrag an, könnte ich noch einiges Geld zu Scalable Capital schieben und dort Geldmarktfonds-Anteile kaufen. Das mache ich aber nicht, wenn es nicht mindestens 1000 € sind. Genauso bezahle ich meine Dinge erstmal vom Girokonto und würde erst dann Geld vom Tagesgeld/Geldmarkfonds holen, wenn das Girokonto wirklich leer wäre. Abhebungen sind bei mir also selten, insoweit belasten mich die 99 Cent "Abhebegebühr" (wenn Du so willst) nicht besonders.


    Andere Leute schieben schon 20 €, die sie übrig haben, auf ein Tagesgeldkonto. Das wäre bei einem Geldmarktfonds unpraktisch und auch teuer, wenn für 20 € Abhebung gleich 99 Cent Spesen fällig werden. Ich weiß auch nicht, ob man beim Direktkauf gebrochene Anteile kaufen kann (im Rahmen von Sparplänen geht das). Ich brauche diese Funktion nicht.

    Lohnt sich ein Geldmarkt ETF bei einem relativ kleinen Betrag (10.000 bis 15.000 Euro)?

    Das ist doch die klassische Notgroschen-Größe!

    Gibt es hier steuerlich etwas zu berücksichtigen und welchen Geldmarkt ETF würdest du empfehlen?

    Nichts Spezielles. Ich habe einige Anteile DBX0AN in der von Dir genannten Größenordnung. Für mich ist das Thema Tagesgeldhopping damit durch. Scalable Capital ist allerdings ausgesprochen langsam, leg bitte auf die von mir oben genannten Zeiten jeweils mindestens noch einen Tag drauf. Das nervt, ist aber eigentlich kein finanzielles Problem. Man muß es halt wissen.


    Du überweist einen Betrag von Deinem Girokonto zu Scalable Capital, am Folgetag ist die Gutbuchung bei der zugehörigen Baaderbank zu sehen, bei Scalable Capital im Broker-Interface allerdings erst einen weiteren Tag später. Und erst dann lassen sie Dich kaufen. Wenn Du verkaufst, ist die Gutbuchung die typischen zwei Tage später bei der Baaderbank zu sehen, bei Scalable Capital im Brokerinterface allerdings wiederum einen weiteren Tag später, so daß Du letzlich 4 Tage Verzögerung hast, bis Dein Geld auf Deinem Girokonto auftaucht. Bei einem Tagesgeldkonto würde es nur 1 Tag dauern.


    Wie oben geschrieben: Nervt, aber ist eigentlich kein finanzielles Problem. Wenn ich wirklich auf meine Liquiditätsreserve zugreifen müßte, wäre das eine Buchung, die größer ist als meine alltäglichen Buchungen. Die würde ich vermutlich mit der Kreditkarte bezahlen, die ihrerseits die Belastung meines Kontos etliche Tage verzögert. Ich hätte somit genügend Zeit, Geld anzuweisen. Wenn alle Stricke reißen, habe ich noch einen Dispo. Ich möchte zwar noch nicht einmal 2 Tage Dispozinsen zahlen, wäre das aber der Fall, brächte mich das auch nicht um.


    Das fällt mir gerade zum Thema gerade ein. Mach was draus!

  • Achim Weiss: danke für die ausführliche Erklärung.

    Ich habe bereits ein Depot bei der Diba, bin mir aber nicht sicher wie es dort mit den Spesen aussieht. Auf der Übersichtsseite von DBX0AN sehe ich nur die laufenden Kosten.

    Hat jemand Infos dazu?

  • Hi, das interessiert mich hier gerade auch :) Ich habe nämlich auch gar keine Lust ständig irgendwo ein neues Tagesgeld Konto zu eröffnen.


    Dann verstehe ich das richtig, dass man mit diesem DBX0AN "theoretisch ein Tagesgeldkonto" hat, welches aber ein höheres oder überhaupt ein Risiko gegenüber dem eigentlichen Tagesgeldkonto hat!?

    Der zugehörige Referenzzins steht aktuell bei 3,75%.

    Dieser Zins kommt oder ist abhängig vom Leitzins der EZB und würde sich dementsprechend immer daran anpassen. Und wenn dieser wieder gegen 0 tendiert, dann würde dieser ETF auch nichts abwerfen? Oder auch anders gefragt, muss man dann vorher schon wieder ausgestiegen sein, weil er dann Verluste auf meine bis dahin eingefahrenen Gewinne erzeugt?

  • Oder auch anders gefragt, muss man dann vorher schon wieder ausgestiegen sein, weil er dann Verluste auf meine bis dahin eingefahrenen Gewinne erzeugt?

    So ist es. Aber die EZB kündigt ihre Zinsänderungen ja immer vorher an.

    Somit kann man den ETF problemlos verkaufen, bevor die Zinsen ins Negative drehen.

  • Dann verstehe ich das richtig, dass man mit diesem DBX0AN "theoretisch ein Tagesgeldkonto" hat, welches aber ein höheres oder überhaupt ein Risiko gegenüber dem eigentlichen Tagesgeldkonto hat!?

    "Theoretisch ein Tagesgeldkonto" würde ich so nicht sagen. Es IST kein Konto, es ist ein Wertpapier. Dieses gehört dir zu jeder Zeit als Sondervermögen in voller Höhe. Im Gegensatz zum Tagesgeldkonto: das Geld was auf einem Konto ist, dass gibst du der Bank und die Bank macht in der Zeit Sachen damit. Du hast ein Recht darauf das Geld wieder zurückzukriegen, im schlimmsten Fall ist aber nur die Einlagensicherung, also bis 100.000 abgesichert. Du gibst einem hochverschuldeten Unternehmen (wie es jede Bank ist) dein Geld und hoffst das Recht es wieder irgendwann zurückzukriegen durchsetzen zu können. Was ist nun das höhere Risiko? Ich halte diese Diskussion immer für recht akademisch. Nicht viel eindeutiger wird es aus meiner Sicht wenn man das angesprochene Swap-Kontrahentenrisiko mit rein nimmt. Ich halte das für mich für überschaubar. Wenn du da nicht willst, dann nimm einen physischen Geldmarkt- bzw. geldmarktnahen ETF, der in rein deutschen Staatsanleihen ist. Der liegt renditemäßig vermutlich etwas darunter und ist für ganz kurzfristige Schwankungen ggf. etwas anfälliger, aber dafür hast du damit wieder ein bisschen weniger Risiko.


    Nicht falsch verstehen: ich halte Geld innerhalb der Einlagensicherung auch in Bankkonten für relativ sicher oder sagen wir risikoarm. So viel steht ein Geldmarkt-ETF dem aber nicht nach - wenn überhaupt. Und es ist eben auch praktisch kein Konto, bei dem man schnell mal 20€ abhebt. Das muss man bei dem Vergleich mit dem Tagesgeld immer bedenken.

  • Ich habe bereits ein Depot bei der Diba, bin mir aber nicht sicher wie es dort mit den Spesen aussieht. Auf der Übersichtsseite von DBX0AN sehe ich nur die laufenden Kosten.

    Hat jemand Infos dazu?

    Lt. Preis-Leistungsverzeichnis fallen bei der ING folgende Transaktionskosten an:

    Grundgebühr 4,90€ + 0,25% vom Kurswert (maximal 69,90€).

    Das wären dann bei 10.000€ mal eben je 29,90€ für den Kauf und auch den Verkauf.

    Die Kosten beim Kauf könnte man umgehen in dem man den Geldmarkt-ETF über Sparpläne kauft. Beim Verkauf geht das aber nicht.

    Insgesamt lohnt m.E. ein Geldmarktfonds bei der ING nur, wenn man das Geld einfach nur liegen lassen will und auch erst ab gewissen Mindestbeträgen.


    Ansonsten kann man natürlich einfach z.B. ein Depot bei Trade Republik eröffnen und den Geldmarkt-ETF da kaufen. Dort kostet dann eine Transaktion 1€. Das lohnt sich dann schnell, wenn man mal ein paar Transaktionen hat.

  • monstermania hat Dir die Kosten doch haarklein vorgerechnet.


    Du allein kannst wissen, ob Du diese Spesen für akzeptabel hältst oder nicht. Mir wären sie für diesen Zweck zu hoch, weil man den Geldmarktfonds ja eben doch immer mal wieder bewegt. Deswegen habe ich den Geldmarktfonds bei Scalable Capital. Kauf kostenfrei, Verkauf 99 ct. Bei einem Papier, das eine halbe Ewigkeit liegenbleibt, machen die Spesen wenig Unterschied.

  • Die ING hat zur Zeit eine Aktion - für manche ETF fallen keine Kosten beim Kauf an. (Beim Verkauf dann doch wieder, da wäre dann ein Depotübertrag ratsam.)

    Das scheint aber nicht für diesen zu gelten.

    Das wären die Kosten, die mir ING anzeigt, wenn ich jetzt für ~15.000€ kaufen würde.


  • Ansonsten kann man natürlich einfach z.B. ein Depot bei Trade Republik eröffnen und den Geldmarkt-ETF da kaufen. Dort kostet dann eine Transaktion 1€. Das lohnt sich dann schnell, wenn man mal ein paar Transaktionen hat.

    Bei dem Summen kann man das Geld auch einfach bei TR auf dem Verrechnungskonto liegen lassen.

  • Klar kann man. Man kann vieles, muß das dann aber auch tun. Solange man sich nicht bewegt, bewegt sich nichts.


    Ich war das Tagesgeldhopping leid und bin deswegen auf den Geldmarktfonds umgestiegen. Ich habe mir die Spesen angeschaut und erkannt, daß das Verfahren "Geldmarktfonds für den Notgroschen" bei ING und Co. für meine Vorstellungen zu teuer ist. Also habe ich ein Depot bei Scalable Capital aufgemacht (das genauso kostenlos ist wie das Depot bei der ING), wo die Handhabung des Geldmarktfonds fast nichts kostet, und halte den Notgroschen dort.


    Für mich war das keine schwierige Entscheidung. Wenn ich die Beiträge anderer Foristen lese, scheint das bei anderen Leuten anders zu sein.