Geldanlage

  • Moin,


    ich spiele seit längerem mit dem Gedanken mein Geld sinnvoll anzulegen und nicht nur auf dem Tagesgeldkonto zu lassen. Leider habe ich null Ahnung von Geldanlagen. Zu mir ich bin 20 Jahre alt und noch in der Lehre, ich versuche jeden Monat ca. 400-500 Euro wegzulegen. Ich würde mich über jeglichen Tipp freuen :D

  • Franziska_FT

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die Frage ist zu offen. Lies Dich mal zu Grundlagen hier bei Finanztip ein.

    Oder auch im Wiki bei Reddit/Finanzen: https://www.reddit.com/r/Finanzen/wiki/index/


    Mal ganz grundsätzlich: Ein großes Lob jojo_03 , dass Du Dich mit gerade mal 20 und noch in der Ausbildung aktiv mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen willst! 400-500 EUR monatliche Sparrate ist in dem Alter auch sehr ordentlich.


    Ich war nie verschwenderisch, aber mit 20 war bei mir außer Tagesgeld auch nichts los. Viele hier würden sich wünschen, sie hätten schon mit 20 angefangen, in Aktien(-ETFs) zu investieren oder überhaupt das Thema Finanzen zielgerichtet anzugehen, und nicht erst mit Mitte / Ende 30 oder noch später. Denn mehr Zeit bedeutet mehr Zinseszins und auch geringeres Risiko bzw. längere Zeit, um auch mal schlechte Phasen im Aktienmarkt auszusitzen.

  • Ich würde mir zunächst mal Gedanken um die 'Basisabsicherung' machen.

    1. Privathaftpflicht:

    GGf. bist Du als Auszubildender aktuell noch bei Deinen Eltern und deren Privathaftpflicht mitversichert. Solltest Du unbedingt prüfen.

    Private Haftpflichtversicherung
    Gut abgesichert für weniger als 5 Euro im Monat
    www.finanztip.de


    2. Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV)

    Darum ist die Berufsunfähigkeitsversicherung ein absolutes Muss - auch im Bürojob
    Der wichtigste und beste Schutz dagegen, dass Dein Einkommen mal für längere Zeit ausfällt, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Wir erklären, was Du…
    www.finanztip.de

    Diese beiden Versicherungen sind m.E. erstmal wichtiger als mit 20 schon an Vermögensaufbau zu denken.


    Grundsätzlich empfiehlt sich für die Finanzen das 4-Töpfe-Prinzip von Finanztip:

    Finanztip-Klassiker: So funktioniert unser 4-Töpfe-Prinzip
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    Das reicht auch im 'hohen' Alter von über 50 völlig aus. ;)

  • Hallo.


    Was steht denn nach der Lehre an? Irgendetwas, was akut grössere Geldmittel erfordert? (Reise, Ersteinrichtung, Kaufnebenkosten Immobilie, ... )

    Falls ja, wäre das Tagesgeldkonto nicht das Falschste, was man machen könnte.

  • Danke erstmal für die Antworten :D


    In die Grundlagen werde ich gleich erstmal mich einlesen.


    Zudem Thema Basisabsicherung, Haftpflichtversichert bin ich noch über meine Eltern. Über eine Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich auch schon drüber nachgedacht, dort werde ich nochmal genauer Recherchieren welche es wird.


    Nach der Ausbildung war mein so früh wie möglich eigene Immobilien anzuschaffen.


    Ich würde gerne so früh wie möglich damit anfangen, sinnvoll mein Geld zu investieren und es nicht unnötig auf irgendeinem Konto rumliegen zu lassen.


    Ein Depot bei der ING habe ich schon dort hatte ich kurzzeitig einen Sparplan über ISHSV-MSCI ACWI DL A und ISHSII-CORE MSCI WLD DLA. Nur wollte ich nicht die kompletten 400-500 Euro monatlich dort einzahlen, aktuell sind jedoch 0 Euro auf dem Depot. Am liebsten würde ich es aufteilen ein Teil des Geldes für "später" also fürs Alter, einen Teil für kurzfristige Ausgaben und einen Teil für zukünftige Anschaffung (Bereich Eigenheim etc.)

  • Warum?

    Weil ich gerne was eigenes haben möchte, mein Gedanke seit ich denken kann ist, wieso jeden Monat für was bezahlen was am Ende einem nicht gehört. Vielleicht ist es zu einfach gedacht, jedoch hat es bis jetzt immer Sinn für mich ergeben.

  • Weil ich gerne was eigenes haben möchte, mein Gedanke seit ich denken kann ist, wieso jeden Monat für was bezahlen was am Ende einem nicht gehört. Vielleicht ist es zu einfach gedacht, jedoch hat es bis jetzt immer Sinn für mich ergeben.

    Ich frage deshalb, weil Du noch relativ jung bist und eine Immobilie (wie der Name schon sagt) ja doch ein ziemlich unbeweglicher Vermögensgegenstand ist. Willst Du sie vermieten (mit allem Aufwand, der dazu gehört) oder selbst nutzen? Wie sicher bist Du Dir, dass Du langfristig in der gleichen Gegend bleiben wirst wie jetzt (in erster Linie fürs Selbstnutzen relevant, aber ggf. auch fürs Vermieten, wenn Du nicht gerade jemanden vor Ort fürs Kümmern bezahlen willst)? Wie ist dort der Arbeitsmarkt? Wie ist dort der Immobilienmarkt? Was kosten dort Immobilien? Ist es realistisch, dass Du Dir zeitnah etwas kaufen kannst, oder reden wir über eine Gegend, wo höchstens eine Einzimmerwohnung in einem unrenovierten Haus aus den 60ern weit außerhalb der Stadt möglich wäre? Wie umkämpft und teuer ist der Mietmarkt? Wie lebst Du bisher? Zur Miete oder noch bei den Eltern?


    Am liebsten würde ich es aufteilen ein Teil des Geldes für "später" also fürs Alter, einen Teil für kurzfristige Ausgaben und einen Teil für zukünftige Anschaffung (Bereich Eigenheim etc.)

    Wenn Du zeitnah und wirklich ernsthaft eine Immobilie kaufen willst, ist ein ETF vermutlich nicht die passende Anlage (es sei denn, das mit der Immobilie ist eher so ein "vielleicht irgendwann mal, wenn es passt und sich ergibt"-Ding). Denn bei einem Börsencrash kann es durchaus passieren, dass dein Depot plötzlich nur noch die Hälfte oder sogar weniger wert ist. Wenn Du dann gerade dabei oder kurz davor bist, eine Immobilie zu kaufen, zerstört das im schlimmsten Fall den Traum vom Eigentum, oder verkleinert jedenfalls das Budget massiv.


    Ich würde mir so jung niemals eine Immobilie kaufen (bzw. habe es auch nicht getan und es war richtig so), aber ich habe nach der Schule auch erstmal studiert und in sehr unterschiedlichen Ecken gelebt, inklusive Ausland. Da war für mich ganz klar, ich will mich nicht auf eine Gegend festlegen und auch keine Vermieterpflichten haben. Aber ich kenne durchaus auch Leute, die das gemacht haben und heute froh darum sind (z.B. eine frühere Bekannte, die direkt nach der Ausbildung eine nicht besonders große oder schicke, aber günstige Dreizimmerwohnung gekauft hat und nach der späteren Trennung vom Vater ihres Kindes sehr froh darum war, als Alleinerziehende eine Wohnung zur Verfügung zu haben, denn es wäre sonst auf dem Mietmarkt sehr schwierig für sie geworden).

  • Der Traum einer eigenen Immobilie wurde schon immer gern als "Lebenstraum" in die Köpfe gezaubert. Natürlich ist die Miete am Monatsende weg, aber in aller Regel kann ich das gleiche Objekt günstiger mieten, als kaufen. Vor allem wenn es finanziert werden muss. Man muss sich ehrlich fragen "will ich das wirklich und wenn ja warum?". Hierzu sollte man die Fakten kennen (zb Phantomkosten eines Hauses wie Versicherungen, Instandhaltungen, energetische Sanierungen etc). Ich persönlich entscheide im Alter lieber, ob ich mir noch ein Haus oder eine Wohnung kaufe (zb dort wo mein Kind mit seiner Familie dann vll lebt) oder lebe ein schönes Leben in einer für mich akzeptabel großen Mietwohnung und gebe mein Depot aus für Dinge, die mir wichtig sind. Ein Depot ist nach meinem Tod auch pflegeleichter, als ne Immobilie, die ggf ausgeräumt und verkauft werden muss.

  • Weil ich gerne was eigenes haben möchte, mein Gedanke seit ich denken kann ist, wieso jeden Monat für was bezahlen was am Ende einem nicht gehört. Vielleicht ist es zu einfach gedacht, jedoch hat es bis jetzt immer Sinn für mich ergeben.

    Je früher ich kaufe oder baue, desto älter ist das Gemäuer doch wenn ich später selbst alt bin und ggf. weniger selbst machen will.

    Ausserdem hat man über einen Kurs von 6 Jahrzehnten kaum ein durchgehend gleichbleibendes Nutzungsprofil.

  • jeden Monat für was bezahlen was am Ende einem nicht gehört

    Am Ende gehört dir sowieso nichts mehr. 😉


    Schließe beide Augen und fasse mit beiden Händen an dein Gesäß. Was du dann siehst und fühlst gehört dir.


    Wenn du etwas unbedingt möchtest kannst du es

    erreichen, nur kannst du nicht alles zu gleichen Zeit haben.


    Etwas fürs Alter zurück legen ist etwas anderes als für eine Immobilie zu sparen.


    Gut ist auf jedenfall das du früh anfängst und wenn du dich für einen Weg entscheidest dann halte an ihm fest.


    Lese dich noch ein bisschen schlau und Stress dich nicht zu doll mit dem Thema.


    viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • ich spiele seit längerem mit dem Gedanken mein Geld sinnvoll anzulegen und nicht nur auf dem Tagesgeldkonto zu lassen. Leider habe ich null Ahnung von Geldanlagen. Zu mir ich bin 20 Jahre alt und noch in der Lehre, ich versuche jeden Monat ca. 400-500 Euro wegzulegen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Beachtliche Melange übrigens ...

    Ich würde mich über jeglichen Tipp freuen

    Versichern (nur das Nötigste - das aber ausreichend) kommt vor dem Investieren. Zudem kann man gerade in sehr jungen Jahren bestimme Versicherungen noch sehr günstig einkaufen. Insoweit bin ich da vom Tenor her bei Beitrag Nr. 4 von monstermania, jedenfalls die Themen PHV und BUV betreffend.


    Geistige aber insbesondere auch finanzielle Beweglichkeit sind in dem Alter besonders wichtig. Insoweit finde ich den Tenor aus Beitrag Nr. 5 von Referat Janders durchaus schlüssig.

    Nach der Ausbildung war mein (vermutlich: Ziel) so früh wie möglich eigene Immobilien anzuschaffen.

    Nach meinen langjährigen Erfahrungen gibt es auf lange Sicht (leider) keine Assetklasse außer Aktien und vermietete Immobilien mit denen eine realistische Chance besteht - nach Steuern, Inflation und Kosten des Investments - die permanente Inflation zu kompensieren oder sogar real gesehen Zugewinne zu erzielen bzw. zu erwirtschaften.


    Mit Aktien kann dies via ETFs (also rein passiv) deutlich pflegeleichter sein - bei Immobilien eröffnen sich via Kredithebel (Leverage-Effekte) i. V. m. steuerlichen Vorteilen zusätzliche Möglichkeiten, die aber kein "passives" Vorgehen mehr darstellen sondern ein "aktives" (daher die Formulierung "erwirtschaften" bzw. "bewirtschaften") und daher (deutlich) mehr Aufwand bedeuten.


    Da würde ich mich an Deiner Stelle aber jetzt noch nicht auf A wie Aktien oder B wie Immobilien festlegen. Am besten macht man - nach meinem Dafürhalten - aus dem "oder" ein "und" - schon aus Gründen der immer zu empfehlenden Diversifikation (simpel ausgedrückt: Wer Risiken scheut, der streut).


    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Weil ich gerne was eigenes haben möchte, mein Gedanke seit ich denken kann ist, wieso jeden Monat für was bezahlen was am Ende einem nicht gehört. Vielleicht ist es zu einfach gedacht,

    Ganz generell: Eine eigengenutzte Immobilie ist so gut wie immer eine Mischung aus "Konsum/Lebensstil" einerseits und "Altersvorsorge/Investment" - mit im Einzelfall sehr unterschiedlicher Gewichtung.


    Etwas "zu einfach gedacht" ist es aber die Miete nur als "verlorenes Geld" zu sehen. Das ist schlicht der Preis für die Überlassung der Immobilie über einen gewissen Zeitraum - wobei der Vermieter die Kosten für Reparaturen, Instandhaltungen, Sanierungen usw. trägt. Grundstücke haben die Tendenz (wenn sie nicht in der Pampa liegen) im Wert (ggf. ganz erheblich) zu steigen - Gebäude dagegen nutzen sich über die Zeit tendenziell ab.


    Würde an Deiner Stelle sehr entspannt bleiben. Den größten Vorteil (Zeit !) hast Du auf Deiner Seite (samt Zinses-Zins-Effekten). Lies Dich ein bißchen (besser ein bißchen mehr) in solche Finanz-Themen ein. Schaffe Dir ein ordentliches Geldpolster. Checke bei passender Gelegenheit die Versicherungsseite. Parallel könnte man erste kleine (!) Schritte in Richtung Aktienmarkt wagen (beispielsweise via einem weltweiten Aktien-ETF). Für eigene Börsenerfahrungen - das gilt auch für Erfahrungen mit Immobilien - gibt es schwerlich einen Ersatz (auch wenn es natürlich ordentliche Fachliteratur dazu gibt). Halte Dich (aus meiner Sicht unbedingt) von bindenden langlaufende Verträgen in Sachen Geldanlagen fern.


    Last but not least: Dein bedeutsamste Kapital ist (noch jedenfalls) Deine Arbeitskraft (Humankapital). Diese zu pflegen, auszubauen, zu optimieren usw. dürfte langfristig gesehen das lukrativste Investment darstellen.



    Gute Gedanken, gute Recherchen und dann ebensolche erste Finanz-Entscheidungen !

  • PS: Die Buchempfehlungen aus Nr. 13 von BS.C sind gut. Mit der kleinen Einschränkung, daß ich - ganz persönlich - das Buch "Kaufen oder Mieten" (Gerd Kommer) zwar solide und lesenswert finde aber von der Sache her es mir deutlich zu tendenziös ist samt selektiver Datenauswahl (Tenor: contra Immobilien und pro passive Aktien-ETFs getreu dem Kommer-Mantra). Lesen kann und sollte man es nichtsdestotrotz - es sollte dann aber nicht das einzige Buch zum Thema Immobilien sein).


    Ein abschließender Rat: Schaue Dir Leute und deren Vorgehensweise an, die selbst und nachweisbar mit ihren privaten Finanzen etwas erreicht sprich auf die Beine gestellt haben. Hat mir - neben den eigenen Recherchen - damals am meisten gebracht und weitergeholfen.


    Viel Erfolg !

  • Zudem Thema Basisabsicherung: Haftpflichtversichert bin ich noch über meine Eltern.

    Ich würde das zur Sicherheit prüfen. Könnte sein, daß das nicht mehr der Fall ist, wenn Du eigenes Geld verdienst (was ja aktuell der Fall ist). Eine eigene Haftpflichtversicherung kostet Dich vielleicht 50 € im Jahr.


    Eine Privathaftpflichtversicherung sollte man haben. Schäden sind zwar extrem selten, aber sie können Dich ruinieren, deswegen ist in diesem Fall eine Versicherung wichtig.

  • Sehr spannend...


    Wenn hier jemand schreibt, er wolle sich ein Jahr Auszeit für eine Weltreise nehmen und nachfragt, auf was er oder sie achten und wie am besten sein Geld anlegen sollte, dann bekomme dieser jemand Zustimmung gut gemeinte Ratschläge. Ein "mach das nicht" "das sind Konsumausgaben" "Du fährst finanziell besser wenn Du hier bleibst" wird nicht kommen.


    Ja, erst Basisabsicherung.

    Ja, Vier Töpfe


    Aber danach: was ist Dir wichtig? Was sind Deine Ziele? Wie magst Du leben?


    Und ja, die selbst genutzte Immobilie hat einen hohen Anteil Konsum mit dabei - die Weltreise einen noch höheren!


    Ja, es ist wichtig, diesen Aspekt der Geldanlage in Immobilien zu kennen - und noch viele andere Tücken um das Thema Immobilie - den Traum von der Immobilie madig reden, wie hier und auch und anderen Fäden in diesem Forum finde ich jedoch sehr unschön.


    jojo_03 Mach Deine Ausbildung, sichere Deine Basisrisiken ab, schaffe den Sprung von Ausbildungsvergütung zu "jetzt verdiene ich richtig" gut und überlegt (der Zeitpunkt, an dem es einem am leichtesten fallen dürfte, seine Sparrate signifikant zu erhöhen).

    Und dann lebe und träume und sieh zu, dass Du dir den einen oder anderen Traum noch vor der Rente erfüllst!

    Und ja, mit der Zeit und durch das Leben ändert sich auch die Priorisierung der großen Wünsche. Und wichtig: keine Wertanlage sollte bei den Windungen des Lebens zu einem Klotz am Bein werden (nur ist leider häufig die emotionale Bindung an eine Immobilie höher als an eine Aktie)!


    Du bist gerade auf einem sehr guten Weg, dir die finanziellen Mittel für Deine persönliche Vorstellung von einem guten Leben aufzubauen. Lass Dich nicht anhalten!


    Liebe Grüße,

    Der Denker

  • Ja, es ist wichtig, diesen Aspekt der Geldanlage in Immobilien zu kennen - und noch viele andere Tücken um das Thema Immobilie - den Traum von der Immobilie madig reden, wie hier und auch und anderen Fäden in diesem Forum finde ich jedoch sehr unschön.


    Je nach Wohnort und beruflicher Situation ist es durchaus sinnvoll anstelle von Miete die eigene Immobilie abzuzahlen, soweit man bestimmte Leitplanken beachtet. Wer z.B. als Handwerker seine Brötchen verdient, wird mit einer weit höheren Wahrscheinlichkeit in seinem gewohnten Umfeld (Freunde, Familie, ...) bleiben als der, der in großen, weltweit aktiven Unternehmen eine Management-Karriere anstrebt.

  • Wenn hier jemand schreibt, er wolle sich ein Jahr Auszeit für eine Weltreise nehmen ... dann bekomme dieser jemand Zustimmung gut gemeinte Ratschläge.


    ... den Traum von der Immobilie madig reden, wie hier und auch und anderen Fäden in diesem Forum, finde ich jedoch sehr unschön.

    Dein Einsatz! Schaff einfach ein Gegengewicht zu diesen Stänkerern!

    Vergiß dabei aber bitte nicht, den Unterschied zwischen Plan und Luftschloß herauszuarbeiten.


    Eine Immobilie ist (für die, die sich eine zulegen) regelmäßig die größte Ausgabe im Leben. Die meisten verschulden sich dafür auf Jahrzehnte (!). Ich halte es für ausgesprochen praktisch, daß man sich zu einer Immobilie dann entschließt, wenn sich das eigene Leben konsolidiert hat, man beispielsweise in einer Partnerschaft oder Ehe lebt und vielleicht auch Kinder hat, und es zu vermuten ist, daß es einen beruflich nicht weiter umherblasen wird.


    Das ist bei Akademikern vielleicht ab Mitte 30 der Fall, bei Handwerkern meist schon etwas eher.


    Einen guten Freund hat es nur in der Republik herumgeblasen (und nicht ins Ausland). Immer dann, wenn die Familie gerade anfing, sich festzusetzen, ging es wieder weiter. Erst hat er gemietet, dann hat er gekauft, dann wurde er wieder einige hundert km weiter weg versetzt. Aktuell wohnt die Familie in Stuttgart, er arbeitet in Essen und pendelt jede Woche - und das seit nun fast fünfzehn Jahren. Er wollte das Haus nicht schon wieder verkaufen (das dritte Mal) und möchte gern seinen Ruhestand im Schwabenland verbringen. Für ihn ist das ok, für mich wäre es das nicht.


    Im Parallelthread fragt einer an, wieviel Darlehen er denn wohl von der Bank bekommen könnte. Er wohne in einer Eigentumswohnung, die er noch abzahle, möchte aber eigentlich ein Haus haben. Das Projekt wäre vermutlich einfacher zu realisieren, wenn er die Wohnung nicht gekauft, sondern gemietet hätte.


    Der Threadstarter ist noch sehr jung. Möglicherweise kommt er vons Dorfe. Dort ist es vielfach üblich zu bauen, sobald man die Lehre abgeschlossen hat. Das paßt dort dann auch. Viele Dörfler sind seßhaft. Meist sitzt die ganze Familie zusammen, einen Bauplatz gibt es billig vom Onkel, Handwerker sind sie alle, so daß sie alle gemeinsam das Haus hochziehen.


    Bei Städtern ist das fundamental anders. Siehe oben.


    Jeder macht mit seinem eigenen Geld das, was er für richtig hält.


    Und wer auf eine Immobilie spart, von allen Seiten zu hören bekommt: Um Gottes Willen keine Aktien! Der Crash kommt genau dann, wenn die Baugrube ausgehoben ist! der spart halt 20 Jahre lang renditeschwach per Tagesgeld, weil die Richtige eben nicht gekommen ist, und das für 23 geplante Bauprojekt mit 43 immer noch nicht angegangen ist.

  • Und wer auf eine Immobilie spart, von allen Seiten zu hören bekommt: Um Gottes Willen keine Aktien! Der Crash kommt genau dann, wenn die Baugrube ausgehoben ist! der spart halt 20 Jahre lang renditeschwach per Tagesgeld,


    Wer von allen Seiten hört, dass man nur in Aktien investieren sollte, wenn man einen Crash auch aussitzen kann (15 Jahre Anlageziel) um "garantiert" nicht unter "Null" rauszukommen, der zahlt dann 20 Jahre weiter Miete statt nach 5 - 7 Jahren die Baugrube auszuheben und nach 20 Jahren mietfrei zu wohnen.


    Es wird immer so getan, als sei die 8% Rendite der Vergangenheit auch in Zukunft sicher. Das mag so kommen, es war zuletzt so (die letzten ~13 Jahre), aber es ist schon erstaunlich wie sicher das inzwischen in die Zukunft fortgeschrieben wird.


    Eine Pauschalaussage lässt sich so also überhaupt nicht treffen und so ist eine individuelle auf die konkrete Situation abstimmte Beratung nötig.