Moin,
ein Freund meinte, ich soll jedes Jahr meine Etfs einmal verkaufen und wieder kaufen, um den Freistelllungsbetrag voll auszunutzen. Ist das sinnvoll?
Grüße
Os
Moin,
ein Freund meinte, ich soll jedes Jahr meine Etfs einmal verkaufen und wieder kaufen, um den Freistelllungsbetrag voll auszunutzen. Ist das sinnvoll?
Grüße
Os
Wieviel Freistellungsbetrag bleibt denn über? Du hast ja vermutlich auch z.B. Tagesgeldkonten, die da knabbern.
Evtl. hast Du ja auch Dividendenausschüttungen, die bereits vom Freibetrag abknabbern?!
Ansonsten: Ja, aber nur so viel wie Du Freibetrag übrig hast.
Also, wenn Du einen ETF mit 10000 Eur hast auf dem 1000 Eur Gewinn liegen, würdest den komplett "rollen" (=verkaufen und wieder kaufen), wenn Du sonst keine Kapitalerträge hättest.
Wenn Du aber z.B. nur noch 300 Eur vom Freibetrag hast (weil z.B. 500 Eur Zinsen aufs Tagesgeldkonto und 200 Eur Dividenden), dann willst Du nur soviel Rollen, dass 300 Eur Gewinn anfallen.
Und da wird es schwierig, wenn nicht der ganze ETF auf einmal gekauft wurde.
Wenn alles auf einmal gekauft wurde kannst Du einfach Anteile für 3000 Eur verkaufen und neukaufen und hast 300 Eur Gewinn realisiert.
Aber bei z.B. einem Sparplan hat vielleicht der erste Anteil 50% Gewinn, der 20. hat -5% und der letzte Anteil noch gar keinen Gewinn.
Da immer zuerst die ältesten Anteile verkauft werden, müsstest Du entweder selber gucken wieviele Anteile 300 Eur Gewinn entsprechen oder das Risiko eingehen zuviel/zu wenig zu verkaufen.
Ist das sinnvoll?
Ja, das kann sinnvoll sein!
1. Es müssen überhaupt Kursgewinne vorhanden sein
2. Die Transaktionskosten (Verkauf- und Kaufkosten) sollten möglichst niedrig sein und das Verhältnis zu pot. Gewinn/Transaktionskosten muss passen. Nutz ja nix, wenn man 10€ Steuern spart und dafür dann 10€ Transaktionskosten anfallen.
Hier im Video erklärt Saidi wie es gemacht wird:
PS: Im Video wurde die Teilfreistellung vergessen und er spricht noch von 801€ Freibetrag. Ändert aber nicht an der grundsätzlichen Vorgehensweise.